Ein Lied geht um die Welt
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 3.12.2009, Chorverband Ludwig Uhland, gemischte Chöre, Jugendchöre, Männerchöre, Kommentare geschlossen
Dieses Thema kam beim Konzert des Gesangverein Harmonie Gomaringen bestens an. Chorleiter Gerald Pommranz hatte neuzeitlich bearbeitete Chorsätze von Freundschaft, Liebe und Glück zusammengestellt. Die Originale sind von Komponisten aus der Zeit der Romantik bis in die fünfziger Jahre geschaffen worden. Das Einstudieren hat allen viel Spaß gemacht.
Der Jugendchor begrüßte schwungvoll mit „Guten Abend, liebe Gäste, der Vorhang geht auf“ und machte sofort deutlich, wie gern er Singen mit Bewegungen verbindet. Bei den folgenden Vorträgen wechselten sich Jugendchor und Gemischter Chor ab, ergänzt durch Solo-Einlagen von Beate und Johanna Pommranz. Aus der Operette „Die Fledermaus“ hörte man ein Potpourri und später „Wiener Spezialitäten“. Zwischendurch gab es Ehrungen von der Vorsitzenden Elke Wichmann für Manfred Kern, Karl Schmutz und Erwin Schneider für 50 Jahre treue Mitgliedschaft.
Nach der Pause begeisterte das Männerquintett „con gusto“ mit Liedern der Comedian Harmonists. Der Gemischte Chor schloss sich mit Schlagern und Liedern aus dieser Zeit an und der Jugendchor begeisterte mit seiner gekonnten Choreografie aus dem Stück „Diamonds are a Girl’s best friend“. „Bist du einsam heut nacht“ und „Habt Dank, ihr Freunde“ beendeten das Programm, jedoch liess das Publikum die Chöre erst nach einer Zugabe von der Bühne gehen.
Ein „Haydn-Spaß“ bei Wein, Weib und Gesang
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.12.2009, Chorverband Ludwig Uhland, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Männerchöre, Kommentare geschlossen
Der Lebensfreude bei Wein, Weib und Gesang widmete der Eninger Gesangverein sein 176. Stiftungsfest. Gleichzeitig erinnerte das Programm an Joseph Haydn, den großen österreichischen Komponisten, dessen Todestag sich am 31. Mai 2009 zum zweihundertsten Mal jährte. Die Feier begann mit Haydns „Aus dem Danklied zu Gott“, feierlich vorgetragen vom Jungen Chor Music and More.
Der Vereinsvorsitzende freute sich, zahlreiche Gäste begrüßen zu dürfen, unter ihnen den stellvertr. Vorsitzenden des Chorverbandes Ludwig Uhland Michael Ott, Bürgermeister Alexander Schweizer, Mitglieder des Gemeinderates und viele Vertreter befreundeter Vereine. Mit Beethovens „Freude schöner Götterfunken“ stimmte der Gemischte Chor auf die folgenden Ehrungen ein. An diesem Abend wurden 16 aktive und fördernde Vereinsmitglieder geehrt. Für sie erklang der feierliche Chorsatz „Die Frauen und die Sänger“ von Mendelssohn-Bartholdy.
Nach der Pause hatte sich die Bühne in eine Besenwirtschaft verwandelt. Weinfässer mit Krügen und vollen Gläsern darauf beherrschten den Vordergrund, Sängerinnen und Sänger hatten die feierliche schwarze Konzertkleidung in Dirndln und bunte Hemden vertauscht. Mit „Juchhe, der Wein ist da“ leitete der Gemischte Chor zum feuchtfröhlichen Teil über. Und so wechselten die Gesänge über Wein, Liebe und menschliche Schwächen zwischen Frauenchor, Music and More und Männerchor hin und her. Am Ende erklang „Ein schöner Tag“ und für die geforderte Zugabe hatte man noch „In Salzburg zu Sankt Peter“ parat.
