Jubiläumskonzert 150 Jahre Liederkranz Bolstern
Über alle Generationen hinweg – Die Bolsterner Chöre
„Über alle Zeiten hat Musik die Welt vereint“ war nicht nur die Headline auf dem Programmflyer des Jubiläumskonzertes des Liederkranzes Bolstern, sondern auch der Titel des Eröffnungschores, mit dem die Bolsterner Chöre, der Kinderchor, der „Der Junge Chor Bolstern“ und der Männerchor seine Gäste im festlich geschmückten und bis auf den letzten Platz gefüllten Stadtforum Bad Saulgau begrüßten. Die Zeitreise durch zwei Jahrhunderte Chorgesang starteten dann die Jüngsten des Vereines. In geschickter Steigerung stellten sich die Chöre einzeln vor: Zunächst verzauberten die 36 Kinder um Ulrike Kessler mit ihren hellen Stimmen und ihren wahrhaft tierischen Liedern wie „Nackidei“ und „Mathilda die Schnecke“ den Saal. Natürlich hatten alle bei „Der Gorilla mit der Sonnenbrille“ eine solche auf der Nase. Zusammen mit dem „Der Junge Chor“ fanden sie beim Publikum breite Zustimmung mit der Positivbotschaft „Schön ist es auf der Welt zu sein“. Mit dem goiser’schen „Weit, weit weg“ ließen die Mitglieder des „Der Junge Chor“ aufhorchen. Dynamisch und intonationssicher wussten die Sängerinnen und Sänger, ebenfalls von Ulrike Kessler in gewohnt sicherer Manier geleitet, auch bei den weiteren Chorsätzen wie „Lemon Tree“, „The Rose“ und „Über den Wolken“ zu überzeugen. Die Geschichte um den „Im Wagen vor mir fährt ein junges Mädchen“ war dann ein vielbeklatschter Abschluss der 28 Chormitglieder.
„Freunde sagt was wollt ihr singen ?“, diese Frage stellten musikalisch gekonnt die Mannen des Männerchores unter der Leitung von Werner Pankoke. Dazu hatte der langjährige Chorleiter und Pianist des Abends Reinfrid Gantner Lieder aus der 150jährigen Geschichte wie das Freiheitslied der Gründerzeit „Die Gedanken sind frei“, die vielgesungenen Männerchorsätze „Schifferlied“ und „Bajazzo“ aber auch das zeitgenössische „In der Arena zu Saragossa“ aus „Abenteuer des Don Quijote“ zu einer Kantate arrangiert.
Der Männerchor des OCV
Nicht nur ein optischer sondern auch musikalischer Farbtupfer des Abends war der Auftritt der sechzig in schwarz-rot gekleideten Herrn des Männerchores des Oberschwäbischen Chorverbandes, temperamentvoll geleitet von Chordirektorin Anne-Regina Sieber, die zwischendurch auch als Solistin bei „All night, all day“ glänzte. Sie zeigten die ganze Bandbreite ihres Repertoires vom Priesterchor von Mozart über den Deutschmeister-Marsch bis zu, in der italienisch gesungenen Originalfassung von „La Montanara“; hier konnte man die Fülle, Tiefe und die ganze Pracht eines gut geschulten, geübten und geleiteten Männerchors bewundern. Als sichere Begleiter und innovative Instrumentalisten erwiesen sich neben Reinfrid Gantner die junge Kanadierin Michaela Stang am Flügel, Petra Lutz (Klarinette), Martin Lutz (Trompete) und Christoph Fischer (Schlagzeug). Unter den zahlreichen Zuhörern war auch viel kommunalpolitische, geistliche und nicht zuletzt OCV-Prominenz, um den Bolsternern zu ihrem Jubiläum zu gratulieren. So überbrachte der 1. Beigeordnete der Stadt Bad Saulgau die guten Wünsche der Bevölkerung und übergab mit den launigen Buschzitat „Lieber eine Onkel, der was mitbringt, als eine Tante, die nur Klavier spielt“ einen Beitrag zur Jugendarbeit.
Der Präsident des OCV Achim W. Schwörer übergibt die DCV-Urkunde an den Vorsitzenden des Liederkranzes Bolstern Roland Burth
„Zeigen sie mir ein Ort, wo 25 Prozent der Bevölkerung chorisch tätig sind !“ war die rhetorische Frage des neu gewählte Präsident des Oberschwäbischen Chorverbandes Achim W. Schwörer , der die hervorragende Vereins- und Nachwuchsarbeit des Liederkranzes Bolstern lobte und neben den Glückwünschen auch die Urkunde des Deutschen Chorverbandes überbrachte. Zum imponierenden Abschluss vereinigten sich alle Chöre, an die 150 Sängerinnen und Sänger, zusammen mit den Instrumenten zu „America“ aus dem Musical “West side Story“ von Bernstein. Abwechslung, und Vielseitigkeit bestimmten den Abend: die Auswahl der auf einem positiven Grundton gestimmten Texte und Stücke aus verschiedenen Zeiten und Herkunftsländern, sowie die verschiedenen Zusammensetzungen und Altersstufen der Chöre. Die Chöre waren ausgezeichnet vorbereitet, das Verdienst der drei Dirigent(inn)en. So war es kein Wunder, dass es neben den Blumen vom Vorsitzenden des Liederkranzes Bolstern Roland Burth für die musikalischen Leiter viel Beifall und große Komplimente eines total begeisterten Publikums gab, die auch noch die stimmungsvolle Zugabe „Amacing grace“ genossen.
Eugen Kienzler
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 1. Mai 2009, Männerchöre, Oberschwäbischer Chorverband, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.