Durchhausen bietet musikalische Leckerbissen
„Ein Kessel Buntes“ gefüllt mit musikalischen Leckerbissen hatte das Programm angekündigt. Was beim Schlagerkonzert des Gesangverein Harmonie Durchhausen den Geschmack des großen Publikums dann voll getroffen hat, waren von der Vorspeise über das Hauptgericht bis hin zum Dessert mit Nachschlag musikalische Spezialitäten vom Feinsten, serviert von der Harmonie Durchhausen und dem Chörle SON(N)DERBA(A)R, sowie dem Gastchor MGV Eintracht Leipferdingen unter seinem Dirigenten Tobias Hilbert.
Der „bunte Kessel“ war beim Betreten der Halle nicht zu übersehen. Mit viel Liebe zum Detail hatte ein Team um Chorleiterin Charlotte Schäfer die Festhalle Durchhausen in ein buntes „Notenmeer“ getaucht, aus dem Kessel über der Bühnen brodelten bereits die Noten. Der Name „Harmonie“ war zu Beginn Programm: Harmonisch sang der Chor vom „Ersten Morgenrot“, einem Song der unvergessenen und 1969 tödlich verunglückten Schlagersängerin Alexandra.
Die Leipferdinger hatten „Glückliche Stunden“ mit nach Durchhausen gebracht, verzauberten mit der jahreszeitlich passenden Herbststimmung und machten einen kleinen Abstecher in die europäische Nachbarschaft – auf’s Alphüttli in der Schweiz, mit klingenden Tonschüsseln und zwei jodelnden Solisten. Gleich zwei Premieren des stattlichen Männerchors erlebte das Publikum in Durchhausen, der behauptete: „Frauen sind anders – ein Rätsel für den Mann so dann und wann“. Nicht ganz uneigennützig folgte die Feststellung „Männer mag man eben, denn so ein Mann der gibt was her“.
Bunt wie das Programm war auch das „Outfit“ des Chörles SON(N)DERBA(A)R, das unter Leitung von Charlotte Schäfer aufforderte „Spiel mir eine alte Melodie mit viel Gefühl und Harmonie“, um anschließend „auf leisen Gummisohlen“ den Takt zum „Tango Max“ zu wechseln. Sechs überdimensionale „Lollis“ verrieten den nächsten bekannten Song „Lollipop“. Trommelwirbel von Schlagzeuger Helmut Sachse, der gemeinsam mit Hans Piesendel am Bass und Patrick Rischard am Klavier das Konzert instrumental begleitete, war der Start zum Soloauftritt der Dirigentin Charlotte Schäfer. „Spiel noch einmal für mich Habanerao“, ein Evergreen von Catharina Valente, der unter die Haut ging.
Beim Publikum einen Volltreffer gelandet hat das Chörle SON(N)DERBA(A)R mit der angekündigten „kleinen Überraschung für ehemalige Kinder“. Die sechs Cowgirls und vier Cowboys weckten mit Songs von klirrenden Hufen und vom Steppenleben voller Gefahren Erinnerungen an die Mitte der 1970-er Jahre, als der damalige Chorleiter Alfred Schrenk mit dem Kinderchor und der „Cowboykantate“ aufgetreten ist – Musik, die ins Ohr ging und immer noch geht. So war aus dem Publikum zu hören „ich wäre am liebsten auf die Bühne gesprungen und hätte wieder mitgesungen – den Text kenne ich noch immer“.
Noch einmal kam der Gesangverein Harmonie auf die Bühne und sang „Für alle“, ein Song aus der Feder von Hanne Haller, die „Weißen Rosen aus Athen“ kündigten den Abschied unweigerlich an. Mit einem Schunkelwalzer als Hommage an den Walzerkönig Johann Strauß erklärte der Chor „Walzer sterben nie“. Und nach dem vom Publikum geforderten Nachschlag zum Dessert – der Zugabe – war dann auch klar, wo und wie der Gesangverein Harmonie seine Ferien verbringt „Wir fahrn nach Balkonien….“ und verabschiedete sich singend und winkend mit Koffer, Schwimmring und Gießkanne von der Bühne.
Ingrid Kohler
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11. Okt 2009, Chorverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.