Chorleben - S-Chorverband

Chöre 50+

„Traumziele“ – Jahresfeier des Liederkranzes Markgröningen

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 20.04.2011, Chöre 50+, Chorverband Friedrich Schiller, gemischte Chöre, Kinderchöre, Kommentare geschlossen

In seiner Begrüßungsrede stellte der 1. Vorsitzende, Dr. Franz Xaver Straßburger, den Gästen die drei Chöre des Vereins vor, berichtete von ihren diversen Auftritten während des ganzen Jahres, wünschte dem Publikum einen entspannten, genussreichen Abend und versprach Urlaubsstimmung.Tatsächlich wurde es eine richtige Kreuzfahrt, denn die Auswahl der Lieder führte immer wieder aufs große Wasser.

Zum Auftakt trieben dann auch sogleich kleine Südseepiraten ihr Unwesen auf der Bühne. Der Kinderchor unter der Leitung von Larissa Schwarzenberger begeisterte das Publikum mit einer Auswahl von Liedern aus dem Kindermusical „Roby und die Piraten“, das am 9. Juli im Helene-Lange-Gymnasium in Markgröningen aufgeführt werden wird. Die Kids meisterten ihren Auftritt mit Enthusiasmus und Freude, sie forderten auch lauthals mehr „Taschengeld“, natürlich nur musikalisch, aber Dr. Straßburger kam dieser Aufforderung gerne nach und so erhielt jeder eine kleine „Gage“.  Mit  vor Stolz geschwellter Brust zogen die singfreudigen Piraten ab, sie hatten ihre Mission erfüllt und ihren Gastgeber um Beute erleichtert.

Stolz konnte auch Dr. Straßburger im weiteren Verlauf des Abends  17 Mitglieder für aktive und passive Vereinszugehörigkeit ehren. Zu Ehren der JubilarInnen sang Raphaela Straßburger wunderschön das „Ave Maria “ von Bach/Gounod mit Klavierbegleitung.

In der nun folgenden Pause sorgte der Loseverkauf für die Tombola für Abwechslung und Spannung und auf der Bühne bereitete sich schon der nächste Chor auf seinen Auftritt vor. Den weiteren Abend moderierte in ihrer charmanten Art und hübsch anzuschauen Gabriele Straßburger. Sie wusste zur Entstehungsgeschichte aller Lieder, etwas Interessantes zu erzählen. weiterlesen »


Singende Männer öffnen Horizonte

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 29.03.2011, Chöre 50+, Chorpraxis, Männerchöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

Tag der Männerstimme „Männerchor plus“ im Nürtinger K3N gab Impulse verschiedenster Art

Ein Bericht von Heike Weis

Wer hätte gedacht, dass Männerchorgesang so vielfältig sein kann? Sänger, Chorleiter und auch einige Chorleiterinnen holten sich am Samstag beim Tag der Männerstimme des Schwäbischen Chorverbandes Anregungen, wie die Männerchöre von heute ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können. Statt über den steigenden Altersdurchschnitt zu lamentieren, solle auf neue Kooperationen, alternative Präsentationsformen und auch beim Bewährten auf Qualität gesetzt werden, so die Kernaussage des Tages.

Es war ein Tag der Kontraste: Vom Kindergartenkind bis zum Seniorenchor, vom Volkslied bis zum Rap, vom bühnenfüllenden Projektchor bis zum A-cappella-Ensemble war an diesem Tag fast alles zu hören oder zu erproben, was man sich so im weitesten Sinne unter Männergesang vorstellen kann. Dabei ging es aber nicht um die Aneinanderreihung verschiedener Gruppierungen, sondern vorrangig um die Kombinationsmöglichkeiten, war doch der Tag mit „Männerchor plus“ überschrieben. Im gastgebenden Chorverband Karl-Pfaff (mit Unterstützung des Chorverbandes Ludwig Uhland) wird unter Federführung von Joachim Schmid schon seit längerer Zeit auf diesem Feld experimentiert, und so war es naheliegend, die Veranstaltung nach Nürtingen zu holen.