„Tierisch guat“: Herbstkonzert des Männerchors Unteressendorf
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 28.11.2009, Oberschwäbischer Chorverband, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
„Grüß euch Gott, alle miteinander“ erschallte es aus 18 Männerkehlen zu Beginn des Herbstkonzerts, zu dem der Männerchor Unteressendorf eingeladen hatte. Das Begrüßungslied des Adam aus der Operette „Der Vogelhändler“ war Auftakt zu einem unterhaltsamen Konzertabend im Gemeindehaus Unteressendorf. Weiter ging es mit „Wir laden gern uns Gäste ein“ aus der „Fledermaus“ von Johann Strauß Sohn, und dieser Einladung waren in der Tat zahlreiche Gäste gefolgt, so dass das Gemeindehaus bis auf den letzten Platz besetzt war. Im Gedenkjahr an Joseph Haydn wurde auch diesem berühmten Komponisten Reverenz erwiesen: „An die Frauen“ richtete sich der Lobpreis ihrer Schönheit. Darüber hinaus stand das Konzert ganz unter dem Motto „Tierisch guat“. Sowohl die von Ingrid und Josef Lemmle wunderschön gestaltete Saaldekoration als auch die Liedthemen waren der Tierwelt gewidmet.
Der „Finken-Walzer“ gab im trüben November schon eine Verheißung auf den kommenden Frühling. Traditionelle Männerchorsätze erklangen bei dem Tessiner Volkslied „Pferde zu vieren traben“ und „Wenn ich ein Vöglein wär“.
Das Quartett „Die Tierfreunde“ erheiterte mit einem Quodlibet die Zuhörer.
Die Ansagen von Josef Lemmle stimmten jeweils auf die Besonderheiten der einzelnen Vorträge ein.
In sieben scherzhaften Variationen besang der Chor „Die launige Forelle“. Franz Schöggl hat sie über das Kunstlied „Die Forelle“ von Franz Schubert komponiert. Passend dazu durften sich die Besucher in der Pause mit frisch geräucherten Forellen stärken. Die folgenden Lieder befassten sich nicht ganz ernsthaft mit dem Federvieh: Die Klage „ Mein Papagei frisst keine harten Eier“ führte zu dem seufzenden Wunsch „Ich wollt’, ich wär ein Huhn“. Peter Kreuder schrieb diesen Titel in den Dreißigerjahren für den Film „Die Glückskinder. Ein ganzer Hühnerhof mit Gegacker und Hahnenschrei wurde in dem venezianischen Volkslied “Der Hahn von Onkel Giacometo“ lebendig.
Und der Vortrag des Eveergreens „The lion sleeps tonight“ wurde von echten Urwaldlauten begleitet.
Die Auftritte von Otto Merk gelten längst als besonderes Markenzeichen für den Männerchor Unteressendorf. Neben zahlreichen schwäbischen Gedichten und Geschichten brachte er dieses Mal
„Das Nachtgebet einer Chorleiterin“ mit, und Isolde Wiest, die Leiterin des Männerchors wird dabei wohl einiges gehört haben, was sie während der langen, anstrengenden Probenzeit vor dem Konzert bewegt hat.
Für Heiterkeit sorgte auch eine Parodie auf Tschaikowskis „Schwanensee“, bei der tänzerische Leistungen der vier Akteure in stilechten Kostümen zu bewundern waren.
Uli Führe und Jörg Ehni stehen mit ironischen Texten und flotter Musik für moderneren Männerchor. Mit „Das Warzenschwein“ und „Der Männerboogie-Blues“ gab es gleich zwei Kostproben davon.
Zum Schluss gab es vom Vorsitzenden Peter Rief Dankesworte an zahlreiche Helfer und Blumen für die Dirigentin Isolde Wiest und für Cornelia Christ, die den Chor gekonnt am Klavier begleitete. Bei der effektvollen Zugabe „Zottelmarsch“ klatschte das Publikum begeistert mit.
Musical „Die drei Rätsel des Feuerfalken“vom Kinderchor Steinhausen-Muttensweiler
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 28.11.2009, Kinderchöre, Oberschwäbischer Chorverband, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Den Zuschauern der Mehrzweckhalle Ingoldingen bot sich am vergangenen Wochenende ein hochkarätiges Programm. Vor ausverkaufter Halle spielte der Kinderchor Steinhausen-Muttensweiler am Samstag und Sonntag das Musical „Die drei Rätsel des Feuerfalken“. Die Akteure nahmen die Anwesenden mit in das spannende Abenteuer, in dem sich der Junge Jorath (Ferdinand Klaiber) auf die Suche nach dem Zauberkraut für seine kranke Großmutter (Michelle Sattler) macht. Dafür muss er in den Garten des bösen Feuerfalken von Trateboog (Jeremy Völkl), der von drei listigen Amseln (Celina Fels, Franziska Zoll, Anna Maurer) bewacht wird.
