Liederkranz Mötzingen feiert 150-jähriges Jubiläum im Weißen Rössl
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.06.2008, Chorverband Otto Elben, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Steht für einen Gesangverein ein wichtiges Vereinsjubiläum ins Haus, ist die große Frage stets: mit welcher repräsentativen Aufführung welches Werkes können wir uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln (musikalischer, technischer und finanzieller Art) am besten präsentieren und damit unsere Zuschauer und Zuhörer begeistern? Viele Chöre verfallen dabei auf eine allzu einfache Antwort: wir führen auf, was beim Publikum „ankommt“ und greifen dann zu den allseits bekannten und längst abgesungenen Melodien aus Musicals oder dem Pop- und Schlagerbereich, die in den seltensten Fällen Original-Kompositionen für Chöre sind. Ganz anders der Liederkranz Mötzingen: Er sucht sich eine für seine Möglichkeiten aufführbare Operette aus und begibt sich damit in das Abenteuer einer szenischen Aufführung. Sicher können nur wenige Besucher ermessen, wie viel Aufwand im Vorfeld nötig ist, um mit Produktionen aus dem Fernsehen konkurrieren zu können. Muss gar nicht sein! In jedem Verein gibt es Handwerker (Maler, Zimmerleute) für die Kulissen und Damen für Maske und Kostüme, die im Hintergrund wirken, aber unverzichtbar sind.
Über allem jedoch stand der Spiritus Rector Jochen Stübenrath als Chorleiter, Dirigent und Regisseur. Es ist bemerkenswert, dass er sich für ein kleines Instrumentalensemble und nicht für die übliche Klavierbegleitung entschieden hat, was dann für die Aufführung eine wertvolle Stütze war. Als Vokalsolisten wirkten junge Nachwuchskräfte mit, die ohne Zuhilfenahme von Mikrophonen erstaunliche vokale und darstellerische Leistungen boten.
Auch Solisten aus dem Chor konnten sich sehen und hören lassen. Der Chor war nicht nur Staffage, sondern beteiligte sich in phantasievollen Kostümen und in ausgelassener Stimmung teils auf und teils vor der Bühne aktiv am Geschehen. Das ausverkaufte Haus bewies das große Interesse, das die Bevölkerung „Ihrem“ Gesangverein entgegenbringt und in welch hohem Maße eine solche Aufführung das kulturelle Niveau eines kleinen Ortes bestimmen kann.
H.-A.Zutavern, Chormusikdirektor ADC. ehem. Chorleiter in Mötzingen
Projektchor Schönbuch bietet rassigen Tango
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 5.04.2008, Chorverband Otto Elben, Kommentare geschlossen
Unter dem Motto „Fiesta in Südamerika“ fand das zweite Konzert des noch jungen Chores statt. Dabei wurde der Ablauf einer Fiesta von den 43 Sängerinnen und Sängern in zwei Abschnitten dargestellt. Am Vormittag wurde eine Messe abgehalten und am Nachmittag vergnügt sich Alt und Jung auf dem Marktplatz bei Tanz und Gesang.
Rund 400 Gäste füllten am 5.4.08 die Stadthalle in Holzgerlingen als der Projektchor mit der „Misa Tango“ begann. Diese Messe, von Luis Bacalov ursprünglich für Orchester, Bandoneon, großen Chor und Solisten komponiert, wurde von dem Dirigenten Dimitri Prokhorenko für eine kleinere Besetzung (Bandoneon, Clavinova, Kontrabass und Percussion) neu arrangiert. Unter großem Beifall betreten die Chormitglieder und die beiden Solisten Michael Shashkov, Bariton (Mitglied des SWR-Vokalensembles, Stuttgart) und Patricia Wagner, Mezzosopran ( freie Mitarbeiterin beim WDR-Chor, Köln) die Bühne und postieren sich vor der Kulisse eines bunten Kirchenfensters. Als der Dirigent den Taktstock hebt wird es ruhig im Zuschauerraum. Mit leisen Paukenschlägen beginnt das Kyrie, die Anrufung Christi. Während der gesamten Messe spielt sich ein Dialog ab. Die Solisten schmettern ihre Töne durch den Raum, der Chor antwortet. Bandoneon und Kontrabass spielen sich die Akkorde zu, der Raum ist bis zum letzten Winkel von Musik erfüllt. Nach ca. 40 Minuten ist die MISA TANGO zu Ende. Stille, als der letzte Ton im piano verklingt. Der Dirigent löst die Spannung auf und es ertönt donnernder Applaus der begeisterten Zuhörer.
