Die beste Art des Singens auf der Chorbiennale Aachen
Johannes Pfeffer, 1.06.2013, Chorpraxis, Fortbildungen, Kommentare geschlossen
Vom 12. bis 23. Juni findet wieder die Internationale Chorbiennale in Aachen statt. Dieses Jahr kommen zwei südamerikanische Chöre – Grupo Canto Corale Buenos Aires/Argentinien und der Coro da Camerata Antiqua de Curitiba/Brasilien, dazu der Hamralith–Collegechoir aus Reykjavik/Island und das Ensemble Sirenot aus Israel. Entsprechend wird es zu einer interkontinentalen Begegnung von Aachener Chören mit Chören aus Lateinamerika, der nördlichsten Stadt der Erde und aus Vorderasien kommen. Das Gastspiel des brasilianischen Chores, der im Austausch mit Carmina Mundi steht, wurde ermöglicht durch die großzügige Unterstützung des Goethe-Instituts in Verein mit dem Auswärtigen Amt.
GMD Abdullah setzt Akzente
Während das bewährte Chorleiterteam mit Prof. Fritz ter Wey (Der Junge Chor Aachen), Harald Nickoll (Carmina Mundi), Hans Leenders (Madrigalchor Aachen) und Martin te Laak (Aachener Kammerchor) nach den Chorbiennalen 2009 und 2011 quasi in die dritte Runde geht, ist das Festival für den neuen Generalmusikdirektor Kazem Abdullah eine Premiere. Für seinen Einstand hat er anlässlich des Wagnerjahres mit „Die Meistersinger von Nürnberg“ die Oper aufs Programm gesetzt, die leitmotivisch auch über der Chorbiennale stehen könnte: Sängerwettbewerb und Funktion der Kunst als einheitstiftendes Element ineiner Bürgergesellschaft. Gleichwohl wird die Wagneroper, deren großes Festwiesenfinale aus dem 3. Akt im Eurogress auf dem Programm steht, gemäß dem Festival-Motto „KONTRASTE“ mit Kompositionen des 20. Jahrhunderts in Beziehung gesetzt. Während Claude Debussy, stets ein großer Wagner-Bewunderer, für die Weiterentwicklung der Wagnerschen Instrumentationskunst steht (und so Wagner und seinen in den „Meistersingern“ zum Ausdruck gebrachten Chauvinismus „gegen den welschen Tandt“ widerspricht), leitete Arnold Schönberg seine Zwölftonmusik von Wagner ab. Sein erschütternder Bericht „Ein Überlebender aus Warschau“ nimmt zudem Stellung zu der teils verhängnisvolle Rezeption dieser Wagneroper mit seinen rassistischen Konnotationen.
Rekordverdächtig: Neues „Sing along“ weiterlesen »
Eine Woche singen, singen, singen in Ochsenhausen
Johannes Pfeffer, 29.05.2013, Fortbildungen, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Männerchöre, Kommentare geschlossen
Zu Beginn der Sommerferien, vom 24.7 bis 28.7., treffen sich traditionell ambitionierte Sängerinnen und Sänger aus dem Schwäbischen Chorverband und darüber hinaus zur Chor- und Stimmbildungswoche in der Landesmusikakademie Ochsenhausen. In diesem Jahr steht sie erneut unter der Leitung des Musikdirektor des Verbandes Marcel Dreiling.
In täglich mehrstündiger Probenarbeit werden vielgestaltige Chorwerke erarbeitet und in einem Schlußkonzert dargestellt. Während der Arbeit wird über die Methodik reflektiert, damit die Chorleiter die jeweiligen Arbeitsschritte bewußt erfahren und in die eigene Tätigkeit einbringen können. Außerdem sollen die Teilnehmer allerlei Chorstile und chorische Ausdrucksformen kennenlernen, um sie für ihre eigene Chorarbeit nutzen zu können. Gleichzeitig erhalten die Teilnehmer täglich stimmliche Kontrolle und Einzelstimmbildung mit dem Ziel einer stimmlichen Verbesserung.
