Chorleben - S-Chorverband

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Konzerteinstand von Natalia Fischer

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.06.2008, Chorverband Friedrich Silcher, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

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Im letzten Jahr hatten die rührigen Sängerinnen und Sänger des Liederkranz Erlikofen das Dirigentendenkmal Martin Seibold in den Ruhestand verabschiedet, zumindest was die Leitung der Chöre angeht – nun zeigte sich die junge Chorleiterin Natalia Fischer mit ihrem ersten Konzertprojekt. Vorweg: das Unternehmen gelang bestens und offenbarte ein paar ganz neue Seiten. So überraschende Programmverquickungen und eine optisch abgestimmte Kleiderordnung ganz in Apricot.

Unter dem Leitbild „Sing an´Swing“ waren es vor allem auch die Stücke mit tänzerischer Unterstützung, welche das Publikum in ihren Bann zogen. Sechs Tanzpaare des Petticoat Tanzclub („Dance and Friends“),die jungen Rock´n Roll Tänzer Stefan Eckel, Vivien Stolz, Mano Bäuerle und Fabienne Debler und die Showtanzgruppe des TV Herlikofen unter der Leitung von Claudia Engel setzten die schöne Musik perfekt in Bewegung um. Da wurde es den Besuchern in der voll besetzten Gemeindehalle warm ums Herz; nein vielmehr ging für sie schon am Samstagabend der Frühling los.

Unter Daniel Hauser hatte das Jugendorchester des Akkordenspielrings gleich zwei nette Farbtupfer gesetzt, bevor Moderatorin Simone Pauser die „Singenden Kids“ ankündigen durfte. Schon die Anmoderation von Paulina Kessler und Lea Holzheider war sehens- und hörenswert. Klar dass nach den drei Titeln „Das Kamel tanzt gern“ bis zum „Barbie Girl“ alle bester Laune waren. Natalia Fischer hatte dabei ihren Chor vom Flügel aus angeführt – den Taktstock schwang sie danach beim Gemischten Chor. Zum orangen bzw. apricotfarbenen Outfit der Choristen gesellten sich nun die gleichfarbigen Schärpen der gewandten Tänzer. Egal ob „Kriminal-Tango“ oder „La Cucaracha“ es wurde dem Auditorium gehobene Unterhaltungskunst geboten. Herausragend hier der Auftritt vom Tanzpaar Burgi und Günther Grimm. Ihre Umsetzung des „Cielito lindo“ war einer der Highlights der Veranstaltung. Martin Seibold durfte mit seinem Aktivenorchester der Akkordeonisten zeigen, dass er nichts verlernt hat. Drei Stücke sauber ausgearbeitet waren gleich zugabereif.

Hatte Ortsvorsteher Celestino Piazza schon bei den Italo-Pop-Hits eifrig mitgegroovt, so musste beim Gloria Gaynor Titel „I will survive“ gleich die nochmalige Zugabe her. Jetzt gab es für den jungen Chor „Mixed Generations“ kein Halten mehr. Echte Finalstimmung kam auf als die Hits „Trickle, Trickle“ von Manhattan Transfer, „Dancing Queen“ von ABBA oder der Dirty Dancing Mythos „The Time of my life“ richtig in die Popschiene führten. Beim letzteren Stück begeisterten zudem Sabine und Dieter Schneider mit einem feurigen Mambo-Tanzsolo. Instrumentale Unterstützung gab es bei diesen Werken von Elena Kraneis (Klavier),Gerolf Proksch(Bass) sowie Manfred Fischer und Dennis Ruhland (Percussion). Das Grande Finale war dem „Can Can“ von J.Offenbach aus seiner Operette Orpheus in der Unterwelt vorbehalten. Da konnte der 1. Vorsitzende Thomas Schuller wirklich nur noch über beide Ohren strahlen und sich bei allen Akteuren bedanken – den dicksten Beifall gab es für Natalia Fischer die mir ihrem Programm eine glückliche Hand bewiesen hat.


Liederkranz Mötzingen feiert 150-jähriges Jubiläum im Weißen Rössl

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.06.2008, Chorverband Otto Elben, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

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Steht für einen Gesangverein ein wichtiges Vereinsjubiläum ins Haus, ist die große Frage stets: mit welcher repräsentativen Aufführung welches Werkes können wir uns mit den uns zur Verfügung stehenden Mitteln (musikalischer, technischer und finanzieller Art) am besten präsentieren und damit unsere Zuschauer und Zuhörer begeistern? Viele Chöre verfallen dabei auf eine allzu einfache Antwort: wir führen auf, was beim Publikum „ankommt“ und greifen dann zu den allseits bekannten und längst abgesungenen Melodien aus Musicals oder dem Pop- und Schlagerbereich, die in den seltensten Fällen Original-Kompositionen für Chöre sind. Ganz anders der Liederkranz Mötzingen: Er sucht sich eine für seine Möglichkeiten aufführbare Operette aus und begibt sich damit in das Abenteuer einer szenischen Aufführung. Sicher können nur wenige Besucher ermessen, wie viel Aufwand im Vorfeld nötig ist, um mit Produktionen aus dem Fernsehen konkurrieren zu können. Muss gar nicht sein! In jedem Verein gibt es Handwerker (Maler, Zimmerleute) für die Kulissen und Damen für Maske und Kostüme, die im Hintergrund wirken, aber unverzichtbar sind.

Über allem jedoch stand der Spiritus Rector Jochen Stübenrath als Chorleiter, Dirigent und Regisseur. Es ist bemerkenswert, dass er sich für ein kleines Instrumentalensemble und nicht für die übliche Klavierbegleitung entschieden hat, was dann für die Aufführung eine wertvolle Stütze war. Als Vokalsolisten wirkten junge Nachwuchskräfte mit, die ohne Zuhilfenahme von Mikrophonen erstaunliche vokale und darstellerische Leistungen boten.

Auch Solisten aus dem Chor konnten sich sehen und hören lassen. Der Chor war nicht nur Staffage, sondern beteiligte sich in phantasievollen Kostümen und in ausgelassener Stimmung teils auf und teils vor der Bühne aktiv am Geschehen. Das ausverkaufte Haus bewies das große Interesse, das die Bevölkerung „Ihrem“ Gesangverein entgegenbringt und in welch hohem Maße eine solche Aufführung das kulturelle Niveau eines kleinen Ortes bestimmen kann.