Zunächst standen die 96 Workshop-Teilnehmer vor der Qual der Wahl. Immer wieder war zu hören, dass man gerne mehr als nur maximal zwei der elf Angebote wahrgenommen hätte und manches in der Kürze der Zeit nur gestreift werden konnte. Es stand aber nun mal nur ein Tag zur Verfügung und Ziel war es ja, im Männerchor dringend benötigte Impulse zu geben. Udo Goldmann, Präsident des Chorverbandes Karl Pfaff ging sogar noch weiter: „Wir hoffen, einmal sagen zu können, an dem Tag in Nürtingen haben wir einen Meilenstein gesetzt.“ weiterlesen »


Chorgemeinschaft Besigheim: „Chor im Ohr“

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 21.03.2011, Chöre 50+, Chorverband Friedrich Schiller, gemischte Chöre, Männerchöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

Ganz Ohr war das Publikum in der Alten Kelter nach der Aufforderung „Schalt dein Radio ein“ aller singenden Mitglieder der Chorgemeinschaft. Die vier Erwachsenenchöre der insgesamt sieben CG-Ensembles waren an diesem Abend zu hören – wie immer hervorragend unterstützt von ihrer „Hausband“ Andreas Scheer (Bass) und Wolfgang Schürmann (Schlagzeug). Zu Beginn präsentierte der Gemischte Chor gemeinsam mit dem Chor der Eintracht Gemmrigheim ein konzertantes Arrangement des Strauß-Walzers „Wiener Blut“. Hubert von Goiserns „Weit, weit weg“ und das Volkslied „Muss i denn…“ in neuem Kleid zeugten vom vielseitigen Repertoire.

Der seit 1999 bestehende Evergreen-Chor stimmte ein Träume-Medley an und weckte – trotz gegenteiliger musikalischer Behauptung – dennoch einen schlafenden Löwen…

Special Guests: Mitreißender Auftritt der „Abendsterne“


Zupackend, energetisch, perfekt choreographiert – der Gastauftritt der „Abendsterne“ unter Leitung von Jörg Thum riss die Zuhörer mit. Der stimmgewaltige Chor startete eine Zeitreise in den Dreißigerjahren mit einer Anleihe bei den Comedian Harmonists („Wochenend und Sonnenschein“). Nach einem Stop-over in der Hippie-Zeit, wo Ende der Sechzigerjahre das Rockmusical „Hair“ einen Meilenstein der Popmusik setzte, und endete im musikalischen Hier und Jetzt – und mit einer vom Publikum heftig erklatschen Zugabe.

„Man(n) singt“….

2010 gegründet, zählt der aus einem Projektchor hervorgegangene Männerchor „Man(n) singt“ nun 17 Mitglieder. Diese präsentierten sich mit drei von Chorleiter Siegfried Lieble geschriebenen Arrangements frisch, modern und top aktuell!

…“Mittendrin“ auch!

Aus dem „Jungen Chor“ ist eine 30-köpfige Chorformation im besten Lebensalter geworden, die keine Vergleiche zu scheuen braucht! Der Querschnitt von Hits der Rockgruppe „Queen“ ging ebenso „ins Ohr“ und in die Beine wie Totos „Africa“. Zuvor hatte bereits ein Männerseptett von „Mittendrin“-Mitgliedern viel Beifall für seine Interpretation eines Beatle-Titels bekommen, ebenso wie die „Lady in Red“-Darbietung von drei Tenören aus diesem Ensemble.

Ein dickes Kompliment gebührt Chorleiter Siegfried Liebl. Er schreibt nicht nur alle Arrangements für seine Chöre selbst und dirigiert sie während ihrer Darbietungen vom Keyboard aus. Liebls intensive Probenarbeit legte die Grundlage für diesen gelungenen, kurzweiligen Konzertabend. Dass die traditionsreiche Chorgemeinschaft Besigheim voll auf der Höhe der Zeit ist, sich modern (nicht nur mit neuem Logo und Corporate Design in ihrer Chorkleidung) und experimentierfreudig präsentiert – dafür war dieser Abend ein eindrucksvoller Beweis!