Anmeldung und weitere Informationen auf der Fortbildungsseite
We’ve got that swing! Workshop mit Kirby Shaw
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 26.05.2013, ARCHIV: Hermann-Hesse-Chorverband, Chorgattung, Chorpraxis, Fortbildungen, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Am 23. und 24. März veranstalteten die SwingSingers von Chorvereinigung Liederkranz Concordia Calw einen Workshop der ganz besonderen Art. War es den Organisatoren doch gelungen einen der wirklich Großen aus der Welt des Swing und Jazz nach Calw zu holen. Kirby Shaw, weltweit bekannt durch mehr als 1000 Lieder und Arrangements, hatte sich bereit erklärt in der Hesse-Stadt einen Workshop zu leiten. Nachdem Kirby Shaw im vergangenen Jahr schon „Muss I Denn“ aus der Feder Friedrich Silchers für die SwingSingers neu arrangiert hatte, nutzte er einen Zwischenstopp auf dem Weg zu den World Choir Games in Budapest, wohin er als Juror geladen war, für einen Workshop, der wohl allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern noch lange im Gedächtnis bleiben wird. Auf dem Programm des für einen Tag geplanten Workshops standen das Erarbeiten vier seiner Lieder und ein kleines Abschlusskonzert, bei dem das neu Erlernte präsentiert werden sollte. Zur Vorbereitung der Workshop-Teilnehmer bot Chorleiter Jacek Kacprzak, unterstützt von Frank Ramsayer, am Vortag einen Pre-Workshop an, bei dem die Grundlagen der Stücke einstudiert werden konnten.
Grundseminar ChorleiterAusbildung 2013
Johannes Pfeffer, 21.05.2013, Chorpraxis, Fortbildungen, Frauenchöre, gemischte Chöre, Männerchöre, 2 Kommentare
Was ist GCA?
Dieses Kürzel steht für „Grundseminar ChorleiterAusbildung“, weil schon vor Jahren die Kultusverwaltung und die Chorverbände gemeinsam erkannt haben, dass die musikalische Kompetenz all derer, die mit Kinderstimmen in Schule und Verein umgehen, weiterer Hilfestellungen bedarf. Deshalb richtet sich dieses musikalische Bildungsangebot an Studierende der Pädagogischen Hochschulen, Lehrerinnen und Lehrer der Grund- und Hauptschulen, aber auch an bereits praktizierende und künftige Leiter(innen) von Kinder- und Jugendchören.
An 9 Samstagen zwischen September und März werden Grundkompetenzen geschult (Chorleitung, Stimmbildung, Elementartheorie und Literaturkunde). Der Kurs findet jährlich, doch immer an verschiedenen Orten statt.
In diesem Jahr an folgenden Terminen:
2013: 12.10.; 19.10.; 16.11; 23.11.; 30.11.; 07.12.
2014: 25.01.; 01.02.; 08.02.;
Kosten: € 70,00
Die Teilnehmer erhalten eine Urkunde, die einem Befähigungsnachweis gleichkommt.
Dozenten: Dieter Aisenbrey, Alfons Scheirle, Luise Schwartz, Jennifer Bachmann.
Anmeldung über den Schwäbischen Chorverband.
GCA Anmeldung und Ausschreibung zum herunterladen.
Ihr seid DIE CARUSOS von Schwäbisch Gmünd
Johannes Pfeffer, 4.05.2013, Chorverband Friedrich Silcher, Eltern-Kind-Musik, Fortbildungen, Nachwuchsarbeit, 1 Kommentar
„Es ist eine wahre Freude die Kinder beim Singen zu sehen“, so der Fachberater und stellv. Jugendchorleiter im SCV, Holger Frank Heimsch, als er am 8. April 2013 die Zertifizierung des städtischen Kindergartens „Am Eichenrain“ in Schwäbischen Gmünd durchführte.
Seit Februar 2013 wurde der Kindergarten unter der Leitung von Doris Vogelmann durch den CARUSOS-Fachberater auf seinem Weg zur Zertifizierung begleitet. Im Rahmen von Besuchen und Gesprächen verschaffte sich Holger Frank Heimsch einen Einblick in die musikalische Arbeit der Einrichtung. Angefangen in der Kleinkindgruppe, in der durch musikalische Impulse die kindliche Singstimme angeregt und vorgesungen wird bis hin in die Gruppen der 2 bis 6 Jährigen. Die Erzieherinnen sind sich der Thematik der Kinderstimme bewusst und haben dies auch in der Wahl der Lieder im Kopf. Durch zur Hilfenahme von Gitarre, Klavier oder Glockenspiel geben sie den Kindern Töne vor und setzten das Lied in einer kindgerechten Tonhöhe an.
