Laienmusik: auch heute attraktiv und zeitgemäß
Bilder von links: Dr. Lorenz Menz, Präsident des Landesmusikverbands; Staatsekretär Dr. Frank Mentrup MdL vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport; Hans-Martin Werner, Referent für Musik im Ministerium für Kultus, Bildung und Sport (Fotos: Wolfgang Layer)
Symposium des Landesmusikverbands informierte über aktuelle Trends und setzte Impulse
„Musik über den Tellerrand“ war der Titel eines Symposiums, zu dem der Landesmusikverband Baden-Württemberg aktive Musiktreibende und an Musik Interessierte am Samstag, den 29. November in das SpOrt Stuttgart eingeladen hatte.
Ziel des rege besuchten Tages war, die musiktreibenden Vereine in unserem Land zu Kooperationen anzuregen und erfolgreiche Beispiele dafür zu präsentieren.
Angesichts knapper öffentlicher Mittel und eines riesigen Freizeitangebots vor allem für junge Menschen sei es für musiktreibende Vereine geradezu von existenzieller Bedeutung, sich vor Ort zu vernetzen, so Dr. Lorenz Menz, Präsident des Landesmusikverbands Baden-Württemberg. „Voneinander lernen“ und neue Angebote realisieren, lautete daher sein Rat an die Laienmusik.
Gegenüber den anwesenden Vertretern aus Politik und öffentlichem Leben betonte er, dass der Landesmusikverband mit seinen 1,2 Millionen Mitgliedern ein wichtiger Partner sei, wenn es darum gehe, die Musik zu fördern und in den Vereinen gleichermaßen wie im schulischen Unterricht lebendig zu halten. „Allein schaffen wir es allerdings nicht“, betonte Dr. Lorenz Menz. Notwendig sei vielmehr eine ausreichende finanzielle Förderung. „Wir benötigen darüber hinaus von der Politik ein klares Bekenntnis zur Musik als einem wesentlichen Beitrag zur Persönlichkeitsbildung“. Verbesserungen forderte der Präsident vor allem in Bezug auf die Musikausbildung der Erzieher und Lehrer und die Anzahl von Fachlehrern in allen Schularten. Bei den Ganztagesschulen solle das Land Partnerschaften zwischen Laien-Musikvereinen und Schulen vorantreiben und diese Partnerschaften analog zum Sport auch finanziell fördern.
Staatsekretär Dr. Frank Mentrup MdL vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport nahm diesen Ball auf und lobte die Laienmusik als großen und wesentlichen Faktor der Ehrenamtsarbeit in unserem Bundesland. Sie leiste einen wesentlichen Beitrag zu der hohen Qualität der musikalischen Arbeit. Allerdings gerieten die Vereine weniger durch die Ganztagesschule, als vielmehr durch G8 unter Druck, so die Auffassung des Staatsekretärs.
In seinem Impulsreferat bekräftigte der Referent für Musik im Ministerium für Kultus, Bildung und Sport, Hans-Martin Werner, dass Kooperationen zwischen Schulen und musiktreibenden Vereinen oder örtlichen Musikschulen wesentlich seien, um die kulturellen und sportlichen Angebote an den Schulen auszubauen. Über die Fraktionen hinweg sei sich die Landespolitik in der Bewertung der herausragenden Bedeutung der kulturellen Bildung einig. Er sagte zu, die Vertreter der Laienmusik künftig besser zu informieren und enger einzubinden. Es sei darüber hinaus beabsichtigt, die Kooperation zwischen Schulen und Klangkörpern weiter auszubauen. Außerdem sollen Online-Portale und der Einsatz von Kulturagenten die Zusammenarbeit zwischen Schulen und Vereinen weiter voranbringen.
Neben vielen praktischen und bereits gelungenen Beispielen für gelungene musikalische Kooperationen, die in Workshops und Informationsrunden dargestellt wurden, bot der Tag Gelegenheit, sich über neue Trends in der Musik zu informieren und Anregungen zu erhalten, wer möglicher Kooperationspartner sein könnte und wie derartige Projekte organisiert und finanziert werden.
Selbstverständlich fehlten auch musikalische Darbietungen nicht. Den Auftakt bildete der interkulturelle Popchor der LKJ und in der Mittagspause präsentierte sich mit „Zirkus Paradiso“ eine Kooperation zwischen Männerchor, Kindergarten und Kindergarten-Vätern, das Rhythmus- und Performanceprojekt „Beatstomper“ und das Projekt „Bläserklasse auf dem Dorf.“ Susanne Wetterich
Das nächste Symposium des Landesmusikverbandes findet am 22.09.2012 im Kongresszentrum Karlsruhe statt. Med dazu unter: http://www.baden-singt.de
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 27. Dez 2011, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.