Claudia Weise


Sparangebote für Vereine beim Tag der Männerstimme

Johannes Pfeffer, 28.02.2011, Chöre 50+, Chorverband Karl-Pfaff, Fortbildungen, gemischte Chöre, Männerchöre, Kommentare geschlossen

4 für 3 beim Tag der Männerstimme

Der Schwäbische Chorverband bietet für Vereine, die mehrere Teilnehmer zum Tag der Männerstimme am 19. März 2011 in Nürtingen anmelden, ein ganz besonderes Angebot. 4 für 3, das bedeutet: Wenn ein Verein drei Teilnehmer zum Tag der Männerstimme anmeldet, kann ein vierter kostenlos daran teilnehmen. Wenn also vier angemeldet werden, wie die vier auf dem Bild, spart einer den Teilnehmerbeitrag.

Mehr zum Tag der Männerstimme und den Workshops unter: www.s-chorverband.de/maennerchor-plus.htm

Anmelden können sich die 4 Männer, und auch jeder andere, in der Geschäftsstelle des Schwäbischen Chorverbandes. Der reguläre Teilnehmerbeitrag beträgt 40,00 € (inkl. Mittagessen und Abendkonzert)


„Jeder Chor muss unterstützt und gefördert werden.“

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 24.01.2011, Chöre 50+, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Männerchöre, sonstige Chöre, Vereinsführung, Kommentare geschlossen

Chorwettbewerbe, Sponsoring und die globale Reiselust

Gemessen an den Fußballmannschaften und ihren Fans haben Chöre in Sachen Reiselust noch einiges nachzuholen. Dass Chorreisen heute mehr sein können als städtepartnerschaftlicher Stimmaustausch, ist vor allem unserem Interview-Partner Günter Titsch und der von ihm aufgebauten  Organisation Interkultur aus Pohlheim zu verdanken, die in Sachen Chorreisen und Chorwettbewerbe in den letzten 20 Jahren zum „Global Player“ geworden ist.

SINGEN: Vietnam, Budapest, Venedig, Reno (USA), Linz, Graz, Wernigerode, Rom und Malta sind im Jahr 2011 die Veranstaltungsorte von Festivals und Wettbewerben, die Ihr Unternehmen zielstrebig und erfolgreich aufgebaut hat. Damit haben Sie ganz wesentlich zum Chor-Boom der letzten 15 Jahre beigetragen. Wird dieser Boom anhalten oder langfristig nur eine Welle der Begeisterung sein, die in ein paar Jahren vielleicht wieder abebbt?

Günter Titsch: Wie man weiß, bin ich selber ein passionierter Chorsänger und lebe in der Gemeinde mit den meisten Chören Deutschlands (Pohlheim bei Gießen) In den 80er Jahren ergab sich für mich eine ganz andere und neue Aufgabe: Singen im Chor schafft Frieden durch Begeisterung! Gibt man den Chorsängern einen spannenden Wettstreit und Auftritt auf einer internationalen Bühne, wird ihre Musik zu einer alle Grenzen überschreitenden Verbindung zwischen den Völkern!

Aber das ist nicht alles. Es hat sich in den Jahren gezeigt, dass der persönliche Kontakt zu den Chorsängerinnen, Chorsängern und den Chorleitern eine entscheidende Rolle spielt. Wir möchten nicht nur tolle Wettbewerbe und Festivals veranstalten und anbieten, sondern auch die Anregungen und Wünsche unserer Teilnehmer in die verschiedenen Konzepte mit einbauen. Als Beispiel nenne ich die Ihnen World Choir Games, (WCG). Wir haben es mit dem neuen Konzept geschafft, dass  Chöre mit und ohne Wettbewerbserfahrung Spaß am Singen und Teilnehmen haben. Das Resultat der letzten Jahre zeigt, dass die Motivation zu singen und gerade im Chor zu singen immer weiter steigt. Selbst in der breiten Bevölkerung und in den Medien wächst das Interesse für Chormusik. weiterlesen »


Große Attraktion: Eröffnung eines Lieder-Wanderweges

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 9.10.2010, Chöre 50+, Chorverband Ludwig Uhland, Eltern-Kind-Musik, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Männerchöre, sonstige Chöre, Kommentare geschlossen

Zehn Liedertafeln am Wanderweg im Chorverband Ludwig UhlandLudwig Uhland-Wanderweg im Chorverband Ludwig Uhland wurde bei herrlichem Herbstwetter eröffnet.

