Quempas-Singen 2022
Nachdem auch das Quempas-Singen zwei Jahre Zwangspause hatte einlegen müssen, war es dieses Jahr am 2. Advent endlich wieder so weit und die Wolfgangkirche in Reutlingen – trotz zahlreicher parallel stattfindender Konzerte – gut besucht. Man merkt, dass sich die Menschen wieder nach einer stimmungsvollen Adventszeit sehnen.
Los ging das Konzert – hier hat Corona nichts verändert – mit dem Einzug der Chöre im Kerzenschein und dem „Seht, es naht die heilige Zeit“. Die Stubenmusik Saitenklang gab den Chören dann die Zeit, in Ruhe ihre Kerzen abzulegen, um dann ins beschwingte „Macht die Tore weit“ einzustimmen, mit Rosalie Hehl als Solistin.
Dann hatten die Achalmfinken ihren ersten großen Einsatz mit „Wir sagen euch an, den lieben Advent“, wobei die Strophen toll von kleinen Solistengruppen vorgetragen wurden – ganz schön mutig vor einer vollen Kirche. Zum „O Tannenbaum“ gesellte sich dann music and more wieder zum Chornachwuchs., gefolgt von „Es ist für uns eine Zeit angekommen“.
Ein Musikstück von Pianistin Katja Smyka und Violinistin Gunhild Liebchen gab den Männern von music and more Gelegenheit, schon einmal auf die Empore zu gehen, denn für die nächsten beiden Lieder im Altarraum waren nur noch die Frauenstimmen nötig, beim „Maria durch ein Dornwald ging“ Solistin Isabell Neumann mit dem Chor und bei „Als Maria übers Gebirge ging“ ein Trio aus Isabell Neumannm Rosalie Hehl und Silke Sautter.
Ein stimmungsvoller Einschub der Stubenmusik gab Isabell Neumann und Silke Sautter die Möglichkeit, sich ebenfalls auf die Seitenempore zu begeben, wo gemeinsam mit Matthias Maier und Hans Kehle das „Still, still, weils Kindlein schlafen will“ an der Reihe war. Die Antwort kam mit dem „Auf dem Berge, da wehet der Wind“ von den Damen der Chorgemeinschaft Sankt Wolfgang von der gegenüberliegenden Seitenempore. Während eines erneuten Musikstückes von Piano und Geige hatten sich dann die Eninger und Reutlinger Männer auf der Hauptempore versammelt, um „Es hat sich halt eröffnet“, ein Tiroler Adventslied, anzustimmen.
Und dann nahmen die verschiedenen Akteure an unterschiedlichen Stellen in der ganzen Kirche Stellung; die Solistinnen Rosalie Hehl, Kira Sautter, Juliana Eger und Charlotte Schwenk auf den Seitenemporen, die Damen von music and more im Altarraum und die Chorgemeinschaft Sankt Wolfgang gemeinsam mit den Eninger Männern auf der Orgelempore; und das konnte nur eines bedeuten; Organist Andreas Dorfner leitete das namensgebende „Quem pastores“ ein und die Musik wanderte – genau wie die Hirten – durch die gesamte Kirche. Wobei man am bisherigen Bericht erkennt, dass das mit dem „unterwegs sein“ durchaus auch auf die Sängerinnen und Sänger zutrifft; das Quempas-Singen führt bei den Musikern ab und an auch zu einem kleinen Sprint.
Mit „Es wird schon gleich dunkel“ und „Aus einer schönen Rose“ erklangen von den Männern noch einmal zwei alpenländische Stücke die im Andachtsjodler gipfelten, der zuerst von den Männern angestimmt wurde, beantwortet von music and more aus dem Altarraum, bevor dann noch einmal alle Sänger mit einstimmten.
Die Stubenmusik und die großen Achalmfinken mit „O du liebes Jesukind“ gaben den Sängerinnen und Sängern von der Empore genügend Zeit, sich für den letzten Abschnitt des Konzertes wieder in Richtung Altarraum zu begeben.
Mit „Bethlehem“ und „Feliz Navidad“ gab es von music and more und der Chorgemeinschaft Sankt Wolfgang noch einmal zwei beschwingte Stücke, bevor Klavier und Geige wieder etwas Ruhe in die Kirche brachte; und der einen oder anderen Eninger Sängerin wird es schwer gefallen sein, nicht mitzusingen, was es doch der „Abendsegen“ aus Hänsel und Gretel, was in Eningen 2018 beim Stiftungsfest auf dem Programm gestanden hatte.
Besinnlich und doch flott ging es weiter mit dem „Tolite hostias“ aus dem Weihnachtsoratorium von Camille Saint-Saens, gefolgt von „Lichterglanz vom Himmelszelt“, bei dem in der letzten Strophe die großen Achalmfinken in der Oberstimme mit dem „Stille Nacht“ schon einen Vorgeschmack auf Weihnachten gaben.
Zum Abschluss gesellten sich auch noch einmal die kleinen Achalmfinken, die ihre Singpause bestens betreut im Bea-Haus verbracht haben, zum großen Chor. Gemeinsam beendeten alle Chöre das Konzert mit „Ubi caritas et amor“ von Hreidar Ingi Thorsteinsson das Konzert und entließen die Konzertbesucher – nicht ohne einen langanhaltenden Applaus für die Chöre und Brigitte Neumann, die die Gesamtleitung für den Abend hatte – beseelt in den Adventsabend.
Matthias Maier, 7. Dez 2022, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.