Gospelworkshop in Westhausen
Am 3. und 4. März 2012 fand im Musiksaal der Propsteischule in Westhausen ein Gospelworkshop mit der Sängerin Siyou Isabelle Ngnoubamdjum und ihrem Pianisten Joe Fessele statt. Organisiert und veranstaltet wurde der Workshop vom Gesangverein Concordia Westhausen, auf dessen Einladung hin sich rund 90 Sängerinnen und Sänger aus insgesamt 24 verschiedenen Chören und Chorgemeinschaften zusammengefunden hatten.
Ein Experiment – gewagt, spannend, interessant und erfolgreich
Siyou und Joe, ein eingespieltes Team, das es versteht, die Workshopteilnehmer vom ersten Moment an zu begeistern. Schon das Einsingen wird dabei zum Erlebnis. Nicht nur die Stimmbänder, der ganze Körper wird zum Instrument.
Die Sängerinnen und Sänger erwartete in diesen beiden Tagen kein klassischer vierstimmiger Chorgesang nach Noten. Vielmehr galt es, die eigene Stimme auszuprobieren und die Tonlage zu finden, in der sich jeder einzelne wohl fühlte. Die Texte wurden an die Wand projiziert oder von Siyou vorgesprochen, die Melodien von Joe vorgespielt und von Siyou vorgesungen. Lernen durch aufmerksames Zuhören – für viele eine neue, ungewohnte Erfahrung.
Ziel des Workshops war es nicht, etwas perfekt einzustudieren, sondern Erfahrungen zu sammeln, das Instrument „Stimme“ kennen zu lernen und zu nutzen. Durch die Auswahl der Lieder bot sich den Teilnehmern außerdem eine Plattform, sich einmal selbst als Solist auszuprobieren. Auch dabei ging es nicht darum, möglichst perfekt zu sein, sondern darum, eine Beziehung zu dem jeweiligen Lied aufzubauen, ein Gefühl dafür zu entwickeln – Improvisation war gefragt.
Immer wieder ließ Siyou etwas Neues ausprobieren. So sollten sich die einzelnen Stimmgruppen im Kreis aufstellen, um in die Mitte zu singen; ein anderes Mal sollten die Sängerinnen und Sänger Rücken an Rücken stehen, um die Stimme des anderen nicht nur zu hören, sondern sie zu spüren und immer wieder hieß es, beim Singen durcheinander im Raum umherzugehen. So abwechslungsreich und interessant – und für manche viel zu schnell – ging der erste Probentag zu Ende.
Der Sonntag begann, wie der Samstag geendet hatte – mit vielen lachenden und erwartungsvollen Gesichtern und natürlich mit den Liedern vom Vortag. Bei denen sollte es selbstverständlich nicht bleiben. Die Teilnehmer wollten „mehr“. So viel mehr, dass sie ohne Pause den ganzen Vormittag durcharbeiteten. Keine/r wollte auch nur eine Minute dieser kostbaren, inspirierenden Zusammenarbeit versäumen. Nach der Mittagspause wurden dann die einzelnen Stücke für das Abschlusskonzert am Abend nochmals durchgegangen.
Bevor es zur Stellprobe in der Kirche ging, war noch die Meinung der Teilnehmer/innen zum Workshop gefragt. In einem kurzen Blitzlicht konnten Kritik, Lob und Anregungen geäußert werden. Kritik – Fehlanzeige, Lob – jede Menge, Anregungen – einige. Großes Lob ernteten natürlich Siyou und Joe für ihr Arbeit, welches sie gerne an die Teilnehmer/innen zurückgaben, die so engagiert und begeistert bei der Sache waren. Lob und Dank ging auch an Hans Holl, der als Vorstand der Concordia Westhausen mit seinem Team für die Organisation und den reibungslosen Ablauf des Workshops gesorgt hatte. Alle waren sich einig, dass es eine großartige Sache war, einmal mit Leuten aus verschiedenen Chören in Kontakt zu kommen und gemeinsam zu singen – eine großartige Sache, die unbedingt wiederholt werden sollte!
Am Sonntagabend um 18 Uhr war es dann soweit. In der kath. Pfarrkirche St. Mauritius in Westhausen fand als Höhepunkt des Workshop-Wochenendes ein Gospelkonzert mit den erlernten Liedern statt. Angeführt von Siyou zog der Chor singend in die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche ein. Schon bei diesen ersten Takten spürte das Publikum den Spaß und die Freude der Sängerinnen und Sänger. Der Funke sprang sofort über. Es war beeindruckend, zu erleben, wie viel Gefühl bei Liedern wie „Let it be“, „When god says it´s over, than it´s over“, „Lay my body down“ oder „Oh happy day“ zum Ausdruck kam. Mit verschiedenen Soloparts ernteten die Sängerinnen und Sänger viel Applaus von den Zuhörern. Bei „Lean on me“ lud Siyou das Publikum schließlich nicht nur zum Mitklatschen und Mitsingen, sondern auch zum Mitmachen ein, so dass sich das Konzert und die Stimmung auf die ganze Kirche ausbreiteten. Da war es nicht verwunderlich, dass der Abend nicht ohne einige Zugaben zu Ende gehen konnte.
Nach dem Konzert war von allen Seiten Lob und Begeisterung zu hören. Auch Hans Holl, der erste Vorsitzende der Concordia zog ein positives Resümee des Wochenendes. War es zunächst ein Wagnis, ein solches Projekt in Angriff zu nehmen, ohne zu wissen, ob und mit wie viel Zuspruch zu rechnen war, so konnte er nun auf einen großen Erfolg blicken.
So wurde an diesem Wochenende wieder einmal deutlich: Musik verbindet und führt Menschen zueinander! Wiederholung nicht ausgeschlossen!
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2. Mai 2012, Eugen-Jaekle-Chorverband, Regionalchorverbände, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.