Chorleben - S-Chorverband

Eugen-Jaekle-Gau gestaltete größtes Einzelkonzert beim Chorfest in Heilbronn

Es war ein Chorfest der Superlative: Noch nie hat es in der langen Festreihe – der frühere Schwäbische Sängerbund und heutige Schwäbische Chorverband (SCV) feiert alle zehn Jahre ein Chorfest und ist mittlerweile 160 Jahre alt – eine solche Vielfalt im Bereich des chorischen Singens gegeben. Dies betonte sein Präsident, der frühere Staatssekretär und Leiter der Stuttgarter Staatskanzlei, Dr. Lorenz Menz, bei der Abschlussveranstaltung. Und Heilbronns Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach meinte auf die Frage von SWR-Moderator Markus Brock, welche Einzelveranstaltung ihm am besten gefallen habe, dass dies das mächtige Singen des Eugen-Jaekle-Gaues (EJG) im großen Saal der Harmonie gewesen wäre. 

Es ist ein Verdienst des Gauvorsitzenden Dr. Karl Buschhoff, der weit über 1400 Personen aus Ostwürttemberg motiviert hatte, nach Heilbronn zu fahren. Aus über 60 Chören waren Sängerinnen und Sänger angetreten in zwei Konzerten die Vielfalt des Chorgesanges darzubieten. SCV-Präsident Dr. Menz und Heilbronns Oberbürgermeister Helmut Himmelsbach ließen es sich nicht nehmen, bei einem Angebot von über 200 einzelnen Chor-Darbietungen an diesem Wochenende ein Konzert des EJG komplett zu besuchen.

Den Auftakt des ersten Konzerts machten die Männerchöre unter der Leitung von Hans Ambrosi mit bekannten Schubert’schen Abendliedern und einer Reverenz an die Weinstadt Heilbronn, „Bacchus, edler Fürst des Weins“. Roswitha Maul, stellvertretende Gauchormeisterin, präsentierte danach die Gattung der Frauenchöre mit „Butterfly“ und „Der Papagei“ sowie „Wenn die Farandole klingt“. Kaspar Grimminger, Chorleiter des EJG-Bezirks Bopfingen, stellte bei seinem Kooperationsprojekt Schule-Verein mit der Deutschordensschule Lauchheim und Kindern aus den Chören von Hülen, Röttingen und Unterriffingen Lieder aus den Liederkalendern der Stiftung „Singen mit Kindern“ vor. Mit Chorsätzen aus verschiedenen Gauchorheften demonstrierte die mächtige Gruppe der Gemischten Chöre unter dem Dirigat von Peter Waldenmaier, Bezirkschorleiter von Aalen, ihr Können. Dabei bewährten sich wieder einmal die Gauchorhefte und ihre große Verbreitung im Eugen-Jaekle-Gau, weil hier auf ein gemeinsames Chor-Repertoire zurückgegriffen werden kann. Mit Udo Jürgens „Lieder sind so unentbehrlich“ und Giuseppe Verdis mächtigem „Gefangenenchor“ vereinte Gauchormeisterin Susanne Behounek abschließend gut 1.000 Stimmen zu einem mächtigen Chorklang. Ein Instrumentalensemble begleitete dieses Werk, das vielen einen Schauer über den Rücken laufen ließ.

Das zweite Konzert wurde vom Bezirksmännerchor Ellwangen unter der Leitung von Johannes Bolsinger eröffnet. Sie hatten sich ein gefälliges „Spanienpotpourri“ ausgesucht und stimmten mit ihren Strohhüten auch optisch in die Sommersaison ein. Viel Beifall erhielt der Gaujugendchor für zwei „Wise Guys“- Interpretationen und einem „Footloose-Medley“, die Birgit Lutz einstudiert hatte. Ein weiteres Highlight war der „Junge Kammerchor Ostwürttemberg“, der von Thomas Baur und Wilfried Lang geleitet wird.  Sie interpretierten überwiegend zeitgenössische Chormusik und beendeten ihren ausgezeichneten Vortrag mit „Toast pour le nouvel an“, einem Rossini-Chorstück. Aus der „Ethno-Mass for Peace“ von Lorenz Maierhofer trug der Projektchor des Eugen-Jaekle-Gaues unter der Leitung von Susanne Behounek wichtige Texte des ermordeten Erzbischofes Arnulfo Romero und des Indianerhäuptlings Seattle vor. Den fulminanten Schluss gestalteten die rund 400 Sängerinnen und Sänger auf der Bühne und das überraschend gut besetzte Auditorium im Theodor-Heuss-Saal der Harmonie gemeinsam und überzeugend mit Pete Seegers „We shall overcome“. Dr. Karl Buschhoff dankte allen, die an diesen beiden Konzerten beteiligt waren und meinte, dass der Funke übergesprungen sei und durch diese Veranstaltung die Freude am chorischen Singen vermittelt werden konnte. Ein besonderes Dankeschön richtete er an die Moderatorin der beiden Konzerte, Gauchormeisterin Susanne Behounek, für ihre erfrischenden Einführungen in die Chorwerke und an die Chorleiter der über 60 beteiligten Chöre, die bereit und willens waren, das gemeinsame Chorprojekt mitzutragen. Herzlich dankte er Gauchormeisterin Susanne Behounek und dem Musikbeirat des Eugen-Jaekle-Gaues, die das Projekt seit drei Jahren vorbereitet hatten. „Es ist wiederum gelungen“, so der Gauvorsitzende, „Tradition und Moderne gekonnt zu verbinden und zu vermitteln“. Ein extra Dankeschön galt der Gaujugendchorleiterin Birgit Lutz; mit ihr und dem von ihr geleiteten Gaujugendchor sei erstmals auch der Jugendchorbereich bei einer solchen Gauveranstaltung vertreten gewesen, meinte Buschhoff. Ganz herzlich bedankte er sich bei der Gaugeschäftsführerin Petra Kempf – sie hatte die hauptsächliche organisatorische Vorarbeit geleistet – und bei seinen Stellvertretern Martin Balle und Sieger Götz; vor allem letzterer hatte überall helfend und unterstützend diese Veranstaltung mitgetragen und habe sogar seine Geburtstagsfeier zurückgestellt und sei mit nach Heilbronn gefahren. 

Den beiden Konzerten vorausgegangen war ein vormittäglicher Stehempfang im Sitzungssaal des Heilbronner Rathauses, bei dem Repräsentanten aus Politik und Stadtverwaltung die wichtige kulturelle Arbeit der Gesangvereine für das Gemeinwohl betonten. Kulturbürgermeister Harry Mergel stellte dabei die Stadt Heilbronn vor; Heilbronns CDU-MdB Thomas Strobl richtete an die Vertreter der Ostalbvereine ein Grußwort. Umrahmt wurde der Empfang vom „Jungen Kammerchor Ostwürttemberg“ unter der Leitung von Thomas Baur und Wilfried Lang. Dr. Karl Buschhoff dankte der Stadt Heilbronn für die Einladung zum Sektempfang – organisiert hatte diesen der stellvertretende Gauvorsitzende Martin Balle. 

Hermann Sorg, Gaupressereferent

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 17. Jul 2009, Eugen-Jaekle-Chorverband, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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