Geschichte des Silcher-Museums Schnait
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Silcher-Museum im Jahr 2012 hat der Schwäbische Chorverband eine kompakte Geschichte des Museums in Schnait veröffentlicht.
1. Vorgeschichte
Am 19. Mai 1905 erscheint – wohl auf Veranlassung des Männerchors „Silcherverein Schnait“ – im Schwäbischen Merkur ein kleiner Artikel über den drohenden Abriss des alten Schulhauses mit Friedrich Silchers Geburtsstätte. Der Verfasser fordert „alle schwäbischen Gesangvereine“ auf, durch eine Spendensammlung zur Rettung des Silcherschen Geburtshauses beizutragen. Der Schwäbische Sängerbund als Chorverband tritt deshalb in Kontakt mit der Gemeindeverwaltung in Schnait. Diese erklärt sich bereit, das Gebäude zu erhalten, wenn ihr zur Beschaffung eines anderen Bauplatzes 5000 RM zur Verfügung gestellt werden. Der Engere Ausschuss des Sängerbunds geht auf diese Bedingung ein.
Am 16. August 1905 sichert sich der Schwäbische Sängerbund durch eine schriftliche Vereinbarung mit der Gemeindeverwaltung Schnait zwei Räume der ehemaligen Silcherwohnung für eine „künftige Nutzung“. Das Gebäude bleibt weiterhin im Besitz der Gemeinde und dient noch bis November 1910 als Lehrerwohnung.
Ab Sommer 1905: Der Sängerbund ruft nun seine Bundesvereine zu einer Spendenaktion auf; es werden in den folgenden Jahren zahlreiche Benefizkonzerte in Stadt und Land veranstaltet, auch große Silcher-Konzerte mit bekannten Chören, Solisten, Musikkapellen und Orchestern.
Am 17. Juni 1908 taucht der Begriff „Silchermuseum“ zum ersten Mal auf, er steht in den Protokollen des Engeren Ausschusses im Zusammenhang mit einer Objektstiftung: Aus Privatbesitz werden erste Exponate (Liederhefte) „für das künftige Silchermuseum“ gestiftet.
Im selben Jahr werden erste Anschaffungen für das Silcherhaus getätigt.
Im November 1910 stirbt der hoch betagte Schnaiter Schulmeister Lude, der letzte Bewohner der ehemals Silcherschen Wohnung in Schnait. Mit seinem Tod werden die Räume nun frei zur Einrichtung eines Museums.
Am 28. September 1911 stiftet Silchers Tochter Julie (das damals einzige noch lebende der drei Silcherkinder) mehrere Ehrendiplome ihres Vaters, die sie alle stolz mit der handschriftlichen Widmung versieht: „Dem Silchermuseum in Schnaith gewidmet von Silchers Tochter Julie Günzler.“
Am 25. November 1911 berichtet das Protokoll des Gesamtausschusses des SSB erstmals offiziell, dass ein Silchermuseum eingerichtet werden solle und dass bereits mehrere Objekte für die künftige Ausstellung gestiftet worden seien. Als Kustos wird in dieser Sitzung Professor Emil Fladt bestimmt. Die Mitgliedsvereine werden gebeten, für das Museum Silcher-Objekte aus ihrem Besitz (meist Handschriften und Frühdrucke) abzuliefern.
Wie außergewöhnlich das Unternehmen „Silcher-Museum“ war, lässt sich z.B. daran ablesen, dass das Silcher-Museum nicht nur eines der ältesten Museen Württembergs ist, es war auch das erste Musikermuseum in Württemberg und es gehört zu den ältesten Musikermuseen ganz Deutschlands; nur sehr wenigen Komponisten wie z.B. Bach, Beethoven und Mendelssohn war damals schon ein eigenes Museum gewidmet.
