Kulturpreis MIXED UP
Über Bildungsbarrieren hinweg Neuland beschreiten! Dass dies möglich ist, zeigten die sechs
preisgekrönten Projekte, die auf der feierlichen Preisverleihung am 25.10.2010 ihre MIXED UP
Kulturpreise für erfolgreiche Zusammenarbeit von Kultur und Schule entgegen nahmen. Mit
unterschiedlichsten Kooperationsformaten überwinden Sie institutionelle Grenzen und gestalten in
gemeinschaftlicher Zusammenarbeit vielfältige Bildungsangebote für junge Menschen.
„Junge Menschen brauchen Freiräume für mehr ganzheitliche Bildung und die Beschäftigung miteinander, um gesamtgesellschaftliche Kompetenzen zu entwickeln.“ betonte Josef Hecken, Staatssekretär im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, als er den Preisträgern ihre Urkunde überreichte.
Das EinWanderHaus der Quartier gGmbH Bremen erhielt den MIXEDUP Preis dafür,dass es in einem stadtweiten Netzwerk von Kulturpartnern und Schulen stadtteilorientiert und auf Chancengerechtigkeit ausgerichtete Bildungsangebote unterbreitet.
Das Projekt Manege frei! Schüler bilden Zukunft des Zirkus Giovanni und der Hugo-von- Trimberg Schule erhielt den Zuschlag, weil hier mit zirkuspädagogischen Methoden und vielfältigen Kooperationsstrukturen gezielt die Förderung benachteiligter junger Menschen – bis hin zur Berufsorientierung -vorangetrieben wird.
Die Schule Arnkielstrasse und der Bürgertreff Altona Nord setzten neue Akzente im Bereich Lyrik und
Literatur. Mit ihrem poetischen Stadtteilprojekt „Für jeden Tag ein Gedicht“ überzeugten sie durch konsequente Einbeziehung des Sozialraums und originelle Präsentationsformate.
Weiterhin wurde das medien-und museumspädagogische Projekt Audioguide von Jugendlichen für Jugendliche ausgezeichnet,an dem neben der Reformschule Kassel und der Stiftung Zuhör en weitere Partner wie die museumslandschaft hessen kassel, das Freie Radio Kassel
und der Verein Medienblitz e. V. beteiligt waren.
Das Kooperationsprojekt ELEMENTANZ des afz/TAPST und der Marktschule Bremerhavenüberzeugte die Fachjury, weil es eine komplette Schule in Form von naturwissenschaftlichen Experimenten, Tanz und Fachunterricht um das Thema Elemente kreisen ließ und dabei einen generationsübergreifenden Ansatz verfolgte.
Großen Applaus erhielten die Gewinner des diesjährigen Sonderpreises „Grenzgänger“ für die Präsentation ihres internationalen Kooperationsprojektes Somos – wir sind! .DieWilly-Brandt- Gesamtschule Köln-Höhenhaus und der Städtepartnerschaftsverein Köln-Corinto/El Realejo e. V. zeigten eindrucksvoll, wie sie im Rahmen ihrer Zusammenarbeit mit dem Centro de Menores in Nicaragua seit vielen Jahren Grenzen überwinden und zirkuspädagogische Jugendbegegnungen auf hohem Qualitätsniveau realisieren.
Die Auszeichnung dieses wegweisenden Langzeitprojektes nahm die BKJ zum Anlass, auch im
Rahmen des in die Preisverleihung integrierten Fachforums den Blick über den internationalen
Tellerrand zu wagen. Barbara Neundlinger, Leiterin der Abteilung Kulturvermittlung beim
KulturKontakt Austria verschaffte einen Einblick in vielfältige Kooperationsinitiativen der
österreichischen Partnerorganisation.
Darüber, dass internationale Vernetzung im Zusammenhang mit kulturellen Bildungsangeboten an
Schulen zunehmend an Bedeutung gewinnt, waren sich die Diskutanten der anschließenden
Podiumsrunde zum Thema „Internationale Perspektiven für mehr Chancengerechtigkeit durch
Kulturelle Bildung an Schulen“ einig. Christel Hartmann Fritsch von der Stiftung Genshagen
bemerkte: „Kunst ist an sich oft schon eine Grenzüberschreitung.“
Alexander Thomas, Psychologe und emeritierter Professor der Uni Regensburg führte aus, dass es für
die Implementierung von kulturellen Bildungsangeboten unbedingt erforderlich ist, mehr Personal
an Schulen zur Verfügung zu haben.
Der Kulturpreis MIXED UP wird im Rahmen der Fachstelle „Kultur macht Schule“ gemeinsam vom
Bundesjugendministerium und der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder-und Jugendbildung e. V.
vergeben.
Johannes Pfeffer, 18. Nov 2010, Nachwuchsarbeit, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.