Große Beachtung und Aufmerksamkeit fand die Eröffnung eines Lieder-Wanderweges im Chorverband Ludwig Uhland, der vom Schloss Hohentübingen bis zur Wurmlinger Kapelle verläuft. Anlässlich des 90jährigen Jubiläums des Chorverbandes hatte Präsidentin Irmgard Naumann diese Idee, die von den Verantwortlichen im Chorverband und den Vereinen begeistert mitgetragen wurde. Zur Eröffnung im Schloss Hohentübingen konnte Irmgard Naumann dann auch viel Prominenz aus Politik, Kultur und der Tourismusbranche vorstellen. Ein Projektchor unter Leitung von Sibylle Brückel umrahmte die ersten Ansprachen, die sich dann bei der Enthüllung aller zehn Liedertafeln fortsetzten.

Zunächst konnte Irmgard Naumann die Designerin und Gestalterin der Tafeln, Susanne Wahl, vorstellen. Susanne Wahl wiederum führte in ihrer Rede ein Gespräch mit Ludwig Uhland, dem sie bei ihrer Arbeit an den Liedertafeln sehr nahe gekommen war. Sie erhielt großen Beifall und später bei der Besichtigung der großartig gestalteten Liedertafeln viel Anerkennung für ihre Mitwirkung an diesem Projekt.

Mehr als 400 Wanderfreunde, Sängerinnen und Sänger aus den Chören und ihre Angehörigen machten sich nun auf den Weg, bei der Enthüllung der Tafeln dabei zu sein. Jedesmal gab es Grußworte zu hören, die mit großem Interesse verfolgt wurden. Von jedem Redner wurde die Idee zu diesem Liederweg als großartige Idee gewürdigt, sei dies doch wirklich eine neue Idee, einen deutschen Dichter zu ehren, dessen Werke von bedeutenden Komponisten vertont wurden. An jeder Tafel wurde das betreffende Lied vom Ludwig Uhland-Chor unter Leitung von Chormeister Jürgen Knöpfler gesungen und hier erwies sich vor allem der Wald als wunderbarer Konzertraum mit beeindruckender Akustik.

Über Schäfers Sonntagslied, Abreise, Es zogen drei Burschen, Frühlingsfeier, Der weiße Hirsch und andere Lieder kam die Wanderschar dem Ziel immer näher. Mit Blick auf die Wurmlinger Kapelle hörte man nun endlich das unvergessene Lied „Droben stehet die Kapelle“, das gemeinsam mit allen Anwesenden wiederholt wurde. „Der gute Kamerad“ direkt bei der Kapelle bewegte alle sehr und endlich landete man unter einem alten Apfelbaum am Ende des Wanderweges und hörte hier noch „Bei einem Wirte wundermild“.

Die Tourismusverbände zeigten sich erfreut über diesen Liederweg, der offensichtlich einmalig im Land ist. Gäste werden durch Wanderkarten und Werbematerial auf den Weg hingewiesen. Besonders aber sind Chöre, Chorfamilien, Sängerinnen und Sänger eingeladen, hier die Erinnerung an den Dichter Ludwig Uhland zu pflegen und sich oft längst vergessene Lieder in Erinnerung zu rufen. (Text und Fotos: Fahr)


Am Ende bleibt die Emotion

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 9.02.2010, Chöre 50+, Fortbildungen, Kommentare geschlossen

Singen mit Demenzkranken – Eine Einführung von Katrin Schwarz

Die Gesellschaft hat die Jugend entdeckt. Tatsächlich und als Postulat der Jugend als immerwährend und ewig. Das Dogma der Aktivität, der Flexibilität, der Fitness, des Interesses an allen möglichen und unmöglichen Dingen von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter hat uns fest im Griff. Der Markt der Kindheit und Jugend ist riesig: Kulturanbieter, Freizeitaktivitäten, ganze Wirtschaftszweige (angefangen bei der „Hochkultur“, endend bei eher profanen Dingen wie Spielzeug, Bekleidung bis hin zum Tourismus). Das hat nämlich Zukunft.

