Chorleben - S-Chorverband

Regionalchorverbände

Musikalische Revue der Glory Fires Stetten a.k.M.

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 16.01.2008, Chorverband Zollernalb, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

Glory Fires Stetten a.k.M.

Stetten a.k.M.: am 5.1.2008

Auf der Suche nach neuen Ideen für Auftritte in der Öffentlichkeit hat Chorleiter Anton Roggenstein mit dem Gospelchor “Glory Fires “, als Nachfolgechor des früheren Gemischten Chores, ein musikalisches Experiment unternommen. Im Soldatenheim in Stetten a.k.M. erlebten 250 Besucher in einer ungewohnten Atmosphäre Lebensgefühl und die Glamourwelt der “Goldenen 20er”. Die Sängerinnen und Sänger begeisterten mit einer Revue aus Klängen und Kostümen aus den 20er /30er Jahren und trafen die begeisterten Zuschauer mitten ins Herz. Die 40 Akteure des Chores boten den einen kurzweilige Unterhaltung mit viel Tiefgang, bei der sich ( fast) alles um die Sehnsucht nach Liebe drehte. Informationen besonderer Art gaben zu Beginn Klaus Halder alias “0tto” und Waltraud Wunderle alias “Emma”. In der Programmfolge gingen die galanten Herren auf die Suche nach der großen Liebe rund um den Erdball. Man hörte Liedszenen aus Afrika, USA und Ägypten. In Paris der Stadt der Liebe, mit dem Charm vom Montmartre und dem Flair von Moulin´ Rouge, eroberte Stargast “Martina Daileler” die Herzen im Sturm. Aber die Männer ließen sich an keine der Frauen binden und legten als Männerballett mit dem Lied “Det Korsett” einen echten Knüller auf die Bühne. Das Repertoire des Chores war groß. So hörte man Lieder der Filmdiva Zarah Leander , die mit ihrer unverwechselbaren, tiefen sinnlichen Stimme die Zuhörer in Bann zog.

Mit “ Nicht nur aus Liebe weinen” und “ Ach, ich hab in meinem Herzen” setzte der Chor mit seinen Solisten einen perfekten Schlusspunkt. Die GloryFires ließen sich nach dem unverhofften großartigen Erfolg nicht zweimal bitten, und brachten die mit stehenden Ovationen gewünschten Zugaben. Nach diesem Erfolg kann das Experiment für den jungen Chor als zukunftsweisend betrachtet werden.


Unterstützung sozialer Projekte der Liedertafel-Concordia

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 16.01.2008, Chorverband Ludwig Uhland, 1 Kommentar

Unterstützung sozialer Projekte der Liedertafel-ConcordiaKonzert: Liedertafel-Concordia singt in der vollen Marienkirche und stiftet Erlös für Kinderintensivstation

Reutlingen. Dass weihnachtliche Besinnlichkeit nicht unbedingt mit Glühwein und gebrannten Mandeln gleichzusetzen ist, zeigte sich bei einem Konzert in der Marienkirche. Die war proppenvoll, die Besucher standen bis in den Vorraum hinein und saßen zum Teil sogar auf dem Boden. Alle wollten mit dabei sein beim stimmungsvollen Konzert der Chorgemeinschaft und mit einstimmen in die traditionellen Weihnachtslieder.

Vom Orchester des Keplergymnasiums und dem Posaunenchor Sickenhausen-Degerschlacht bekam die Lico wohlklingende Unterstützung. Tiefsinnig die Ausführungen von Marienkirchenpfarrerin Sabine Großhennig über die „herrliche und zugleich unsägliche“ Weihnachtsgeschichte. Letzteres, weil sie als Kind die Geschichte auswendig lernen und immer an Heiligabend aufsagen musste – wo doch die verheißungsvoll verpackten Geschenke viel interessanter waren. „Aber es war gut, den Text gleichsam mit der Muttermilch aufzusaugen“, so die Pfarrerin. Ein Leben lang sei das Unbeschreibliche, was darin beschrieben wird, abrufbar – der Traum vom Frieden nämlich.