2. Eröffnung des Silcher-Museums
Am 22. September 1912 wird das Museum feierlich eröffnet. In einem Artikel über den Festverlauf berichtet am 23. 9. 12 die Württembergische Zeitung u. a.:
Eine „gewaltige Schar von Silcherverehrern“ sei dem Remstaldörflein zugestrebt, das sich festlich geschmückt hatte; „eine lange von Vehikeln aller Art, vom vornehmen Bernerwägelchen bis herunter zum anspruchslosen, aber geräumigen Leiterwagen stand am Bahnhof von Endersbach bereit, um die Festgäste aufzunehmen“. Die Häuser und Straßen in Schnait waren mit „Maien“ (also grünen Bäumchen), mit Fahnen und Girlanden herausgeputzt. Am Ortseingang standen die verschiedenen Vereine des Dorfes mit ihren Fahnen zur Begrüßung der Gäste. Der Festzug führte zum Schulhaus; dort eröffnete die Schnaiter Jugend und der Silcherverein mit dem Silcher-Choral „Womit soll ich dich denn loben“ das Fest; Emil Fladt begrüßte in einer Ansprache die Gäste (und Verwandten Silchers), danach übergab der Präsident des Schwäbischen Sängerbundes Friedrich List mit einer „längeren, gedankenreichen Ansprache“ das Museum an die Gemeinde Schnait. Schultheiß Wendel bedankte sich dafür und erklärte, „dass das ganze Dorf stolz sei, zum Mittelpunkt der Silcher-Verehrung geworden zu sein.“
Dann sang der Silcherverein Silchers „Loreley“. Nach der Besichtigung feierte der engere Kreis (also die besseren Gäste) im Lamm weiter, wo Fladt eine Silcher-Rede hielt.
Emil Fladt betrachtete das Museum von Anfang an nicht nur als Gedenkort, an dem gesammelt, archiviert und ausgestellt wurde, sondern als „lebendiges Museum“ (wie er es selbst formulierte), als Stätte wissenschaftlicher Forschung und editorischer Tätigkeit. Sein Ziel war es, aus dem Nachlass Silchers noch unbekannte Schätze zu heben und den Musikfreunden zugänglich zu machen. In den folgenden Jahren gab er deshalb immer wieder Kompositionen Silchers aus der Museumssammlung heraus. Diese editorische Arbeit hat das Museum bis heute fortgesetzt.
Die Besucher begriffen das Silcher-Museum 1912 und in der folgenden Zeit zunächst als eine „Weihestätte“ und als einen „Gedenkort“ für den „Meister“. Das entsprach damals ganz dem Geist der Zeit.
Dieser Erwartungshaltung entsprach die Ausstattung solcher Museumsräume. Man zeigte Gebrauchsobjekte aus dem Besitz des Verehrten, die man in einer besonderen Nähe zum Schaffensprozess der Person sah, z.B. Schreibmöbel, Arbeitsgeräte, Musikinstrumente.
Das „Herz“ der Sammlung aber waren von Anfang an die Handschriften und Frühdrucke des Komponisten, sein „Werk“. Sie wurden denn auch im wichtigeren der beiden damaligen Museumsräume, im Geburtszimmer, in Vitrinen präsentiert. Unter den Handschriften wird als Highlight immer wieder Silchers berühmtes „Loreley“-Lied erwähnt, aber auch die kostbaren handschriftlichen Partiturbände der Akademischen Liedertafel Tübingen.
Es ist besonders bemerkenswert, dass Fladt großen Wert darauf legte, Silcher in der Ausstellung nicht auf das Volkslied und Chorlied zu reduzieren, sondern den „ganzen Silcher“ darzustellen: Den Menschen in seinen Briefen, den Pädagogen in seine theoretischen Schriften und den Komponisten in der ganzen Breite seines musikalischen Schaffens, zu dem ja auch sehr viele Klavierlieder, kirchenmusikalische Werke und andere Kompositionen gehören. Diesen „ganzen Silcher“ zu zeigen, ist auch bei allen späteren Veränderungen im Museum bis heute ein Grundanliegen der Ausstellungsmacher geblieben.
