Chorleben - S-Chorverband

Der Chorverband Otto-Elben startet ins Jubiläumsjahr

M Kinder der „Singpause“

Zum Auftakt für das Jubiläumsjahr zum 125 jährigen Jubiläum des Chorverbandes Otto Elben überraschten Sängerinnen und Sänger in Holzgerlingen, Herrenberg, Böblingen und Sindelfingen in den Einkaufspassagen mit den sogenannten Flashmobs, um unerwartete künstlerische Beiträge an alltäglichen Orten zu bieten. Eine wirkungsvolle Gelegenheit um auf sich und das Festjahr aufmerksam zu machen. Dann am Abend beim Festakt in der Festhalle in Dagersheim wurde Chorgesang in Perfektion geboten. Vor allem die Bedeutung der Jugend wurde hervorgehoben, beginnend mit den Kindern der „Singpause“. Inspiriert von Düsseldorf, wo bereits Tausende von Kindern für das Singen gewonnen wurden, entwickelte Musikschulleiter Kropf ein Konzept um durch speziell ausgebildete Lehrkräfte der Musikschule zweimal pro Woche den Schulunterricht zu unterbrechen und den Kindern Freude am Singen zu vermitteln. Ziel ist aber auch ein gutes musikalisches Fundament, mit dem Anspruch nach 4 Grundschuljahren Noten zu beherrschen. Über 30 Kinder der Paul-Lechler-Schule begeisterten mit anspruchsvollen Liedern, wie „Thank you for the music“ von ABBA. Siegfried Schneider, der Präsident des Chorverbandes betonte mit Recht „Das ist unsere Zukunft“.

Dies unterstrich auch der Präsident des Schwäbischen Chorverbands Dr. Jörg Schmidt, der eingangs die Stimmung  eher durch Molltöne dämpfte mit den Zahlen: „2017 hatten wir noch 1607 Mitgliedsvereine mit gut 159 000 aktiven Mitgliedern, 2019 vor Corona waren es 1567 Vereine mit 151 000 Mitgliedern und Ende 2022 waren wir bei 1511 Vereinen und 121 600 aktiven Sängerinnen und Sängern – ein Verlust von 29 900 Frauen und Männern.“ Es habe strukturelle Auswirkungen, wenn ein Chor aufgibt, und finanzielle für den Verband. „Auch bei den Kinder- und Jugendchören besteht die Gefahr, dass wir ganze Jahrgänge verlieren.“ Daher sei es wichtig die Jugend wieder zu gewinnen. Wenn die verbindliche Ganztagsschule komme „müssen wir mit Angeboten dabei sein.“

Der Junge Kammerchor der Musik- und Kunstschule Böblingen, unter der Leitung von Clemens König, umrahmte die Beiträge der Festredner. Er sang unter anderem Lieder von Johannes Brahms, Mark Hayes und Bob Chilcott. Zwischen den Beiträgen überbrachten Landrat Roland Bernhard, Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz und Dr. Schmidt nicht nur Glückwünsche, sondern auch Präsente, wobei Landrat Bernhard nicht verhehlte, dass er „baff“ über die Leistung der Chöre des Abends sei.

Nachdem sich zu Beginn Präsident Schneider als Buchstabenakrobat zeigte, er interpretierte das Kürzel „COE“ mit „Charismatisch, offen, erfolgreich“ und seinen Beitrag unter das Wort Luthers stellte: „Tritt frisch auf, Tus Maul auf, Hör bald auf“, folgte Landrat Bernhard mit :„Creativ, Originell, enthusiastisch“ und OB Dr. Belz mit „Charmant, ordentlich und einzigartig“ ergänzt durch „Sie sind ein Schatz für unsere Region und Böblingen. Der Elbenplatz erinnert ja an den Mitbegründer des Schwäbischen Sängerbundes und des Politikers, der die Gäubahn initiierte und damit Böblingens Anschluss an die Eisenbahn.“

Ein Hochgenuß waren nach der Pause weitere  Chorbeiträge auf höchstem Niveau:

Der Kammerchor der Chorgemeinschaft Kai Müller präsentierte sehr lebendig fünf Titel aus Estland und Norwegen. Der Frauenchor aus Tübingen mit Herwig Rutt am Klavier sang Teile seines Komponistinnen-Konzerts, das er im Herbst geben wird. Den hinreißenden Abschluss servierte der Chormäleon-Chor der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Stuttgart.

Wolfgang Trefz, 3. Apr 2023, Chorverband Otto Elben, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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