Chorleben - S-Chorverband

Ein Stiftungsfest – zwei Jubiläen – zwei Konzerte – ein voller Erfolg – Teil 1

Wie bereits zu lesen war, wurden beim Gesangverein in diesem Jahr gleich zwei Jubiläen gefeiert und entsprechend groß fiel das Stiftungsfest aus – mit einem eigenen Konzert für jeden Jubilar.

Den Anfang machten am Nachmittag die Achalmfinken, der Kinder- und Jugendchor des Vereins. Bereits im vergangenen Jahr wurde der Chor 40 Jahre alt, aber da die Corona-Situation für eine Konzertplanung noch zu unsicher war, wurde die Feier auf dieses Jahr verschoben. Schon im Laufe des Jahres fanden verschiedene Aktionen für die Kinder statt und mit dem Aufruf zum großen Musical-Projekt bekam der Chor noch einmal ordentlich Zuwachs.

Am vergangenen Samstag war es nach einer intensiven Probenphase nun so weit. Die Spannung hinter der Bühne war mit Händen zu greifen, als sich um 16 Uhr endlich der Vorhang der voll besetzten HAP-Grieshaber-Halle für die insgesamt gut 45 Kinder vom Gesangverein Eningen und die Unterstützung vom Sängerbund Lichtenstein öffnete. Das Musical „Die Zauberharfe“ von Wolfgang König und Veronika te Reh, gespickt mit allerlei Wortwitz, über den Jung und Alt herzlichen zu lachen hatten, konnte starten.

Wir befinden uns in einem Königreich auf einer Insel und werden zuerst einmal von der ganzen Bevölkerung begrüßt – auf einer Insel natürlich standesgemäß mit einem Lied über Fische. So weit, so normal. Hätten nicht alle Bewohner der Insel lange Haare. Und warum? Weil es keine Scheren auf der Insel gibt, so weiß Erzählerin Manuela Krahmer zu berichten.

Als nächstes lernen wir Prinzessin Aisling (Paula Hoss), Tochter des örtlichen Königs, kennen. Sie ist die beste Freundin vom Fischerjungen Paddy (Keit Krahmer) und schleicht sich täglich mit ihren beiden Hunden aus dem Schloss, um Paddy zu treffen. Und dann kommt auch schon Limerick (Anne Langanky), der Haus- und Hofdichter des Königs, der ein wenig Licht ins Dunkel um die langen Haare bringt, natürlich in Gedichtform. Es sind nicht nur alle Scheren der Insel verschwunden, sondern auch die bisherigen Friseure des Königs, der sich einmal im Jahr die Haare schneiden lässt. Und so verwundert es nicht, dass sich bei Limericks Suche nach einem Friseur niemand freiwillig meldet.

Und so bleibt es an den Soldaten, einen „Freiwilligen“ zu bestimmen. Und wie sollte es anders sein, die Wahl fällt auf Paddy, dessen Mutter Moira (Anja Renner) den Soldaten erst einmal gehörig ihre Meinung sagt. Doch weder Sie, noch die Ausrede, Paddy habe Haifischflossenfieber, kann die Soldaten davon abhalten, Paddy mit aufs Schloss zu nehmen.

Und so wird Paddy nun zu König Donkeyking (Dayana Catarig) geführt und beginnt mit seiner unfreiwilligen Arbeit. Hier dürfen nur die engsten Angehörigen des Königs anwesend sein. Auch hier gelingt es Moira nicht, zum König zu gelangen, um für ihren Sohn um Gnade zu flehen. In ihrer Verzweiflung wendet sie sich an Prinzessin Aisling, ein gutes Wort bei ihrem Vater einzulegen. Diese wusste bisher nicht einmal, dass die Friseure ihres Vaters regelmäßig verschwinden.

Das Volk kann die ganze Aufregung nur bedingt verstehen, berichten Shorty (David Schneider) und Florence (Claire Maier) doch singender Weise „Haare schneiden tut doch keinem weh“.

Prinzessin Aisling gelingt es endlich, zu ihrem Vater zu gelangen und bittet ihn, Paddy als ihr Geburtstagsgeschenk freizulassen; dafür verzichte sie auch auf ein Schiff oder ein Pferd oder sonstige Wünsche. Doch noch zögert der König.

Auch das Volk würde zu gerne wissen, was sich im Schloss zuträgt. Doch nicht einmal Limerick kann dem Volk Genaueres berichten, als er über die Schlossmauer spät. Doch kurz darauf kann er mit guten Nachrichten aufwarten. Der Prinzessin ist es gelungen, ihren Vater zu überzeugen und Paddy darf das Schloss verlassen – unter einer Bedingung: Er darf niemandem verraten, was er dort gesehen hat, sonst kommt er auf die Insel der Verdammten und von dort ist noch niemand zurückgekommen.

Doch das ist einfacher gesagt als getan. Zunächst kann Paddy das Geheimnis noch ganz einfach für sich behalten, doch je mehr Leute – angeführt von seinem Freund Jonny Mac Doodle (Moritz Hannig) – ihn danach fragen und auch seine eigene Mutter weiter nachbohrt, desto unsicherer wird er sich. Nicht einmal mit der Prinzessin möchte er sich in deren erfundenen Geheimsprache möchte er sich ausdrücken. Zum Schluss traut er sich noch nicht einmal mehr, den Mund aufzumachen, da er Angst hat, das Geheimnis könnte herausfallen.