Die Männer und Frauen der Lico singen nicht nur schön, sie haben auch einen ausgeprägt zupackenden Sinn, wenn es darum geht, Kasse zu machen und den Erlös gleich für den guten sozialen Zweck weiterzureichen. Seit 19 Jahren untertützen die Reutlinger Sänger mit dem Erlös aus ihrem Adventssingen soziale Projekte der Region.

Dieses Mal hatten es die Lico-Sänger besonders eilig und überreichten einen großen Scheck über 3000 Euro an Professor Dr. Friedrich Trefz, den Leiter der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin am Steinenbergklinikum. Dieser zeigte sich erfreut und sehr dankbar. „Wir werden es für die Kinderintensivstation verwenden, in der Frühchen, aber auch kranke Kinder und Jugendliche betreut werden.“

Gerade bei den Frühchen seien es im Prinzip zwei Patienten, die betreut werden müssten: Das Neugeborene an erster Stelle, aber auch die Mütter, die oft mit ihren Sprösslingen monatelang in der Klinik bleiben und in dieser Zeit unter einem extremen psychischen Druck stünden. „Bei Frühchen geht es immer runter und wieder rauf, eine für die Eltern sehr belastende Phase“, so Trefz.


Liederkranz Walddorf mit gesungenen Lebensweisheiten

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 16.01.2008, Chorverband Ludwig Uhland, 1 Kommentar

Liederkranz Walddorf mit gesungenen LebensweisheitenLiederkranz Walddorf mit gesungenen LebensweisheitenLiederkranz Walddorf mit gesungenen LebensweisheitenWie sich ein buntes Programm entwickelt, was alles zu beachten ist, und welche Schwierigkeiten bei der Planung übers Jahr auftauchen können, zeigte die Moderation bei der Jahresfeier des Liederkranz Walddorf. Dabei zog sich das Motto „Beiß nicht gleich in jeden Apfel….gesungene Lebensweisheiten“ mit nachdenkenswerten Sprüchen zu verschiedenen Themen und den zugehörigen Liedern wie ein roter Faden durch den Abend. So entstand ein abwechslungsreiches Programm mit unterhaltsamer Mischung aus Chorliteratur, Schlagern, Popmusik, Musical und Film.

Dabei begeisterte „Ein Freund ein guter Freund“ aus dem Film mit Heinz Rühmann die Zuhörer ebenso wie der bekannte Popsong „Money, Money“ von Abba, das „Dampfnudellied“ und das ausdrucksvoll vorgetragene „Auf der Straße zu dir“, bei dem selbst die Mandolinenklänge live gesungen wurden.

Natürlich fehlte der Schlager „Beiß nicht gleich in jeden Apfel“ ebenso wenig wie Berglieder und Chorsätze wie Italienreise oder Memory. Die Chören ließen bis zum Schlusslied „Lass die Sonne in dein Herz“ keine Wünsche offen und statt Abschiedsrede gab der Vorsitzende Hans-Dieter Heim mit den Chören den Zuhörern das Lied „Zeig mir den Platz an der Sonne“ mit auf den Weg.

Auch der Kinderchor beeindruckte mit seinen Liedern und zeigte mit deutlicher Aussprache und akkurater Intonation wieder einmal das hohe Niveau der Nachwuchsarbeit. Sowohl das Weihnachtslied „Mitten in der Nacht“  mit Echochor wie auch das von den „älteren“ Kindern gesungene „Über sieben Brücken musst  Du gehen“ war ein echtes Highlight im Programm. Beste Unterhaltung bestätigten die Gäste den Aktiven auf der Bühne und nahmen gerne eine der Lebensweisheiten als Erinnerung an einen unterhaltsamen musikalischen Abend mit nach Hause.


