Neue CD des SWR Vokalensembles „Amerika“
Johannes Pfeffer, 11.02.2014, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Marcus Creed und das SWR Vokalensemble Stuttgart befassen sich auf ihrer neuen CD mit der Musik Nordamerikas. Aber – was ist „typisch amerikanisch“?
Amerikanische Musik hat mit elitärem Kunstbetrieb wenig am Hut – populär zu sein, also bei weiten Bevölkerungskreisen beliebt, gilt dort als bester Qualitätsbeweis. Leonard Bernstein, dem großen Dirigenten und Komponisten ist der Grenzgang zwischen originärer Kunst und origineller Popularmusik auf unangreifbare Weise gelungen. Samuel Barber und Aaron Copland gehören zu den Wegbereitern und Erfindern eines „typisch amerikanischen Tons“ der bodenständiges Können mit anspruchsvoller Leichtigkeit verbindet. Und dann sind da noch die „schrägen Vögel“, die Individualisten, die in keine Schublade passen und zum American Dream gehören wie die Sterne aufs Streifenbanner: John Cage, Morton Feldman und Steve Reich stehen für die risikofreudigen und experimentellen Seiten Amerikas.
Ein spannendes Porträit der Neuen Welt aus der Perspektive der a-cappella-Musik mit zentralen Werken der Moderne und Unbekanntem – in der gewohnt schlackenlosen Interpretation und klangsinnlichen Realisation von Marcus Creed und dem SWR Vokalensemble Stuttgart.