H.-A.Zutavern, Chormusikdirektor ADC. ehem. Chorleiter in Mötzingen


Vom freien Flug der Stimmen – 25 Jahre Maulbronner Kammerchor

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 9.06.2008, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

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Portraitsendung im Deutschlandradio Kultur am Donnerstag, 12. Juni, 22 Uhr

Der Maulbronner Kammerchor steht im Mittelpunkt einer halbstündigen Portraitsendung, die das Deutschlandradio Kultur am Donnerstag, 12. Juni ab 22:00  Uhr in seiner Sendereihe „Chormusik“ ausstrahlt. 1983 gründete der  Kirchenmusikdirektor Jürgen Budday mit 25 Sängerinnen und Sängern ein kleines Ensemble. In Amerika feierte man 300 Jahre deutsche Einwanderung und die aus der Region stammende Glaubensgemeinschaft der Trappisten wünschte sich einen Chorauftritt aus der alten Heimat. Heute zählt der Maulbronner Kammerchor zu den Spitzenensembles in der Szene. Er hat viele Wettbewerbe gewonnen und ist der Residenzchor der Maulbronner Klosterkonzerte. Der Musikjournalist Georg Waßmuth hat das Ensemble bei der Probenarbeit begleitet, so ist ein vielstimmiges Portrait des Ensembles entstanden.


Ehrungen bei der Bundesversammlung 2008 in Reutlingen

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 4.06.2008, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

 

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Bild links: Dr. Eckhart Seifert erhielt die Silcher-Nagel-Medaille – Wiltrud Reusch-Weinmann (Bild Mitte) und Wolfgang Layer wurden mit der Goldenen Ehrennadel des SSB ausgzeichnet.

Selbstverständlich gehören zu einer Bundesversammlung auch Ehrungen verdienter Funktionsträger im Sängerbund. Vor einem so großen Auditorium geehrt zu werden ist eine besondere Auszeichnung. In diesem Jahr überreichte der SSB-Präsident zwei goldene Ehrennadeln „als Auszeichnung für besondere Leistungen und Verdienste um den Chorgesang und damit um die heimatliche Volkskultur“ sowie die Silcher-Nagel-Medaille.

Sie  ist die höchste Auszeichnung, die der Schwäbische Sängerbund zu vergeben hat. „In Frage kommen Personen, die sich in außergewöhnlichem und herausragendem Maße um das Chorwesen in unserem Lande verdient gemacht haben.“ Dies war über viele Jahrzehnte hinweg auf alle Fälle Dr. Eckhart Seifert, Ministerialdirigent im Kultusministerium Baden-Württemberg.

Im ersteren Fall waren es die Frauenchorreferentin des SSB Wiltrud Reusch-Weinmann und der Bundespressereferent Wolfgang Layer, welche die Goldene Ehrennadel erhielten.


Wir sind an einem Wendepunkt für die Chorbewegung angekommen

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 4.06.2008, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Vereinsführung, Kommentare geschlossen

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Der Beirat tagt – GProf. Alfons Scheirle (links), sein Nachfolger als neuer Bundeschorleiter Marcel Dreiling (Mitte) und SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz (rechts) – Alfons Scheirle (links) gratuliert dem alten und neuen Bundesjugendchorleiter Thomas Preiß zur Wiederwahl

Sitzung des Bundesbeirats am 31. Mai 2008 in Reutlingen

Der Bundesbeirat besteht aus den Mitgliedern des Präsidiums, des Musikbeirats, den Vorsitzenden und Chorleitern der Gaue bzw. Chorverbände und tagt jährlich. Alle zwei Jahre bereitet er außerdem die Bundesversammlung vor und wählt den Bundeschorleiter, dessen Stellvertreter, die Frauenchorreferentin des Bundes, den Vorsitzenden der Chorjugend und den Jugendchorleiter des Bundes sowie deren Stellvertreter.

Empfang der Stadt Reutlingen

Ein Empfang der Stadt Reutlingen für die Delegierten des Bundesbeirats ging der Sitzung voraus, bei der Bürgermeister Robert Hahn im Foyer des Rathauses auf die kulturelle und speziell musikalische Bedeutung der  ehemaligen Freien Reichsstadt und ihrer Klangkörper einging. Irmgard Naumann,  Präsidentin des gastgebenden Chorverbands Ludwig Uhland, antwortete ihm direkt und begrüßte ihrerseits die Gäste. SSB-Präsident Dr. Menz bedankte sich in seiner humorvollen Art bei beiden, regte bei so viel lobenden Worten für das Singen ein gemeinsames Lied pro Ratssitzung an und bedankte sich für die Großzügigkeit der Stadt, die dem SSB ihre Listhalle kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Chorgemeinschaft Liedertafel Concordia 1833, die in diesem Jahr ihr 175-jähriges Jubiläum feiert und mit einem sympathischen jungen Dirigenten (Friedemann Becker) aufwarten kann, dessen Begeisterung sichtbar übersprang auf die Sängerinnen und Sänger.

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Bild links: Reutlingens BM Robert Hahn bei der Begrüßung der Delegierten – Bild Mitte: SSB Präsident Dr. Lorenz Menz und die Präsidentin des Chorverbands Ludwig Uhland, Irmgard Naumann (Bild rechts) bedanken sich bei der Stadt Reutlingen für die erwiesene Gastfreundschaft.

 Bundesbeirat

Auch die sehr Sitzung des Bundesbeirats wurde musikalisch eröffnet, diesmal vom Männerchor Rommelsbach unter der Leitung von Peter Gack mit einem Vortrag auf hohem musikalischen Niveau. Das machte Mut und ließ für kurze Zeit alle Männerchorkrisengedanken vergessen. Danach  war Arbeit angesagt und der „Ernst des Sängerlebens“.

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 Die Chorgemeinschaft Liedertafel Concordia 1833 e.V. Reutlingen (kurz Lico genannt) umrahmte den Empfang im Rathaus mit feierlichen Chorsätzen und einigen Klavierstücken von Robert Schumann, gespielt vom Dirigenten Friedemann Becker – der Männerchor Rommelsbach unter Leitung von Peter Gack begrüßte den Bundesbeirat musikalisch.