„Singen ist bei uns ein fester Bestandteil in unserem Tagesablauf“, sagt die Erzieherin und Kinderchorleitern Barbara Stierl. Zur Begrüßung, zum Spielen, zum Vesper oder zum Abschied – im Kindergarten „Am Eichenrain“ wird immer gesungen. Dabei umfasst das Liedrepertoire der Einrichtung beispielhaften Umfang an Volks- und Kinderlieder, Bewegungs- und fremdsprachigen Liedern bis hin zu Liedern mit szenischer Darstellung.
Zur besonderen musikalischen Förderungen führt die Kindergarteneinrichtung mindestens zweimal pro Woche eine gemeinsame „Singestunde“ durch. Hierbei treffen sich alle 75 Kinder der Einrichtung zum gemeinsamen Singen in der Aula. „Es ist eine besondere Erfahrung zu sehen und zu erleben, wie Kinder sich gegenseitig und gemeinsam neue Lieder vorsingen und präsentieren. Hierbei erschließen sie sich zusammen neue Lieder und Welten“, so Holger Frank Heimsch. „Diese musikalische Begegnung gelingt den Erzieherinnen sehr gut und motiviert die Kinder zum Singen“.
Termine für das Hugo-Herrmann-Seminar 2013/14
Johannes Pfeffer, 27.04.2013, Chöre 50+, Chorpraxis, Fortbildungen, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Männerchöre, Kommentare geschlossen
Das Hugo-Herrmann-Seminar ist der höchste Abschluss für Chorleiter, den der Schwäbische Chorverband anbietet. Der staatlich anerkannte Abschluss wird berufsbegleitend über zwei Semester erworben. Auch 2013/14 biete der Chorverban die Qualifizierung wieder an. Die Termine sind nun auf der Seite des SCV veröffentlicht. Die Aufnahmeprüfung findet am 17. Mai in Stuttgart statt.
Weitere Informationen auf den Seiten des Verbandes.
Seminar für DIE CARUSOS Fachberater
Johannes Pfeffer, 22.04.2013, Eltern-Kind-Musik, Fortbildungen, Kinderchöre, Kommentare geschlossen
Der Deutsche Chorverband bietet vom 05. – 07. Juli 2013 im Bildungshaus Maria Rosenberg in Waldfischbach-Burgalben wieder ein Qualifizierungsseminar für CARUSOS Fachberater an.
Es gibt zwei Möglichkeiten der Teilnahme je nach Vorkenntnissen:
- Anreise am 04.07. abends oder am 05.07. morgens an, vollständige Seminarteilnahme und Prüfung am 07.07. vormittags.
- Für diejenigen, die bereits an einem der bisherigen Seminare teilgenommen, aber noch keine Prüfung gemacht haben, oder sich im Selbststudium auf die Prüfung vorbereiten möchten, gibt es die Möglichkeit an, erst am Samstag 14:00 Uhr dazuzustoßen, am Nachmittag das Seminar zu besuchen und Sonntag die Prüfung abzulegen.
Material zum Selbststudium, die Prüfungsordnung und weiterführende Literatur finden Sie auf der Homepage www.die-carusos.de unter „Zertifizierung – Fachberater“.
Der Aufenthalt im Bildungshaus Maria Rosenberg mit Vollpension inkl. Kursgebühr kostet von Donnerstag bis Sonntag 200,00 € im Doppelzimmer, wenn Sie erst Freitag Morgen anreisen 140,00 €. Teilnahme ab Samstag Mittag kostet inkl. Übernachtung/Verpflegung/anteilige Kursgebühr 70,00 €.
Dank einer Bundesförderung für die Qualifizierung von CARUSOS-Fachberatern müssen die ersten 20 verbindlich angemeldeten TeilnehmerInnen keine Übernachtungs- und Kursgebühr bezahlen!