3. Geschichte des Museums
A. 1912 bis 1933
Der Besuch des Museums war in den ersten Jahren nach der Eröffnung sehr gut. Doch dann brach im August des Jahres 1914 der I. Weltkrieg aus. Viele Sänger wurden eingezogen, die Vereine verloren dadurch viele Mitglieder und die Einnahmen des Sängerbundes gingen stark zurück. Die Folge: Am 27. April 1916 heiß es im Protokoll des Engeren Ausschusses: „Nach dem Bericht von Kustos Fladt hat der Besuch des Museums infolge des Krieges aufgehört u. das Haus wurde geschlossen.“
Am 13. April 1918: „Kustos Fladt macht die Mitteilung, dass die Einnahmen zur Deckung der Unkosten nicht mehr ausreichen.“
Nach dem Krieg nimmt der Besuch aber rasch wieder stark zu, und auch der Sängerbund floriert erneut. Doch schon nach wenigen Jahren droht neues Unheil: die Inflation.
Am 2. September 1923 lautet Fladts letzter Eintrag in seinem Spendenbuch: „Freitags-Gesellschaft Stuttgart – 250.000 Mark“ – eine Spendensumme, die schon am Abend des Tages das Papier nicht mehr Wert war.
Im Juni 1924 berichtet Fladt: „Trotz der Ungunst der Zeiten hat das Silchermuseum in Schnait auch in den letzten zwei Jahren rege allgemeine Teilnahme und wertvolle Bereicherung erfahren.“ Es werden aufgeführt Briefe Silchers (z.B. der Brief Silchers aus Schnait aus dem ersten Ehejahr 1822), die Stiftung dreier Handschriften durch den Kölner MGV, das Liederbuch der Wilhelmine Bossert mit Liedern Silchers, die Lorelei-Handschrift mit Widmung von 1853, ferner wertvolle musikalische Ankäufe und ein Dankesbrief des SSB von Otto Elben und Karl Pfaff an Silcher wegen dessen Mitwirkung am Liederfest in Tübingen 1857.
B. 1933 bis 1945
Am 18. Februar 1930 stirbt der „Museumsgründer“ und erste Kustos Emil Fladt überraschend. Sein Nachfolger wird ab Mai 1933 Hans Rauschnabel, Dorfschullehrer in Schnait. Mit Rauschnabel beginnt ein kurzes aber folgenreiches Intermezzo in der Geschichte des Silcher-Museums. Rauschnabel ist überzeugter Nationalsozialist und Kreisleiter der NSDAP. Für das alte Silcher-Haus, das dringend baulich saniert werden muss, hat er hochtrabende Pläne, die er 1934 in einer „Denkschrift“ nicht nur dem inzwischen gleichgeschalteten Sängerbund unterbreitet, sondern auch der Landes- und der Reichsregierung. Rauschnabel möchte dem Museum ein Chorleiterzentrum mit eigener Festhalle und Thingstätte hinzufügen, das Museum selbst durch Anbauten vergrößern und die Sammlung mit einem Museum für Chorkomponisten, für Musikinstrumente, für Volkskunst und für Volkstrachten erweitern . Das Museum soll nach seinen Worten „ein Volkstempel und Wallfahrtsort des deutschen Sängers und Musenfreundes“ werden.
Diese hochtrabenden, ja völlig überzogenen Pläne scheitern zwar an der mangelnden Bereitschaft des Sängerbundes und der Regierungsstellen, doch erfährt das bestehende Museum eine tiefgreifende Veränderung: Das alte, baufällige Schulhaus (das erst jetzt endgültig in den Besitz des Sängerbundes übergeht) wird abgerissen, an seiner Stelle wird in der kurzen Bauzeit von nur fünf Monaten ein Museumsbau errichtet. Auch das Lehrerwohnhaus mit der Silcherwohnung wird teilweise abgebrochen und nach altem Vorbild neu errichtet. Die Ausstellung der stark angewachsenen Sammlung kann so ab 1935 in einem großen Museumssaal, der jetzt die Stelle der alten Klassenzimmer einnimmt, beträchtlich ausgedehnt werden.
Die ideologische Ausrichtung Rauschnabels kam außerdem in der Neuausstattung des Museums zum Tragen, z.B. in einer kultraumartigen „Ehrenhalle für die gefallenen Sänger“ und in von Parteigenossen geschaffenen Kunstwerken mit inhaltlich und künstlerisch zweifelhaftem Charakter. Silcher wurde in dieser Zeit von den Nationalsozialisten für ihre kulturpolitischen Zwecke missbraucht.
