Vorfreude auf die chor.com
Johannes Pfeffer, 13.09.2011, Chorfeste, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Seit gestern besitze ich nun das Programmbuch und das dazugehörige Chorbuch für die chor.com und die Vorfreude steigt von Tag zu Tag. In etwas mehr als einer Woche startet in Dortmund der erste Branchentreff in diesem Umfang für die Chorszene in Deutschland. Das Programmbuch enthält auf über 160 Seiten zuallererst das Programm der vier Tage. Dazu gehören die Workshops und Voträge im Kongresszentrum, ebenso wie zahlreiche Konzerte in ganz Dortmund. Leider sind die beiden Bereiche im Buch nicht nebeneinander sondern nacheinander angeordnet, so dass man sich eine Zeit schon mit einem spannende Workshop belegt hat und dann erst das ebenso spannende Konzert entdeckt. Die Gabe sich zu entscheiden ist in jedem Fall gefordert in diesen Tagen, Fehler machen kann man bei diesem hochkarätigen Programm jedoch nicht glaube ich. Schade ist lediglich, dass mit dem Wegfall des Workshops über den Musikverlag das Angebot für Chorfunktionäre, welches aus meiner Sicht etwas weniger umfangreich ist, eine interessante Veranstaltung verliert.
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Chor in Bewegung – Die Wiedergeburt des öffentlichen Singens
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 27.08.2011, Chorfeste, Fortbildungen, Kommentare geschlossen
Die größte aktuelle Bürgerbewegung ist vielleicht nicht Stuttgart 21, sondern die Chorbewegung. Die Arbeit des Rundfunkchor Berlin setzt mehr denn je auf eine Verbreiterung der Chorarbeit über alle fixen Horizonte hinweg.
Politik des Singens
Er musste nicht erst das Bundesverdienstkreuz erhalten, um zu zeigen, dass es ihm ernst ist mit seiner Politik des Singens. Die Rede ist von Simon Halsey, dem Chefdirigenten des Rundfunkchor Berlin, der seit 2000 einen der mittlerweile besten Chöre der Welt zu immer neuen Horizonten führt. Eines der noch in den Kinderschuhen steckenden Projekte, das aber schon jetzt viel versprechend klingt, wird den Chor buchstäblich in Bewegung versetzen. Geplant ist für Februar 2012 eine nah am Text orientierte multidimensionale Aufführung des „Deutschen Requiem“ von Johannes Brahms. Die Erfahrung des eigenen Körpers beim Singen, der auch in der Chorarbeit noch immer nicht überall die gleiche Aufmerksamkeit erfährt, und die Erfahrung des Gesamtkörpers Chor sollen dabei im Zentrum des Projekts stehen, meint der sichtlich begeisterte Künstlerische Leiter des beteiligten Sasha-Waltz-Ensembles Jochen Sandig. Ziel ist es, Chor und Publikum einander anzunähern, so dass ein gemeinsamer großer ‚Raum’ entstehen kann. Deshalb steht das bekannte Werk auch unter dem Motto seines alternativen Titels: „Human Requiem“.
Die Renaissance der Chormusik
Was es bedeutet, in einem Chor zu singen oder überhaupt mit der Stimme Erfahrungen zu sammeln, steht nicht jedem zu Gebote. Auch wenn von Simon Halsey ganz richtig beobachtet wird, dass wir in einer Renaissance der Chormusik leben und das, weil eine ganze Generation gesagt hat, dass wir eine Renaissance brauchen. Die Renaissance hat jedoch noch längst nicht jeden erreicht. Und deshalb sind Initiativen wie das neue Pilotprojekt SING! aus dem „Broadening the Scope of Choral Music“-Programm des Rundfunkchor Berlin so wichtig. Es sind kleine Schritte, aber sie führen weiter, was an anderer Stelle längst erprobt und institutionalisiert wurde – denken wir an das Chor:klassen-Projekt – : Das Singen von klein an und für jedermann, ohne Vorkenntnisse, im unbedarftesten Grundschulalter. Seit Februar diesen Jahres wird in drei Berliner Grundschulen die Musikarbeit von GrundschullehrerInnen in besonderer Weise gefördert.
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Die chor.com im Radio
Johannes Pfeffer, 23.08.2011, Chorfeste, Kommentare geschlossen
Der Deutsche Chorverband hat auf der Internetseite der chor.com einige bisher bekannte Sendetermine von Radiosendungen zum Treffen der Chorszene veröffentlicht. Insbesondere die Medienpartner des Branchentreffs WDR3 und Deutschlandradio Kultur widmen einige Sendungen der chor.com in Dortmund.