Weitere Informationen unter: www.die-carusos.de
VerFühret beim ersten Kinder- und Jugendchorwettbewerb des CVFS
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 21.04.2013, Chorverband Friedrich Schiller, Fortbildungen, Jugendchöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Die Spannung bei den rund 200 Kindern in der Marbacher Stadthalle war fast mit Händen zu fassen. Sechs Kinder- und zwei Jugendchöre hatten sich am Mittag gemeinsam mit ihren Chorleitern und Chorbetreuern bei einem Kurzworkshop mit dem Freiburger Komponisten und Musikpädagogen Uli Führe „eingegroovt“. Zuvor hatte die 15-jährige Annemarie aus Steinheim als neutrale Helferin die Auftrittsreihenfolge im Wettbewerb ausgelost.
Nach einem Grußwort von Bürgermeister Jan Trost erläuterte Moderatorin Claudia Weise die Teilnahmebedingungen, die für gleichermaßen für die Kinder- wie für die Jugendchöre galten: Jeder Chor tritt mit drei Liedern auf, eines davon sollte ein (deutsches) Volkslied sein. Playback-CD als instrumentale Unterstützung war erlaubt, ebenso die Begleitung am Keyboard oder auch am Xylophon. Die Jury, bestehend aus Uli Führe (Vorsitz), der Vizepräsidentin sowie dem stellvertretenden Jugendverbandschorleiter des Schwäbischen Chorverbands, Irmgard Naumann und Holger Frank Heimsch, bewerteten jede Chorpräsentation nach vier Kriterien: Musikalisches Können, Chorklang, Liedauswahl sowie die Bühnenpräsenz. Darunter fallen die Konzentrationsfähigkeit der jungen Sänger, die Interaktion mit dem Chorleiter sowie die spürbare Freude am Singen. Gemeinsam mit vielen Zuschauern verfolgte auch der gesamte Vorstand des Chorverbands Friedrich Schiller das Wertungssingen; Verbandsjugendchorleiterin Larissa Schwarzenberger trat selbst mit über 30 Kindern aus Bietigheim und Markgröningen in einem Gemeinschaftschor an. Ganz kleine Ensembles aus fünf oder sechs Kindern, ein reiner Mädchenchor wie die „Crazy Voices“ aus Oberstenfeld, bis zum „gestandenen“ 40-köpfigen Unterstufenchor des Marbacher Friedrich-Schiller-Gymnasiums – so vielfältig wie die Chorformationen war auch das Programm aus bekannten Volksliedern, Kanons, Popsongs und speziellen Kinderliedern.
Die Jury brauchte nicht lange, um ihr Urteil zu verkünden: weiterlesen »
STIMMEN-Werkstatt 2013 in Lörrach
Johannes Pfeffer, 13.04.2013, Chorpraxis, Fortbildungen, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Männerchöre, Singen und Stimme, sonstige Chöre, Kommentare geschlossen
Das Werkstatt-Programm 2013 bietet wieder eine abwechslungsreiche Palette an Gesangskursen. Im Jazz, Gospel, Pop und Rock und beim keltischen Lied gibt es Neues zu entdecken. Werkstatt-Kurse zu A-cappella-Gesang, Performance, Bühnenpräsenz und vierstimmigem Chor werden geboten und zum ersten Mal auch ein Kurs über Stimme und Präsentation, bei dem der professionelle Einsatz der eigenen Stimme bei Präsentationen, beim Singen und beim Sprechen gezeigt wird.
Starten wird die STIMMEN-Werkstatt 2013 am Wochenende des 25. und 26. Mai im Burghof. Zur Chorischen Stimmzeit lädt Uli Führe ein mit Folksongs, Jazzkanons und swingenden Liedern zu Texten von Heine, Ringelnatz, Tucholsky und anderen.
Freunde des Jazz und Gospels kommen am 1.und 2. Juni mit Bertrand Grögerauf ihre Kosten, der bekannte Jazzstandards erarbeiten und singen lassen wird.