1935 wurde an das Museum eine eigene Wohnung für einen künftigen Kustos angebaut. War das Museum bisher auf die ehrenamtliche Mitarbeit von Personen aus Schnait angewiesen, so sollte es jetzt einen eigens dafür angestellten Betreuer mit Dienstwohnung im Museum bekommen.
Nachdem Rauschnabel als Kreisleiter nach Tübingen versetzt worden war, übernahm dann am 1. Oktober 1938 Carl Lachenmann die Betreuung des Museums als erster festangestellter Kustos. Er führte das Haus mehr als ein halbes Jahrhundert lang bis 1993. Unter seiner Leitung kam das Museum sicher durch die Jahre des Zweiten Weltkriegs, wobei es ihm gelang, weitere ideologische Eingriffe der Nationalsozialisten in das Museum einzudämmen. So riskierte er z.B. einen Konflikt mit einem Nazi-Funktionär, weil er sich weigerte, das Bild des jüdischen Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy, dem Lieblingskomponisten Silchers, aus der Ausstellung zu entfernen.
1944, als durch den Luftkrieg schließlich auch Schnait gefährdet war, brachte er das „Herz“ des Museums, die Silcher-Handschriften, in zwei Koffern persönlich in das als Kunstdepot umfunktionierte Salzbergwerk Kochendorf bei Heilbronn.
C. 1945 bis 1992
Nach Kriegsende 1945 eröffnete Lachenmann das Museum dann schnellstmöglich wieder. Der erste Eintag im Gästebuch nach dem Krieg stammt vom 20. August 1945 und lautet: „Unserem unerreichten schwäbischen Komponisten und Landsmann Friedrich Silcher in Dankbarkeit und Verehrung. Gesangsabteilung der Stuttgarter Kickers.
Die Weiterexistenz des Museums stand nach 1945 dann allerdings über Jahre hinweg ernsthaft auf dem Spiel durch die lange ungeklärten Besitzverhältnisse:
1945 war der Schwäbische Sängerbund zunächst „führerlos“ und wurde schließlich zusammen mit dem Deutschen Sängerbund (DSB) aus dem Vereinsregister gestrichen. In den Besatzungszonen Württembergs wurden mit Einverständnis der jeweiligen Militärregierungen zwar neue Sängerverbände gegründet, aber sie waren unter einander lange uneinig. Einer dieser Bünde war der Württembergische Sängerbund (WSB), der als Nachfolger des im Dritten Reich zwangsaufgelösten Arbeitersängerbundes neu ins Leben gerufen wurde und der die Nachfolge des SSB und dessen Vermögen, also auch das Silcher-Museum, für sich beanspruchte. Das Silcher-Museum ging so zunächst in die Hand des WSB über.
Das Museum wird ab 1946/47 wieder gut besucht. Bei den Menschen ist gerade in diesen Notjahren das Bedürfnis nach Kultur groß.
Schon bald kann der WSB allerdings die Mittel für das Museum nicht mehr aufbringen. 1951 droht die Schließung des Hauses, und der WSB schlägt seine Übernahme durch das Land vor. Doch das Kultministerium lehnt eine Übernahme des Museums in Landesbesitz ab.
In dieser Notsituation setzten sich Vertreter der zerstrittenen Sängerbünde am 17. September 1951 zusammen und schließen eine Vereinbarung, in der es heißt:
„Die oben genannten drei Sängerbünde sind sich darüber einig, dass das Silcher-Museum in Schnait eine gemeinsame Angelegenheit aller württembergischen Sänger ist. Sie vereinbaren dementsprechend, dass die Verwaltung des Silcher-Museums von den 3 Sängerbünden gemeinsam erfolgt.“
1952 ging das Museum schließlich nach dem endgültigen Zusammenschluss der Sängerbünde zum „Schwäbischen Sängerbund 1849 e.V.“ in das Eigentum des heutigen Chorverbands über. Das Gebäude und seine Räume wurden in den folgenden Jahren renoviert, der Museumsbetrieb nahm wieder seinen normalen Lauf.