Während der Pause werden im Eiltempo die Kulissen umgebaut. Ein große Stellwand mit einer Kirchenfassade nimmt den Platz des Kirchenfensters ein, und rum die Bühne entsteht ein Marktplatz mit blühenden Sträuchern, einem Brunnen und Mauerteilen. Dann beginnt der zweite Teil der Fiesta. Die Chormitglieder haben sich zwischenzeitlich umgezogen. Die Frauen tragen an Stelle ihrer schwarzen Kleidung nun mehr bunte farbenfrohe Röcke, Blusen und Schals. Auch die Männer haben sich Ihrer silbergrauen Hemden und rot-schwarzen Krawatten entledigt und betreten ebenfalls in bunten Hemden, und teilweise Strohhüten, die Bühne. Ein schwarz gekleidetes Paar erscheint auf der Bühne, die sich in einen Marktplatz verwandelt hat. Das erste Stück des zweiten Teiles ist das bekannte „Besame Mucho.
Winken mit Händen und Hüten sagt der Chor dem Publikum mit dem mexikanischen Volkslied „Adios“ – Lebe wohl. Stimmen direkt nach dem Konzert: Die send richtig guat – des war a tolles Konzert. Dem ist nichts hinzuzufügen. Ein gelungenes Konzert das die Zuhörer in seinen Bann geschlagen hat.
Wo Kooperationen gelebt werden, dort leuchten Kinderaugen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 9.01.2008, Chorverband Otto Elben, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Nach der erfolgreichen Umsetzung eines Felix-Projekts in Gäufelden und der bilderbuchmäßigen Geburt des Kinderchores Gäufelden gab es vier Wochen vor Weihnachten das erste gemeinsame Musical.
Die Aufregung war groß, alle zwei Minuten wurde nach der Uhrzeit gefragt, in Gedanken noch einmal der Text durchgesprochen, Theresa konnte nicht einmal mehr essen, weil sie so aufgeregt war. Später spielte sie hervorragend den Polizisten „Siehstewohl“ und meisterte souverän den vielen Text, den sie zu lernen hatte, und der Kinderchor Bella Cantare des Öschelbronner Liederkranz 1889 e.V. begeisterte am 24. November 2007 Jung und Alt mit der Musicalaufführung „Hexe Backa Racka“ von Werner Schrader, Musik von Heinz Lemmermann, in der Bürgerhalle in Tailfingen.
Im Feuchtwiesener Mischwald neben dem siebzehnten Baum vom Feldweg nach Honigwabenzell, da ist sie zu finden, die Hexe „Backa Racka“. Ist sie überhaupt eine richtige Hexe? Und gibt es eigentlich noch andere Hexen auf dieser Welt? Über diese Fragen grübelt die Hexe Backa Racka häufig nach. Eines Tages macht sie eine fantastische Entdeckung. Wenn sie ihre Wünsche in Reimen ausspricht, wandeln sich diese in Zaubersprüche. So erweckt sie ihren gewöhnlichen Stallbesen zu einem Hexenbesen mit verstecktem „Düsenantrieb“. Das war es, was ihr zum richtigen Hexendasein gefehlt hatte, ein richtiger Hexenbesen. Gemeinsam mit ihren zwei Raben Knux und Knax ist sie bereit, in die weite Welt zu reisen und jedes Abenteuer auf sich zu nehmen.
Auf ihrer Reise stößt die Hexe Backa Racka auf den pflichtbewussten Polizisten Siehstewohl, der ganz und gar nicht glauben will, dass sie eine Hexe ist, bald aber eines Besseren belehrt wird. In der Praxis von Doktor Klageviel zaubert sie das ganze Wartezimmer gesund und verhext den Doktor gleich mit, so dass er gegen seinen Willen beschwingt singend durch seine Praxis hüpft. In diesem fröhlichen Kindermusical von Werner Schrader kommen alle kleinen Zuschauer auf ihre Kosten.