Auf seinem Weg trifft er hilfreiche Begleiter: das besonnene Blatt Konkibu (Sarah Fessler), die quasselnde Erdbeere Blabla (Yvonne Fuchs) und den philosophischen Igel Socrates (Helena Wieland), die ihm helfen die Rätsel zu lösen, welche ihm den Zutritt zum Garten des Feuerfalken versperren. Der Weg dorthin führt sie durch das Königreich „Nimmerlach“, wohin sie das Lachen zurückbringen, das die beiden quirligen Hofnarren (Lisa Mühlbauer, Tobias Sauter) schon lange vergeblich versuchten beim König (Celina Fels) wieder zu erwecken. Zuletzt tanzen sogar der strenge Soldat (Anika Hecht) und die königliche Ahnengalerie mit.
Weiter führt sie der Weg durch das Tal der verlorenen Hoffnung, in dem es dem Feuerfalken nur deshalb nicht gelingt sie von ihrem Ziel abzubringen, weil die Freunde es mit Zusammenhalt und Zuversicht schaffen, sich nicht entmutigen zu lassen. Zuletzt erreichen sie den See der vergangen Liebe, an dem die Nixe Deliah (Alina Rutka) mit ihrem traurigen Lied zunächst Jorath und die Zuschauer zu Tränen rührt, die Freunde aber dann durch die Kraft der Liebe für den letztendlichen Sieg über den Feuerfalken gestärkt werden. Im Hintergrund wacht über die ganze Reise die gute aber chaotische Fee Elenna (Lana Rutka) mit mehr oder weniger hilfreichem Zauber.
Die aufwändige Inszenierung bestach durch stimmungsvolle Bühnenbilder, effektive Lichttechnik, von engagierten Eltern und Großeltern angefertigte ausdrucksvolle und einfallsreiche Requisiten, wie beispielsweise einen lebenden Baum (Marcel Krug). Wunderschöne Kostüme und perfekte Masken leisteten einen ergänzenden Beitrag, um die musikalisch, schauspielerisch und choreographisch überzeugende Leistung der Kinder zwischen 6 und 12 Jahren perfekt in Szene zu setzen. Chorleiterin Ulrike Zoll und Jugendleiterin Karin Rutka, die für die Umsetzung des Projektes verantwortlich waren, zeigten sich hoch zufrieden mit der Leistung des Ensembles, insbesondere mit der hohen Qualität der umfangreichen Sprechrollen.
Die Zuschauer honorierten die Aufführungen mit anhaltendem Applaus und kamen der Aufforderung des abschließenden Lieds gerne und mit strahlenden Gesichtern nach, die Botschaft des Musicals mit nach Hause zu nehmen. Der bewusst familienfreundliche Eintrittspreis und die themenbezogen dekorierte Veranstaltungshalle rundeten das Erlebnis für die Besucher angenehm ab.
1 Jahr „Singen mit Senioren“ in Poppenweiler
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 25.11.2009, ARCHIV: Sängerkreis Mittlerer Neckar, Chöre 50+, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Singen Mit Senioren > kurz SMS genannt < ist die „Jüngste“ Abteilung im Gesangverein Eintracht e.V. in Poppenweiler (gegründet im September 2008), beherbergt mit Abstand aber die „Ältesten“ Stimmen im Verein.
Die Singfreudigen, mit einem Durchschnittsalter von 77 Jahren sind mächtig stolz, dieses Probejahr singend gemeistert zu haben. Jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat von 15 – 16 Uhr trifft sich der kleine, feine Chor im Saal der Zehntscheuer in Poppenweiler. Volkslieder, Schlager aus alten Zeiten, Schunkellieder und Lieder im Jahres-Kreislauf stehen immer auf dem Programm.
Um mehr Klangfülle im SMS-Chor zu erreichen, wird noch die eine oder andere mutige singfreudige Stimme zwischen 65 und …!!! gesucht. Notenkenntnisse sind nicht erforderlich!
Fragen zum SMS-Chor beantworten wir gerne unter Tel. 07144 807240.
Schnuppern Sie mal bei uns rein! Wir freuen uns auf Sie!
