Chorprojekt Rosengarten unterhält sein Publikum mit Melodien aus Kinoklassikern
Kinoplakate, Popcorn und Musik
Die Stühle reichen nicht aus. Die Zuhörer stehen auch entlang der Wände in der Rosengartenhalle, als das Chorprojekt Rosengarten am Samstag mit seinem Konzert Filmmusik aus Kinoklassikern präsentiert.
Rosengarten. „Unser Chor ist vor 18 Jahren entstanden“, erzählt Christa Schlechter, die seit Anfang an dabei ist und in diesem Jahr zur zweiten Vorsitzenden des Chorprojektes gewählt wurde. Was vor 18 Jahren mit einem Aufruf zum 100-Jahr-Bestehen des Westheimer Gesangsvereines begann, hat sich längst zu einem eigenen Verein entwickelt. Damals wurden sangesfreudige Leute gesucht, die zur Jubiläumsveranstaltung neuere Chormusik vortragen sollten. „Wohl auch mit dem Hintergedanken, dass von diesem Chorprojekt anschließend der eine oder die andere dem Gesangsverein beitreten würde. Doch dazu hatten wir keine Lust“, meint Christa Schlechter. „Sonst wären wir ja vorher schon einem Gesangverein beigetreten. Zudem kamen und kommen wir Sänger ja nicht alle aus Westheim, sondern aus der ganzen Region, von Gaildorf bis Frankenhardt, von Oberrot bis Braunsbach. Wir Westheimer sind da fast in der Minderzahl.“
Weiter gemeinsam singen wollten die meisten der damaligen Sänger aber schon. Man verabredete sich zu weiteren Proben, erarbeitete zwei Jahre lang ein Repertoire, hatte kleinere Auftritte – und aus dem Chorprojekt wurde ein Verein. Einen neuen Namen gab sich der Chor nicht. „Warum sollten wir? Chorprojekt ist genau das, was wir sind und tun. Wir treffen uns alle zwei Wochen zum Üben und erarbeiten das Repertoire fürs neue Projekt – das Konzert in der Halle alle zwei Jahre, jeweils mit einem anderen Motto.“
Auch Peter-Maffay-Lieder oder Songs der Toten Hosen standen schon auf dem Programm. Diesmal steht Musik aus Filmklassikern im Mittelpunkt. Allerdings sei es gar nicht so einfach, ergänzt Dirigent Alexander Hofmann, zu den vom Chor vorgeschlagenen Liedern auch passenden Notenmaterial aufzutreiben.
„Unser Repertoire ist aber mittlerweile groß genug“, meint er. Christa Schlechter zeigt mit weit gespreizten Fingern wie dick der Ordner ist: „Das reicht vom weihnachtlichen ,Es ist ein Ros‘ entsprungen‘ bis zu ,It’s a Wonderful World‘, von Popsongs der Beatles bis Vangelis.“
Mit Vangelis-Musik beginnt auch das Konzert, das von der Band Logical Paradox begleitet wird. Die hat übrigens 2014 Jahr ihre erste CD veröffentlicht. Zur a cappella intonierten Titelmusik aus „1492 – Conquest of Paradise“ ziehen die Sängerinnen quer durch den Saal zur dort wartenden Band und den Chorherren auf die Bühne.
„Letzte Woche noch hab’ ich vom Kino geträumt“, erzählt Moderatorin Ulrike Roedl, „und als ich heute in die Halle kam, werde ich von einem Popcorn-Stand empfangen und Filmplakaten: Richtiges Kino-Feeling.“
Die Gäste sollen sich zurücklehnen „und lassen Sie es auf sich wirken“. Es folgen Hintergrundgeräusche und eine Zusammenfassung der Handlung des Tarzanfilmes: Mit „Two Worlds, One Family“ präsentiert der Chor ein beeindruckendes Medley aus allen Musiktiteln dieses Films. Weitere Filmtitel aus dem Programm: „Fame“, „Good Morning Vietnam“, „James Bond Skyfall“ – mit einem beeindruckenden Solo von Laura Klenk –, „Robin Hood“, „Flashdance“, „Tom und Jerry“, „Pink Panter“ und viele mehr. Zuweilen können die Zuhörer raten, aus welchem Film die Lieder stammen.
Als „Wer hat an der Uhr gedreht. . .“ erklingt, mag sich mancher Zuhörer wundern, ob das Konzert bereits zu Ende sein soll. Der Blick auf die Uhr zeigt: Es sind Stunden vergangen – unterhaltsame Stunden mit viel Kino im Kopf.
Quelle mit freundlicher Genehmigung:
Verlag: Haller Tagblatt, Schwäbisch Hall
Publikation: Haller Tagblatt, Ausgabe: Nr.259, Seite 12
Autor: Ernst-Walter Hug / Foto: Ufuk Arslan
Datum: Montag, den 09. November 2015
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 10. Dez 2015, Chorgattung, Chorverband Region Kocher, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.