Hinter der Bühne war die Nervosität groß, trotzdem warteten die kleinen Darstellerinnen und Darsteller des Öschelbronner Kinderchors Bella Cantare voller Vorfreude auf den Beginn ihrer Vorstellung. Hoch konzentriert und mit äußerster Präzision bei jeder Szene meisterten sie ihren Auftritt. Carolin Schröter, die die Hauptrolle der Hexe Backa Racka übernommen hatte, merkte man durch das ganze Stück ihre Freude am Singen und Schauspielern an. Ebenso beeindruckend anzusehen war die Darbietung der Tanzelfen. Alle Schauspielerinnen und Schauspieler brachten eine enorme Leistung auf die Bühne.
Ein großer Dank geht an die Leiterin des Kinderchors Bella Cantare, Judith Erb-Calaminus, die trotz ihres kürzlich geborenen Babies volle Power in dieses Projekt investiert hat. Ein ebenso großes Dankeschön geht an Doriana Tchakarowa, die den Abend auf dem Flügel begleitet hat.
Quelle: SINGEN 01/2008, Seite 12
Jazz meets Gospel
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 16.11.2007, Chorverband Otto Elben, Kommentare geschlossen
Das diesjährige Konzert der Voices ltd. fing diesmal etwas anders an – mit den klängen der Bigband der Jugendmusikschule Hochschwarzwald
Dieses Projekt – Chor mit einer Bigband zusammen zubringen – spukte schon lange im Kopf von, Astrid Beuth, die Dirigentin der Voices ltd. In diesem Jahr, in welchem auch der 20 Geburtstag der Bigband ist, wurde es war. Gemeinsam mit Ihrem Bruder, Götz Ertle und seiner Bigband fand am 20.Oktober in der Stadthalle in Herrenberg ein einzigartige Konzert statt. Eine neue Erfahrung für den Chor, sowie für die Bigband. „ Im Schwarzwald gibt es nicht nur Folklore, sondern auch Jazz“, sagte Götz Ertle, Gründer und Leiter der JMS-Bigband. Ihr Eröffnungsstück war ein Auszug aus der „Harlem Story“ von Duke Ellington. Bei „Fun Time“, das ursprünglich zum Repertoire der Count Basie Bigband gehörte, wechselte voller Bigband-Sound ab mit zarten Querflöten- und Klaviersolo.
Natürlich gab es auch noch einen großen Gospelteil, welcher diesmal im Zeichen von Sister Act I und II stand. Hier wurde nicht nur für die Ohren etwas geboten, sondern auch für das Auge. In selbst genähten Nonnenkostümen Stand der 80 Personen starke Chor auf der Bühne. Wobei der die wenigste Zeit stand, da die einzelnen Stücke aus den Filmen noch mit Bewegungen untermalt waren. Wie in den vergangenen Jahren schon wurden die solistischen Teile jeweils aus den eignen Reihen gesungen, für die sie jeweils großen Applaus erhielten. Man sah den Sängerinnen und Sänger ihre Freude bei den Stücken wie „Hail Holy Quenn“, eine Hymne zum Lob der Gottesmutter Maria, oder „I will follow him“.
Dabei wurden auch einige Stücke gemeinsam mit der Bigband vorgetragen. Unter anderem „Get me to the church on time“ aus dem Musical “May fair Lady”, “As time goes by” aus dem Film Casablanca.
Ein gelungenes Konzert, welches am Sonntag, dem 21. Oktober in Kurhaus in Titisee, der Heimat der Bigband aufgeführt wurde. Nach diesem grandiosen Erfolg, ist es nicht ausgeschlossen, das auch in der Zukunft gemeinsame Konzerte stattfinden werden.
