Chorleben - S-Chorverband

März 2016

Stimmpflege: Was Lehrer selbst noch lernen können

Johannes Pfeffer, 29.03.2016, Chorpraxis, Fortbildungen, gemischte Chöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

© Jonathan Stutz - Fotolia.com

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Der Mensch ist auf seine Stimme angewiesen. Jeder, der auch nur einmal derart heiser war, dass ihm das bloße Sprechen eines einfachen Satzes partout nicht mehr gelingen wollte, weiß genau um die gravierenden Einschränkungen ob eines Stimmverlusts. Sobald mündliches Kommunizieren nicht mehr möglich ist, wird es schwer, die eigenen Bedürfnisse zu artikulieren und sich bei seinen Mitmenschen im Wortsinn Gehör zu verschaffen.
Umso schlimmer, wenn man überdies beruflich auf die Funktionstüchtigkeit seiner Stimme vertrauen muss. Gerade in der Gruppe der dienstlichen Vielsprecher – Lehrer, Dozenten, Telefonisten, Kindergärtner und viele weitere mehr – besteht hier allerdings massiver Nachholbedarf bezüglich der Grundkenntnisse der Stimmerhaltung und Stimmpflege. Der Austausch mit professionellen Sängern oder Schauspielern sowie gezielte Stimmschulungsangebote könnten hier Abhilfe schaffen.

Unsere Stimme – das unbemerkte Organ

Lehrer kommunizieren den ganzen Vormittag mit ihren Schülern und sehen sich bisweilen sogar gezwungen, gegen einen gewissen Geräuschpegel anzusprechen. Dennoch denken einige von ihnen kaum an stimmbildende Maßnahmen und Übungen zum Erhalt einer gesunden Stimme. Sie verlassen sich intuitiv auf ihr Sprechvermögen, als wäre es so natürlich wie die Luft zum Atmen. Doch sind die Stimmprobleme erst einmal da, ist es oftmals bereits zu spät, den Arbeitstag noch sinnvoll über die Bühne zu bringen: Die heisere, angeschlagene Stimme muss geschont werden und die angeregte Diskussion mit den Schülern kann nicht fortgeführt werden. Die heisere Lehrkraft sieht sich in dieser Situation gezwungen, sich auf ein sprachliches Minimum zu beschränken.
Vielen Lehrern fehlt schlichtweg das nötige Wissen, wie sie ihre Stimme pflegen und so gesund erhalten können, denn sie ist ein wertvolles Organ. Dabei wäre etwa mit einfachen, morgendlichen Aufwärmübungen schon vieles gewonnen. Selbst das Gähnen nach dem Aufstehen ist, wenn man es bewusst durchführt, eine Wohltat für die Stimme – die Muskeln im Mund- und Rachenbereich werden gedehnt und gelockert und die Stimme wird auf die Aufgaben des Tages vorbereitet. Stimmtraining oder gezielte Anleitungen zum Stimmeinsatz sucht man im Rahmen der Lehrerausbildung (Studium und Referendariat) jedoch größtenteils vergeblich. Allerdings gibt es endlich erste Bestrebungen, diesen Missstand zu ändern.

Stimmtraining reduziert Krankheitszeiten

Das Freiburger Institut für Musikermedizin (FIM) hat sich des Zusammenhangs von Stimme, Psyche und Berufsalltag von Lehrern in einer auf fünf Jahre angelegten Studie angenommen. Die positiven Aspekte einer Stimmschulung für angehende Lehrer sind dabei sehr vielversprechend. Die Referendare, die im Rahmen der Studie gezielt geschult wurden, verbessern nicht nur ihr Ausdrucksvermögen, sie sind zudem leistungsfähiger und kommen im Beruf deutlich besser zurecht als zuvor. Dadurch verringern sich letztlich sogar die Krankheitszahlen. Gründe genug also, ein konkretes Schulungsangebot für Lehrer bereitzustellen. An der Universität Freiburg wird das Stimmtraining deshalb inzwischen in das Lehramtsstudium integriert. Weitere Informationen zur Modellregion Freiburg und den Erkenntnissen der Studie erhalten Sie im Interview mit Prof. Dr. Claudia Spahn vom FIM
Da eine bundesweite Einführung der Stimmschulung noch nicht in Sicht ist, müssen Lehrerinnen und Lehrer anderer Regionen vorerst mit punktuellen Fortbildungen und Wochenendkursen vorliebnehmen.


Was tun bei Stimmproblemen?

Johannes Pfeffer, 6.04.2015, Chorpraxis, Kommentare geschlossen

© DDRockstar

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Unsere Stimme leistet viel – und manchmal ist uns gar nicht bewusst wie viel, denn die Stimme ist ein mächtiges Instrument. Dank ihr können wir Singen und Sprechen und so auch unsere Gefühle ausdrücken. Geht es uns gut, klingt die Stimme kräftig, hell und geschmeidig. Sind wir traurig, ist die Stimme leise, gedämpft und manchmal auch brüchig. Was würde es bedeuten, wenn wir unsere Stimme verlieren?

Wie können Stimmprobleme entstehen?

Stimme entsteht durch Schwingungen der Stimmbänder, die im Inneren des Kehlkopfes liegen. Sind die Stimmbänder aufgrund von starker Überanspruchung (häufiges Singen, langes Sprechen ohne Pause) gereizt, kann die Schleimhaut der Stimmbänder anschwellen und so zu einer eingeschränkten Funktionalität führen. Ist die Überlastung der Stimmbänder sehr hoch, können sich sogar sogenannte Schrei- oder Sängerknötchen bilden, die das Schwingen der Stimmbänder behindern. Geht die Schwellung so weit, dass sich ein Ödem bildet, hilft oftmals nur noch eine Operation, um die Stimme vor chronischem Stimmversagen zu schützen. Eine Überlastung der Stimmbänder tritt vor allem bei zu lautem Singen oder beim Schreien auf. Kommt noch ein trockener Mund- und Rachenraum hinzu, sodass die Schleimhaut der Stimmbänder gereizt ist, sind Stimmprobleme vorprogrammiert.

Was kann man gegen Stimmprobleme tun?

Gelegentliche Stimmprobleme können jeden treffen, manchmal sind sie auch „nur“ Begleiterscheinung einer Erkältung. Wer Stimmprobleme hat, kann aber einiges dagegen tun. Rauchen ist einer der größten Feinde einer geschmeidigen Stimme. Durch das Rauchen kann eine permanente Entzündung des Kehlkopfes hervorgerufen werden. Dies führt zu gereizten und entzündeten Stimmbändern, sodass sich der Klang der Stimme dauerhaft verändert. Wer heiser ist, denkt, dass er die Stimmprobleme durch räuspern beheben kann. Jedoch verstärkt dies die Stimmprobleme noch mehr. Besser ist es, die Stimme komplett zu schonen, um ihre Funktion zu erhalten. Bleiben die Stimmprobleme auch nach Schonung bestehen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dieser kann die genaue Ursache abklären und eine geeignete Behandlung einleiten. Diese verhindert, dass die Stimmprobleme chronisch werden. Akute Halsbeschwerden können durch das Trinken von Milch mit Honig gelindert werden, denn Honig ist für seine entzündungshemmende Wirkung bekannt. weiterlesen »


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