Gisela Bura
Yes we can – Our World of Music
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 25.11.2009, ARCHIV: Sängerkreis Mittlerer Neckar, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Was macht man als verliebter junger Mann, wenn man morgens ohne die Liebste aufwacht? – Man macht sich auf die Suche nach ihr!
Gesangverein Vulkania feiert 20jähriges Bestehen des Kinder- und Jugendchors
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 20.11.2009, ARCHIV: Chorverband Enz, Kommentare geschlossen
Tosenden Applaus heimsten der Kinder- und Jugendchor der Vulkania Oberriexingen, die „Vulkids“ und „Magma“, bei zwei Aufführungen des Geburtstags-Musical „Prinz Owi lernt König“ vor rund 400 Besuchern in der Festhalle in Oberriexingen ein.
Passend zum 20. Geburtstag ihrer Nachwuchsformation trafen die Macher des Gesangvereins zusammen mit ihrem Chorleiter Martin Falk mit der Musical-Inszenierung wieder einmal ins Schwarze. In „Prinz Owi lernt König“ präsentierten fast 50 Kinder zwischen 6 und 16 Jahren ein breites Spektrum von modernen Jazz- und Popsongs über flotten Rap bis hin zu stimmungsvollen Balladen; alles glänzend verpackt in einer witzig-schrägen Story über den täglichen Wahnsinn rund ums Großwerden und Pubertieren und den damit verbundenen Erziehungshürden.
Das geliebte Prinzenkind Owi von Schloss Dauseck – überzeugend gespielt von Julia Stefani – will unbedingt jeden Monat Weihnachten feiern. Das nervt nicht nur den skurrilen Hofstaat um Don Antello (Nadira Grässle), sondern auch die Mama Königin, gespielt von Anna Offenborn. Sie ist der Meinung, dass es für ihren Sohn an der Zeit sei, endlich etwas Richtiges zu lernen. Da Reisen bekanntlich bildet, beschließt man bei Hofe nach eingehender Beratung durch „Dr. Meyers lebendigen Reisekatalog“, Owi samt Sonnencreme, Krone und Kamel nach Arabien zu entsenden. Dort erwarten ihn und sein Gefolge bereits Scheich Hadschi Halef Omar Ben Hadschi Abul Abbas ibn Hadschi Dawuhd al Gossarah alias Thommy Sallinger und dessen „Täubchen“, Prinzessin Leila (Anna Neumann). Auch ein eitler Paradiesvogel und vorwitzige Sternschnuppen haben Owi einiges zu erzählen, der im fernen Wüstenreich jedoch schon bald ziemliches Heimweh nach dem „schönen Enztal“ verspürt und plötzlich ganz vernünftig wird. Und so erklingt denn im Finale zufrieden von allen Seiten:„Das kleine Glück kommt jeden Tag. Halt es mit beiden Händen fest und bring‘s nach Haus“.
Rhythmisch unterstützt wurde der Chor von Andreas Hertzberg am Schlagzeug, Johannes Offenborn am Bass und Florian Plag an der Gitarre. Am Klavier begleitete Chordirektor Martin Falk, in dessen bewährter Hand zudem die musikalische Gesamtleitung lag. weiterlesen »
Traurig, aber wahr!!! Siehe Bericht v. 15.11.2009
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 18.11.2009, Chorverband Ulm, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Es dürfte wohl vorläufig der letzte Bericht in diesem Szenario sein! Die Bildungesmisere betreffend „Musik an unseren Schulen“ wird von höchster Stelle nicht akut wahrgenommen – egal wer immer sich darum bemüht. Bitte lesen Sie den nachfolgenden Auszug aus der SÜDWEST PRESSE ULM vom 16. November 2009 – Bildungsverband: „Einzelfach Musik soll bleiben“
Zitat:
„Stuttgart. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Baden-Württemberg schließt sich dem Protest der Musikhochschulen gegen eine Unterbewertung des Faches Musik an Grund- und Hauptschulen an. „Wir fordern eine Rückkehr zu den alten Einzelfächern“, sagte VBE-Sprecher Michael Gomolzig gestern in Stuttgart. Der Zusammenschluss von Musik, Kunst und Handarbeit in den Grundschulen oder Musik, Sport und Kunst in den Hauptschulen sei ein Irrweg der Bildungspolitik. „Da singt dann der Klassenlehrer am Morgen ein Liedchen mit seinen Schülern und schon ist die Musik abgehakt“, kritisierte Gomolzig. Derzeit gebe es einen Trend, Musik und Kunst als zweitrangig im Vergleich zu Deutsch, Englisch und Mathematik einzustufen.