Un poquito cantas – Gesang aus aller Welt

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 16.01.2008, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare geschlossen

Un poquito cantas - Gesang aus aller WeltKonzert „Un poquito cantas – ein wenig Gesang…aus aller Welt“

Mit dem Lied „Mairi’s wedding“ – einem Hochzeitslied aus den Hebriden – begann die Chorgemeinschaft Mössingen stimmungsvoll und fröhlich ihr Konzert im Dezember 2007. Wie der Chorleiter Martin Koller – der den Chor nicht nur sicher durch dieses erste Konzert unter seiner Leitung dirigierte, sondern auch die Moderation charmant und kenntnisreich durchführte – berichtete, ist es auf den Hebriden üblich, bei einer Hochzeit um Heringe, Torf und viele Kinder zu bitten, und genau so ursprünglich und ungezwungen fröhlich klang dieses Lied. Mit einem Volkslied „Temporal“ aus Puerto Rico, bei dem die Dramatik eines Wirbelsturmes zum Ausdruck kam, leitete der Chor über zu deutschem Liedgut der Romantik; gekonnt und mit bis zum Schluss durchgehaltener Spannung und Dynamik trugen sowohl der Gesamtchor wie auch der Männerchor Sätze von Friedrich Silcher vor.

Die beiden Kinderchor-Gruppen „Steinlach-Teens“ und „Steinlach-Kids“ zeigten in ihrem Auftritt, was sie in den letzten Wochen mit Martin Koller einstudiert hatten. So waren die Großen bereits in der Lage, ihre Lieder zwei- und gar dreistimmig vorzutragen; und die Kleinen überzeugten mit sicherer Rhythmus-Begleitung zu ihren Songs. Mit unbefangenem Charme sangen sie sich spontan in die Herzen des Publikums!

Nach der Pause begeisterte der Konzert-Gitarrist Sevan Boyaciyan auf unkonventionelle Weise mit rhythmischer Flamenco-Musik, mit Sinatras „My way“ , mit „Cantare“, und es durften sogar einige Besucher aus dem Publikum sich in der Anschlagtechnik auf Sevans Gitarre versuchen!

Der Gesamtchor präsentierte anschließend lateinamerikanische Folklore, unter anderem den brasilianischen Song „Un poquito cantas“, der dem Konzert seinen Namen gab. Es gab auch afrikanische Gospelsongs, in denen die Lebensfreude der Bevölkerung in kirchlichen Liedern zum Ausdruck kommt, und – last not least – ein „ABBA-Medley“. Es groovte vor allem beim Song „Take a chance on me“, bei welchem Sopran und Alt die Melodiestimmen sangen und die Männerstimmen sicher den Groove „Take a chance, take a chance“ als rhythmisches Grundmuster skandierten!

Zum Schlusss sangen alle Chöre mit dem Publikum gemeinsam den Kanon „Schläft ein Lied“ nach Joseph von Eichendorff.


Fortbildungstagung erschließt neue Literatur

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.01.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Fortbildungen, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