Mitte der Fünfziger Jahre war das Museum baulich und organisatorisch wieder gesichert. Was jetzt noch fehlte, war eine andere „Erneuerung“: Eine Korrektur des Silcherbildes selbst. Silcher und sein Werk mussten dringend vom Staub der vergangenen Jahrzehnte befreit werden. Diese Aufgabe stellte sich ab Mitte der 50er Jahre Professor Dr. Josef Hermann Dahmen (1910-1991) mit seinem 1956 dem Museum angegliederten „Silcher-Archiv des Schwäbischen Sängerbundes“.
D. 1990-92: Erneuerung des Silcher-Museums
Eine große Aufgabe stand dem Schwäbischen Sängerbund zuletzt 1990 mit der umfassenden Erneuerung des Museums bevor. Diese Erneuerung war sowohl aus baulichen Gründen, aber auch aus konservatorischen Gründen unerlässlich geworden. Um diese Riesenaufgabe zu bewältigen, bündelte der Sängerbund unter seinem Präsidenten Professor Dr. Theo Balle, der sich sehr für dieses Unterfangen einsetzte, all seine Kräfte.
Aus konservatorischen Gründen war es notwendig, den 1935 errichteten Ausstellungstrakt zu erneuern, einen großen Teil der Museumsobjekte zu restaurieren und die Ausstellungspräsentation neu zu konzipieren. Seither birgt ein klimatisierter und tageslichtreduzierter Raum die wertvollsten Schätze des Museums, die Silcherhandschriften, Instrumente und Möbel. Unter Berücksichtigung der geänderten Rezeptionsgewohnheiten von Museumsbesuchern wurde aus dem bis damals nur mit persönlicher Begleitung des Kustos zu besichtigenden Museum ein „selbstführendes Museum“, bei dem sich die Besucher frei im Haus bewegen und sich je nach Interesse anhand der Ausstellungsdidaktik selbst informieren können. Aus der 1935 eingerichteten „Ehrenhalle für gefallene Sänger“, die nach 1945 als Ausstellungsraum für Vereinsfahnen diente, wurde schließlich ein moderner Informationsraum mit einer Tonbildschau für die Besucher.
Mit der Erneuerung des Museums 1992 zum „selbstführenden Museum“ endete die „Ära Lachenmann“ nach über einem halben Jahrhundert.
E. 1992 bis heute
Im Jahr 2000 wurde schließlich die Dauerausstellung um eine letzte große Ausstellungseinheit ergänzt: durch einen zusätzlichen Ausstellungssaal zur Geschichte Laienchorbewegung und des Schwäbischen Chorverbands. In dieser Ausstellungseinheit – aber auch mit seinem Museum insgesamt – dokumentiert der Chorverband, dass er nicht nur ein moderner Lobby-Verband der Laienchöre ist, sondern eine kulturelle Institution, die seit mehr als 150 Jahren erfolgreich einen Bildungsauftrag wahrnimmt; eine Organisation, die die Zeugnisse ihrer langen ereignisreichen Geschichte selbstreflektierend in der Bildungseinrichtung „Museum“ sammelt, bewahrt und vermittelt. Auch in diesem Punkt ist das Silcher-Museum in Deutschland fast einmalig; neben seiner verbandsgeschichtlichen Ausstellung existiert nur eine einzige weitere Ausstellung, die sich der Sängerbewegung widmet, nämlich das 1989 eröffnete „Sängermuseum des Fränkischen Sängerbundes“ in Feuchtwangen.
Die jüngsten Veränderungen im Museum 2012 betreffen den großen Ausstellungssaal mit der Silcher-Dokumentation. Da dieser Raum inzwischen auch regelmäßig zur Veranstaltung von Museumskonzerten verwendet wird, ist hier eine kleinere moderate Umgestaltung der Dauerausstellung notwendig geworden.
Das heutige Silcher-Museum versteht sich als eine moderne Bildungseinrichtung zu einem wichtigen Thema der Musik- und Kulturgeschichte.
Johannes Pfeffer, 1. Nov 2013, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.