Conradin-Kreutzer-Tafel zum 150jährigen Jubiläum an den Liederkranz Sulzbach am Kocher 1859 e.V.
Bei der Festgala in der Stephan Keck Halle in Sulzbach–Laufen sprühten die Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes Sulzbach unter der Leitung von Andrej Uschakow voller Energie und begeisterten das Publikum. Mit dem Weihegesang „Einen anderen Grund kann niemand legen“ von Albert Becker eröffnete der Gemischte Chor des Liederkranzes Sulzbach am Kocher den musikalischen Reigen. Die erste Vorsitzende Brigitte Jäger lobte vor allen Dingen den Idealismus aller Mitglieder, die sich seit Gründung des Vereins im September 1859 zur Erhaltung des Liederkranzes Sulzbach am Kocher eingesetzt haben. Die Reihe der Grußworte eröffnete Landrat Gerhard Bauer. Er gratulierte zum Jubiläum und brachte zum Ausdruck, dass in einer Zeit der modernen Technik dem Musizieren in einem Chor eine immer wichtigere Bedeutung zukomme. Landrat Bauer wörtlich: „Man sieht es den Sängerinnen und Sänger des Liederkranzes an, man spürt die Begeisterung und das Herzblut, mit der sie in ihrem Chor aktiv sind“. Schirmherr und Bürgermeister Markus Bock, aber auch die anwesenden Landtagsabgeordneten, würdigten das kulturelle und gesellschaftliche Wirken des Liederkranzes. Fachkundig gingen sie auf die Bedeutung, vor allen Dingen die soziale Komponente des Singens, ein. Mit dem Gospel „Heaven is a wonderful place“, einem Satz aus Israel „Hevenu shalom alejchem“, einem kaukasischen Volkslied „Suliko“ und dem mexikanischen Volkslied „La Cucaracha“ gelang dem Gemischten Chor der würdige Rahmen zur Überreichung der Conradin-Kreutzer Tafel durch MdL Helmut Rueck.
Dass Singen Spaß macht, zeigte der Gemischte Chor mit den Vorträgen, „Soon will all be done“ in englischer Sprache von H. Lauer, „Salom alejchem“ in israelischer Sprache von Gil Aldema, „Pauls Fuge“ von Sigvalt Tvait und der „Kläffer“ von Johann Wolfgang von Goethe. Dynamisch und ausdrucksvoll wurde vom Gemischten Chor das russische Volkslied „Kalinka“ vorgetragen. Gänsehaut bekamen die Zuhörer beim Solo von Dirigent Andrej Uschakow, das er mit seinem ausdruckstarken, aber auch leichtfüßigen Tenor vortrug.
Seit dem Jahre 2001 hat der Liederkranz Sulzbach am Kocher 1859 e.V. wieder einen Männerchor, der ebenfalls von Andrew Uschakow geleitet wird. Dieser Männerchor übernahm den zweiten Teil des Jubiläumskonzertes. Bei dem russischen Kirchengesang „Tepje Pojem“ von Dimitij Bortnianiski , den Volksliedern „Still ruht der See“ von Heinrich Pfeil und dem „Schifferlied“ kamen die Zuhörer voll auf ihre Kosten. Mit dem Gospel „O Happy Day“ und dem Lied „Male moja“ aus Kroatien bewies der Männerchor seine Vielseitigkeit. Besonders hervorzuheben war die temperamentvolle Darbietung, der vom Dirigenten bearbeiteten Weise „Hej Uchnjem“, die vor allem durch eine gekonnte Umsetzung der Dynamik bestach. Hier zeigte sich wiederum die mühevolle und monatelange Kleinarbeit, die schon im Voraus geleistet wurde. Es war deutlich zu erkennen, dass die Sänger jede noch so kleinste Anweisung ihres Dirigenten sofort umsetzten. Ein Höhepunkt des Konzertes war sicherlich das russische Volkslied „Einsames Glöcklein“, überarbeitet von Andrej Uschakow und einem Solo desselben. Dieses wurde vom Publikum mit anhaltendem Beifall und stehenden Ovationen belohnt. Anschließend trat Uschakow ans Mikrophon und teilte den überraschten Besuchern mit, dass er seine Dirigententätigkeit beim Liederkranz fortsetzen werde. Die Sängerinnen und Sänger waren spontan der Meinung, dies ist das schönste Jubiläumsgeschenk.
Der Sonntag begann mit einem Gottesdienst im Festsaal der Stephan Keck Halle. Dieser wurde von einer Band und dem gemischten Chor des Liederkranzes Sulzbach am Kocher mitgestaltet. Beim Freundschaftssingen mit zwölf Vereinen wurde ein buntes Repertoire von Volksliedern, traditionellen Chorsätzen, Medleys und moderner Arrangements geboten.
So wie sich die beiden Chöre des Liederkranzes mit ihrem Dirigenten am Festwochenende präsentierten, ist es sicher, dass der Gesang in Sulzbach-Laufen weiterhin ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens ein wird. Die Sängerinnen und Sänger haben eindrucksvoll gezeigt, dass bei ihnen die Harmonie stimmt.
Martin Seeger
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 5. Aug 2009, Chorverband Region Kocher, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.