175 Jahre Chorgemeinschaft Mössingen
10 Chöre feiern das Jubiläum der Chorgemeinschaft Mössingen mit einem Kirchenkonzert
Hausherr und Pfarrer Uwe Braun-Dietz brachte es in der Martin-Luther-Kirche auf den Punkt: Ich singe dir mit Herz und Mund – und genau das taten zum 175jährigen Jubiläum der Chorgemeinschaft Mössingen die eingeladenen Chöre aus dem Chorverband Ludwig Uhland sowie die zwei Ensembles des Heimvereins.
Applaus war nur am Ende des von jedem Chor vorgetragenen Trifoliums verlangt, doch er setzte naturgemäß nach jedem Stück ein, zu überzeugend und mitreißend waren die dargebrachten Leistungen. Geschickt setzten zu Beginn Sofia Winniger als Dirigentin/Vortänzerin und Bruder Rafael Winniger am Klavier die vierzehn Stimmen ihres Mössinger Popchores ein, jede der sechs Solosängerinnen und der souveräne Solosänger wechselten perfekt mit dem Ensemble.
Eine bunte Auswahl der insgesamt dreißig vorgetragenen Werke sorgte für einen interessanten und spannenden Abend: von der Renaissance (stilsicher getroffen von der Harmonie Gomaringen unter Gerald Pommranz) über eine barocke Pachelbel-Motette für zwei Chöre des Liederkranz Talheim miit überzeugendem Solistenquartett (Dirigent Wilfried Fischer und Pianist Friedemann Treutlein mit exakter Aufnahme der Tempi) bis zur Klassik des himmelrühmenden Gellert-Gedichts, von Beethoven vertont, dargeboten von Wolfgang Hartter mit seinem Liederkranz Belsen.
Die Romantik war vertreten mit Schubert „Im Abendrot“ vom Liederkranz Öschingen unter Rainer Klett oder Carl Loewe mit der bestens aufgelegten Harmonie Gomaringen, schließlich mit Gebrauchskomponisten wie dem 1837 verstorbenen Samuel Wesley, von Eberhard von Papp mit dem in exquisiter Kammerbesetzung auftretenden Liederkranz Wankheim gesungen. Vieles in der aktuellen Chormusik ist der romantischen Epoche abgelauscht wie das „Sei glücklich heut“ des Bürgergesangvereins Ofterdingen mit Dirigentin Ina Wecker-Jung, auch temperamentvoll am Piano – oder echt romantisch, wie Grells „Herr, deine Güte“ mit dem Liederkranz Nehren, Dirigent Oliver Simmerdinger und seinen überragenden Drei Tenören. Eine „Feierliche Stille“ des schwäbischen Gesangs-Faktotums Gotthilf Fischer überraschte durch stille Größe und feierliches hohes A (Liederkranz Belsen).
Eberhard Höngen hatte sich Spiritual und Gospel mit dem Dusslinger Sing & Swing-Chor verschrieben. Schließlich brachte Christoph Zolg als Dirigent und Pianist der Chorgemeinschaft mit der mikrofonfrei überragenden Cordula Funk die Kirche zum Kochen auf Latein, Suaheli, Englisch und schließlich als Zugabe für alle zum Mitsingen: Amen – so sei es, mit Herz und Mund ! (Text und Foto: Klara Dittrich-Rommel)
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 15. Aug 2011, Chorverband Ludwig Uhland, Frauenchöre, gemischte Chöre, Männerchöre, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.