Chorleben - S-Chorverband

Liederkranz Waldenburg singt die Missa Criolla

Liederkranz Waldenburg: Weihnachtskonzert am 8. Dezember 2013 in der ev. Stadtkirche Waldenburg
Bericht unseres Chormitgliedes Brigitte Lutz-Höhn.

Wir hatten uns einiges vorgenommen für das diesjährige Weihnachtskonzert: Navidad Nuestra, ein Zyklus spanischer Lieder zur Geburt Jesu und die Missa Criolla, eine südamerikanische Messe, beides Werke des argentinischen Komponisten Ariel Ramirez. Bei der Vorbereitung machten uns sowohl die ungewohnten Rhythmen als auch der spanische Text zu schaffen, aber mit Hilfe von kundigen Mitsängern bekamen wir die Sprache und mit Hilfe unseres absolut souveränen Dirigenten Hans-Peter Geßler auch das Erstere allmählich in den Griff. Bei einem ausführlichen Probenwochenende verpasste man uns mit einer zusätzlichen Stimmschulung den letzten Schliff  und so sahen wir der Aufführung gut vorbereitet entgegen.

Erfreulicherweise war die Kirche in Waldenburg am 2. Advent bis auf den letzten Platz besetzt und diese Tatsache verpatzte uns  einen wohlgeordneten Auftritt. Aber das nahmen wir in diesem Fall nur all zu gerne in Kauf. Unser Konzert begann mit einem sehr unkonventionellen Orgelstück von Giovanni Quirici, gespielt von Tanja Süßmann, das die altehrwürdige Kirche, wie auch die Zuhörer in seinen Bann zog. Luftig, locker, leicht erklang die Choral- und Bacherprobte Orgel und erfüllte die Kirche mit heiteren Klängen. Anschließend  bahnte sich der Chor seinen Weg in den Chorraum und zusammen mit der südamerikanischen Gruppe Conjunto Ucayali  und  Tanja Süßmann am Cembalo begannen wir mit Navidad Nuestra. Unser Publikum geizte nicht mit Zwischenapplaus; vor allem die schnellen Passagen, die von uns einiges an Zungenfertigkeit abverlangten, hatten es ihm angetan.

Unsere südamerikanischen Gäste bestritten den zweiten Teil des Konzertes  alleine. Wer noch Los Inkas aus den 60iger Jahren im Ohr hatte, konnte ein erfreuliches Wiederhören erleben. Instrumentalstücke wechselten mit Gesangseinlagen und begeisterten das Publikum.
Mit Missa Criolla begann der letzte und für uns schwierigste Teil des Konzerts. Die einzige Probe am frühen Nachmittag hatte gezeigt, dass mit allerhand Eventualitäten zu rechnen war. Wir mussten das Tempo „unserer“ temperamentvollen Südamerikaner übernehmen, etliche vierstimmige Einsätze nach unserem Vorsänger bewältigen und punktgenau reagieren – und es klappte! Selbst die Alleingänge der Frauenstimmen, bei denen besonders die Sopranstimmen gefordert waren, klangen sicher und wohlausgewogen und entschädigten für den Aufwand an Zeit und Nerven, den wir investiert hatten. Das uns wohlgesonnene Publikum sorgte mit reichlich Zwischenapplaus für eine schöne Konzertatmosphäre. Am Ende gab es  lang anhaltenden Beifall und standing ovations, so dass wir nicht ohne Zugaben davon kamen, die wir nur all zu gerne gewährten.
Ein großes Unterfangen für einen kleinen Chor, unterstützt durch einige Projektsänger, denen wir  ein herzliches Dankeschön sagen. Aber der größte Dank gebührt unserem Dirigenten, der uns zwar oft kritisieren musste und an uns zu verzweifeln drohte. Aber immerhin hat er es uns zugetraut und uns mit viel Geduld immer wieder darauf hingewiesen, dass man beim Singen den Mund aufmachen muss, dass  schwäbisch-hohenlohisch nicht spanisch klingt, dass piano nun mal nicht laut ist und dass alles viel einfacher wäre, wenn wir vom Blatt singen könnten. Aber das erfolgreiche Ende all seiner Mühen hat ihn sicher für seine Bedenken entschädigt. Brigitte Lutz-Höhn

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 5. Feb 2014, Chorverband Region Kocher, Regionalchorverbände, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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