„Besonders schlimm ist, wir haben nicht einmal die Eltern hinter uns“, monierte der VBE-Sprecher. Er habe selbst schon erlebt, dass sich Eltern bei einer Weihnachtsaufführung in der Schule beklagt hätten, dass für die Vorbereitung mal eine Mathematikstunde ausfiel. Angesichts der Widerstände von Landesregierung und vielen Eltern macht sich der Verband keine Hoffnung auf eine schnelle Änderung der Verhältnisse. „Vielleicht bei der nächsten Bildungsplanreform, die 2014 stattfinden könnte“, sagte Gomolzig. Aus gutem Grund sei das Fach Musik ja weder an der Realschule noch am Gymnasium vom Stundenplan verschwunden“. ddp
Anmerkung:Traurig. Kleiner Felix-Vogel flieg. Wohin? Hoffentlich wirst du nicht zu der Art der aussterbenden Vögel zählen, sobald du in die erste Grundschulklasse mitfliegen solltest.
Gertrud Schure, Chorverband Ulm
Chor meets Rap – ein gelungenes Experiment – Klassik und Rapp vereint
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 17.11.2009, Chorverband Karl-Pfaff, gemischte Chöre, Kommentare geschlossen
Das von Chorleiter Gerhard Werz vorsichtig als Experiment angekündigte CROSSOVER-EVENT mit seinem Kammerchor Chorschule Esslingen „dem RAP zu begegnen“ endete mit Standing Ovations. Niemand konnte sich vorstellen, wie das gehen sollte: Ein Chor und eine Rap-Crew in einem Konzert, auf einer gemeinsamen Bühne. Die Freude über den Erfolg war bei allen Beteiligten groß. Der mit Projektchoristen verstärkte Chor präsentierte sich gut vorbereitet, mit frischem, ausgewogenem Klang, die Stile der jeweiligen Literatur gut treffend. „Mit Musik geht alles besser“ war der heitere Opener. Im „Klassikteil“ folgten dem wunderschön gesungenen Schubert „O Sonne, Königin der Welt“ zwei Kompositionen des „Jubilars“ Josef Haydn, die sich augenzwinkernd mit Alltagsthemen befassten. Die einzelnen Programmelemente wurden begleitet von der „Klassik-Moderatorin“ Leila Sulyok und dem „Rap-Moderator“ Lars Lehmann. Beide erläuterten en passant in launigen Worten, „Crossover“, „Rap“ und „HipHop-Kultur“. Ein gut aufgelegtes Publikum ging von Anfang an mit und man sah nur sehr fröhliche und begeisterte Gesichter. Dass Instrumental-Titel von Chören mit „da-ba-da-ba-du“ gesungen werden ist nicht neu, aber Gerhard Werz erweiterte das Material um Originalelemente. Als Einleitung spielte Stephanie Werz (Violine) den Anfang des Originals der berühmten „Romanze in F“ von Beethoven, bevor der Chor die Orchesterstimmen übernahm. Der zeitgenössische Titel „Männer mag man eben“ brachte einen deutlichen Schritt im sogenannten Stilmix des Crossover. Zwei jungen Männern sangen und rappten. Zwei Titel von ABBA schlossen Teil 1 des Abends ab.