Bericht des Präsidenten

Drei „M“ sind es seit nunmehr acht Jahren, die sich mit dem Namen „Menz“ verbinden: Mahner, Moderator und Motivator. SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz kam in seinem Bericht auch gleich zur Sache:  „ Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir haben alle das gleiche Ziel, nämlich dazu beizutragen, dass es unseren Chören gut geht. Nicht nur heute, sondern auch morgen. Diesen Dienst kann man nicht erzwingen. Vereinsarbeit, Verbandsarbeit ist ehrenamtlicher Einsatz. Das macht uns einerseits stark, weil es ein freiwilliger Einsatz ist. Andererseits spürt man im Ehrenamt in einer Zeit zunehmender Professionalisierung auch Grenzen. Als Einzelkämpfer erreichen wir in der Chorfamilie nicht viel. Wir brauchen einander.“
Was so selbstverständlich klingt, scheint manchmal im Alltag nur schwer erreichbar. Deswegen hat Dr. Menz im Präsidium angeregt, nach der Sommerpause die Vorständetagungen der Chorverbände und Gaue zu besuchen, um mit den Vereinen noch besser ins Gespräch zu kommen. Dabei will der SSB-Präsident so viel Termine wie möglich selbst wahrnehmen.

bbr-menz-lorenz.jpg Dr. Lorenz Menz: „Chöre brauchen Netzwerke.“

„Wir sind an einem Wendepunkt für die Chorbewegung angekommen und müssen alle Kräfte einsetzen, dass dieser Wendepunkt auf einen weiter erfolgreichen Weg führt.“

Noch deutlicher wurde Dr. Menz bei seiner Einschätzung der Lage und Entwicklung, auch wenn die Zahlen-entwicklung punktuell betrachtet nicht dramatisch aussieht. „Die Zahl der aktiven Mitglieder ist von 2006 auf 2007 um rund 1.000 zurückgegangen. Nur im Kinderbereich sind Zuwächse zu verzeichnen. Wichtiger als die Veränderung von einem zum anderen Jahr ist aber Trend. Dieser Trend geht insgesamt nach unten. Das Durchschnittsalter in den Chören steigt ständig an. Wir werden in den nächsten Jahren, wenn wir nicht gegensteuern, gewaltige Einbrüche bekommen. 2003 hatten wir mit 1.704 Vereinen den höchsten Stand in der Geschichte des SSB. Fünf Jahre später haben wir bereits 43 Vereine netto verloren. Und wenn man das Durchschnittsalter vieler Chöre sieht, kann man sich an den fünf Fingern ausrechnen, wo wir in fünf Jahren stehen.“

Deswegen muss das Thema Nachwuchsarbeit im Mittelpunkt jeder zukünftigen Arbeit stehen. Es gibt nahezu keine funktionierenden Jugendchöre mehr im SSB, viele Jugendliche schlüpften unter das Dach der Jungen Chöre. Jedoch der Boom der Jungen Chöre hat in den letzten Jahren den Höhepunkt überschritten. Auch sie werden älter. Umso bedeutender wird die Nachwuchsarbeit der Jungen Chöre in ihren Reihen sein.
Auch Fortbildung ist ein zentrales Thema. Der SSB musste in der Vergangenheit  immer wieder Seminare wegen mangelnder Beteiligung absagen. „Qualität wird das Thema der Zukunft sein – Qualität erreichen wir aber nur mit gut ausgebildetem Führungspersonal, sowohl im musikalischen als auch im Bereich der Vereinsarbeit. Die Reaktionen auf das Chorfest in Bremen sprechen hier eine deutliche Sprache: Überall dort, wo Qualität geboten wurde, gab es gut besuchte Veranstaltungen mit begeisterten Zuhörern, wo nicht, da sind die Menschen weggegangen und das mit einem negativen Bild vom Chorsingen. Unsere Aufgabe wird es sein, künftig viel mehr darauf zu achten, dass unsere Präsentation nach außen nicht abschreckend sondern ansprechend ist.“

Dr. Menz appellierte eindringlich an die Verantwortlichen der Gaue und Chorverbände, die Zusammenarbeit untereinander weiter zu intensivieren. „Da stecken noch Synergien drin. Wir müssen noch stärker vernetzt und arbeitsteilig arbeiten.“

Ein Gebilde wie der SSB lebt vom internen Gespräch und von der Kommunikation. Der SSB-Präsident machte keinen Hehl daraus, dass Professionalisierung auch oft die Grenzen des Ehrenamtes aufzeigt. Er hält es deswegen für richtig, dass einige Chorverbände und Gaue neben dem Ehrenamt eine „hauptamtliche“ Unterstützung einsetzen.

Schließlich wies Dr. Menz auf das dramatische Wegbrechen der fördernden Mitglieder hin.  Hier gelte es, gute Konzepte zu entwickeln, um die Einbußen aufzufangen, ohne dass die Vereine zu bloßen Festorganisatoren würden.

Dr. Menz warnte dennoch vor jeglicher Jammerei und wagte die Prognose: „Die Chorlandschaft wird sich in den nächsten 10 Jahren stärker verändern als sie sich in den vergangenen 50 Jahren verändert hat. Aber sie wird nicht verschwinden. Sie wird neue Wege zu den Menschen finden. Unsere Aufgabe ist es, ein Stück weit Pfadfinder zu sein. Das ist eine spannende Aufgabe, die wir auch lösen werden.“ Diese Herausforderungen gemeinsam angehen zu können, dafür wolle er noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren.

Bericht des Bundesschatzmeisters

Hans Essig konnte mit seinen ergänzenden Darlegungen zur Bundesrechnung 2007 viel zum Verständnis des umfangreichen Zahlenwerkes und seiner grundsoliden und erfolgreichen Finanzplanung beitragen. Unter seinem Vorsitz nahm anschließend der Wahlausschuss seine Arbeit auf, der eine leichte Aufgabe hatte, da alle Sitzungsteilnehmer sich auf Wahlen per Akklamation einigten.

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 Sie wurden gewählt: Dieter Aisenbrey zum stellvertretenden Bundeschorleiter und Sabine Eberspächer in den Musikbeirat (Bild links) – Katrin Schwarz, auf unserem Bild neben Oliver Geiger, dem Präsidenten des Chorverbands Friedrich Silcher, zur stellvertretenden Bundesjugendchorleiterin (Bild Mitte) – ein wirbelnde Wiltrud Reusch-Weinmann neben einem strahlenden Schatzmeister Hans Essig zur Frauenchorreferentin des Bundes (Bild rechts)

Wahlen im Zeichen profilierter BewerberInnen

Sechs KandidatInnen galt es zu bestätigen und alle Wahlen erfolgten einstimmig. Die musikalische Spitzenposition des SSB hat mit Marcel Dreiling als neuem Bundeschorleiter und Nachfolger von GProf. Scheirle einen seit Jahren von allen Beiratsmitgliedern hoch geschätzten Künstler und Pädagogen erhalten. Ihm zur Seite und nicht minder profiliert steht als Stellvertreter Dieter Aisenbrey. Alte und neue Frauenchorreferentin ist Wiltrud Reusch-Weinmann, eine der erfolgreichsten Dozentinnen im SSB sowie Gründerin und Leiterin des Frauenchores La Chorella. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde Bundesjugendchorleiter Thomas Preiß, geliebt und gefeiert von den Kleinen und Großen im Kinder- und Jugendchor des SSB. Neu im Amt sind Katrin Schwarz als stellvertretende Bundesjugendchorleiterin und Sabine Eberspächer (Musikbeirat). (Alle Kandidaten wurden in der Ausgabe 3-2008 der Zeitschrift SINGEN vorgestellt)
Satzungsänderungen u.a.

