CD-Tipp: „Das darf man nicht“ – 13. Album der Pop A-cappella-Band „Maybebop“
Maybebop steht für Musik mit dem Mund. Und diese Kunst erfinden die vier junge Männer immer wieder neu. Mit ihrem 13. Studioalbum unter dem Titel „Das darf man nicht“ zeigen Jan Bürger, Lukas Teske, Oliver Gies und Sebastian Schröder was man mit A cappella doch alles darf und kann.
Der Titelsong „Das darf man nicht“ ist nicht das Motto von Maybebop, sondern zeigt auf, was man vielleicht in der Gesellschaft nicht darf. Geheimnisse erzählen, Ideen klauen oder die Strasse bei rot überqueren – das sind Verbote die musikalisch in einem verschobenen 7/4-Takt, was man vielleicht in der Musik auch nicht unbedingt darf, sehr gekonnt interpretiert werden und im Refrain als eine ausgezeichnete Heavy Metal die Bandbreite von A cappella krönt.
Maybebop darf alles!
Themen wie Tod, Trennung, Handys in der Gesellschaft oder unausweichliche Situationen werden formvollendet in Musik umgesetzt. Sei es der „Sex in der Ehe“, bei dem man früher Angst hatte, dass Kinder dabei herauskommen und heute eher die Angst besteht, dass sie dabei reinkommen oder das öffentliche Fluchen. In „Fluch gebucht“ wird mit dem Wortwitz zwischen Fluch und Flug gespielt, der den Zuhörer auf höchstem Sprachniveau unterhält und die feine Art des Jazzgesanges gekonnt umsetzt.
Maybebop kann alles!
Im neuen Album der Hannoveraner A-cappella-Band präsentieren die vier Musiker überwiegend Kompositionen von Gründungsmitglied Oliver Gies. Mal erinnern sie an bekannte Popsongs, mal an herzergreifende Balladen und auch noch nie dagewesenen Interpretationen von Musikstilen. So ist „Festung“ ein tiefgehender Song, der von Anfang bis Ende an eine mittelalterliche Weise erinnert und kunstgerecht nur mit dem Mund ins Ohr geht. Was zeichnet uns Deutsche aus? In der Neuinterpretation der Nationalhymne wird mit anderen EU-Ländern der „Deutsche“ verglichen und augenzwinkernd als pünktlich und modern besungen.
Maybebop geht ins Ohr!
Auch die 12 neuen Songs haben wieder Ohrwurmqualität. Das merkt man schon beim ersten Song der CD „Und es war gut so“. Beim zweiten Refrain kann man bereits mitsingen und schwingt die Arme in die Luft. Maybebop trifft den Nerv der Zeit. So auch mit ihrer emotionalen Ballade „Ich seh dich“, die als A-cappella-Version das Herz berührt und so manche Träne fließen lässt oder als Pop-Mix, der in den Hitparaden gut ankommt.
Das 13. Studioalbum ist wieder eine Perle für die A cappella-Szene: ironische und tiefgehende Texte in Kombination mit ausgewählten, gekonnten und feingeschliffenen Harmonien. So singt man heute – so singt Maybebop!
Programmhinweis:
Im Radiomagazin „Vocals On Air“ mit seiner Musiksendung „Stunde der Vokalmusik“ stellt Bandmitglied Sebastian Schröder eine Stunde mit vielen Höreindrücken die neue CD vor. Einschalten lohnt sich: Dienstag, 21. und 28. April 2015, jeweils um 18 Uhr im Livestream unter www.vocalsonair.de
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 21. Apr 2015, Chorgattung, gemischte Chöre, Jugendchöre, Nachwuchsarbeit, Singen und Stimme, sonstige Chöre, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.