75 Jahre Chorverband Otto Elben
Der Chorverband Otto Elben feiert in diesem Jahr sein 75jähriges Jubiläum. Aus diesem Anlass findet am Sonntag, 18. Oktober in der Aula am Murkenbach in Böblingen ein musikalischer Festakt statt.Im Jahre 1934 wurde durch eine neue Gebietseinteilung im Schwäbischen Sängerbund unser Chorkreis, – gebiet gegründet. Otto Elben war Mitgründer des Schwäbischen- und des Deutschen Sängerbundes und Ehrenbürger der Stadt Böblingen, deshalb erhielt unser neugebildetes Chorgebiet den Namen Otto Elben Gau, der im Jahre 2004 zum Chorverband Otto Elben umgenannt wurde.
Der Chorverband Otto Elben ist zwar nach der Zahl der Vereine und aktiven Sängerinnen und Sängern einer der kleinsten. Seine Leistungen stehen aber keineswegs hinter den anderen 22 Chorverbänden/Gauen des Schwäbischen Chorverbands zurück.
Derzeit sind in 36 Kommunen 45 Vereine mit über 80 Gruppierungen (gemischte Chöre, Männerchöre, Frauenchöre, Junge Chöre, Kinder- und Jugendchöre, Pop- und Gospelchöre, Projektchören, Tanzgruppen, Theatergruppen) aktiv vertreten.
Es gibt 11 Kinder- und Jugendchöre, 14 Junge Chöre, 15 Männerchöre, 3 Frauenchöre und 30 gemischte Chöre.
Deshalb ist der Chorverband auch eine sehr engagierte Institution, so wurden in den vergangen Jahren verschiedene Veranstaltungen zur Mitgestaltung und Mitwirkung der Vereine angeboten.
Der damalige „Gauchor“ konnte in den Jahren 1998 bis 2003 durch vielerlei verschiedenster Aufführungen einige „gesangliche Höhepunkte“ verzeichnen, um nur einige zu nennen.
Im Jahr 1998 wurde das Oratorium „Elias“ aufgeführt.
Die Presse berichtete: Auch heute noch übt der „Elias“ seine Anziehungskraft aus, das Konzert in der Herrenberger Stiftskirche war ausverkauft. Zwei Chöre des Schwäbischen Sängerbundes hatten sich zusammengetan. Der Gauchor des Otto-Elben-Gaus unter der Leitung von Gisela Reichherzer, Gauchormeisterin und der Gauchor des Schwarzwaldgaus unter der Leitung von Gerhard Flaadt, führten zusammen mit dem oratorienerfahrenen Südwestdeutschen Philharmonieorchester aus Konstanz und namhaften Solisten dieses Werk auf. Es war ein einmaliges Erlebnis nicht nur für die Sängerinnen und Sänger, sondern auch für die Besucher dieses Konzertes.
Auch im Jahr 2000 wagten sich die beiden Gauchöre aus dem Otto-Elben-Gau und dem Schwarzwaldgau erneut an ein gemeinsames Werkt. So wurde in der Marienkirche in Böblingen das Oratorium „Paulus“ aufgeführt.
Die Presse berichtete: Hier wo die Elite der Sängerschar aus den Chören zweier Sängergaue versammelt war, war nichts zu spüren von einer dahinkränkelnden Sängerkultur in unseren Gesangvereinen. Da wurde frisch und beherzt gesungen….
Dieses Oratorium „Paulus“ führte die beiden Chöre auf Einladung der deutsch-maltesischen Gesellschaft zu einer weiteren Aufführung nach Malta. Das grandiose Werk von Felix Mendelssohn Bartholdy, das die beiden Chöre gemeinsam mit dem maltischen National-Orchester sowie international bekannten Solisten aufführten, fand bei der einheimischen Bevölkerung unerwartet reges Interesse. Die größte Kathedrale des Landes konnte die Besucher kaum fassen.
So hat auch dieses Chorwerk bei allen Beteiligten einen großen Eindruck hinterlassen. Gerne wird noch im Sängerkreis von diesen Erlebnissen berichtet.
Die Überschrift eines Presseartikels im Jahr 2003 lautete:
Chöre des Otto-Elben- und des Schwarzwald-Gaus führen historische Walpurgisnacht auf
Die Nacht in den 1. Mai. Sie hat mystischen Charakter. An diesem Datum, so glaubte man früher, fliegen Hexen durch die Dunkelheit zu ihren Tanzplätzen, um Unheil über Menschen, Vieh und Äcker zu bringen. Auch dieses Jahr wird die besagte Nacht wieder von Übersinnlichem beherrscht werden: bei einer „Walpurgis-Nacht“ in der Herrenberger Stadthalle.
Wieder waren es die Sängerinnen und Sänger des Otto-Elben- und des Schwarzwaldgaus die durch ihre ganz besondere Aufführung Chorgeschichte schrieben. Ca.100 Akteure der Gauchöre unter der Gesamtleitung von Marcel Dreiling, Schwarzwaldgau und Dimitri Prochorenko, damaliger Gauchormeister im Chorverband Otto Elben, bescherten dem Publikum einen „verhexten und betörenden“ Abend.
Im Jahr 2006 startet der Chorverband eine erneute Aktion zur Gründung eines Verbandchores.
Doch leider fanden sich nur wenige Sängerinnen und Sänger zusammen.
Und doch schaffte es der damalige Verbandschorleiter Christoph Henke, diese kleine Sängerschar zu motivieren. „Con passiOnE“ hieß der neue Chor des Chorverbands.