Die Sendetermine im Einzelnen:
- 19.-23.09.2011, jeweils 15:05-17:45 Uhr, WDR3: Themenwoche Chor in der Sendung „TonArt“
- 24.09.2011, 16:05-17:45 Uhr, WDR3: „Variationen“ live von der chor.com
- 01.10.2011, 19:05-22:30 Uhr, Deutschlandradio Kultur: Themenabend Musik mit Konzertausschnitten und Gesprächen von der chor.com
- 06.10.2011, 22:00-22:30 Uhr, Deutschlandradio Kultur: chor.com-Feature in der Sendereihe „Chormusik“
- 07.10.2011, 20:05-22:00 Uhr, WDR3: „Gesungene Erinnerung für die Zukunft“ – Eröffnungskonzert der chor.com mit dem WDR Rundfunkchor Köln unter der Leitung von Rupert Huber
Weitere Informationen unter: www.chor.com
Im September wird Dortmund ganz Chor sein
Johannes Pfeffer, 19.08.2011, Chorfeste, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
In einer Pressekonferenz am heutigen Freitag in Dortmund präsentierten Dr. Henning Scherf, Präsident des DCV, und Dr. Hermann Eckel vom Musikverlag Edition Peters, gemeinsam mit Simon Halsey (Foto rechts) das Programm der chor.com. Zum ersten großen Branchentreff der Chorszene in Deutschland werden mehr als 1.000 Fachteilnehmer sowie rund 10.000 Konzert- und Messebesucher erwartet. „Ich freue mich darauf, wenn Profis und Laien miteinander ins Gespräch kommen, wenn Vollblutmusiker auf Neugierige treffen“, sagte Scherf. „Und ich bin gespannt darauf, ob Dortmund seine Chance nutzen wird, Deutschlands Chormetropole zu werden. Schließlich erkennen nicht nur Kulturpolitiker zunehmend die gesellschaftliche Relevanz von gemeinsamem Singen.“
Simon Halsey, mehrfacher Grammypreisträger und Chefdirigent des Rundfunkchors Berlin, ist als Artist in Residence in Dortmund dabei. „Chormusik ist der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält, eine für alle Menschen offene und praktizierbare Kunstform, die verschiedene Gemeinschaften und Nationalitäten in einer großen, internationalen Bewegung miteinander verbindet“, so Halsey. Mit dem Rundfunkchor Berlin und bis zu 1.000 Laiensängern wird er im Rahmen der großen Nacht der Chöre Johannes Brahms’ „Ein deutsches Requiem“ als Mitsingkonzert aufführen.
Das komplette Konzert-, Workshop- und Messeprogramm der chor.com gibt es auf www.chor.com.
Eintrittskarten für die Konzerte der chor.com sind im Konzerthaus Dortmund, bei allen bekannten Dortmunder Vorverkaufsstellen, auf www.chortickets.de sowie unter der Telefonnummer 030/ 847 10 89 88 erhältlich.
Anmeldungen zum Mitsingkonzert auf www.chor.com
chor.com Songbook kann die Chormesse richtig zum Klingen bringen
Johannes Pfeffer, 29.07.2011, Chorfeste, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Das zeichnet eine Chormesse wirklich aus. Die Organisatoren der chor.com in Dortmund haben ein Songbook auf den Weg gebracht, dass Einblick gibt in die Bandbreite der Chormusik. In dieser Woche ging es in Druck und soll dann im September fertig sein. Die Fachteilnehmer der chor.com erhalten ein solches Songbook und wir werden dann sobald wir es in Händen halten hier im Blog berichten.
Das erste Stück wurde übrigens von Lorenz Maierhofer exklusiv für die chor.com komponiert: „Welcome to Dortmund“. Eine Auflistung der weiteren Stücke findet sich auf der Internetseite der chor.com.
JoP
Als Helfer zur chor.com nach Dortmund
Johannes Pfeffer, 23.07.2011, Chorfeste, Kommentare geschlossen
Der Deutsche Chorverband sucht für die chor.com im September in Dortmund noch Helfer, die den reibungslosen Ablauf des größten Branchentreffen der deutschen Chorszene unterstützen. Die Aufgabenbereiche sind Messebesuchern Fragen beantworten, Künstler und Dozenten betreuen, Karten abreißen, Konzertbesucher zu ihren Plätzen bringen, Programmhefte verkaufen oder Technik auf- und abbauen. Und dabei natürlich in Kontakt kommen mit der Chorwelt.
Was wir bieten: Honorar, geregelte Einsatzzeiten, spannende Veranstaltungen mit bedeutenden Künstlern der deutschen und internationalen Chorszene, Schulung, Helferhandbuch, chor.com-Programmbuch.
Was uns wichtig ist: Interesse und Spaß an Chormusik und kulturellen Veranstaltungen, Lust auf Menschen, Gespür für Bedürfnisse anderer, freundliches und lockeres Auftreten, Zuverlässigkeit, zeitliche Flexibilität (tagsüber und abends).
Wer interesse hat, meldet sich bis zum 19. August mit dem Bewerbungsformular(pdf) an.
Konzertflyer zur chor.com in Dortmund
Johannes Pfeffer, 4.07.2011, Chorfeste, Kommentare geschlossen
Der Deutsche Chorverband gibt zur chor.com einen Konzertkalender für die Hosentasche heraus. Auf der Internetseite der chor.com kann dieser als pdf heruntergeladen werden. Die Broschüre kann auch in der Geschäftsstelle bestellt werden. Mehr dazu unter: www.chor.com
Für mich ist wichtig, dass Musik Communities zusammenbringt
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 1.07.2011, Chorfeste, Chorpraxis, Kinderchöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Ein Gespräch mit Simon Halsey über das Grundschulprojekt SING u.a.