Mit 150 Teilnehmern hat die Fortbildungsveranstaltung im Kloster Untermarchtal nichts von ihrer Anziehungskraft eingebüßt. Unter dem Leitgedanken „Chorische Gebrauchsmusik in guter Qualität“ standen mit Professor Kurt Suttner und Dieter Aisenbrey zwei exzellente Referenten mit ihrem praxisbezognenen Erfahrungsschatz den Männer- und Gemischten Chören zur Verfügung. In einem kleinen Abschlusskonzert boten die Chorgruppen Einblicke in die erarbeitete Chorliteratur. Suttner mit den gemischten Chören empfahl neben anderem Max Beckschäfers „Kein Feuer, keine Kohle“, oder „Mein Mädel hat einen Rosenmund“ von Helmut Barbe, aber auch Hugo Alfvéns  „Balubeeren leuchten im Garten“ und das besonders von den Damen geliebte „Blue moon“ von Richard Rogers. Zum Sonntag passend intonierte Dieter Aisenbrey mit den Männern den Kanon „Per crucem“, die Totenweise „Du kannst nicht tiefer fallen“, Silchers „Vom Frühjahr“, aber auch einen umjubelten fetzigen Teil aus Uli Führes „Männer-Boogie-Blues“. In der Gastfreundschaft des Bildungshauses Untermarchtal hatte Wolfgang Oberndorfer mit seinem Team zum 12. Mal ein perfekt organisiertes Wochenende vorbereitet und durchgeführt. Rolf Ströbele dankte den Referenten für ihre solide Vorgehensweise, neue Literatur im Umgang mit Lernenden aller Altersschichten zu erschließen. Dieses facettenreiche Arbeiten im Singen, in das eine spezielle Chorleiterschulung und die Gestaltung des Abendgottesdienstes eingebunden waren, verbindet die Chöre des Donau-Bussen-Sängergaues, was auch im gemütlichen Plausch nacht getaner Arbeit mit Beate Denzlers „Blitzlichtaufnahme in Versen“ zum Ausdruck kam. Bis zur nächsten Tagung im Januar 2010 haben hoffentlich viele der angesungenen Titel Eingang in den Liedbestand der Chöre gefunden.

BILD: Rolf Ströbele, Professor Kurt Suttner, Dieter Aisenbrey und Wolfgang Oberndorfer gestalteten das 12. Fortbildungswochenende im Kloster Untermarchtal


Die Kraft der Musik fließt in Spenden für Peru

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.01.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

Die „besinnliche Stunde“ der Realschule Ehingen mit fünf Chor- und Musikgruppen in der Kirche St. Michael verkörperte das Ziel der Schule: gemeinsam leben lernen. Seit mehr als 30 Jahren pflegen Schüler, Lehrer, Freunde und Ehemalige das gemeinsame Singen und Musizieren im Rahmen des Donau-Bussen-Gaues als gemeinsames Konzert in der Adventszeit. Dazu gehören geistliche Weisen und tänzerische Stücke aus Renaissance und Barock in zeitgenössischen Bearbeitungen ebenso wie das Weihnachtssingspiel „Großer Stern – was nun“ von Peter Schindler. Die Motette „Gloria tibi domine“ verkörperte ebenso die Grundtendenz des adventlichen Singens und Musizierens wie ein Bach-Andante oder „Angels Carol – Hast du gehört den süßen Klang der Engel“ von John Rutter. Die eingegangenen Spende kommen einem Kinderdrof in Lima und Hilfsprojekten in Peru zugute.


Drei Chöre prägen ein Konzert

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.01.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen

„Gesang macht Freunden wahre Freude“ verkündete der Liederkranz Untermarchtal (Anton Mehrsteiner) als Gastgeber bei einem Konzert mit der „Diplomatenjagd“ und dem „Slowenischen Weinstrauß“. Mehrsteiners Männergesangverein Aichstetten pries neben der „Waldandacht“ die „Montana de Fuego“. Gemeinsam priesen sie den schönen Bodensee und stimmten die Europahymne im Satz von Gerhard Rabe an. Dazu passte Willy Partens „Europa-Reise“ mit einer Folge europäischer Volkslieder, vorgestellt durch den Gesangverein Lauterach (Ursula Fleischle). Die beiden Männerchöre intonierten mit den Albdorfmusikanten (Franz Stoll) den Bozener Bergsteigermarsch, worauf die drei Chöre das Thema des Konzerts als Chorgemeinschaft aufnahmen: „Als Freunde kamen wir, als Freunde gehen wir“.


