Chor und Blasorchester harmonieren in Warthausen
Der 900. Geburtstag der Gemeinde Warthausen wurde in vielen Veranstaltungen von den Vereinen maßgeblich mitgetragen und aus diesem Miteinander entstand die Idee, dass Liederkranz und Musikverein mit einem gemeinsamen Konzert die Feierlichkeiten beschließen sollten.
So einfach die Idee zunächst schien, denn beide Vereine machen Musik, so schwierig war die Umsetzung. Bläser und Sänger sind zwei Welten, aber die musikalisch Verantwortlichen, Christine Wetzel für den Liederkranz und Peter Schuck für den Musikverein, hatten eine gemeinsame Basis gefunden.
Das Angebot sollte dem Geburtstag entsprechend, ein breites Spektrum der Musikgeschichte abbilden, für alle machbar sein und den Publikumsgeschmack treffen.
Die ersten Proben waren alles andere als harmonisch aber mit jeder weiteren gemeinsamen Probe wuchsen Chor und Orchester zusammen und letztendlich gelang am 15. November 2008 ein gemeinsames Konzert, das wohl als einmalig bezeichnet werden kann.
„Freude schöner Götterfunken“ war die musikalische Begrüßung von Chor und Orchester. Von einem Bläserensemble begleitet besang der gemischte Chor des Liederkranzes anschließend das Konzertmotto: „Musik erfüllt die Welt“. Auch bei „Drei schöne Dinge fein“ und „die Rose“ wurde der Chor von den Bläsern elegant begleitet.
Beeindruckend waren die Solisten mit großartigen und ausgebildeten Stimmen. Christine Wetzel mit „Ich gehör nur mir“ aus dem Musical Elisabeth und Roland Weber bei „Il signore con te“. Die Bläser verstanden die Solisten dezent zu untermalen und in den freien Passagen ihr Volumen zu unterbreiten.
Das Prunkstück und den Abschluss des ersten Konzertteiles bildete der „Triumphmarsch“ aus Verdis Oper „Aida“. Hier konnte der Klangkörper der über 100 Aktiven seine Masse voll zur Geltung bringen. Vom bekannten Trompetensolo über den Frauenchorteil bis zum Stakato des Männerchores beim Einmarsch der Ägypter, gelang dieser Teil vortrefflich.
Beim „Donauwalzer“, bei dem sich das Schifflein des Chores anfänglich gegen die Wellen des Orchester durchzusetzen mußte, kam man schließlich mit frischem Mut in Wien an.
Weiter ging der Streifzug durch die Musikgeschichte dann bis in die Gegenwart. Bei den „Morning Spirituals“, einer Rhapsodie verschiedener Spirituals, war der Chor, bedingt durch die vielen Tempowechsel und die englische Sprache, intensiv gefordert aber durch das präzise Spiel des Orchesters wurde diese Schwierigkeit bravourös gemeistert.
Als Soldat Berger und als Hippies hatte sich ein Quartett der Sänger für das Medley aus dem Musical „Hair“ hergerichtet und als bei „Hare Krishna“ noch Blumenkränze umgehängt wurden, sprang der Funke auf das Publikum über und es wurde mitgeklatscht. Von den Musikern war bei diesem acht Minuten dauernden Stück Höchstleistung gefordert, denn das Tempo steigerte sich permanent.
Zum Abschluss gab es ein Medley aus den Hits von Udo Jürgens und insbesondere bei „Mit 66 Jahren“ bestätigten die Sänger, dass noch lange nicht Schluss ist.
Lang anhaltender Applaus war der Dank des Publikums für die große Leistung von Chor und Orchester. Die Vorsitzenden der beiden Vereine bedankten sich insbesondere bei den musikalischen Leitern Christine Wetzel und Peter Schuck für ihren Einsatz und die Programmauswahl. Abwechselnd hatten beide die Konzertvorträge dirigiert. Chor und Orchester gaben mit den Zugaben „Wahre Freundschaft“ und dem „Bozener Bergsteigermarsch“ diesen Dank an das Publikum zurück.
Die Bilder: Probenarbeit, Roland Weber, Christine Wetzel, Hair
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 22. Nov 2008, Oberschwäbischer Chorverband, Regionalchorverbände, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.