Der Markt der postulierten Jugendlichkeit auch. Silversurfers, das 3. und 4. Leben, die Generation der Grauen, welche die Welt bereisen und keinen Kulturevent auslassen. Die gleichen Angebotspaletten wie für die Kleinen, adaptiert für die Bedürfnisse der älteren Großen. Das hat nämlich auch Zukunft. Mitmachen kann man, solange man fit, mobil, aktiv ist, mithalten kann, den anstrengenden Anforderungen, die man selbst/die Gesellschaft an einen stellt, gewachsen ist.
Kann man das nicht mehr, zeigt man sich besser nicht mehr. Zeigt man sich zwangsläufig nicht mehr. Darf man sich nicht mehr zeigen?

Da bereitet der Anblick von Tante Else, die leicht bekleidet in Nachthemd und Hausschuhen durch die Fußgängerzone spaziert, schon Schwierigkeiten. Weil sie einfach nicht mehr weiß, wie man normalerweise durch die Fußgängerzone geht. Oder was eine Fußgängerzone überhaupt ist. Oder Oma, die im Pflegeheim vor sich hindämmert. Die vergessen hat, dass sie Oma, Mutter, Ehefrau war, die ihre eigenen Kinder nicht mehr erkennt, die in Unkenntnis ihrer eigenen Identität in die Grauzone der Selbstvergessenheit geraten ist, in der nicht mehr viel von der früheren Person erkennbar ist.

Nicht mehr von der Person. Aber vom Mensch. Und wir werden bei genauer Beobachtung immer wieder auf Elemente zurückverwiesen, die spezifisch menschlich, eine menschliche Eigenart sind. Der Mensch erscheint als gestalterisches, als schöpferisches Wesen, egal, wie es um die Gesamtleistungsfähigkeit bestellt ist. Ein singendes Wesen. Tief beeindruckend sind Zitate von Pflegekräften, auf die ich in der Vorbereitung für diesen Artikel gestoßen bin. Eines sei an dieser Stelle zitiert:

„Ein tief beeindruckendes Erlebnis während meiner Krankenpflegeausbildung war der Gottesdienst auf einer geriatrischen Station, bei dem ich hochbetagte Patienten, die ich aus dem Pflegealltag sonst nur mit starken körperlichen und geistigen Behinderungen kannte, plötzlich mehrere Strophen von Kirchenliedern fehlerlos singen hörte – Menschen, die ihre Erinnerung zu großen Teilen verloren hatten, über ihr eigenes Leben kaum mehr etwas wussten, manchmal noch nicht mal ihren eigenen Namen nennen konnten und bei der die Verständigung überwiegend nicht mehr über Sprache möglich war, beherrschten auf einmal lange Texte: das hatte was von einem Wunder!“ (Damman)

Musik bietet offensichtlich andere, weitreichendere Möglichkeiten, wo Sprache und Handlungserinnerung versagt. Das musikalische Gedächtnis scheint tiefer und fester verankert zu sein. weiterlesen »


1 Jahr „Singen mit Senioren“ in Poppenweiler

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 25.11.2009, ARCHIV: Sängerkreis Mittlerer Neckar, Chöre 50+, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen

Singen Mit Senioren > kurz SMS genannt <  ist die „Jüngste“ Abteilung im Gesangverein Eintracht e.V. in Poppenweiler (gegründet im September 2008), beherbergt mit Abstand aber die „Ältesten“ Stimmen im Verein.

Die Singfreudigen, mit einem Durchschnittsalter von 77 Jahren sind mächtig stolz, dieses Probejahr singend gemeistert zu haben. Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 15 – 16 Uhr trifft sich der kleine, feine Chor im Saal der Zehntscheuer in Poppenweiler. Volkslieder, Schlager aus alten Zeiten, Schunkellieder und Lieder im Jahres-Kreislauf stehen immer auf dem Programm.