Young Voices bringen Afrika näher

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 13.01.2008, Oberschwäbischer Chorverband, Singen und Stimme, 1 Kommentar

Die „young voices Altshausen“, ein 55 Stimmen starker Chor, hat afrikanische Lebendigkeit in die Schlosskirche Altshausen gebracht. Unter der Leitung von Simone Dangel verbreiteten die „young voices“ erdigen Swing und kosmischen Groove im barocken Raum.

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Was ist mir mein Verein wert?

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 13.01.2008, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Vereinsführung, 1 Kommentar

Foto: Inge Vonnieda, CVdP Foto: Inge Vonnieda, CVdP

 Ja, es gibt sie noch immer, die Vereine ohne Mitgliedsbeitrag. Früher waren sie stolz darauf. Heute denken sie oft darüber nach, warum gerade sie vom Mitgliederschwund am meisten betroffen sind, wo doch alles etwas kostet, nur das Singen nicht. Wir wollen es ihnen sagen. Der Ausgangspunkt für unsere Berechnung sind 40 Chorproben pro Jahr plus 3 Auftritte.

Ihre Aufwendungen für eine Chorprobe entsprechen folgendem Konsumgut, wenn der Mitgliedsbeitrag Ihres Vereins die genannte Höhe hat:

einer einzelne Zigarette 0,24 EUR bei einem Jahresbeitrag von 10,32 EUR
einer Pfandflasche 1,5 l 0,25 EUR bei einem Jahresbeitrag von 10,75 EUR
einer Rolle Klopapier 0,32 EUR bei einem Jahresbeitrag von 13,76 EUR
einem Fruchtjoghurt 0,40 EUR bei einem Jahresbeitrag von 17,20 EUR
einer Bildzeitung 0,50 EUR bei einem Jahresbeitrag von 21,50 EUR
einem Schokoriegel 0,60 EUR bei einem Jahresbeitrag von 25,80 EUR
einer Butterbrezel 0,80 EUR bei einem Jahresbeitrag von 34,40 EUR
einer Flasche O-Saft 0,99 EUR bei einem Jahresbeitrag von 42,57 EUR
einem Liter Benzin super 1,35 EUR bei einem Jahresbeitrag von 58,05 EUR
250 Gramm Butter 1,40 EUR bei einem Jahresbeitrag von 60,20 EUR
einwm Glas Bier vom Fass 2,20 EUR bei einem Jahresbeitrag von 94,60 EUR
750 Gramm Brot 2,50 EUR bei einem Jahresbeitrag von 107,50 EUR
einem Glas Wein 3,00 EUR bei einem Jahresbeitrag von 129,00 EUR
einer Packung Zigaretten 3,80 EUR bei einem Jahresbeitrag von 163,40 EUR
einem Schnitzel mit Salat 6,00 EUR bei einem Jahresbeitrag von 258,00 EUR

Wir haben unserer Aufstellung durchschnittliche Einzelpreise zugrunde
gelegt, die selbstverständlich differieren können.

Was ist mir mein Verein also wirklich wert?

Wie wenig muss man können, um singen zu dürfen? Gesangvereine werben mit „Maxispaß bei Nullahnung“, denn „Singen kann jeder“ und Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Im Sport wären solche Parolen absolut tödlich.

Der „Aha-Effekt“

Viele unserer Leserinnen und Leser waren erstaunt bis entsetzt, als sie diese Tabelle zum Wert bzw. Unwert einer Chorprobe in unserer Novemberausgabe gelesen hatten. Weniger als ein Schokoriegel, gerade mal so viel wie eine Pfandflasche – so sehen die Vereinbeiträge in vielen unserer Gesangvereine aus. Daraus ergibt sich folgerichtig oft eine Überbetonung der Aktivitäten zur Finanzierung der Chorleiter sowie der jährlich anfallenden allgemeinen Kosten, vom Jahresbeitrag für den Deutschen Chorverband bis zur Unfallversicherung für die eigenen Mitglieder.