Entsprechend diesem Engagement zeigte sich der Chor „Con passiOnE“ gemeinsam mit den ihn begleiteten Chören, am 01.11.2006, von ganz unterschiedlichen Seiten. Gleichermaßen wurden Facetten des modernen und des traditionellen Chorgesangs dargeboten. Doch leider war dieses Konzert für die Sängerinnen und Sänger von „Con passiOnE “ das Erste und auch das Letzte. Mangels interessierten Mitsänger/Innen löste sich dieser Chor wieder auf.
Doch der Chorverband hatte weitere neue Ideen und ließ sich in seiner Arbeit nicht entmutigen.
So fand ebenfalls im Jahre 2006 unter dem Moto „Männer machen Musik“ ein musikalischer Nachmittag der Männerchöre, in der Nufringer Wiesengrundhalle,statt.
Wer hier das „Ännchen von Tharau“ oder gar forsche Trinklieder erwartet hat, dem gingen die Augen, pardon! – die Ohren über. Männerchöre auf neuen und bewährten Wegen präsentierten sich an diesem Sonntagnachmittag mit einem großen Programm und breitem Spektrum; eine Premiere im Chorwesen des Landkreises, die der Chorverband Otto Elben hiermit veranstaltet hatte. Zwischen ergrauten Häuptern mischen sich erfreulich viele blonde und dunkle Schöpfe. Der damalige Präsident, Rudi Öchsler, wollte sich mit dieser Veranstaltung speziell um den Fortbestand der Männerchöre kümmern. Es war ein rundum geglückter Nachmittag.
2007 wurde ein Wertungssingen organisiert, es gab keinen Verlierer nur Gewinner. Die fünf teilnehmenden Chorgruppen hatten durchweg anspruchsvolle Chorliteratur gewählt. Die dargebotene Literatur wurde mit hohem Niveau gepflegt und weitgehend intonationssicher zu Gehör gebracht. Die Juroren Dr. Wilfried Fischer und Marcel Dreiling gaben den Chören wichtige Impulse zur Stärkung und Verbesserung der Chorarbeit mit auf den Weg. Auch im Jahre 2010 können sich wieder einige Chöre aus dem Chorverband dieser Herausforderung stellen.
Im Jahr 2008 stellte sich der Chorverband einer neuen Herausforderung. Eva Baumgärtner-Neubert hatte die Idee einen Chorjugendtag durchzuführen. Kinder-, Jugend- und Junge Chöre konnten bei diesem Projekt ihr Können darbieten. An diesem Tag konnte Chorarbeit einmal hautnah miterlebt werden. Thomas Preiß, zuständig für die Chorjungend im Chorverband, präsentierte eine öffentliche Probe mit anschließender Aufführung und zwar mit allen Mitgliedern der Kinder- und Jugendchöre. Es war nicht zu glauben, was nach einer Stunde intensiver Chorarbeit da den Zuhörern dargeboten wurde.
Der Abend gehörte den Jungen Chören.
Ein breites Spektrum an verschiedenster Chorliteratur wurde dargeboten. Vom Erfolg beflügelt, denken die Veranstalter auch im nächsten Jahr wieder an eine solche „Monumentalveranstaltung“.
Beim Chorfest in Heilbronn im Juli dieses Jahres wollte der Chorverband auch präsent sein. „Die besondere Spezies“ kam, sah und siegte – so die Überschrift in der letzten Ausgabe „Singen“.
Ein Männerchor, zusammengewürfelt aus allen Chören des Chorverbands, probte eifrig auf dieses Event. In der Glaspyramide der Kreissparkasse Heilbronn stellten sich die „Spezies“ ihrer Herausforderung. Gerhard Stähle, Präsident des Chorverband stellte die Männergruppe vor. Sie sangen sich mit Witz und Charme in die Herzen der Zuhörer. Alle, ob Sänger oder die mitgereisten Fans, genossen einen Tag der Chormusik in Heilbronn und traten am späten Abend, voll des Lobes, die Heimreise an.
Turnusgemäß findet traditionell am zweiten Januarwochenende eine Vorständetagung statt. Ein breitgefächertes Programm, sowohl fachbezogener Themen wie auch auf gesellschaftlicher Ebene, macht diese Begegnung immer wieder abwechslungsreich und interessant (ausführlicher Bericht siehe „Singen“ Februarausgabe).
Auch in Sachen Felix ist der Chorverband sehr aktiv.
Von 185 Kindertageseinrichtungen sind 49 = 26% mit dem Felix ausgezeichnet, das klingt recht gut, doch gerade hier gibt es noch sehr viel zu tun. Da bis jetzt nur die Gemeinden Sindelfingen, Gäufelden, Maichingen und Kayh (Stadtteil von Herrenberg) zu 100% abgedeckt sind.
Des Weiteren konnten im Chorverband seit 2007 in Zusammenarbeit mit dem Schwäbischen Chorverband und der Dozentin Frau Reusch-Weinmann 130 Erzieherinnen und Chorpaten für die Arbeit „Singen mit Kindern“ ausgebildet werden.
Es zeigt sich immer wieder, dass durch engagierte Zusammenarbeit einiges auf die Beine gestellt werden kann. So werden sich die Präsidiumsmitglieder des Chorverbands Otto Elben auch in den nächsten Jahren für und in der Chorarbeit stark machen und sich um das Kulturgut „Chormusik“ bemühen, sodass in 50 Jahren die traditionelle und auch die neuzeitliche Chormusik Bestandteil im gesellschaftlichen Leben haben wird.
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 21. Sep 2009, Chorverband Otto Elben, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.