Den im Zusammenhang mit der Umbenennung des Schwäbischen Sängerbundes in „Schwäbischer Chorverband“ nötigen Satzungsänderungen befürwortete der Bundesbeirat einstimmig.  Neue Namensänderungen ehemaliger Gaue in Chorverbände wurden genehmigt.

Weitere Besprechungen galten dem Chorfest 2009 und dem Ort für die Bundesversammlung 2010, für die sich der Chorverband Friedrich Schiller beworben hat. Schließlich berichtete SSB-Präsident Dr. Menz noch von der Gründung eines Landesmusikverbandes Baden-Württemberg, dem Zusammenschluss aller Laienmusikverbände.


SSB geht mit neuem Namen ins Jubiläumsjahr

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 3.06.2008, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

namensanderung.jpg  Reutlingen, Listhalle – Bundesversammlung am 1.6.2008

Neuer Name, neuer Musikchef, neue Vizepräsidentin, neuer Verbandsehrenchorleiter

Nach 159 Jahren änderte der Schwäbische Sängerbund 1849 e.V. seinen Namen und heißt ab sofort „Schwäbischer Chorverband e.V.“.  Bestätigt im Amt wurde per Akklamation einstimmig SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz. In geheimer Wahl wurden Susanne Blessing, Irmgard Naumann und Wolfgang Oberndorfer zu Vizepräsidenten ernannt. Der Bundesbeirat bestätigte die Frauenchorreferentin Wiltrud Reusch-Weinmann, den Bundesjugendchorleiter Thomas Preiss und wählte Marcel Dreiling zum Nachfolger von Bundeschorleiter Alfons Scheirle aus Fellbach, der Ehrenbundeschorleiter wurde.

ssb-bundeslied.jpg Festlicher Beginn mit dem Bundeslied

Es war eine Bundesversammlung, die in die schwäbische Chorgeschichte eingehen wird. Organisation, musikalische Qualität, Zahl der Teilnehmer, Grußworte und Wetter – alles auf hohem Niveau. SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz konnte 504 Delegierte und viele Ehrengäste willkommen heißen, die spätestens beim klangvollen Bundeslied sichtlich beeindruckt waren.

bv-uhlandchor.jpg Der Ludwig-Uhland-Chor unter Leitung von Jürgen Knöpfler

Festliche Eröffnung

Musikalisch eingestimmt und umrahmt wurde die feierliche Eröffnung durch den Ludwig Uhland Chor unter der Leitung von Jürgen Knöpfler, der neben romantischen Chorwerken auch eine sehr ausdrucksvolle eigene Komposition vorstellte.

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Reutlingens OB Barbara Bosch, Dieter Hillebrand, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales, Prof. Wolfgang Gönnenwein, Präsident des Landesmusikrats (von links)

Für die Stadt Reutlingen begrüßte Oberbürgermeisterin Barbara Bosch die Versammlung. Als langjährige Chor- und auch sonst bekennende Sängerin hatte sie Heimspiel und die Sympathien der Delegierten für die Musik- und Kulturstadt Reutlingen auf ihrer Seite. 

Nicht minder überzeugend war das zweite Grußwort des aktiven Chorsängers Dieter Hillebrand, CDU-Landtagsabgeordneter und Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales. Er sieht den SSB auf dem richtigen Weg bei der Gestaltung der Zukunft und der Beantwortung wichtiger Zukunftsfragen, vor allem im Hinblick auf die „eminent wichtige sozial-kulturelle Aufgabe“ des Sängerbundes. Der Präsident des Landesmusikrats, Professor Wolfgang Gönnenwein, schlug mit seinem Grußwort den ganz großen historischen Bogen über 200 Jahre Bürgertum und Bürgerlichkeit als soziale und kulturelle Erscheinung. Eindringlich appellierte er an die Delegierten und an die Politik gleichermaßen, sich mit ihrem Tun für eine menschlichere Umwelt einzusetzen.

bv-menz.jpg SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz

Bericht des Präsidenten

In seinem Bericht ging Dr. Menz zunächst auf die in den letzten beiden Jahren stark gestiegene Akzeptanz für das Singen und die Chorszene sowie auf die große Zahl der erfolgreichen SSB-Veranstaltungen ein: „Die Vielfalt der Chöre ist landauf, landab lebendig. Unsere Chöre sind nicht wegzudenken aus dem Kulturprogramm unserer Städte und Gemeinden. Unsere Vereine sind – trotz aller Veränderungen – Orte froher Gemeinschaft, in denen Feste gefeiert werden, in denen sich Menschen wohl fühlen und nicht nur nebeneinander, sondern auch ein Stück weit miteinander leben.“

Er verwies auf die Ansprache des Bundespräsidenten Horst Köhler bei der Verleihung der Zelterplakette in Bruchsal zur Bedeutung des Singens und der musikalischen Bildung, die wir in SINGEN 4-2008 ganz abgedruckt haben.

„Alles, was wir gemeinsam erreicht haben, ist nicht vom Himmel gefallen, sondern ist mühsam von vielen Frauen und Männern erarbeitet worden, im Alltag, in unterschiedlichen Positionen, immer aus freien Stücken. Für dieses gelebte Ehrenamt möchte ich danken. Unsere Chöre leben von den Menschen, die sich mit ihrer Zeit, ihrer Kraft, mit ihrer Begeisterung einbringen.“
Dr. Menz dankte im einzelnen allen Sängerinnen und Sängern, Dirigentinnen und Dirigenten, denen, welche die Vereine leiten und verwalten, den Gauen und Chorverbänden, dem Präsidium und dem Musikbeirat, seinen Stellvertretern, dem Schatzmeister, der Geschäftsstelle mit Frau Brocks an der Spitze, den vielen Partnern, mit denen der SSB nach außen zusammenarbeitet, namentlich dem Kultusministerium, den anderen Laienmusikverbänden, dem Landesmusikrat und dem Deutschen Chorverband.