Da kann wohl nur noch einer helfen: Dr. Knöcki (Charlotte Schwenk). Doch nicht einmal dessen diverse Mittelchen helfen Paddy. So fällt dem Doktor nur noch eine Lösung ein. Paddy solle in den Wald zu den Elfen gehen und dort sein Geheimnis laut hinausrufen. Im Wald und bei den Feen sei sein Geheimnis sicher und wenn es erst einmal draußen ist, könne Paddy auch wieder befreit sprechen.

Und so macht er sich auf den Weg. Und siehe da, der Tipp hilft; das Geheimnis ist aus Paddys Mund verschwunden und er kann wieder frei sprechen. Einzig der Rückweg gestaltet sich ein wenig schwierig. Die Feenkönigin Cliodhua (Juliana Eger) und ihre Feen finden Paddy eigentlich ganz süß und würden ihn gerne behalten. Das Auftauchen eines Holzfällers (Ralph Sautter) gibt Paddy die Gelegenheit, sich auf den Heimweg zu machen. Währenddessen fällt der Holzfäller einen Baum, um daraus eine Harfe zu bauen, sehr zum Missfallen der Feen, die nicht nur Paddy, sondern auch ihren Baum gerne behalten hätten.

Warum eine Harfe bauen? Weil der König jedes Jahr ein großes Fest veranstaltet und ein Teil dieses Fests der große Harfenwettbewerb ist. Das ganze Volk ist anwesend und feiert mit dem König und seiner Familie. Die erste Harfe tritt an und wird für recht gut befunden. Die zweite Harfe nun ist aber ausgerechnet aus dem Baum der Feen gebaut und ein Baum aus einem Feenwald hat nun einmal magische Kräfte; nicht umsonst heißt das Stück ja „Die Zauberharfe“. Beim Spielen der Harfe ertönt auf einmal eine Stimme und gibt das große Geheimnis des Königs preis, nämlich dass er riesige Löffelohren hat.

Das Volk ist geschockt und auch der König weiß zunächst nicht genau, was er davon halten soll. Doch als nicht nur er, sondern seine ganze Familie bis hin zur Ururgroßmutter, ihre großen Ohren zeigen, beruhigt ihn sein Volk und auf einmal findet auch der König „Na und, kann jedem Mal passieren“.

Aus Dankbarkeit von seinem Geheimnis befreit zu sein, möchte der König die Zauberharfe auszeichnen, doch eine Frage bleibt noch: Woher weiß die Harfe das Geheimnis, und so fasst sich Paddy ein Herz und gesteht, dass es seine Stimme in der Harfe war. Der König ist mittlerweile mit seinem „Familienschicksal“ versöhnt und begnadigt nicht nur Paddy, nein auch alle anderen Friseure werden wieder freigelassen und es gibt ein großes Freudenfest. Und da es nun auch wieder Scheren geben kann, sind auf einmal Kurzhaarfrisuren wieder der letzte Schrei. Die Harfe aber möchte der König nicht behalten und gibt sie den Feen zurück.

Nur mit einem Geheimnis müssen die Zuhörer weiter leben: Wie die Geschichte mit Paddy und der Prinzessin weitergeht. Doch das hielt das Publikum nicht vom tosenden Applaus ab, den sie den Sängerinnen, Sängern, Darstellerinnen und Darstellern für eine wirklich herausragende Leistung spendeten. Die gesamte Besetzungsliste finden Sie übrigens auf unserer Homepage beim Veranstaltungsbericht.

Beinahe genauso groß fiel der Applaus auch für die drum herum Beteiligten aus: Birgitt Bußmann und Alexandra Schobert in der Maske, Silke Sautter in der Regieassistenz, Anne Langanky, Manuela Krahmer und Anja Renner bei der Betreuung der Rasselbande, Ute Eißler, Chorleiterin des Sängerbundes Lichtenstein, Monika Faiß an der Harfe und Katja Smyka bewährt am Klavier. Den größten Applaus, auch von der Bühnenseite her, gab es aber für Chorleiterin Brigitte Neumann, die die Gesamtleitung hatte.

Sie hatte nicht nur das Stück ausgewählt und für den Chor erarbeitet, sondern unter anderem auch in einem zweitägigen Ausflug die Kostüme vom Musiktheater Dr. König in Beckum abgeholt, sich um organisatorisches gekümmert, und sich – so die Eigenaussage einiger Nachwuchssänger – mit dem Chor herumschlagen müssen. Und so verwunderte es nicht, dass es neben den offiziellen Blumen vom Verein für Frau Neumann und ihre fleißigen Helferinnen auch noch Blumen von den Kinderchoreltern gab – gespendet von Regina Sautter von „Goldlauf“, selbst Kinderchormutter.

Und so endete – natürlich nicht ohne eine Zugabe – ein fulminanter erster Teil des Jubiläums-Reigens. Doch zum lange durchatmen blieb den Vereinsverantwortlichen nicht viel Zeit. Kaum war das Nachmittagspublikum auf dem Heimweg, füllte sich die Halle schon für das Abendprogramm, wenn auch nicht ganz so stark wie am Nachmittag: „50 Jahre Frauenchor“.

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Matthias Maier, 17. Nov 2022, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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