Adventskonzert der Young voices
Die Schlosskirche St. Michael in Altshausen war mit seiner barocken Ausstattung und ihrer guten Akustik wieder einmal mehr der geeignete Ort musikalischer Brillanz. Kaum fassen konnte die Kirche die zahlreichen Besucher, die am vergangenen Sonntagabend, wie bereits am Tag zuvor in der Pfarrkirche In Schmalegg, dem Adventskonzert der „Young voices“ beiwohnen wollten.
FOTO (Kienzler)
Um es vorweg zu nehmen, alle die einen Platz fanden, erlebten einen höchst abwechslungsreichen, qualitätsvollen Hörgenuss und eine stimmungsvolle Einführung in die zu Ende gehende Adventszeit und das nahende Weihnachten. Choreografie, stimmliche Qualität und chorische Disziplin, eine, mit Matthias Schmitt, Klavier, Andrea Ludwig, Querflöte, Ernst Rimmel, Trompete, sowie Justin Büg und Dominik Sauter, Percussion bestens besetzten instrumentellen Begleitung und das alles von der engagierten und sicher leitenden Simone Dangel am Dirigentenpult machten die kirchenmusikalische Stunde zu einem Gesamterlebnis. Eine festliche Einführung in der verdunkelten Kirche war die „Advent Fanfare“ ein Hymne mit feierlich melodischen Gesten von der Orgel und der Trompete eröffnet und vom Chor von der Empore aus mit erfüllenden Harmonien und dem charakteristischen „Alleluja“ gekrönt.
Die Kantate „Bahnt dem Herrn einen Weg“, des zeitgenössischen Komponisten christlicher Popmusik Klaus Heizmann zeigte Wirkung durch die stimmbildnerische Qualität bei dem variablen Wechselspiel der Stimmen vom feinen Piano bis zum strahlenden Forte. Adventliche Rorate-Stimmung kam bei dem ursprünglich von Georg Friedrich Händel komponierten und von Carsten Gerlitz modern bearbeiteten „Tochter Zion freue dich“ und dem mystische Stimmung verbreitenden „Maria durch ein Dornwald ging“ auf. Dazu hatte sich der 63köpfige Chor im gesamten Kirchenraum aufgestellt, die damit die Akustik des Kirchenraum nutzend, mit den ausgewogenen Stimmen und der rhythmischen Differenzierung eine besondere Stimmung erzeugten. Eine ruhige, erzählende Geschichte um die Menschwerdung „Wir warten auf das Licht“ , treffend im Wechselspiel mit Querflöte und Klavier vom Chor feinfühlig interpretiert. Eines der bekanntesten Weihnachtslieder in der ehemaligen DDR das „Sind die Lichter angezündet“ mit seiner dezenten Getragenheit verstärkte der Chor durch die einhergehende Körperarbeit.
Der bekannte lateinische Text „Dona nobis pacem“ hat Lee Dengler zu einer Hymne nachdenklicher Kontemplation gesetzt, vom Chor im Zusammenspiel mit den Instrumentalisten im Sinne des Komponisten mit schönen Gesangslinien und beweglicher Stimmführung interpretiert. Im letzten Teil des Konzertes widmete sich der Chor den englischsprachigen Titeln wie dem kraftvollen „Run Mary Run“ , einer Vertonung eines traditionellen Spirituals bei der sich die vom Chor vermittelte Lebensfreude und der einhergehende Rhythmus spontan auf die Zuhörer übertrug. Auch mit ein Verdienst der beiden Solistinnen Eva-Maria Singer und Tanja Hörner. Ebenfalls ein Hinhörer des Abends, der Gospel „This little light“ bei dem Florian Metzler als Solist der Vorsänger gab, dem man die sprühende Lebensfreude abnahm. Mit dem weltbekannten „ O holy night“ setzte der Chor als variantenreicher Klangkörper bei diesem feinsinnigen Chorarrangement einen besinnlichen, weihnachtlichen Schlusspunkt eines Herz und Gemüt anregenden Kirchenkonzertes, das ein abwechslungsreiches Programm aus traditionellen Stücken und neuen Advents- und Weihnachtsliedern bot. Standing ovations gab es von den begeisterten Zuschauern, die mit Beifall nicht geizten und dafür vom Chor mit der sinnreichen Zugabe „Weihnacht ist immer dann“ und dem schwungvollen Gospel und der strahlenden Botschaft des Lichts „This Little Light of Mine“ in den Adventsabend entlassen wurden.
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 8. Jan 2020, Chorgattung, gemischte Chöre, Oberschwäbischer Chorverband, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.