„Chöre brauchen Netzwerke.“ Dr. Lorenz Menz

„Wir können froh sein, auf allen Ebenen gute Netzwerke zu haben. Dazu gehören auch alle unsere Fördermitglieder und nicht zuletzt die Familien unserer Sängerinnen und Sänger. Diese Netzwerke müssen wir sehr sorgsam pflegen.“

Dr. Menz nannte die Herausforderungen, die sich massiv auch auf die Chor- und Vereinsarbeit auswirken und auf die es zu reagieren gelte:

–  eine immer älter werdende Bevölkerung,
–  eine voranschreitende Individualisierung,
–  der Trend, sich nicht mehr langfristig binden zu wollen,
–  die Umwälzung in der Schule hin zu Ganztagsschulen,
–  die Überflutung mit kaum mehr steigerbarem Freizeitangebot.

Doch der SSB-Präsident analysierte nicht nur die Probleme, er nannte auch Lösungsmöglichkeiten:

–  Kommunikation und Kooperation untereinander
– Verankerung des gemeinsamen Singens und Musizierens im Kindergarten und in der Grundschule
– Ausbau der Kooperation Schule/Verein
– Nachwuchsarbeit

„Der Mensch von heute lebt in einer globalisierten Welt, er sucht aber auch die Verankerung an einem Ort, der ein Stück Heimat bietet. Chöre sind und bleiben ein Stück dieser liebenswerten Heimat. Hier haben wir eine spannende, großartige gemeinsame Aufgabe.“

Kein falscher Zeigefinger, keine freundliche Sonntagsrede, Fakten, nichts als Fakten. Wie sehr diese nachdenklichen und gleichermaßen motivierenden Gedanken des SSB-Präsidenten auf furchtbaren Boden gefallen waren, zeigte der anhaltende Beifall des Auditoriums.

essig-hans.jpg Bundesschatzmeister Hans Essig

Bundesrechnung – Haushaltsplan

Dank der umfangreichen Vorarbeit, die Schatzmeister Hans Essig sowohl schriftlich wie mündlich gemacht hatte, war das Thema Bundesrechnung 2007 und Haushaltsplan 2008 einer der kürzesten Tagesordnungspunkte. Die Finanzen des SSB sind geordnet, der Schwäbische Sängerbund leistet mit den Beiträgen umfangreiche fachliche und überfachliche Fortbildungsarbeit, was die gemeinsamen Berichte der Frauen- und Frauenchorreferentin sowie der Vorsitzenden der Chorjugend nur bestätigten. Der Bericht der Rechnungsprüfer war die Grundlage für eine einstimmige Entlastung des Bundesschatzmeisters und des Präsidiums.

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von links: SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz wurde von den Delegierten einstimmig per Akklamation wiedergewählt. Bei den Vizepräsidenten-Wahlen setzten sich Susanne Blessing, Irmgrad Naumann und Wolfgang Oberndorfer durch.

Wahlen

Im Mittelpunkt des geschäftlichen Teils standen die Wahlen des Präsidenten und seiner drei Stellvertreter. Dr. Lorenz Menz wurde per Akklamation einstimmig in seinem Amt bestätigt und von den Delegierten mit minutenlangem Beifall gewürdigt. Wiedergewählt als Vizepräsidenten wurden Wolfgang Oberndorfer (Präsident des Donau-Bussen-Gaus), Su-sanne Blessing (Chorverband Friedrich Silcher) und – neu in diesem Amt – die Präsidentin des Chorverbands Ludwig Uhland, Irmgard Naumann.

Der neue Namen

Mit der Namensänderung in „Schwäbischer Chorverband e.V.“ und der damit einhergehenden Satzungsänderung vollzog der SSB auch namentlich die fällige Wende vom Männerverband („Sängerbund“) zum Chorverband, in dem die Frauenstimmen längst gleichgezogen haben mit den Männerstimmen.

Schönster Bestandteil der Versammlung war der Moment, in dem hunderte von Kindern zusammen mit ihren Eltern und Erzieherinnen den Saal enterten und im Sinne des Wortes in die Chorwelt der Traditionschöre einbrachen. Mit Begeisterung eroberten sie die Bühne und bezauberten die Delegierten anlässlich der Verleihung von „Felix“-Plaketten an zwölf Reutlinger und einen Wannweiler Kindergarten mit ihren Liedern.

Der Samstag in Reutlingen

Einen Tag vor der Bundesversammlung tagte der Bundesbeirat, um den Sonntag vorzubereiten und mehrere Wahlen abzuwickeln. Doch zuerst lud die Stadt ihre Gäste ein.

Empfang der Stadt Reutlingen

Ein Empfang der Stadt Reutlingen für die Delegierten des Bundesbeirats ging der Sitzung voraus, bei der Bürgermeister Robert Hahn im Foyer des Rathauses auf die kulturelle und speziell musikalische Bedeutung der  ehemaligen Freien Reichsstadt und ihrer Klangkörper einging. Irmgard Naumann,  Präsidentin des gastgebenden Chorverbands Ludwig Uhland, antwortete ihm direkt und begrüßte ihrerseits die Gäste. SSB-Präsident Dr. Menz bedankte sich in seiner humorvollen Art bei beiden, regte bei so viel lobenden Worten für das Singen ein gemeinsames Lied pro Ratssitzung an und bedankte sich für die Großzügigkeit der Stadt, die dem SSB ihre Listhalle kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Chorgemeinschaft Liedertafel Concordia 1833, die in diesem Jahr ihr 175-jähriges Jubiläum feiert und mit dem sympathischen jungen Dirigenten Friedemann Becker aufwarten kann, dessen Begeisterung sichtbar übersprang auf die Sängerinnen und Sänger der Liedertafel.

Bundesbeirat

Der Bundesbeirat besteht aus den Mitgliedern des Präsidiums, des Musikbeirats, den Vorsitzenden und Chorleitern der Gaue bzw. Chorverbände und tagt jährlich. Alle zwei Jahre bereitet er außerdem die Bundesversammlung vor und wählt den Bundeschorleiter, dessen Stellvertreter, die Frauenchorreferentin des Bundes, den Vorsitzenden der Chorjugend und den Jugendchorleiter des Bundes sowie deren Stellvertreter.

Auch die  Sitzung des Bundesbeirats wurde musikalisch eröffnet, diesmal vom Männerchor Rommelsbach unter der Leitung von Peter Gack mit einem Vortrag auf sehr hohem sängerischen Niveau. Das machte ein wenig Mut und ließ für kurze Zeit alle Männerchorkrisengedanken vergessen. Doch danach  war Arbeit angesagt und der ganz alltägliche „Ernst des Verbandslebens“.

