Vier Tage chor.com intensiv
Mit den Abschlusskonzerten der Intensivkurse unter der Leitung von Simon Halsey und Jan Schumacher ging am Sonntag in Dortmund die chor.com 2013 zu Ende. Rund 1600 Fachteilnehmer waren zum großen Branchentreffen der Chorszene in Deutschland gekommen. Projektleiterin Dörte Zillessen betonte im Gespräch mit Vocals on Air, dass die zweite chor.com von den Erfahrungen der ersten 2011 profitierte und so alles weitestgehend reibungslos verlief. Dafür waren vorallem die rund 70 freiwilligen Helfer, sowie das Technikteam vor Ort verantwortlich, die die Spielstätten betreuten und auf Fragen und Anforderungen schnell und zuverlässig reagierte. Zur positiven Atmosphäre trugen auch die Dozenten bei. Diese waren bereits in der Entwicklung des Programmes der chor.com mit eingebunden und als kreative Ideengeber gefragt. Auf dem Kongress selbst erwiesen sie sich als gute, unkomplizierte Partner. So bot ein Dozent den abgewiesenen Fachteilnehmer eines überfüllten Workshops spontan an im Anschluss eine ausführliche Zusammenfassung für diese zu geben, an anderer Stelle wurde ein Bewegungsworkshop ins Treppenhaus verlegt um alle Teilnehmer aufnehmen zu können.
Die vielfältige Kommunikation zwischen den Fachteilnehmern, Dozenten, Verlagen und Chören ist für den künstlerischen Geschäftsführer des Deutschen Chorverbandes, Moritz Puschke, einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren für die chor.com. Das Eröffnungskonzert mit persischer Musik oder das Projekt SingBach, das Grundschüler aus unterschiedlichen kulturellen Kontexten mit der Musik Bachs in Kontakt bringt, sind Best-Practice-Beispiele von neuen Ideen. Bei der chor.com 2015, so Puschke, sollen noch gezielter Schwerpunkte in einigen Bereichen gesetzt werden, die sich von der chor.com multiplizieren. Puschke zeigt sich überzeugt, dass die Impulse, die hier gesetzt werden, ab Montag in zigtausenden Chorproben im ganzen Land und darüber hinaus (zahlreiche Fachteilnehmer aus dem holländischen und englischsprachigen Gebiet sind der Beleg) fort wirken. Dies überzeugt auch die Musikverlage, die die Bedeutung eines solchen Branchentreffens erkannt haben und noch zahlreicher als 2011 sich beteiligt hatten.
Zufrieden mit dem Verlauf der chor.com zeigte sich auch der Pressesprecher des Deutschen Chorverbandes. Insbesondere im Hörfunk und im Fernsehen sei die chor.com gut plaziert gewesen. Deutschlandradio Kultur hatte von der chor.com live berichtet und wird Konzerte, wie die H-Moll-Messe mit dem Deutschen JugendKammerChor, noch ausstrahlen. Auch Vocals on Air, das Radiomagazin von Horads und Schwäbischem Chorverband, hat zahlreiche Features im Blog singen-und-stimme.de veröffentlicht und wird in den nächsten Sendungen Gehörtes von der chor.com senden. Schwieriger gestaltet sich die Berichterstattung in den klassischen Printmedien. Schalz und Puschke betonen hier, was vielen Vereinen vor Ort Schwierigkeiten macht. Die Chorszene passt nicht in die klassischen Rubriken der Zeitungslandschaft und findet sich irgendwo zwischen Lokalteil, Veranstaltungskalender und Feuilleton. Dass Konzerte wie die der A-Cappella-Pop-Gruppe Maybebop oder der Vokal Band Slix in den Veranstaltungskalender immer wieder unter Klassik landen bestätigt dies eindrücklich.
Die chor.com als großes Forum und Impulsgeber kann hier sicherlich am Meinungswandel mitwirken, der in der Chorszene und der Gesellschaft wirkt. Die Kommunikation zwischen den Genres innerhalb der Chormusik befruchtet die Debatte. Das Zusammenwirken von Profis und Laien gibt der Chorszene neuen Schwung. Zum Schluss bleibt mit den Worten von Simon Halsey zu sagen:
Danke Dortmund
Danke Deutscher Chorverband
Danke chor.com
Danke euch allen
Ich bin stolz Teil der chor.com gewesen zu sein.
Johannes Pfeffer, 18. Sep 2013, Chorfeste, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.