Neues Schwerpunktangebot des Musikinformationszentrum zu Musikmuseen
Johannes Pfeffer, 3.08.2015, Nachwuchsarbeit, Kommentare geschlossen
Mit einem neuen Schwerpunktangebot beleuchtet das Deutsche Musikinformationszentrum (MIZ) die außergewöhnliche Vielfalt und Dichte von Musikmuseen in Deutschland. Neben der Vorstellung einzelner Häuser mit ihren Aufgabenschwerpunkten und Sammlungsbeständen, werden in dem Schwerpunktangebot außerdem Strukturen und Entwicklungen der Musikmuseen in Deutschland vermittelt. Topografische Karten liefern einen grundlegenden Überblick über die Museumslandschaft mit ihren spezifischen Merkmalen.
Prof. Martin Maria Krüger, Präsident des Deutschen Musikrates: „Das neue Schwerpunktangebot des Deutschen Musikinformationszentrums verdeutlicht, wie umfangreich und vielfältig das Angebot von Musikmuseen in unserem Land ist. Ob Musikinstrumentensammlungen, Komponistenhäuser oder Museen für Rock- und Popmusik: alle Häuser tragen wesentlich dazu bei, Musik erfahrbar zu machen und der Gesellschaft die Bedeutung des Musiklebens in Geschichte und Gegenwart ins Bewusstsein zu rücken. Musikmuseen helfen dabei, dass die musikalische Vielfalt in unserem Land und ihre Geschichte auch an nachfolgende Generationen weitergegeben wird.“
Geschichte des Silcher-Museums Schnait
Johannes Pfeffer, 1.11.2013, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Anlässlich des 100-jährigen Jubiläums des Silcher-Museum im Jahr 2012 hat der Schwäbische Chorverband eine kompakte Geschichte des Museums in Schnait veröffentlicht.
1. Vorgeschichte
Am 19. Mai 1905 erscheint – wohl auf Veranlassung des Männerchors „Silcherverein Schnait“ – im Schwäbischen Merkur ein kleiner Artikel über den drohenden Abriss des alten Schulhauses mit Friedrich Silchers Geburtsstätte. Der Verfasser fordert „alle schwäbischen Gesangvereine“ auf, durch eine Spendensammlung zur Rettung des Silcherschen Geburtshauses beizutragen. Der Schwäbische Sängerbund als Chorverband tritt deshalb in Kontakt mit der Gemeindeverwaltung in Schnait. Diese erklärt sich bereit, das Gebäude zu erhalten, wenn ihr zur Beschaffung eines anderen Bauplatzes 5000 RM zur Verfügung gestellt werden. Der Engere Ausschuss des Sängerbunds geht auf diese Bedingung ein.
Am 16. August 1905 sichert sich der Schwäbische Sängerbund durch eine schriftliche Vereinbarung mit der Gemeindeverwaltung Schnait zwei Räume der ehemaligen Silcherwohnung für eine „künftige Nutzung“. Das Gebäude bleibt weiterhin im Besitz der Gemeinde und dient noch bis November 1910 als Lehrerwohnung.
Ab Sommer 1905: Der Sängerbund ruft nun seine Bundesvereine zu einer Spendenaktion auf; es werden in den folgenden Jahren zahlreiche Benefizkonzerte in Stadt und Land veranstaltet, auch große Silcher-Konzerte mit bekannten Chören, Solisten, Musikkapellen und Orchestern.
Am 17. Juni 1908 taucht der Begriff „Silchermuseum“ zum ersten Mal auf, er steht in den Protokollen des Engeren Ausschusses im Zusammenhang mit einer Objektstiftung: Aus Privatbesitz werden erste Exponate (Liederhefte) „für das künftige Silchermuseum“ gestiftet.
Im selben Jahr werden erste Anschaffungen für das Silcherhaus getätigt.
Im November 1910 stirbt der hoch betagte Schnaiter Schulmeister Lude, der letzte Bewohner der ehemals Silcherschen Wohnung in Schnait. Mit seinem Tod werden die Räume nun frei zur Einrichtung eines Museums. weiterlesen »