Bericht des Präsidenten

Drei „M“ sind es seit nunmehr acht Jahren, die sich mit dem Namen „Menz“ verbinden: Mahner, Moderator und Motivator. SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz kam in seinem Bericht auch gleich zur Sache:  „Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir haben alle das gleiche Ziel, nämlich dazu beizutragen, dass es unseren Chören gut geht. Nicht nur heute, sondern auch morgen. Diesen Dienst kann man nicht erzwingen. Vereinsarbeit, Verbandsarbeit ist ehrenamtlicher Einsatz. Das macht uns einerseits stark, weil es ein freiwilliger Einsatz ist. Andererseits spürt man im Ehrenamt in einer Zeit zunehmender Professionalisierung auch Grenzen. Als Einzelkämpfer erreichen wir in der Chorfamilie nicht viel. Wir brauchen einander.“

Was so selbstverständlich klingt, scheint manchmal im Alltag nur schwer erreichbar. Deswegen regte Dr. Menz im Präsidium an, nach der Sommerpause die Vorständetagungen der Chorverbände und Gaue zu besuchen, um mit den Vereinen noch besser ins Gespräch zu kommen. Dabei will der SSB-Präsident so viele Termine wie möglich selbst wahrnehmen.

„Wir sind an einem Wendepunkt für die Chorbewegung angekommen und müssen alle Kräfte einsetzen, dass dieser Wendepunkt auf einen weiter erfolgreichen Weg führt.“ (Dr. Menz)

Noch deutlicher wurde Dr. Menz bei seiner Einschätzung der Lage und Entwicklung, auch wenn die Zahlen-entwicklung punktuell betrachtet nicht dramatisch aussieht. „Die Zahl der aktiven Mitglieder ist von 2006 auf 2007 um rund 1.000 zurückgegangen. Nur im Kinderbereich sind Zuwächse zu verzeichnen. Wichtiger als die Veränderung von einem zum anderen Jahr ist aber Trend. Dieser Trend geht insgesamt nach unten. Das Durchschnittsalter in den Chören steigt ständig an. Wir werden in den nächsten Jahren, wenn wir nicht gegensteuern, gewaltige Einbrüche bekommen. 2003 hatten wir mit 1.704 Vereinen den höchsten Stand in der Geschichte des SSB. Fünf Jahre später haben wir bereits 43 Vereine netto verloren. Und wenn man das Durchschnittsalter vieler Chöre sieht, kann man sich an den fünf Fingern ausrechnen, wo wir in fünf Jahren stehen.“

Deswegen muss das Thema Nachwuchsarbeit im Mittelpunkt jeder zukünftigen Arbeit stehen. Es gibt nahezu keine funktionierenden Jugendchöre mehr im SSB, viele Jugendliche schlüpften unter das Dach der Jungen Chöre. Jedoch der Boom der Jungen Chöre hat in den letzten Jahren den Höhepunkt überschritten. Auch sie werden älter. Umso bedeutender wird die Nachwuchsarbeit der Jungen Chöre in ihren Reihen sein.
Auch Fortbildung ist ein zentrales Thema. Der SSB musste in der Vergangenheit  immer wieder Seminare wegen mangelnder Beteiligung absagen. „Qualität wird das Thema der Zukunft sein – Qualität erreichen wir aber nur mit gut ausgebildetem Führungspersonal, sowohl im musikalischen als auch im Bereich der Vereinsarbeit. Die Reaktionen auf das Chorfest in Bremen sprechen hier eine deutliche Sprache: Überall dort, wo Qualität geboten wurde, gab es gut besuchte Veranstaltungen mit begeisterten Zuhörern, wo nicht, da sind die Menschen weggegangen und das mit einem negativen Bild vom Chorsingen. Unsere Aufgabe wird es sein, künftig viel mehr darauf zu achten, dass unsere Präsentation nach außen nicht abschreckend sondern ansprechend ist.“

Dr. Menz appellierte eindringlich an die Verantwortlichen der Gaue und Chorverbände, die Zusammenarbeit untereinander weiter zu intensivieren. „Da stecken noch Synergien drin. Wir müssen noch stärker vernetzt und arbeitsteilig arbeiten.“

Ein Gebilde wie der SSB lebt vom internen Gespräch und von der Kommunikation. Der SSB-Präsident machte keinen Hehl daraus, dass Professionalisierung auch oft die Grenzen des Ehrenamtes aufzeigt. Er hält es deswegen für richtig, dass einige Chorverbände und Gaue neben dem Ehrenamt eine „hauptamtliche“ Unterstützung einsetzen.

Schließlich wies Dr. Menz auf das dramatische Wegbrechen der fördernden Mitglieder hin.  Hier gelte es, gute Konzepte zu entwickeln, um die Einbußen aufzufangen, ohne dass die Vereine zu bloßen Festorganisatoren würden.

Dr. Menz warnte dennoch vor jeglicher Jammerei und wagte die Prognose: „Die Chorlandschaft wird sich in den nächsten 10 Jahren stärker verändern als sie sich in den vergangenen 50 Jahren verändert hat. Aber sie wird nicht verschwinden. Sie wird neue Wege zu den Menschen finden. Unsere Aufgabe ist es, ein Stück weit Pfadfinder zu sein. Das ist eine spannende Aufgabe, die wir auch lösen werden.“ Diese Herausforderungen gemeinsam angehen zu können, dafür wolle er noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren.

Unter Vorsitz  des Bundesschatzmeisters nahm anschließend der Wahlausschuss seine Arbeit auf, der eine leichte Aufgabe hatte, da sich alle Sitzungsteilnehmer auf Wahlen per Akklamation einigten.

Beiratswahlen im Zeichen sehr profilierter BewerberInnen

Sechs KandidatInnen galt es zu bestätigen und alle Wahlen erfolgten einstimmig. Die musikalische Spitzenposition des SSB hat mit Marcel Dreiling als neuem Bundeschorleiter und Nachfolger von GProf. Scheirle einen seit Jahren von allen Beiratsmitgliedern hoch geschätzten Künstler und Pädagogen erhalten. Ihm zur Seite und nicht minder profiliert steht als Stellvertreter Dieter Aisenbrey. Alte und neue Frauenchorreferentin ist Wiltrud Reusch-Weinmann, eine der erfolgreichsten Dozentinnen im SSB sowie Gründerin und Leiterin des Frauenchores La Chorella. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde Bundesjugendchorleiter Thomas Preiß, geliebt und gefeiert von den Kleinen und Großen im Kinder- und Jugendchor des SSB. Neu im Amt sind Katrin Schwarz als stellvertretende Bundesjugendchorleiterin und Sabine Eberspächer (Musikbeirat). (Alle Kandidaten wurden in der Ausgabe 3-2008 der Zeitschrift SINGEN vorgestellt)

Satzungsänderungen und Chorfest

Die im Zusammenhang mit der Umbenennung des Schwäbischen Sängerbundes in „Schwäbischer Chorverband e.V.“ nötigen Satzungsänderungen befürwortete der Bundesbeirat einstimmig.  Neue Namensänderungen ehemaliger Gaue in Chorverbände wurden genehmigt.