Mehr noch als im spielorientierten Kindergarten werden in der Grundschule die Weichen für musikaffine Lebensläufe gestellt. Dies gilt für alle Formen ästhetischer Bildung, aber auch für Bewegung und eine gesundheitsbewusste Lebensweise.
Was im 19. Jhdt. selbstverständlich war (siehe Friedrich Schillers Schrift „Über die ästhetische Erziehung des Menschen“, 1795), musste in den letzten Jahrzehnten in seiner Bedeutung erst wieder erkannt und neu installiert werden. Bei den musikalischen Aktivitäten in der Grundschule gehört die an der Jahrtausendwende in Stuttgart entstandene Stiftung „Singen mit Kindern“ zweifelsfrei zu den Vorreitern eines singbetonten Musikunterrichts in der Grundschule. Nahezu gleichzeitig entstand in England das Projekt „Sing up“, das wiederum Vorbild für Simon Halsey und seine Aktivitäten an Berliner Grundschulen war. Mareike Layer sprach für die Zeitschrift SINGEN mit dem Chefdirigenten des Rundfunkchors Berlin.
SINGEN: Seit einiger Zeit gibt es das Projekt „SING!“ an drei Grundschulen in Berlin, das sich zum Ziel gesetzt hat, das Singen mit Kindern im Grundschulbereich unter professioneller Anleitung zu fördern. Wie ist das Projekt entstanden und welche Parallelen gibt es zu bestehenden Projekten?
Simon Halsey: Zunächst, 1985 war ich bei einer Konferenz in Oxford, wo viele Dirigenten zusammengekommen sind. Wir waren der Meinung, wir sind in einer Krise mit der Chormusik. Alle, die singen sind älter geworden. Die jungen Leute singen nicht mehr so oft, wie in der Vergangenheit. – Als ich Kind war, haben noch alle jeden Tag in der Schule gesungen, und zwar in allen Schulen. In den 70er und 80er Jahren ist es schlechter und schlechter geworden. 1985 hat eine ganze Generation von Dirigenten gesagt, wir müssen etwas tun. So haben wir angefangen Jugendchöre zu gründen und wir haben uns auch mit den Verantwortlichen in Regierung in Westminster gesprochen. 2000, also nach 15 Jahren, hat Tony Blair, der damals an der Regierung war, gesagt: Ja, wir verstehen, Chormusik ist ganz wichtig. Und jetzt haben wir seit etwa 2000 ein Projekt, es heißt „Sing up“, mit einer jährlichen Förderung von zehn Millionen Pfund.
Das Ziel ist, dass in ein paar Jahren alle Grundschüler wieder singen, und zwar jeden Tag, wie in der Vergangenheit. Dafür wollen wir zwei verantwortliche Lehrer und Lehrerinnen pro Schule, die Gesangstraining mit Dirigenten bekommen. Es sind nicht Musikspezialisten gemeint, sondern normale Lehrer und Lehrerinnen. Wichtig ist nicht, dass die Schüler einen Chor haben, aber dass alle singen. Vielleicht gibt es zusätzlich einen Chor für Schüler, die besondere Musik machen wollen, aber es ist vor allem wichtig, dass alle singen. Wir wissen schon, dass über 80% der Schulen diese Arbeit bereits machen. Als ich das in England gesehen habe, habe ich gedacht, dass wir auch hier so ein Projekt brauchen. Und natürlich ist das Ziel auch hier, dass alle singen, aber wir müssen klein anfangen. Deshalb beginnen wir mit drei Grundschulen hier in Berlin und werden sehen, was möglich ist. Ich weiß, dass nicht nur wir ein kleines Projekt haben, sondern dass es überall in Deutschland Projekte gibt. Was wirklich wichtig ist, ist, dass Chormusik, so wie in England, jetzt eine Renaissance gehabt hat, weil eine ganze Generation gesagt hat: Wir brauchen eine Renaissance. Ich habe das Gefühl, dass in Deutschland so viele etwas verbessern wollen. Unser Chor ist nun erst mal verantwortlich für eine kleine Ecke hier in Berlin und alle anderen – in Bremen oder München – sind ebenso verantwortlich in ihren Städten etwas zu tun. So dass in 20 Jahren vielleicht wieder alle singen. Oder die Chöre jünger sind, die Chormusik lebendiger ist, das Repertoire breiter.
SINGEN: Der Rundfunkchor Berlin hat als professioneller Chor natürlich eine besondere Mission, da die Schüler, die noch gar nicht singen, beeindruckt werden, von dem, was man mit der Stimme professionell machen kann. Können Sie sich, insofern es gut funktioniert, vorstellen, das Projekt auszuweiten, möglicherweise auch auf bereits bestehende Kooperationen? weiterlesen »