Chorleben - S-Chorverband

Melodienstrauß in der Kirche

Den endlich gekommenen Frühling begrüßte die Evangelische Kirchengemeinde Gaildorf und hatte dazu den Liederkranz Eutendorf, die Limpurg Brass und einen Schulchor der Parkschule aufgeboten. Elke Weller, Vorsitzende des Liederkranzes Eutendorf, stimmte das Publikum auf das Thema des Abends mit einem Frühlingsgedicht von Hoffmann von Fallersleben ein. Hans-Peter Obereder, Dirigent der Eutendorfer, hatte die Abfolge sinnig ausgewählt, wobei teilweise Bernd Scheiderer am Klavier begleitete. Der Männerchor, gekleidet in blauen Hemden mit roten Krawatten und Westen, bot ein angenehmes Bild.  Mit choralartigen Weisen lobten sie Gott, flehten um seinen Segen und um Frieden auf Erden. Später  priesen sie die Freude am Leben, welche Menschen reich mache, die solche Freude an Mitmenschen verschenken. Sie ließen den trauten Ton der Heimatglocken erklingen und rühmten die Verwurzelung im heimatlichen Tal.

Auch in Eutendorf zuhause ist „’s Chörle“, von Obereder vor Jahren gegründet und zu einem beachtlichen Klangkörper herangewachsen. Ihre übliche Sprache ist englisch, sie sangen hier aber auch kirchliche Lieder auf deutsch, bis hin zum Choral „Großer Gott, wir loben Dich“. So richtig daheim fühlen sie sich aber offenbar in modernen Titeln. Als sie „über sieben Brücken“ gingen, ertönte das mit viel Ausdruck und Leidenschaft, wobei der Wechsel mit Männerstimmen einen besonderen Akzent setzte. Den Ohrwurm „Silence is golden“ und das „Only you“ sangen sie mit wahrer Begeisterung, die auch auf das Publikum übersprang.

Die Kinder des Schulchors, geleitet von Roland Fischer, der sie auf der Klampfe begleitete, gefielen mit ihren Frühlingsliedern. Sie setzten zunächst das Orff’sche Instrumentarium mit ein, widmeten sich im zweiten Teil voll dem Gesang. Waren anfangs Einige befangen, so gingen alle aus sich heraus, als der erste Beifall ihr Selbstvertrauen stärkte. Ihre unverhüllte Freude am Applaus spornte das ganze Haus an.

Aus dem ganzen Limpurger Land kommen die Bläser, die Christa Brenner als„Limpurg Brass“ zusammen gefasst hat. Wer da glaubt, Posaunen seien nur für die Wiedergabe von Chorälen geeignet, muss mal Christa Brenners Ensemble hören.  Natürlich klingt ein Choral da feierlich beeindruckend. Aber die Möglichkeiten gehen weit darüber hinaus, wie dem Publikum  mehrfach bewiesen wurde. Die Brenner-Gruppe liebt offenbar besonders den Komponisten Michael Schütz, den sein Jahrgangskollege Karl Diemer in seiner Moderation als genial bezeichnete. Das spielt sich wesentlich schwieriger als Choräle, die heiteren, flotten Töne rissen aber das Publikum so richtig mit.  Jeder Jazzverächter wäre begeistert gewesen, hätte er das Jazzstück gehört, das Brenners Bläser hinlegten. Auch mit dem „Gospel train“ , lautmalerisch in Gang gekommen, fuhren alle gern mit. Und ein jüdisches Lied, auch von Michael Schütz bearbeitet, sprach mit seinem Wunsch nach Frieden der Zuhörerschaft aus dem Herzen.

Das Eutendorfer  Doppelquartett gefiel mit „La-le-lu, nur der Mann im Mond schaut zu“ und dem Publikum schien es zu früh, als Männerchor und ‚s Chörle sich zum Schlusslied vereinigten: „Neigen sich die Stunden“.

Kurt Leibbrand

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2. Mai 2010, Chorverband Region Kocher, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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