Serenadenkonzert Sängerkranz-Harmonie Tübingen
Das im Freien geplante Konzert im Pfleghof Tübingen musste wegen des schlechten Wetters in den Saal des Hauses umziehen, was aber der Stimmung sowohl des Chores als auch des Publikums keinen Abbruch tat.
Schwungvoll eröffnete der Sängerkranz-Harmonie sein Serenadenkonzert mit drei Madrigalen, beginnend mit „Wir lieben sehr im Herzen“ von Daniel Friderici, gefolgt von John Dowlands „Süßes Lieb“ und dem heiteren „Tanzen und Springen“ von Hans Leo Hassler und erntete begeisternden Applaus.
Der zweite Teil des Programms war Friedrich Silcher gewidmet, einst Ehrenmitglied des Vereins, dessen Todestag sich im August zum 150. Mal jährte. Der Chor präsentierte zunächst die eher wehmütigen Weisen „Ännchen von Tharau“, „In der Ferne“ und „Jetzt gang i ans Brünnele“, wobei vom letzteren nur die ersten Strophen gesungen wurden. Denn die danach folgenden Verse, so Chormitglied Klau-Peter Hanser – der sachkundig und wortgewandt durch das Programm führte – werden immer trauriger. Zudem war vor der anstehenden Getränkepause die Aussage „Jetzt gang i ans Brünnele, trink aber net“ geradezu unpassend. Weshalb sich Chor und Publikum gemeinsam mit „Wenn alle Brünnlein fließen“ in die Pause verabschiedeten.
Mit einer Volksweise aus Slowenien „Freude am Leben“ von Otto Groll entführte der Chor die Zuhörer in den dritten Teil des Programms, nämlich nach Osteuropa. „Dunja“, eine Komposition im russischen Volkston von Chorleiter Eberhad Höngen, erklang mit viel Leidenschaft und Präzision, ebenso die kroatische Volksweise „Mala moja“, deren Refrain „Tschillibillibella pirmosella“ zungenbrecherische Herausforderungen an die Choristen stellte. Diese waren jedoch problemlos zu bewältigen. Abendlieder wie „Nun ruhen alle Wälder“ und ein von Höngen vertontes Liebesgedicht von Theodor Storm „Schließe mir die Augen beide“ und „Müde bin ich, geh zur Ruh“ beschlossen das offizielle Programm.
Der stürmische Applaus erforderte eine Zugabe. Mit großer Präzision und Geschwindigkeit trug der Chor das spanische „O Pepita“ vor. Ein stimmungsvoller Abschied gelang schließlich mit dem gemeinsam von Chor und Publikum angestimmten Lied „Kein schöner Land in dieser Zeit“.
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 23. Sep 2010, Chorverband Ludwig Uhland, gemischte Chöre, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.