Weitere Besprechungen galten dem Chorfest 2009 und dem Ort für die Bundesversammlung 2010, für die sich der Chorverband Friedrich Schiller beworben hat. Schließlich berichtete SSB-Präsident Dr. Menz noch von der Gründung des Landesmusikverbandes Baden-Württemberg, dem Zusammenschluss aller Laienmusikverbände.

Marcel Dreiling ist neuer   Bundeschorleiter des Verbands

Bei der Bundesbeiratsitzung am Vorabend zur Bundesversammlung wurde Marcel Dreiling aus Rottweil einstimmig zum Bundeschorleiter des Schwäbischen Sängerbundes gewählt. Er ist damit Musikchef des zweitgrößten Laienmusikverbandes im Deutschen Chorverband (DCV), dessen Arbeit er inzwischen auch im DCV-Musikbeirat kreativ und weitsichtig mitgestaltet.

Wolfgang Layer, Bundespressereferent des Schwäbischen Sängerbundes


Mädchenkantorei Rottweil konzertiert mit dem Jungen Chor St. Ursula Villingen und dem Mädchenchor „Scala“ aus Belgien

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 3.06.2008, Chorverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

Die Rottweiler Mädchenkantorei und der Junge Chor der St. Ursula Schulen Villingen bekommen Verstärkung: den belgische Mädchenchor „Scala“. Gemeinsam stehen beide Chöre am Mittwoch, 9. Juli 2008, um 19.30 Uhr auf der Bühne des Franziskaner Konzerthauses.

Die jungen Sängerinnen der Scala & Kolacny Brothers aus dem belgischen Aarschot haben sich in den vergangenen Jahren international einen Namen gemacht mit ihren tiefgreifenden Interpretationen zeitgenössischer Songs. Sie verstehen es immer wieder, neue Dimensionen in den bekannten Liedern anzusprechen, Dimensionen die anrühren, mittragen und weiterführen. Die erste rein deutschsprachige CD, „Grenzenlos“, mit ihren ungewöhnlichen Interpretationen von Hits wie „Hungriges Herz“ (Mia) oder „Hier kommt Alex“ (Die Toten Hosen) wurde bereits mehr als 300.000 Mal verkauft und sorgte deutschlandweit bei Live-Auftritten für ausverkaufte Häuser.

Angefangen hat alles 1996 wie bei einem ganz normalen Mädchenchor mit klassischem Repertoire. Die beiden Pianisten-Brüder Steven und Stijn Kolacny hatten in ihrer Freizeit den Chor ins Leben gerufen. Schon bald verließen sie die traditionellen Pfade. Sie fingen an, Pop- und Rocksongs für den Chor selbst zu arrangieren. Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Inzwischen singen Scala & Kolacny Brothers in einer eigenen Liga: Sie entwickeln aus dem stimmgewaltigen Gesang der jungen Frauen zwischen 16 und 28 Jahren in Verbindung mit der Melodie und Aussage moderner Pop- und Rochsongs verblüffende Kontraste, wütender und verletzlicher als das Original oder so tieftraurig, dass es die Zuhörer erschauern lässt.

Zu diesem international bekannten Chor hat die Mädchenkantorei und der Junge Chor unter Leitung von Andreas Puttkammer vor einiger Zeit Kontakt aufgenommen und ihn nach Villingen eingeladen. Chorleiter Steven Kolacny sagte gerne zu. So machen etwa 30 Sängerinnen von Scala auf ihrer Deutschlandtournee am 9. Juli einen Abstecher nach Villingen. Und mit ihnen auf der Bühne stehen die Mädchenkantorei Rottweil und der Junge Chor.


Konzertreise der Amici del Canto nach Italien

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.06.2008, ARCHIV: Chorverband Enz, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen

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Seit Gründung der DIG Mühlacker veranstaltet der Chor „Amici del Canto Italiano“ alle 2 Jahre eine 5 – tägige Chorreise am Himmelfahrtstag nach Italien. Seit Jahren geht diese Reise immer wieder nach San Daniele in Friuli, der Heimat unserer Chorleiterin. Auch in diesem Jahr war es so. Nach dem Exkursionsprogramm am 2.Tag wurde am 3.Tag in verschiedenen Kirchen un ähnlichen Veranstaltungsorten gesungen. Am 4.Tag begleitete der Chor die Heilige Messe in der „Chiesa di San Tomaso Apostolo“ in Moruzzo.

In diesem Jahr begleitete uns das Mandolinenorchester der Naturfreunde Bretten, die uns seit langer Zeit freundschaftlich verbunden sind. aber war alles anders. Das wirkte sich natürlich ganz besonders auf die Programmvielfalt aus. Mandolinen und Italien sind aus deutscher Sicht nicht voneinander zu trennen und so war neben dem freundschaftlichen Miteinander auch das gemeinsame Auftreten bei den Konzerten eine tolle Sache und wir konnten viel Lob mit nach Hause nehmen. Das Miteinander von Mandolinengruppe und Chor war von der menschlichen Seite her eine gelungene Sache und es wurden freundschaftliche Kontakte geknüpft. In diesem Sinne wollen wir uns auch bei der Mandolinentruppe mit ihrem Dirigenten Bernd Lofink und dem organisatorischen Leiter Gerd Schüle recht herzlich bedanken.


75 Jahre Chorgemeinschaft Tübingen

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.06.2008, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare geschlossen

75 Jahre Chorgemeinschaft Tübingen75 Jahre Chorgemeinschaft TübingenFestkonzert mit Ehrungen im Bezirk Tübingen

Die Chorgemeinschaft Tübingen feierte am 26. April 2008 mit einem Festkonzert ihr 75-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 1933 von sieben Vereinen, stellt sie heute mit 15 Gesangvereinen aus der Stadt Tübingen und deren Stadtteilen und mit über 650 Sängerinnen und Sängern die älteste und größte Chorgemeinschaft im Chorverband Ludwig Uhland dar.

Die zwölf am Festkonzert mitwirkenden Vereine boten ein breites Spektrum chorischer Vielfalt innerhalb der Chorgemeinschaft. Gemischte Chöre und Männerchöre, berufsständische Chöre und Junge (oder jung gebliebene) Chöre, einfache und gehobene Volkslieder, geistliche Lieder, Spirituals und Evergreens zeigten (fast) die ganze Bandbreite der Chorliteratur auf.