Zwei Vereine – zwei Profile

Zwei Möglichkeiten, das Vereinsleben zu gestalten, haben wir geschildert. Daraus resultieren zwei Vereinsprofile, wie sie nicht unterschiedlicher sein können. Zunächst der Verein, dessen Vereinsführung auf dem Weg in die Zukunft gerne den Blick zurückwirft, zurück auf die Tradition, auf die große Zahl der Sänger, auf die hohe Zeit des deutschen Volkslieds und die Zeit der vollen Säle und Zelte. Gleichzeitig reduzieren sich die Sängerzahlen seit langem jedes Jahr um 10 Prozent und mehr. Rettung ist nicht in Sicht. Der Mitgliedsbeitrag der aktiven Mitglieder liegt bei 1,00 EUR pro Monat. Gesellige Konzerte und Veranstaltungen innerhalb eines bestehenden Kanons bestimmen das Profil. Die Mitglieder engagieren sich nicht zuletzt im Interesse der Vereinsfinanzen bei Frühlings-, Sommer- und Herbstfesten. Es ist wichtig, dass „die Kasse stimmt“. Sie leben musikalisch vor allem von Ihrem Repertoire. Pro Jahr studieren Sie weniger als 8 neue Chorsätze ein. Der Besuch bei ihren Veranstaltungen könnte besser sein.
Profil 2 betrachtet den Traditionschor und den Verein als Basis für eine breit angelegte Singoffensive auf allen Altersstufen. Es entstehen zahlreiche Abteilungen im Verein, die das gesamte Spektrum der Chormusik abzudecken versuchen.

Der Sport vor Ort

15 Sportvereine in Baden-Württemberg haben wir „getestet“. Die Mitgliedsbeiträge sind im Internet frei zugänglich. Mehr als die Hälfte verlangt neben dem Jahresbeitrag eine Aufnahmegebühr, nahezu überall ist eine mehr oder weniger kostenintensive Ausstattung nötig, egal ob es das Fahrrad, der Tennisschläger oder die Turnschuhe sind. Und jeder kauft und keiner murrt. Markenartikel werden zum Statussymbol, während sich die Chöre nicht schämen, mit kopierten Notenblättern auf die Bühne zu marschieren.

Sport fordert, Sport formt

Regelmäßige Wettkämpfe, permanentes Training, Disziplin und Zuverlässigkeit. In unseren Chorvereinen herrscht dagegen die reinste Anarchie. Lieber zu spät als gar nicht kommen, tröstet sich der Chorleiter. „Das Einsingen spar ich mir grundsätzlich“, verkündet der 1. Bass, während er noch schnell die Tagesschau einschaltet und eine Zigarette raucht. „Wenn UEFA-Pokal läuft, geh ich grundsätzlich nicht zum Singen“, ergänzt der 2. Tenor und beschwert sich gleichzeitig über das Ungleichgewicht Sport-Gesangverein in der Tageszeitung. Mein lieber Herr Gesangverein!

Hier eine Auflistung unterschiedlicher Vereine in Baden-Württemberg mit den aktuellen Mitgliedsbeiträgen, Aufnahme- und sonstigen Kosten

Verein Sparte, Mitgliedsbeitrag p.a., Aufnahme, sonst. Kosten
Radsportverein Schwaikheim, Radsport  30,00 € , Ausrüstung
Modellfluggruppe Kressbronn, Modellsport, 30,00 € , 50,00 €  Ausrüstung
Hundesportfreunde Salem, Hundesport, 35,00 €, 40,00 €  Arbeitsstunden
Bogenschützenclub Markdorf, Bogenschießen, 62,00 €, Ausrüstung
SSC Tübingen, Fußball,  72,00 €, 25,00 €, Ausrüstung
Verein Ballonsportfreunde Ba-Wü, Ballonsport, 89,90 €   
Tauchsportgemeinschaft Dietenheim, Tauchen, 100,00 €, 120,00 €  Ausrüstung
Sportverein Fellbach, Sportverein, 102,00 €, 21,00 €  Ausrüstung
TSA Illertissen-Dietenheim, Tanzsport, 120,00 €, Arbeitsstunden
Reiterverein Bietigheim-Bissingen, Reiten, 125,00 €, 150,00 €  Boxenmiete, Anlagennutzung, Reitstunden, Arbeitsstunden
Pool Billard Club PBC Nagoldtal, Billard, 180,00 €, 35,00 €  Ausrüstung
Rudergesellschaft „Schwaben“ HN, Rudern, 210,00 €, 25,00 €  
Tennisclub Korb, Tennis, 215,00 €, 100,00 € Ausrüstung
Fitness-Studio Aramis Gäufelden, Fitness, 540,00 – 792,00 € , Ausrüstung
Golf Club Ulm, Golf, über Geld spricht man nicht, Ausrüstung

