Chorleben - S-Chorverband

Alfons Scheirle verabschiedet sich als Bundeschorleiter des SSB

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SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz überreicht Alfons Scheirle die Ernennungsurkunde zum Ehrenbundeschorleiter des Schwäbischen Sängerbundes

Für viele Delegierte war der Höhepunkt des Tages die feierliche Verabschiedung des langjährigen Bundeschorleiters GProf. Alfons Scheirle aus Fellbach, der zum Ehrenbundeschorleiter ernannt wurde – die höchste persönliche Ehrung, die der SSB im musikalischen Bereich zu vergeben hat. Fünf Chöre feierten „ihren Alfons“, der den Musikbeirat des SSB über 12 Jahre geleitet hatte. Neben dem SSB-Frauenchor „La Chorella“, dem SSB-Kinderchor „choories“ und dem Jugendchor des SSB „d’aChor“ traten der „Chor Ochsenhausen“ und der Chor des Musikbeirats auf und beglückten den Geehrten ebenso wie das begeisterte Auditorium. Es war eine würdige, fröhliche und völlig unverkrampfte Abschiedsfeier, in der es nur fröhliche Gesichter gab.

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Sie sangen bei der Verabschiedung von Ehrenbundeschorleiter Alfons Scheirle: Der Frauenchor des SSB La Chorella unter Leitung von Wiltrud Reusch-Weinmann, der Projektchor Ochsenhausen, der Kinderchor des SSB choories, die Mitglieder des SSB-Musikbeirats und der Jugendchor des SSB „d’a Chor“, der im Tenor etwas schwach besetzt war, weswegen der Geehrte sofort einsprang (von links)

Laudatio für Alfons Scheirle

Der Bedeutung des Anlasses entsprechend fasst SINGEN+STIMME nachfolgend wichtige Passagen aus der Laudatio des SSB-Präsidenten Dr. Lorenz Menz zusammen:

„Wir haben Ihnen, lieber Herr Scheirle, unendlich viel zu verdanken. Die Chorlandschaft im Deutschen Südwesten trägt sichtbar und spürbar Ihre Handschrift. Sie haben in dieser langen Zeit die Arbeit der Chöre begleitet und vorangetrieben. Sie haben es mit einer lebenslangen Leidenschaft für die Musik getan, mit einer großen Erfahrung, mit einem schier grenzenlosen Einsatz und mit Ihrer ganzen Person. Dafür wollen wir Ihnen Danke sagen. …

Ich will einfach sagen, wie ich Sie persönlich erlebt habe. … Und so wie mir geht es vielen hier im Saal und zahllosen Frauen und Männern draußen in den Gauen, Chorverbänden und Chören. Die Zahl Ihrer Schülerinnen und Schüler, all derer die von Ihnen etwas gelernt, erfahren, erlebt haben, die dankbar sind für die Begegnung mit Ihnen, weil die Begegnung Spuren hinterlassen hat, diese Zahl ist zwar in keiner Statistik ausgewiesen, sie ist aber riesengroß und überall erlebbar. …

Sie waren ein Lehrer, der den Beruf als Berufung verstanden hat und das danken Ihnen die Schüler bis heute. Ich bin immer wieder beeindruckt, wenn ich erlebe, wie herzlich und dankbar ehemalige Schüler ihrem ehemaligen Lehrer Scheirle begegnen. Dabei haben Sie sich nie einengen lassen auf ein Klassenzimmer. Sie haben in den Lehrplankommissionen und in der Lehrerfortbildung mitgearbeitet. Sie haben in Fellbach die Initiative für einen Musikzug ergriffen. Aber das, was andere schon bis an den Rand der Belastbarkeit führt, war für Sie nur ein Teil des Feldes, das Sie beackert, bepflanzt und zur vielfältigen musikalischen Ernte geführt haben:

Sie haben, und das sollen nur Beispiele sein, seit 1963 den Philharmonischen Chor Fellbach geleitet; 27 Jahre standen Sie an der Spitze des Fellbacher Kammerorchesters. Zahllose Oratorienaufführungen und Großkonzerte belegen, wie intensiv Sie mit den Ensembles gearbeitet haben. Mit Ihren Chören reisten Sie zu Konzerten in fast aller Herrenländer von den USA bis Brasilien, von Kanada bis Afrika und in viele europäische Zentren. …

Und eine so aktive, kreative, kommunikationsstarke, belastbare Persönlichkeit konnte der SSB für sich gewinnen. Ein Glücksfall für die Chorarbeit in unserem Verband, ein Glück für uns, dass wir mit Ihnen einen langen, guten Weg gehen durften.

Der Einstieg war wohl Ihre Tätigkeit als Rundfunkbeauftragter des SSB 1968 bis 1988. In diesen 20 Jahren produzierten Sie über 300 Chorsendungen in SDR-Hörfunk und Fernsehen. … Sie wurden Jugendreferent, gründeten die Chorjugend mit und hoben den 1. Bundesjugendchor des SSB aus der Taufe. So schufen Sie das Fundament für eine Jugendarbeit, die uns alle mit Stolz erfüllt und hoffnungsfroh sein lässt. … Und schließlich sind Sie seit 1996 unser Bundeschorleiter. Damit bekleiden Sie das Spitzenamt in unserer großen Chorfamilie, das für das Herzstück unserer Arbeit, die Musik, zuständig und verantwortlich ist. …

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Geschenke für Alfons Scheirle, überreicht vom Präsidenten Dr. Lorenz Menz (links)

Bei allem Einsatz für die Musik und den SSB darf eines nicht vergessen werden: Ihr Rückhalt bei Ihrer Frau und in Ihrer Familie. Ihre Frau hat sicher auf manches zu Gunsten des SSB verzichten müssen. Bei so einem aktiven Mann braucht eine Frau viel Verständnis und noch mehr Geduld. Ich bin sicher, dass wir Ihrer Frau viel zu verdanken haben. Vielleicht auch die Tatsache, dass Sie immer auf dem Boden geblieben sind. Das ist nur möglich, wenn dahinter eine kluge Frau steht, die verhindert, dass der Mann abhebt. Und Sie haben eine kluge Frau, die Sie nicht angebunden hat, sonderen Sie zu den Chören, zum SSB, zu den Sitzungen und zum Ausgleich zum Holz machen in den Wald hat gehen lassen. Das ist eine großartige Lebensleistung. …

Wenn wir Sie heute als Bundeschorleiter verabschieden, hört ja die Gemeinsamkeit nicht auf. …Wir verabschieden Sie nicht in den Ruhestand, sondern nur in ein anderes Arbeitsverhältnis. Das Chorfest 09 haben Sie mit auf den Weg gebracht. Ich hoffe, Sie helfen mit, es auch zu einem Erfolg zu bringen.

Ich danke Ihnen nochmals für alles, was Sie für den Schwäbischen Sängerbund, für unsere Gaue und Chorverbände, für unsere Chöre in einem engagierten Einsatz geleistet haben. Es war und ist ein Einsatz für eine lebendige Chorlandschaft.“

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Endlich etwas mehr Zeit füreinander: Alfons Scheirle mit seiner Frau

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 12. Jun 2008, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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