Chorleben - S-Chorverband

Schiff ahoi in Riederich

Riederich.  Diesen Schatz findet man in sich, doch um das zu erkennen, müssen die singenden Seefahrer viele Inseln ansteuern: Mit einer Musical-Premiere hat der Sängerbund den 40. Geburtstag des Kinderchors gefeiert.

Vierzig Jahre und kein bisschen leise: Zu so einem nicht ganz selbstverständlichen Geburtstag darfs schon etwas ganz Besonderes sein. Eine echte Premiere, beispielsweise: „Dieses Musical ist noch nie irgendwo aufgeführt worden“, unterstreicht Birgit Heß, die Leiterin des Kinderchors, am Rande des Festnachmittags in der Gutenberg-Halle. Noch nicht einmal in einem Verlag zu haben sei die Reise zum wertvollsten Schatz bislang: „Das ist das größte Projekt, an das wir uns jemals gewagt haben“, bekräftigt die Chorleiterin.

Entsprechend viel Aufwand steckt drin in dieser Uraufführung: Schon nach den Faschingsferien gingen die Proben los, von da an wurde einmal wöchentlich geprobt – „und das teilweise fünf Stunden am Stück“, lacht Birgit Heß.

Weil das nagelneue Stück, das die Riedericher einer Begegnung der Chorleiterin mit der Komponistin Barbara Weiß beim Kinderchor-Camp des Schwäbischen Chorverbands in Heilbronn zu verdanken haben, nicht zuletzt auch von möglichst vielen Mitwirkenden lebt, musste nicht nur ein Projektchor gebildet werden, der sich aus den Chorkindern des Sängerbunds, Gutenberg-Schülern und den „Sunday Singers“ zusammensetzt, sondern obendrein auch noch musikalische Unterstützung gesucht werden.

Und sie wurde gefunden: Auf ihrer Suche nach dem kostbarsten Schatz – einem außergewöhnlichen Instrument, das zugleich laut und leise, langsam und schnell, anmutig und doch strapazierfähig sein kann – trifft die bestens aufgelegte Sängerbund-Bootsmannschaft deshalb auf die Flötengruppe der Musikschule Riederich/Metzingen, die mit souveräner Fingerfertigkeit und mit Fröhlichkeit begeistern. Eine Tropeninsel weiter warten schon die Projekt-Tänzer unter der Leitung von Ulrike Wommer, die Publikum und Schiffsreisende mit einem anmutigen Tüchertanz zu luftig-leichten Klängen verzaubern. Und dann ist da ja auch noch die Bläserklasse der Gutenbergschule, deren Instrumente verheißungsvoll in der Sonne glitzern und den singenden Schatzsuchern ganz schön einheizen. Noch ein bisschen heißer wirds ein Eiland weiter, wenn Ousmann Bangouru und seine Projekttrommler mit exotischen Rhythmen beeindrucken.

Und auch die Bootsmannschaft selbst kommt überzeugend rüber: Schwungvoll, spritzig und selbstbewusst hauchen sie altbekannten, zum maritimen Thema passend neu betexteten Weisen neues Leben ein, machen eine gute Figur auf ihrem allerliebsten, von Timo und Paul Ott eigens gebauten Schiff.

Des Musical-Rätsels Lösung liegt auf der Hand, wenn ein Kinderchor seinen 40. Geburtstag feiert: Der Gemischte Chor des Sängerbunds hilft den musikalischen Matrosen auf die Sprünge. Der wertvollste Schatz, das außergewöhnliche Instrument, das alles kann, steckt längst in ihnen drin. Es ist natürlich die Stimme, und die Freude daran, sie im Kreise Gleichgesinnter erklingen zu lassen, eint am Festnachmittag in der Gutenberg-Halle Alt und Jung. Sunday Singers, Gemischter und Männerchor, aber auch die Kleinsten in Bunde, die Mäusekinder, deren jüngstes Mäuslein erst dreieinhalb Lenze zählt, bereiten mit Piraten- und Schifffahrtsliedern à la „Seemann, lass das Träumen“, „Rolling Home“ oder „Yellow Submarine“ den Weg für die Musical-Kreuzfahrt, und am Ende werden die gut 100 Mitwirkenden von rund 200 Geburtstagsgästen stürmisch beklatscht.

Und so mancher schwelgt dabei in schönen Erinnerungen. Denn fünf der insgesamt rund 90 Kinder, die 1971 erstmals dem Aufruf des damaligen Sängerbunds-Vorsitzenden Manfred Grimm zum gemeinsamen Singen gefolgt sind, sind auch heute noch dabei. Für Birgit Heß, Petra Ankele, Silke Bötsch, Loni Tschetsch und der erste Sängerbund-Vorsitzende Karl Hermann gibts deshalb die goldene Sängernadel für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verein, und Hermann Wehinger, der einstige Kinderchor-Mitbegründer, darf sich über ein Geschenk freuen.

Während es damals alleine die Freude am Singen war, die Manfred Grimm und seine Weggefährten bewogen haben, den Kinderchor ins Leben zu rufen, weiß man vier Jahrzehnte später genau, wie gut ihre Idee tatsächlich war, betont die zweite Vorsitzende Astrid Oettle: „Singen ist Kraftfutter fürs Hirn und Balsam fürs Herz, es fördert die soziale Kompetenz, das Miteinander und das Wohlbefinden.“

Die Chancen, dass der Kinderchor noch viele weitere Geburtstage feiern kann, stehen ganz gut, so Vorsitzender Hermann: „25 bis 30 Mädels und Jungs sind derzeit beim Kinderchor – und vielleicht hat ja der eine oder die andere aus dem Projektchor auch Lust gekriegt.“

10.05.2011Von:  LARA DIEL in Südwestpresse

Johannes Pfeffer, 11. Mai 2011, Chorverband Hohenstaufen, Chorverband Ludwig Uhland, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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