Quelle: Wolfgang Layer, SINGEN, Ausgabe 11/2007 und 12/2007


Profile im SSB

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 10.01.2008, Regionalchorverbände, Vereinsführung, Kommentare geschlossen

Der Verbandschormeister bzw. Gauchormeister

Verbandschormeister und Verbandsvorsitzender sind verantwortlich für das Bild eines Chorverbandes nach außen hin. Was ist das für ein Amt? Bundeschormeister GProf. Alfons Scheirle hat die Kompetenzen zusammengefasst.

Verbandschormeister und Verbandschor

Als Verbandschormeister ist er in der Satzung des Schwäbischen Sängerbundes verankert, und doch ist der sog. Verbandschor nur ein ganz kleiner Teil seiner Aufgaben. Dabei kann es sich um völlig unterschiedliche Besetzungen handeln. Manche Verbandse besitzen (nur) einen gemischten Verbandschor, andere überhaupt keinen. Wieder andere pflegen sowohl den gemischten wie auch den Verbandsmänner- und den Verbandsfrauenchor.

Aufgaben eines Verbandschors

Wichtig ist es, dass der entsprechende Chor voll in die Belange des Sängerverbandes integriert ist und klare Vorgaben durch das Verbands-Präsidium erhält, zu denen gehören:
– Erarbeitung eines abrufbaren Repertoires
  – Einsatz bei Verbandsveranstaltungen
  – Verbandstag, Verbandsveranstaltungen
  – Verbandsfeierlichkeiten
  – regionalen Anlässen
– Einsatz bei Veranstaltungen der Verbandsvereine
  – Vereinsjubiläen
  – Gemeinde-, Stadt- oder Kreisveranstaltungen
  – Möglichkeit für Vereine, den Verbandschor zu “buchen“. Ist dies nicht der Fall, besteht die Gefahr, dass seine Akzeptanz immer mehr sinkt, zumal mit dem Unterhalt des Verbandschors ja auch erhebliche Kosten verbunden sind.

Verbandschorleiter oder Verbandschormeister?

Ein Meister hat er allemal zu sein, wenn es um die musikalischen Belange des Sängerverbandes geht. Schließlich ist er verantwortlich für das  musikalische Erscheinungsbild eines Sängerverbandes. Und das setzt sich zusammen aus der Summe der Vereine und ihrer Chöre, aus der Qualität aller Konzerte und Veranstaltungen im Verband, aus der Intensität und dem Erfolg der Jugendarbeit, die ein Verband zu bieten hat und aus dem Angebot an musikal. Seminaren und Fortbildungsaktivitäten.

Musikalische Richtlinien

Bei der Tagung der VerbandschormeisterInnen im Januar 2000 in Fellbach wurden seinerzeit sehr umfassende und hilfreiche Empfehlungen erarbeitet. Wir haben sie nachfolgend wiedergegeben und wollen kurz darauf eingehen. Was sind musikalische Richtlinien? Inwieweit kann der Verbandschorleiter darauf einwirken?