Um mehr Klangfülle im SMS-Chor zu erreichen, wird noch die eine oder andere mutige singfreudige Stimme zwischen 65 und …!!! gesucht. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich!

Fragen zum SMS-Chor beantworten wir gerne unter Tel. 07144 807240.

Schnuppern Sie mal bei uns rein! Wir freuen uns auf Sie!

Gisela Bura


Hilfe für die Stimme im Alter

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.06.2008, Chöre 50+, Chorgattung, Fortbildungen, Singen und Stimme, 1 Kommentar

bengtson-opitz.jpg Prof. Elisabeth Bengtson-Opitz ist Autorin des Buches

Dass sich die Stimme im Alter verändert, merkt fast jeder, der die 50 überschritten hat. Meistens stehen Sänger und Chorleiter diesem Phänomen hilflos gegenüber.  Vor allem Sopranstimmen leiden darunter, wenn sie plötzlich in den Alt versetzt werden. „Das ist eben so“ heißt es dann.

Auf dieses Buch haben nicht nur zahlreiche Chöre und ihre Chorleiter gewartet, sondern auch die Sängerinnen und Sänger dieser Chöre.  Viele unserer Traditionschöre haben erfreulicherweise einen hohen Altersdurchschnitt. Denn wenn Sänger/innen mehr als 50 Jahre im Chor singen, dann zeigt das, wie wichtig ihnen dieses Hobby ist. Mit dem Alter ändert sich auch die Stimme. Elisabeth Bengtson-Opitz, Gesangsprofessorin an der Musikhochschule Hamburg, ist Spezialistin für älter werdende Stimmen und hat soeben das Buch „Anti-Aging für die Stimme“ veröffentlicht. SINGEN sprach mit ihr.

anti-aging-buchcover.jpg

SINGEN: Ihr Buch „Anti-Aging für die Stimme“ nennt sich im Untertitel „Handbuch für gesunde und glockenreine Stimmen“.  Gesundheit ist die eine, die „glockenreine“ saubere Intonation die andere Sache.  Inwiefern hängen Intonationsprobleme mit den Stimmveränderungen zusammen?

Bengtson-Opitz: Da im Alter Muskeln, Bänder, Sehnen usw. ihre Elastizität und Spannkraft  stufenweise verlieren, kann es schwierig werden, während des Singens die richtige Einstellung zu finden und zu erhalten – man singt zu tief.  Dem kann man entgegenwirken durch gezieltes und regelmäßiges Training. So wie man beispielsweise die Beinmuskulatur dehnen und ohne viel Aufwand trainieren kann, lässt sich das auch mit der für die Stimmgebung notwendigen Muskulatur erreichen. Das bedeutet gezieltes Atemtraining und Training der Muskulatur der Ansatzräume.

Intonationsschwierigkeiten bei älteren Menschen können allerdings auch an vermindertem Hörvermögen liegen. Das Ohr verliert im Laufe des Lebens die Fähigkeit, Obertöne zu hören. Wenn das eintritt, wird sauberes Singen schwierig. Es gibt zwei Möglichkeiten, dieses etwas abzumildern: ein GUTES, MODERNES Hörgerät oder Spezialtraining durch Sensibilisierung des kinästhetischen Empfindens. Oft kommt beides in Frage.

