Kinderchor des Silchervereins Schnait führte das Musical „Die Götterolympiade“ auf
„Warum sind wir, wie wir sind?“
Der Kinderchor des Silchervereins Schnait unter der Leitung von Ursula Sträb führte das Musical „Die Götterolympiade“ von Cäcilia und Johannes Overbeck auf.
Ich bin der Stärkste! Ich bin die Schönste! Ich bin die Klügste! –
Der ewige Streit unter ihren Kindern bereitet Göttermutter Hera
nur noch Kopfschmerzen und so fordert sie ihren Gatten Zeus
auf, doch endlich ein Machtwort zu sprechen. Ganz
diplomatisch schlägt der einen Wettbewerb vor, in dem jedes
seiner Kinder einen Tag lang mit seinem besonderen Talent die
Geschicke der Menschen auf der Erde leiten soll. Wer es am
Besten macht, hat gewonnen. Und so kann die Götterolympiade beginnen…
Ein Jahr lang, erzählt Ursula Sträb, hat sie mit den 16 Mädchen zwischen 6 und 15 Jahren für diesen Auftritt geprobt, die Kostüme geschneidert und das Bühnenbild vorbereitet. Am Freitag war es dann endlich so weit: Der Chor konnte im voll
besetzten Sängerheim in Schnait die Zuschauer in das antike Griechenland entführen.
Im Wettstreit der Götter brachte Ares (Anna-Maria) Mut und Tapferkeit auf die Erde. Aphrodite (Luzie), die Schöne, begeisterte die Menschen für Mode und Schmuck. Athene (Laura) machte es sich zur Pflicht, den Menschen Wissen und Klugheit zu bringen. Dionysos (Marie-Sophie), der Partyheld, trank alle unter den Tisch. Und der schöne Apoll (Antonia) mit seinen Musen (Saskia, Anabel, Carina, Katja, Alida, Laura, Leonie und Julia) zeigte den Menschen die schönen Künste.
Täglich berichtete Hermes (Nadine) der flotte Götterbote auf seinem rasenden Roller, Hera und Zeus auf dem Olymp von den Erfolgen ihrer Sprösslinge auf der Erde. Doch so ganz glücklich scheint die Sache nicht zu laufen: Mutig und tapfer führen die Menschen erbitterte Kriege, vor lauter Schönheit beginnen sie sich zu langweilen und trotz all der Klugheit verlernen sie das wahre Leben. Nach endlosen Partys torkeln sie nur noch herum und über ihrer Begeisterung für die Kunst vergessen die Menschen am Ende sogar zu essen. Hermes erkennt, dass es so nicht weiter gehen kann und fordert Zeus und Hera auf: „Ihr müsst das Experiment beenden / um größeres Unheil abzuwenden!“ Und mit Blitz und Donner ruft Zeus seine Kinder zurück. Das Experiment endet mit einem Unentschieden.
Ich bin der Stärkste! Ich bin die Schönste! Ich bin die Klügste! – Schon geht der Streit weiter. Doch Hermes weiß Erfreuliches von der Erde zu berichten: Die Menschen haben sich nicht nur eine gute Eigenschaft angeeignet, sondern viele, und sie alle zu einer neuen bunten Mischung kombiniert. Jeder besitzt jetzt seine ganz individuellen Talente und Aphrodite stellt erstaunt fest: „Heißt das, dass eine Schönheit auch klug sein kann?“ „Darum sind wir, wie wir sind, so ganz und gar verschieden! Darum sind wir, wie wir sind, und nicht alle gleich!“, erklingt es im Schlusschor und die jungen Sängerinnen fordern das Publikum auf „Finde heraus, was in dir steckt!“. Mit begeistertem Applaus und einer Zugabe endet eine grandiose Vorstellung, nach der sich alle Beteiligten und Zuschauer noch an einem göttlichen Buffet stärken durften. Doch auch ein kleiner Wehmutstropfen bleibt am Ende: Einige der großen Mädchen, die schon seit über 10 Jahre begeistert im Chor singen, werden nach dieser Aufführung nicht mehr weiter machen. Wie sieht die Zukunft des Kinderchors dann aus? Eines ist sicher: Wenn ihm die Götter gewogen sind, werden sie ein paar neue kleine Musen schicken, die ihr Können beim nächsten Auftritt unter Beweis stellen werden.
(Claudia Salata)
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 30. Mai 2012, Chorgattung, Chorverband Friedrich Silcher, Kinderchöre, Regionalchorverbände, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.