Den zweiten Teil eröffnete die „Rap-Fraktion“. Vorsicht jetzt wird’s laut stand in vielen Gesichtern. Aber auch das war gut geplant und die Sängerin Leonie Werz eröffnete mit einem sehr gefühlvollen Song, mit professionellem Sound, der die Gesichter schnell strahlen ließ und den einsetzenden Rap, diesen „schlagfertigen“ Sprechgesang, in eine wunderbare Klangwelt eingebunden hat. Sie bot mit den Rappern Samadhi, Herr Lehmann und Loopuz, einen faszinierenden, professionellen Auftritt, gut abgemischt von Bastian Dowedeit (Sound). Zwar stand das Publikum nicht wie sonst an der „Rampe“ aber es wurde von dem Präsentierten mitgerissen. Als auch noch zwei leibhaftige Breake-Dancer sich auf der Bühne austobten war das Publikum vollends aus dem Häuschen. Mit Titeln wie „City Sound“, „Glückspilz“ und „Playlist“ habe die Rapper viele Klassik-Chor-Fans zu den ihren gemacht. Beim letzten Rap „Schau Dich um“, trat der Chor „im Background“ singend auf. Ein toller Moment und eine weitere schöne musikalische „Berührung“. Als Höhepunkt ausgelobt war das abschließende Gemeinschaftswerk „Das Lied von der Glocke“ von Friedrich von Schiller. Zu dessen 250. Geburtstag wurden Elemente aus diesem Werk genommen, für den Chor und einige Soli – von Gerhard Werz selbst als „Meister“ gesungen, aus der Komposition von Andreas Romberg und dazwischen eigens komponierte Soul- und Rap-Elemente. Die nicht musizierten Teile wurden original rezitiert. Es ist zu wenig Raum, um diese herrliche Kombination zu beschreiben. Aber es war ein faszinierendes Erlebnis, wie gut sich die Rap-Fraktion mit dem Inhalt musikalisch auseinandergesetzt und mit höchster, professioneller Präzision ihre Kompositionselemente in die Glocke zwischen Original-Kompositionen von Romberg für Solo, Doppelquartett, Chor und Rezitation (Leila Sulyok und Elisabeth Werz) eingefügt hat. Da wurde von allen Verantwortlichen ganze Arbeit geleistet. Alle Ausführenden können stolz sein auf diesen wunderbar gelungenen Auftritt. Schiller wäre sicher genauso begeistert gewesen.
Sängerbund RSK feiert 150. Geburtstag mit dem Montanara Chor
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 17.11.2009, Chorverband Karl-Pfaff, gemischte Chöre, Kommentare geschlossen
„Welch ein Fest, welch ein Abend voll Freude“ – schwärmte Ernst Eisele, Vorsitztender des Sängerbundes RSK, nach der von Michael Gutwein mit Charme, Witz und Humor moderierten Jubiläumsgala im vollbesetzten Neckarforum. Der Traditionschor des Sängerbundes hatte den Akzent für die Jubiläumsgala gesetzt, nämlich ein Hoch auf Festfreuden. Er begrüßte die Gäste mit einem Querschnitt aus der Operette „Die Fledermaus“. Unter dem temperamentvollen Dirigat von Alevtina Prokhorenko sprang der Funke der Fröhlichkeit auf das Publikum über. Der vor zwölf Jahren gegründete junge Chor VoicES begeisterte mit seinen Liedern. Ein Höhepunkt war der gemeinsame Auftritt mit dem Chor Accordina aus Esslingens Partnerstadt Vienne mit der „Bohemian Rhapsody“ von Freddy Mercury. Die Jazztanzgruppe des TSV RSK Esslingen zeigte die von Jutta Lowin-Leisterer choreografierte getanzte Show „Die Bar“, bei der die jungen Damen es beim Putzen der Bar langsam angehen ließen, doch beim wirklichen Barleben Temperament zeigten. Die ES-music-fans, eine routinierte Jazzband aus RSK, begeisterten mit Hits von Duke Ellington und Glenn Miller. Ob Saxofon, Trompete, Klarinette, Klavier, Baß oder Schlagzeug, jeder einzelne erhielt den verdienten Beifall. Mit Chorgesang begann der Abend, mit Chorgesang klang er auch aus. Der Montara Chor, der im vergangenen Jahr sein 50jähriges Bestehen gefeiert hatte, wurde vom Publikum begeistert empfangen. Mit Dimitri Prokhorenko am Dirigentenpult sangen sich die 15 Sänger in die Herzen der Zuhörer. Aber auch schwermütige russische Lieder und dann wieder feurige spanische und italienische Melodien brachten das Publikum zum Schwelgen.Die erwartete vom 1. Vorsitzenden Ernst Eisele in seiner Begrüßungsrede angekündigte Überraschung gab es dann zum guten Schluss. Die Sänger des Traditionschors zelebrierten – und das wird sicher einmalig bleiben – zusammen mit dem MontaraChor aus der klassischen Chorliteratur das Lied „Es löscht das Meer die Sonne aus“. Eine gelungene Überraschung für Akteure und Zuhörer.