SINGEN: „Anti-Aging für die Stimme ist kein Zaubermittel“ schreiben Sie, „sondern ein Weg“.  Wie sieht dieser Weg aus?
Bengtson-Opitz: Der Weg besteht aus diszipliniertem Training der für das Singen wichtigen Muskulatur. Viele Chorleiter nehmen an meinen Kursen teil in der Hoffnung, zwei bis drei neue Übungen zu lernen, womit sie ihren zu tief singenden, zu viel tremolierenden Chor mit hohem Altersdurchschnitt zum Schönklang bringen können. Das ist ein törichter Wunsch.  Lebenslange schlechte Singgewohnheiten lassen sich nicht mit zwei bis drei Übungen verbessern. Ein kompetenter, engagierter, wissender Chorleiter kann aber durch bewusstes Training seinen alten Chormitglieder zu einem neuen Singverhalten verhelfen – mit Geduld und mit genauer Kenntnis darüber, wie die Stimme funktioniert.
SINGEN: Ihr Buch thematisiert nicht nur, es handelt auch und bringt neben dem theoretischen Teil  eine Menge hilfreicher Übungen, sowohl für die Körperarbeit wie für Atmung und Stimme. Dank der zahlreichen Abbildungen ist es eigentlich für jeden Sänger ein Muss, nicht nur für Chorleiter. Welche Bedeutung der Körper und die Körperhaltung für das Funktionieren der Stimme bei älteren Menschen haben, macht die aktive Sängerin, Diplomsportlehrerin und Sporttherapeutin Sophie Opitz im 2. Kapitel Ihres Buches deutlich. „Die Körperhaltung wird von unten nach oben aufgebaut“ ist ein wichtiger Satz, der nichts anderes besagt, als dass der Sänger auch „mit den Füßen singt“.
Bengtson-Opitz: „Der Sänger singt auch mit den Füßen“. Man hat in Sängerkreisen immer die Ausdrücke „durchlässig sein“, „auf dem Körper singen“ benutzt. Damit hat man den intuitiven Eindruck gehabt, dass der ganze Körper am Singen beteiligt ist.  Der Laie hat diesen Ausdruck nicht verstehen können, weil sein Organismus nicht so trainiert ist, dass er eine Koordination der Funktionskreise erlaubt. Durch ganz gezieltes Körpertraining verbessern wir die für das Singen notwendige Zusammenarbeit verschiedener Körperteile: Atembereich (umfasst den ganzen Rumpf), Kehlkopfbereich und Ansatzräume. Körperlich betrifft dieses die Lendenwirbelsäule, die Brustwirbelsäule, die Halswirbelsäule – also die ganze Wirbelsäule und die von ihr abhängige Muskulatur.

SINGEN: Singen und das Gesungene bilden eine untrennbare Einheit. Mit dem Alter ändern sich die Lieder, sagt man. Brauchen wir eine neue Chorliteratur für Senioren? Oder was soll ich singen und was nicht, wenn sich meine Stimme zu verändern beginnt?

Bengtson-Opitz: Nein, wir brauchen keine neue Chorliteratur für Senioren. Älteren Menschen steht das ganze wunderbare alte, deutsche Literaturgut zur Verfügung. Ältere Menschen kennen noch die herrlichen alten Lieder, die Herder, Brentano und Achim von Arnim gesammelt haben. Ein Schatz! Ein wertvolles Kulturgut! Jahrhunderte alte Lieder mit einem zeitlosen Inhalt! Leider ist das alte Liedgut durch den Missbrauch des Verbrechers Hitler und Consorten in Verruf geraten. Dadurch ist ein irreparabler Schaden entstanden. Deutschland hat als erste Nation in der Welt seine Lieder verloren und die Fähigkeit zu ganz normalem Singen im Alltag. Also mögen doch die Senioren diese Lieder singen! Sie kennen die Lieder und lieben sie. Ausserdem gibt es unzählige Werke, die Senioren leicht bewältigen können.

SINGEN: Eine gesunde Stimme gibt Selbstbewusstsein und ist gleichbedeutend mit einer kraftvollen Persönlichkeit. Es geht also nicht nur um die singende Stimme, sondern um das Fenster des Menschen nach außen und nach innen. Depressionen gehen bekanntlich einher mit einer akuten Stimmschwäche. Ist Anti-Aging auch ein wenig „Healing“ für den Menschen?

