Die Schöpfung verzaubert und berührt
CHÖRE DER LIEDERKRÄNZE DOTTERNHAUSEN UND ZIMMERN, ORCHESTER UND SOLISTEN FÜHREN HAYDN-ORATORIUM AUF
Einen grandiosen, ungewöhnlichen Konzertabend erlebten am Samstagabend die Besucher in der bis auf den letzten Platz besetzten Kirche in Dotternhausen.
Die Aufführung des Oratoriums „Die Schöpfung“ von Joseph Haydn, das Chorleiter und Dirigent Manuel Sebastian Haupt zusammen mit den Chören der Liederkränze aus Dotternhausen und Zimmern unter der Burg, einem Orchester mit jungen Meisterschülern der Musikhochschule Trossingen und den drei Gesangssolisten Kim Leah Reibnitz (Sopran), Kwang-Ho Choi (Bass) und Youn-Seong Shim (Tenor) einstudiert hatte, begeisterte die Konzertbesucher.
Man habe sich ein Jahr lang in intensiver Probenarbeit auf diesen Abend vorbereitet, verriet der Vorsitzende des Liederkranzes Dotternhausen, Nikolaus Gabel, bei seiner Begrüßung. Während der Proben sei der Funke der Schöpfung auf den Projektchor der beiden Liederkränze übergesprungen. „Wir hoffen, dass der Funke auch auf Sie überspringt“, wünschte er sich. „Wir werden alles dafür tun.“
Das zweiteilige Oratorium erzählt die sechs Tage der Erschaffung der Welt. Mit der Ouvertüre in c-Moll in langsamen Tempo, die das Chaos vor Beginn der Schöpfung beschreibt, verstand es das Orchester gleich zu Beginn, die Besucher in die Musik Haydns zu entführen.
Die sechs Tage der Schöpfung wurde von den Gesangssolisten, welche die drei Erzengel Gabriel, Raphael und Uriel darstellen, erzählt. Dabei wechselten sich ruhige Rezitative der Gesangssolisten, wunderschöne Arien, Duette und Terzette, Orchesterpassagen ohne Gesangsbegleitung und teils monumentale Chorpassagen ab, mit denen das Ende eines Schöpfungstages gefeiert wurde.
Ein Höhepunkt des Konzertes war zweifellos der Satz, in dem die Erschaffung des Lichts beschrieben wird. Dem ruhigen Rezitativ des Raphael folgte eine gewaltige Passage des Projektchores. Das kräftig gesungene „und es ward Licht“ verursachte Gänsehaut beim Publikum.
Mit einem Terzett der Solisten und einem mächtigen Chor endete der erste Teil des Oratoriums.
Im zweiten Teil, in dem die Erschaffung der Fische, der Vögel, des Viehs und es Menschen erzählt wird, verzauberten die Tonmalerei-Episoden des Orchesters, mit denen die Erschaffung der verschiedenen Tiere beschrieben wurde.
Kontrastreich endete das Oratorium. Dem schönen meditativen Terzett der Solisten zur Allmacht und Güte Gottes folgte das intensive und stimmgewaltige Finale des Chores: „Es ist vollbracht“.
Als der letzte Ton in der Kirche in Dotternhausen verklungen war, brandete Beifall auf. Erst ruhig, dann rhythmisch. Schließlich wurden die Sänger und Sängerinnen sowie die Musiker und Musikerinnen mit stehendem Beifall und Bravorufen für ihre großartige Leistung gefeiert. Keine Frage, Gabels Sorge war unbegründet: Der Funke der Schöpfung war auf die Konzertbesucher übergesprungen.
Bericht und Bild sind von H. Panthen
Isabelle Arnold, 14. Nov 2010, Chorverband Zollernalb, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.