Der Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Ernst-Moritz Friedrichs, gab in seiner Begrüßung einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Chorgemeinschaft. Anerkennende Grußworte und Glückwünsche sprachen Oberbürgermeister Boris Palmer, Tübingen, die Vorsitzende des Chorverbandes Ludwig Uhland, Irmgard Naumann, und der Vorsitzende des Bezirks Tübingen, Klaus-Peter Hanser, aus.

Eingebunden in das Festkonzert war die Ehrung von 35 Sängerinnen und Sängern aus Vereinen des Bezirks Tübingen für langjähriges Singen im Chor durch den Deutschen Chorverband, den Schwäbischen Sängerbund und die Chorgemeinschaft Ludwig Uhland. Im einzelnen konnten für 70 Jahre Singen eine Sängerin, für 60 Jahre drei Sänger/innen, für 50 Jahre sechs Sänger, für 40 Jahre elf Sänger/innen und für 30 Jahre 14 Sänger/innen geehrt werden. Die jeweiligen Ehrenurkunden und Ehrennadeln wurden von Mitgliedern des Präsidiums und des Beirats des Chorverbandes übergeben. Durch die gute Organisation und die Einstreuung der Ehrungsblöcke in das Festkonzert erhielten die Ehrungen den verdienten würdigen Rahmen.

Vor Beginn des Festkonzertes, in der Pause und nach dem Ende des Konzertes verschaffte die Bewirtung durch den Gesangverein Bühl gute leibliche Voraussetzungen für viele wertvolle Gespräche zwischen den Sänger/innen und deren Gästen.


Bundesversammlung in Reutlingen

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.06.2008, Chorverband Ludwig Uhland, 2 Kommentare

Bundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenBundesversammlung in ReutlingenDer Chorverband Ludwig Uhland  war in diesem Jahr Gastgeber für die Bundesversammlung des Schwäbischen Sängerbundes. 504 Delegierte waren in der Listhalle eingetroffen und erlebten eine bestens organisierte und wunderbar vorbereitete Veranstaltung. Aufmerksame Zuhörer erkannten deutlich, wieviel Arbeit hinter einer solchen Aktion steckt, mehrfach wurden die Verantwortlichen der Geschäftsstelle sowie im Chorverband Ludwig Uhland für ihre Mühen gelobt. Schon die musikalische Eröffnung durch den Ludwig Uhland Chor unter Leitung von Chormeister Jürgen Knöpfler liess erahnen, auf welch hohem Niveau der Tag ablaufen würde. Die Begrüßung durch Präsident Dr. Lorenz Menz zeigte deutlich die Ziele der Chorvereine auf. Auch die übrigen  Redner zu Beginn betonten immer wieder die wichtige Bedeutung des Chorgesanges in der heutigen Zeit, ganz gleich in welchen Altersgruppen. Die Kulturstadt Reutlingen wurde ausführlich von Oberbürgermeisterin Barbara Bosch vorgestellt und sie betonte auch ihr persönliches großes Interesse an den Gesangvereinen.

Bevor es zur Tagesordnung ging, sorgte die Chorgemeinschaft Mössingen unter Leitung von Martin Koller mit zwei flotten Songs für beste Stimmung und danach konnte man Berichte der verschiedenen Referenten bzw. Referentinnen über die Arbeit in den zurückliegenden zwei Jahren hören. Unglaublich viele Termine wurden genannt, Schulungen, Seminare, Fortbildungsmöglichkeiten für jede Gruppierung. Zwischendurch musste die Tagesordnung unterbrochen werden, denn die eingeladenen Kinder aus den Reutlinger Kindergärten waren nicht mehr zu halten. Etwa 300 Kinder mit Eltern und Erzieherinnen stürmten auf die Bühne, um zu singen und ihre Felix-Plakette entgegen zu nehmen. Im Saal herrschte aufgrund dieser bei einer Bundesversammlung völlig ungewohnten Situation eine fröhliche Stimmung und die Kinder ernteten stürmischen Applaus.  Dr. Burkhard Rahn, Vorsitzender beim Liederkranz Reutlingen, war der Initiator dieser Aktion, die Irmgard Naumann und Sybille Brückel in den Kindergärten durchführten. Das Thema „Jugend“ stand damit wirklich im Mittelpunkt der Veranstaltung und man erfuhr auch vom Bundeschorleiter Thomas Preiß, welche Wege der SSB den Kindern und Jugendlichen  in Zukunft ebnen wird. Die Felix-Kinder zeigten deutlich: ohne Kinder und Jugend geht es nicht.

Dr. Menz informierte über die am Tag vorher stattgefundenen Wahlen: zum Bundeschorleiter wurde Marcel Dreiling gewählt, sein Stellvertreter ist Dieter Aisenbrey, Bundesjugendchorleiter Thomas Preiß wurde in seinem Amt bestätigt, als Stellvertreterin wurde Katrin Schwarz gewählt. Sabine Eberspächer ist neu im Beirat und Frau  Wiltrud Reusch-Weinmann ist  weiterhin als Frauenchorreferentin tätig.

Die drei Vizepräsidenten  im SSB wurden von der Versammlung gewählt: künftig werden es Irmgard Naumann, Susanne Blessing und Wolfgang Oberndorfer sein.

Der Tag hatte darüber hinaus eine historische Dimension: nach 159 Jahren wurde über einen neuen Namen des SSB entschieden: er nennt sich nun Schwäbischer Chorverband.

Eine ganz besondere Situation ergab sich durch die Verabschiedung des bisherigen Bundeschorleiters Alfons Scheirle. Der Nachmittag war ihm gewidmet und man spürte bei allen gesungenen Liedern und der Laudatio von Dr. Menz, wie schwer dieser Abschied fällt. Manche Träne glitzerte in den Augen bei den wunderbaren Chorvorträgen von La Chorella, d’aChor, den chooories und dem Chor Ochsenhausen. Alfons Scheirle wird jedem, der mit ihm sang, bei ihm lernte und ihn kennen lernen durfte, unvergessen bleiben. Und auch beim Abschied zeigte er sich wieder beispielhaft, in dem er einen Nachfolger präsentierte, der schon jetzt die Herzen der Sängerinnen und Sänger gewonnen hat: Marcel Dreiling. Mit ihm zusammen wird Scheirle aber auch künftig noch einiges bewegen. Das „Alfons-Scheirle-Motiv“ in der Musikgeschichte präsentierten die Mitglieder des Musikausschusses und überraschten mit unkonventionellen Fakten und Tönen. Gemeinsames Singen mit allen Anwesenden und ein Schlußlied beendeten einen beeindruckenden Tag.


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