Vor allem durch gute Literatur, versteht sich. Freilich, was sich so leicht versteht, lässt sich de facto nur mit guten Verbandsliederheften erreichen, die Qualität streuen und ein gemeinsames Liedgut im Sängerverbands schaffen. Im Idealfall gibt es für einen Verbandschorleiter kein freies Wochenende. Je mehr Veranstaltungen seiner Verbandschöre er besucht, desto genauer lernt er seine Vereine, ihre Stärken und Schwächen kennen, desto eher kann er ihnen helfen.

Die schlechtesten Chöre prägen das Image eines Sängerverbandes

Es sind nicht die besten Chöre, die das Image eines Sängerverbandes prägen, sondern die schlechtesten(!) Chöre, die keine Stimmbildung pflegen, die Programmgestaltung betreiben wie das Bestücken von Restmülltonnen. Für sie hat der Verbandschorleiter um so mehr ein freundschaftlicher Berater zu sein mit konstruktiver Kritik, die sich stets zuerst am Positiven orientiert. Kompetenzweitergabe setzt Kompetenzerwerb voraus. Es gibt Chorleiter, die bestreiten ihr Leben mit einem Repertoire von 20 – 30 verschiedenen Chorsätzen. Die Hälfte davon haben sie bei ihrer Vizechorleiterausbildung (kennen)gelernt. Deswegen wechseln sie alle paar Jahre ihre Chöre.

Fortbildung? Nein danke!

Leider gibt es auch Verbandschorleiter, die seit vielen Jahren keine Fortbildungen mehr besuchen, die sich keine Anregungen mehr holen bei Seminaren und Workshops. Schade und zum Schaden derer, denen sie aktuelle Tipps geben sollten, nicht nur das allseits Bekannte, Bewährte, Erprobte vermitteln.

Kooperationen, Fusionen

Wir leben im Zeitalter der Kooperationen, Fusionen, Bündnisse. Wichtigster Partner für die Laienmusik ist die Schule geworden, und sie holt damit nur nach, was der Sport schon seit Jahrzehnten erkannt hat. Kooperationen setzen Kontakte voraus. Nicht jeder Chorleiter tut sich dabei leicht, schwingt doch stets ein Teil persönlicher Unsicherheit und mangelnden Vorstellungsvermögens mit.

Empfehlungen

1. Musikalische Richtlinien und Impulse zusammen mit dem Planungsgremium Musikausschuss
  – Literaturempfehlungen
  – Chorliederhefte
  – Handreichungen
2. Verantwortung für die musikalischen Inhalte chorischer Veranstaltungen
  – Chorfeste
  – Wettbewerbe
3. Fortbildungsbereich
  – Fortbildungstagungen und Seminare für die Chorleiter
  – Vizechorleiterkurse
  – zentrale Stimmbildungskurse
  –  Verbandschor

4. Hilfestellungen für die ChorleiterkollegInnen
  – Literaturanregungen
  – mögliche Beratung bei Auseinandersetzungen
  – Chorleiterverträge
  – Vertretungen („Chorleiterfeuerwehr“)
  – Einrichtung und musikalische Betreuung von Servicecentern
  – Hinweis auf externe Fortbildungen z.B. GCA / HH / Kirchen / Akademien

5. Verbindungen und Kontakte
  – Arbeitsteam mit dem Verbandsvorsitzenden und den Verwaltungsgremien
  – Kontakte zu SSB-Musikerorganen
  – Kontakte zu den Verbandschormeistern der NachbarVerbandse
  – Kontakte zu den anderen musikalischen Institutionen der Region (Kirchenmusik, Schulmusik, Musikschulen, andere Laienmusikverbände)

6. Eigene Fortbildung
  – ständige Erweiterung der Fachkompetenz
  – Ausschöpfen der internen und externe Fortbildungsangebote
  – Besuch von Chorfesten / Wettbewerben / Fachausstellungen

Quelle: SINGEN 12/2007, Seite 6


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