Erstes Wertungssingen im COE war ein Erfolg
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 9.11.2007, Chorverband Otto Elben, Regionalchorverbände, 1 Kommentar
Es gab nur Gewinner
Am 14.Oktober 2007 fand in Nufringen das erste Wertungsingen des Chorverbandes Otto-Elben statt. Schon zeitig reisten die Chöre an, um dort in der Wiesengrundhalle ihre über Wochen einstudierten Lieder vor einem interessierten Publikum und den Juroren, dem Musikprofessor Dr. Wilfried Fischer und dem stellvertretenden Bundeschorleiter des Schwäbischen
Sängerbundes, Marcel Dreiling, vorzutragen. Die fünf teilnehmenden Chöre hatten durchweg anspruchsvolle Chorliteratur gewählt. Neben alter Chormusik wurden auch zeitgenössische Komponisten gewählt. Durch das Auswendigsingen vieler Chöre war der Kontakt zum Chorleiter immer gewährleistet und es konnte ein lebendiges Miteinander entstehen. Die Juroren gaben den Chören und den Chorleitern wichtige Impulse zur Stärkung und Verbesserung der Chorarbeit mit. Dieses zielgerichtete Arbeiten mit den Chören ermöglicht besondere Leistungen bezüglich der gewählten anspruchsvollen Literatur, der auswendigen Vortragsweise und dem Prozess des intensiven Vorbereitens. Das Urteil der Jury: Jeder Chor geht als „Gewinner“ aus diesem Verfahren, weil er die besondere Herausforderung suchte und an dieser Aufgabe gewachsen ist. (Quelle Gäubote)
Kleine Akteure ganz groß – Wenn Kooperationen gelebt werden, dann leuchten Kinderaugen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 10.09.2007, Chorverband Otto Elben, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Nach der erfolgreichen Umsetzung des Felix-Projekts in Gäufelden und der bilderbuchmäßigen Geburt des Kinderchores Gäufelden fand am im Juni das erste Kinderchorkonzert mit 144 singenden, spielenden und tanzenden Akteur(inn)en in Gäufelden statt. Zusammen mit dem Chor der Grundschule Tailfingen und dem Grundschulchor Öschelbronn startete der Chor des Gäufeldener Kinderchorprojekts als „Roter Luftballon“ auf seine Reise durch ferne Länder. Bei den Einzelauftritten der Chöre, die mit „Paule Puhmanns Paddelboot“ oder dem „Alten Klapperauto“ die Welt erforschten, merkte man deutlich, mit wie viel Geduld und Liebe das umfang- und abwechslungsreiche Programm der Chöre von ihren Chorleiterinnen Waltraud Oelkuch-Philipsen, Clara Mohr und Judith Erb-Calamin einstudiert worden war. International und recht fröhlich war das Programm. Sehr engagiert präsentierten sich alle auf der Bühne. Beim „Urwaldsong“, der mit geflüstertem Text begann (der Urwald erwacht), führte Grundschule Öschelbronn vor, was für Möglichkeiten der Kinderchorgesang bietet. Sehr souverän begleitet wurden die Chöre von Frau Christiane Falk und vier ihrer Schülerinnen (Anja Bossenmaier, Susanne Fischer, Isabell Lueb und Tabea Dorndorf).
Mit hartem Beat und professionell kamen die „Dance for Fans“ vom Tanzstudio Grasy auf die Bühne. Die „Kiddy Jazz Dancer“, die Kleinsten des TSV Öschelbronn unter der Leitung von Inge Schilling, überraschten mit einem gelungenen Formationstanz und einem kreativen Tanz, der die Zuschauer ins Herz von Afrika führte, zu Löwen, Giraffen, Gazellen und Jägern, die nach erfolgreicher Jagd ein Fest feierten.
Zum großen Finale begaben sich alle Akteure auf die Bühne. Die Kinder bekamen einen roten Luftballon für den großen Ballonstart, der im Anschluss an das Konzert auf dem Verkehrsübungsplatz stattfand, und sangen noch einmal das Lied vom „Roten Luftballon“, der sich auf die Reise durch die Welt macht. Das Konzert war für alle ein unvergessliches Ereignis, das zeigte, was man gemeinsam auf die Beine stellen kann.