Im Juli stehen Kreativität, mentales Training, Bühnenpräsenz und A-cappella-Gesang im Focus der STIMMEN-Werkstatt: am 9. und 10. Juli lädt das britische Ensemble Voces8 (STIMMEN-Konzert am 8. Juli in der Stadtkirche Lörrach) in der Alten Feuerwache ein zur Entdeckung von A-cappella-Musik aus allen Epochen und in allen Stilen.
Am 26. Juli führt der US-Künstler Vinx (STIMMEN-Konzert am 25. Juli im Rosenfelspark Lörrach) zurück zu den eigenen Wurzeln der Kreativität und musikalischen Inspiration.
Am 27. Juli schließt sich in der Alten Feuerwache der Workshop mit Budam (STIMMEN-Konzert am 26. Juli im Rosenfelspark Lörrach) an, der seine Philosophie der Performance und seine Herangehensweise des Musikschreibens mit den Kursteilnehmern austauschen wird.
Zur Sommerferienzeit steht das Kursangebot in Chorleitung und chorische Stimmbildung im Waldhof in Freiburg vom 31. Juli bis 10. August an, in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis für Musik und Jugend(AMJ). weiterlesen »
Karrierestart Chor (11) – Fragen an Prof. Ulrike Sonntag
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 26.03.2013, Chorverband Karl-Pfaff, Fortbildungen, Nachwuchsarbeit, Singen und Stimme, Themen, Kommentare geschlossen
Die Gespräche in der Reihe „Karrierestart Chor“ führt Sabine Layer. Sie finden umfangreiche Auszüge aus dem Interview in der Zeitschrift SINGEN, Ausgabe 4-2013, S. 10
Gefeierte Sopranistin, international renommierte Gesangspädagogin, geboren und musikalisch aufgewachsen in Esslingen am Neckar. Heute hat sie eine Professur für Gesang an der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart inne.
Zunächst die obligatorischen drei Fragezeichen: Welches ist Dein liebstes Chorstück?
Ohne nachzudenken kommt mir „Wie lieblich sind deine Wohnungen“ aus dem Brahms Requiem in den Sinn. Das berührt mich immer sehr.
Welches Volkslied aus Kindertagen fällt Dir spontan ein?
„Der Kuckuck und der Esel“ – vor allem die letzte Strophe gefällt mir besonders: „Da sangen alle beide…..“
Was bedeutet Singen für Dich?
Die direkteste und persönlichste musikalische Ausdrucksmöglichkeit, das Zusammenfließen von vielen meiner Interessen (Musik, Sprache, Darstellung, Kreativität), Begeisterung und immerwährende Faszination, tiefe Befriedigung und Glück.
Sabine Layer (SL): Viele Chöre werben neue Mitglieder mit dem Slogan „Singen kann jeder“. Wie ist Deine Meinung zu dieser Aussage?
Ulrike Sonntag (US): Grundsätzlich und bis zu einem bestimmten Niveau: Ja! Zumindest sollte jeder Mensch das Singen einmal kennengelernt und ausprobiert haben. Aber sicher gibt es unterschiedliche Begabungen und, dadurch bedingt, Möglichkeiten, wie weit man seine Stimme, die Musikalität und das Gehör entwickeln kann.
SL: Gleichmäßige Atemführung, deutliche Artikulation, stabile Intonation – all das sind Ziele, die im Gesangsstudium angestrebt werden, und die auch ein Chorleiter seinen SängerInnen setzt. Wie siehst Du eine professionelle Gesangsausbildung im Verhältnis zur Stimmbildung für Laienchorsänger? Ist das Handwerkszeug dasselbe, und nur der Grad der Verfeinerung unterschiedlich?
US: Die grundlegenden Anforderungen sind sicher zunächst dieselben, aber dann ist es doch ein sehr großer Unterschied. Eine solistische Stimme soll ein individuelles Timbre, sehr gute Tragfähigkeit, mehr Volumen und Vibrato haben, das widerspricht dem Gesetz der Homogenität im Chor. Für eine große Partie in der Oper braucht man außerdem einen viel höheren Einsatz des Körpers, das heißt eine über Jahre hinweg trainierte starke Atemstütze und gute körperliche Kondition. Im professionellen Bereich hat Singen auch eine sportliche, athletische Komponente.