Chorleben - S-Chorverband

„Jauchzet dem Herrn alle Welt“ Stimmliche Vielfalt beim Kochergau-Regionalkonzert

Ein eindrucksvolles Kirchenkonzert erlebten die Zuhörer in der vollbesetzten Öhringer Stiftskirche. Das große Interesse am geistlichen Konzertabend kam dabei deutlich zum Ausdruck. In der sechsten Auflage seiner Reihe „Regionalkonzerte“ boten 16 Chöre aus dem Kochergau – teilweise in Chorgemeinschaften – unter dem Titel „Jauchzet dem Herrn, alle Welt“ geistliche Chormusik aus vier Jahrhunderten.

 

Eröffnet wurde das Konzert von der Chorgemeinschaft Gesangverein Kirchensall, Eintracht Brettach  und Liederkranz Waldbach (Chorleiter Bernd F. Groener). Die moderne Vertonung „Vater unser“ von Hanne Haller mit seinem aufrüttelnden und eigenwilligen Text war als musikalisches Gebet ein eindrucksvoller Auftakt. Auch die weiteren Chorstücke wurden klangvoll, harmonisch und mit Hingabe vorgetragen. Die Chorgemeinschaft MGV Urbanus Öhringen und Liederkranz Ingelfingen (Hermann Volk) überzeugte mit dem Lobgesang „Alles was Odem hat“ von Friedrich Silcher, der Sängerbund Öhringen (Iris Otte-Rieger) mit der Motette „Ave verum Corpus“ von W.A. Mozart und der Liederkranz Ohrnberg (Birgit Grund) mit dem altrussischen Kirchenlied „Tepje Pajom“ nach einer Melodie von Dimitri Bortniansky.  Mit „Möge die Straße uns zusammenführen“ hatte der Männerchor 1887 im TSV Bitzfeld (Kurt Bürklein) einen irischen Segenswunsch im Gepäck. Der Kochergau-Frauenchor (Klaus Bucka) trat als einziger reiner Frauenchor auf und sang gekonnt die Motette „Laudate Dominum“ von Giovanni Battista Grzioli. Mit ausgeglichenem, intonationsreinem Klang trug  der Chor mit „Ave Maria“ auch einen Satz seines Dirigenten vor. Die Chorgemeinschaft Sing- und Liederkranz Untersteinbach und der Gesangverein Westernbach (Elke Herterich, Roland Hauser) ließ mit Unterstützung von Streichern ein Trostlied erklingen, dem sich schon Johann Sebastian Bach mehrfach angenommen hat: „Wer nur den lieben Gott lässt walten“. Der Kochergau-Männerchor (Eckart Sitzenfrei) ist ein hervorragend besetzter Männerchor, der zunächst zwei schlichte, dynamisch fein abgestufte Choräle aus der Barockzeit bot. Besonders erwähnenswert: der Vortrag des 23. Psalms in der berühmten Vertonung von Franz Schubert. Der Chor lotete den emotionalen Gehalt von zartestem Piano bis zum strahlenden Forte beispielhaft aus. Die einfühlsame Begleitung durch Tanja Süßmann am Flügel trug wesentlich zum Gelingen bei. Als beeindruckend großer Chor präsentierte sich die Chorgemeinschaft Liederkranz Waldenburg und Frohsinn Kupferzell (Hans-Peter Geßler und Tanja Süßmann), der die anspruchsvollen, bis zu achtstimmigen Psalmvertonungen von Felix Mendelssohn-Bartholdy mit Bravour meisterte. Es war einer der Höhepunkte des Abends. Mit Händels Lobgesang „Halleluja“ aus „Messias“ brachte Pichorbello vom Gesangverein Ernsbach (Ulrich Dachtler) sein großes musikalisches Potential beeindruckend zur Geltung. Klein aber fein – so der Kochergau-Jugendchor UniSolo (Christian Wick) mit zwei Vorträgen aus Sister Act 1 und 2. Wie die Verfilmung der Story war die Musik mitreißend und originell.

 

Mit sichtlicher Freude über ein gelungenes Regionalkonzert leitete Chormeister Hans-Peter Geßler den gemeinsamen Abschluss: „Alta Trinita beata“, ein Hymnus aus Italien (15. Jahrhundert), bildete zum Ende eine wunderbare Einheit. Die Chöre kosteten den musikalischen Reichtum ihrer Vorträge voll aus, für das sich die Zuhörer mit anhaltendem Beifall bedankten.

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 10. Jan 2006, Chorverband Region Kocher, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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