Chorleben - S-Chorverband

„Ein Haydn-Spaß“ – Kooperationsprojekt Verbandsschule Platte und Liederkranz Wiernsheim

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Die Zusammenarbeit der Schule und des Liederkranzes fand Ihren vorläufigen Abschluss am 21. und 22. März mit einer musikalischen Collage über das Leben und Wirken des Komponisten Joseph Haydn – oder treffender ausgedrückt: es war ein weiterer Meilenstein einer im Jahr 2005 begonnenen Kooperation. Schon das Musical „Scrooge“ im Dezember 2007 war ein großer Erfolg und wurde vom „Haydn-Spaß“ noch übertroffen. Nahezu 600 Zuschauer konnten an zwei Abenden ein Stück voll kreativer Schauspielszenen, phantasievoller Musik und ausdrucksstarken Tänzen genießen.

Die Rahmenhandlung, ausgearbeitet von den Schülern eines Projektkurses der Klassen 7 bis 9 unter Anleitung ihrer Lehrerin und Theaterpädagogin Karin Winter, begann mit der Kindheit und Jugend Haydns. Unvermittelt fand sich das Publikum in einer Modenschau wieder – prächtige Kleider im Stile des Rokoko wurden von zwei Schülern mit einem Rokoko-Rap präsentiert und von den „Models“ souverän und elegant vorgeführt. Humorvoll und lehrreich zugleich wurde das Prinzip des Sonatenhauptsatzes schauspielerisch umgesetzt. Am Flügel begleitet von Chorleiter Thomas Ungerer, der nicht nur die musikalische Gesamtleitung inne hatte, sondern auch als Ideengeber fungierte und sämtliche Musikstücke dem Chor und Orchester sozusagen auf den Leib schrieb. Der Chor Ohrwurm des „Liederkranz Wiernsheim“ wurde vom Schul-Projektchor unter der Leitung von Lehrerin Marina Sürie verstärkt, der sich ebenfalls aus Schülern der Klassen 7 bis 9 zusammensetzte. Das Orchester bildeten Lehrer und Schüler der Musikschule „MusikErleben“, die von Thomas Ungerer geleitet wird.

Nach der Pause wagten sich Musiker, Schauspieler und Tänzer an eine ganz eigene Interpretation von Haydns Werk „Die Schöpfung“. Den Auftakt gab eine Spruchmotette „Die Vorstellung des Chaos“, die den 1. Schöpfungstag darstellte und endete mit der Erschaffung des Menschen, untermalt mit einem Chorsatz von Thomas Ungerer im Haydn-Stil nach Herbert Grönemeyers „Mensch“. Einen weiteren Augen- und Ohrenschmaus boten vier verschiedene Darstellungen des Sündenfalls – von klassisch bis modern, gespickt mit viel Witz und Liebe zum Detail. Mit dem Sündenfall kam bekanntlich das Böse in die Welt – und Napoleons Armee stand vor den Toren Wiens. Mehrere Cajons leiteten über zu Vangelis´ „Conquest of Paradise“, die Franzosen marschierten auf und die Österreicher stürmten die Bühne. Die Schlacht wurde durch Stockkämpfer in Szene gesetzt, angefeuert vom Chor, der im Wechsel die deutsche und französische Nationalhymne erschallen ließ.

Atemlose Stille herrschte, als die Kämpfer im Zeitlupentempo, vom Chor einfühlsam begleitet mit Haydns „Sieben letzten Worten unseres Erlösers am Kreuze“ nacheinander sterbend zu Boden sanken. Zwischen die Sterbenden wurde der alte Haydn im Rollstuhl hereingefahren und sang seine Lieblingskomposition „Gott erhalte Franz den Kaiser“, bevor auch ihn der Tod ereilte.

Der stürmische Applaus der Zuschauer ließ schnell alle „Toten“ wieder auferstehen und nach einigen Minuten konnten sie sogar schon wieder die geforderte Zugabe mitsingen.

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 24. Jun 2009, ARCHIV: Chorverband Enz, Regionalchorverbände, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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