Bengtson-Opitz: Ja – Anti-Aging ist ein Healing für den Menschen!!!!!
Ein Mensch, der frei strömend singen kann, kann auch frei strömend leben. Blockaden lösen sich, das Wohlbefinden steigert sich – die Persönlichkeit befindet sich „im Lot“.
Prof. Elisabeth Bengtson-Opitz:
Anti-Aging für die Stimme
Ein Handbuch für gesunde und glockenreine Stimmen

Co-Autorin: Sophie Opitz
Mit Illustrationen von: Volker Kriegel, F. W. Bernstein und Holger Vanselow
und Gedichten von Robert Gernhardt und Gulle Bruns

Dieses Buch richtet sich vor allem an Chorleiter, deren Chormitglieder zum größten Teil über 50 Jahre alt sind, aber gerne weiterhin im Chor singen möchten, und natürlich an die Sängerinnen und Sänger selbst, die aktiv etwas für ihre Stimme tun wollen – denn: Wer aktiv etwas tut, erhält sich seine Stimme buchstäblich bis zum letzten Seufzer!

„Anti-Aging für die Stimme“ ist ein Handbuch für eine gesunde Stimme auch im Alter. SINGEN wird das Buch in seiner Juli-Ausgabe vorstellen. Von September bis November erhalten Sie dann jeweils ganzseitige Einblicke in Ideen und Struktur des Präventionsprogramms „Anti-Aging für die Stimme“, das zum Patent angemeldet ist.

Das Buch kostet 18 €, ist erhältlich über den Verlag Edition Omega, E-Mail bestellungen@edition-omega.de oder  www.edition-omega.de oder Fax 04238-943613 oder an die Postadresse:Eschweg 12, 27308 Kirchlinteln


Singen mit älteren Menschen – Literaturliste

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 27.05.2008, Chöre 50+, Singen und Stimme, 2 Kommentare

Tageszentrum am Geiersberg, Wetzlar:
Verschiedene Liederbücher (Volkslieder, Fahrtenlieder, Weihnachtslieder, Stimmungslieder, Schlager der 20er bis 40er, Schlager ab 45, Kirchenlieder) im Großdruck, ohne Noten; dazu gibt es Begleit-CDs mit und ohne Führungsstimme. Tel: 06441/43742, Homepage: www. tageszentrum-am-geiersberg.de

Liederbuch „Wo man singt, da laß dich ruhig nieder“, Ev. Heimstiftung, ISBN: 3-929912-14-7,
Homepage: www.ev-heimstiftung.de (8,50€)

„Kein schöner Land“, 2 Bände, Großdruck, mit Noten, z.T. mehrere Lieder auf einer Seite,
Strube Verlag / 1.Band ISBN: 3-89912-027-2 / 2. Band ISBN: 3-89912-026-4

„Singen mit Spaß“, Komplettpaket: Handbuch für Leiter, CD, Liederbücher im Großdruck mit Noten,
Schott ISBN: 3-7957-5608-1, Homepage: www.schott-musik.de

„Lieder aus meiner Heimat“, Paket: Handbuch, CD, Liederbücher im Großdruck mit Noten,
Schott ISBN: 3-7957-56605-7, Homepage: www.schott-musik.de

„Freude am Singen“,
Sammlung beliebter Lieder mit Akkordsymbolen und Anmerkungen zu jedem Lied
Schulz-Kirchner Verlag – ISBN: 3-8248-0170-1

„Musik im Leben älterer Menschen“, Inge Latz,
Dümmlers Verlag – ISBN: 3-427-58586-7

„Mit Musik Demenzerkrankte begleiten“,
Mechthild Hamberger, Deutsche Alzheimer Gesellschaft
Homepage: www.deutsche-alzheimer.de

Tanzanleitungen und CDs des Bundesverand Seniorentanz e.V., Bremen, Tel: 0421/441180

„Musik erleben und gestalten mit alten Menschen“,
Heidrun Harms, Gaby Dreischulte, Urban und Fischer, ISBN: 3-437-45036-0 (mit CD)

„Beschäftigung mit alten Menschen“, Gisela Mötzing, Urban und Fischer, ISBN: 3-437-46500-7

„Musizieren mit dementen Menschen“, Ratgeber für Angehörige und Pflegende, gerontologische Reihe Reinhardt Verlag, ISBN 3-497-01877-5 (mit CD)


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