Aktuelles Editorial SINGEN, Ausgabe 09-2013
„unser Verband muss politischer werden“. Diese Forderung wird immer wieder an mich herangetragen. Deshalb stelle ich mir die Frage, wie politisch kann denn der Schwäbische Chorverband sein?
In unserer Satzung ist eindeutig bestimmt: der Chorverband ist politisch und konfessionell nicht gebunden. Und dies ist gut so. Denn diese Ungebundenheit bedeutet für uns die Freiheit, mit allen politischen Parteien zu können, zu reden, zu diskutieren, zu „g’schirren“.
Allerdings wirken sich politische Maßnahmen eben auch auf den Schwäbischen Chorverband aus. Und wenn Belange des Schwäbischen Chorverbands betroffen sind, kann er nicht schweigen.
Um einen solchen Fall handelt es sich bei den Plänen der Landesregierung, die Musikhochschule Trossingen auf die Ausbildung für Elementare Musikpädagogik (EMP) und Alte Musik gesund (oder besser chronisch krank?) zu schrumpfen. Wo bleiben da die Interessen der Musik treibenden Vereine im ländlichen Raum? Nach meinen Informationen studieren derzeit 87 angehende Schulmusiker und 12 Kirchenmusiker in Trossingen. Sie betreuen 253 Ensembles der Laienmusik in der unmittelbaren Umgebung. Kann dieses Engagement künftig entfallen? Der Schwäbische Chorverband – wie auch der Landesmusikverband – sagt eindeutig NEIN! und fordert die Landesregierung nachdrücklich auf, in ihrer Politik der Vereinskultur im ländlichen Raum das ihr zustehende Gewicht zu geben. Die kulturelle Sorge für die Menschen in der Fläche Baden-Württembergs muss nicht nur erhalten, sondern sollte eher noch verbessert werden. Hierfür müssen wir alle unsere Stimme bei jeder Gelegenheit, bei jedem Kontakt mit politisch Verantwortlichen erheben. So politisch müssen wir sein.
Ihr
Eckhart Seifert
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 12. Sep 2013, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.