Chorleben - S-Chorverband

„Klassik trifft Pop“ – präsentiert vom LK Reute

Der Kinderchor der JES Akademie, die JES-Ladies und der LK Reute

„Klassik trifft Pop“, unter diesem Motto präsentierte der Liederkranz Reute e.V. sich und begeisterte zahlreiche Gäste in der Durlesbachhalle. Das angekündigte Repertoire konnte im Vorfeld großes Interesse wecken, und die Halle war so voll, wie schon lange nicht mehr. Die Besucher hatten unbedingt die richtige Wahl getroffen, als sie sich für diesen Konzertbesuch entschieden, der in der ersten Hälfte sehr genossen werden konnte und in der zweiten Hälfte fast wie im Zeitraffer verging, weil die Darbietungen so mitreißend waren. Unter der neuen Dirigentin Eva Beißwenger hat der Chor eine herausragende Wandlung erfahren und konnte so perfekt ausgearbeitetes altbewährtes und völlig neues, modernes Liedgut in einer spannenden Einheit präsentieren.

Die erste Hälfte des Konzertabends war der Klassik gewidmet. Zu hören waren Klavierstücke von Robert Schumann und Johannes Brahms, die Jörg Turowsky einfühlsam und mit viel Liebe auf dem eigens unter grossem Aufwand organisierten Konzertflügel spielte. Der Liederkranz wartete mit „Des Abends“ und „Erlaube mir feins Mädchen“ ebenfalls von Brahms auf, gefolgt von 3 Liebesliedern von Antonín Dvo?ák. Humorvoll wurde von Moderator Mick Reisch auch auf die biografischen Verquickungen zwischen den Herren Schumann, Brahms und Dvo?ák hingewiesen. Bemerkenswert war bei diesem deutschsprachigen Teil auch die klare Absprache des Textes und die saubere Modulation der Stücke. Annika Humburg, die mit erst 14 Jahren schon mehrere Erfolge bei »Jugend musiziert« verbuchen kann, glänzte am Konzertflügel mit einer Etüde von Frederic Chopin und einem Rondo allegro von Beethoven. Beides spielte sie übrigens komplett auswendig. Der ebenfalls erst 14 Jahre alte Adrian Präg präsentierte am Flügel mit der „Ballade Nr.2 Kumru“ von dem türkischen Komponisten Fazil Say virtuos ein zeitgenössisches Stück und leitete damit schon ein wenig in den zweiten Teil über. Beschlossen wurde der erste Teil dann vom „Castelani“ Kinderchor der JES-Musikakademie aus Bergatreute mit einer Komposition von Susanne Karacsonyi „Mein Freund der Elefant“ und zwei Songs der Jackson 5 „I’ll Be There“ und „Everybody Loves Saturday Night“. Die Kinder eroberten mit Ihrer Begeisterung die Herzen der Zuhörer im Sturm. Zugegeben, der Chor war mit 5 Kindern eher ein Chörle, was der Darbietung aber einen besonderen Charme verlieh.

Nach einer Pause mit Getränken und einem Fingerfoodbuffet starteten die JES-Academy-Ladies in den zweiten pop-orientierten Teil mit der Liebesballade „Endless Love“ von Lionel Richie und dem zweiten Titel von Susanne Karacsonyi „Singing Girl“, der gospelähnlich anmutete.

Die JES-Ladies der JES-Musikakademie Bergatreute

Die JES-Ladies, die wohlgemerkt ein Zufallsprojekt aus wartenden Müttern musizierender Kinder sind, erreichten den Höhepunkt Ihrer Darbietung mit Robbie Williams´ Versionen von „Something Stupid“, und „Mack The Knife“ die gelungene Soloparts von Kathrin Ziegler und Joachim Zitzmann beinhalteten. Man konnte nur staunen, mit welcher Souveränität und welchem musikalischen Können diese Frauen, die ja zufällig zur Chormusik gekommen sind, präsentierten und zu welcher Qualität auch die Solostimmen dieser Laiensänger geschult waren. Jetzt war wieder der Gastgeber des Abends, der Liederkranz Reute an der Reihe. Mit einem erneuten Soloeinsatz von Joachim Zitzmann starteten sie ihren modernen Teil mit dem bekannten und geliebten Gospel „Oh Happy Day“, und hatten damit die Zuhörerschaft direkt auf Ihrer Seite. Zwei Stücke von Tore W. Aas folgten. In „I Call On Your Name“ hatte neben Joachim Zitzmann auch Alexa Brodbeck einen Solopart, und mit „He Loves Me” fand die musikalische Hommage an Glaube und Vertrauen in Gott, was Thema aller 3 Songs war, einen mitreißenden, schwungvollen Abschluss. Spätestens jetzt war jeder im Raum äußerst positiv überrascht von einem Liederkranz, der mit einer selbstverständlichen Leichtigkeit diese rhythmischen, englischsprachigen Stücke inszenierte. Sämtliche Akteure des Abends formierten sich nun zu einem Gesamtchor auf der Bühne und gaben mit „Senapo“, arrangiert von Susanne Karacsonyi eine Uraufführung mit afrikanischen Rhythmen zum Besten.

Eva Beißwenger in Aktion

Das aus zwei Teilen bestehende Stück mit Hymnencharakter kam sehr gut an und die Grundmelodie hat bestimmt noch den ein oder anderen in den Schlaf begleitet. Nach den üblichen Danksagungen erfuhr das Konzert mit dem ABBA-Hit „Thank You For The Music“ und einem erneuten „Oh Happy Day“ als Zugabe einen würdigen Abschluss. Der lang anhaltende Applaus war ein deutliches Kompliment an alle Mitwirkenden. Die musikalische Begleitung wurde das ganze Konzert über sehr gekonnt von Susanne Karacsonyi am Flügel, Volker Schreiber am Schlagzeug und Herbert Präg an der Trompete gestaltet.

Abschließend kann man mit Fug und Recht behaupten, dass ein Konzertabend wie dieser nach Wiederholung schreit und dass man als Zuhörer zufrieden nach Hause gehen oder noch sitzen bleiben und mitfeiern konnte.

Text: Stefanie Fischer

Fotos: Dr. Christian Ziegler

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 26. Mai 2014, gemischte Chöre, Oberschwäbischer Chorverband, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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