SSB geht mit neuem Namen ins Jubiläumsjahr
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 3.06.2008, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Reutlingen, Listhalle – Bundesversammlung am 1.6.2008
Neuer Name, neuer Musikchef, neue Vizepräsidentin, neuer Verbandsehrenchorleiter
Nach 159 Jahren änderte der Schwäbische Sängerbund 1849 e.V. seinen Namen und heißt ab sofort „Schwäbischer Chorverband e.V.“. Bestätigt im Amt wurde per Akklamation einstimmig SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz. In geheimer Wahl wurden Susanne Blessing, Irmgard Naumann und Wolfgang Oberndorfer zu Vizepräsidenten ernannt. Der Bundesbeirat bestätigte die Frauenchorreferentin Wiltrud Reusch-Weinmann, den Bundesjugendchorleiter Thomas Preiss und wählte Marcel Dreiling zum Nachfolger von Bundeschorleiter Alfons Scheirle aus Fellbach, der Ehrenbundeschorleiter wurde.
Festlicher Beginn mit dem Bundeslied
Es war eine Bundesversammlung, die in die schwäbische Chorgeschichte eingehen wird. Organisation, musikalische Qualität, Zahl der Teilnehmer, Grußworte und Wetter – alles auf hohem Niveau. SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz konnte 504 Delegierte und viele Ehrengäste willkommen heißen, die spätestens beim klangvollen Bundeslied sichtlich beeindruckt waren.
Der Ludwig-Uhland-Chor unter Leitung von Jürgen Knöpfler
Festliche Eröffnung
Musikalisch eingestimmt und umrahmt wurde die feierliche Eröffnung durch den Ludwig Uhland Chor unter der Leitung von Jürgen Knöpfler, der neben romantischen Chorwerken auch eine sehr ausdrucksvolle eigene Komposition vorstellte.
Reutlingens OB Barbara Bosch, Dieter Hillebrand, Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales, Prof. Wolfgang Gönnenwein, Präsident des Landesmusikrats (von links)
Für die Stadt Reutlingen begrüßte Oberbürgermeisterin Barbara Bosch die Versammlung. Als langjährige Chor- und auch sonst bekennende Sängerin hatte sie Heimspiel und die Sympathien der Delegierten für die Musik- und Kulturstadt Reutlingen auf ihrer Seite.
Nicht minder überzeugend war das zweite Grußwort des aktiven Chorsängers Dieter Hillebrand, CDU-Landtagsabgeordneter und Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales. Er sieht den SSB auf dem richtigen Weg bei der Gestaltung der Zukunft und der Beantwortung wichtiger Zukunftsfragen, vor allem im Hinblick auf die „eminent wichtige sozial-kulturelle Aufgabe“ des Sängerbundes. Der Präsident des Landesmusikrats, Professor Wolfgang Gönnenwein, schlug mit seinem Grußwort den ganz großen historischen Bogen über 200 Jahre Bürgertum und Bürgerlichkeit als soziale und kulturelle Erscheinung. Eindringlich appellierte er an die Delegierten und an die Politik gleichermaßen, sich mit ihrem Tun für eine menschlichere Umwelt einzusetzen.
Bericht des Präsidenten
In seinem Bericht ging Dr. Menz zunächst auf die in den letzten beiden Jahren stark gestiegene Akzeptanz für das Singen und die Chorszene sowie auf die große Zahl der erfolgreichen SSB-Veranstaltungen ein: „Die Vielfalt der Chöre ist landauf, landab lebendig. Unsere Chöre sind nicht wegzudenken aus dem Kulturprogramm unserer Städte und Gemeinden. Unsere Vereine sind – trotz aller Veränderungen – Orte froher Gemeinschaft, in denen Feste gefeiert werden, in denen sich Menschen wohl fühlen und nicht nur nebeneinander, sondern auch ein Stück weit miteinander leben.“
Er verwies auf die Ansprache des Bundespräsidenten Horst Köhler bei der Verleihung der Zelterplakette in Bruchsal zur Bedeutung des Singens und der musikalischen Bildung, die wir in SINGEN 4-2008 ganz abgedruckt haben.
„Alles, was wir gemeinsam erreicht haben, ist nicht vom Himmel gefallen, sondern ist mühsam von vielen Frauen und Männern erarbeitet worden, im Alltag, in unterschiedlichen Positionen, immer aus freien Stücken. Für dieses gelebte Ehrenamt möchte ich danken. Unsere Chöre leben von den Menschen, die sich mit ihrer Zeit, ihrer Kraft, mit ihrer Begeisterung einbringen.“
Dr. Menz dankte im einzelnen allen Sängerinnen und Sängern, Dirigentinnen und Dirigenten, denen, welche die Vereine leiten und verwalten, den Gauen und Chorverbänden, dem Präsidium und dem Musikbeirat, seinen Stellvertretern, dem Schatzmeister, der Geschäftsstelle mit Frau Brocks an der Spitze, den vielen Partnern, mit denen der SSB nach außen zusammenarbeitet, namentlich dem Kultusministerium, den anderen Laienmusikverbänden, dem Landesmusikrat und dem Deutschen Chorverband.
„Chöre brauchen Netzwerke.“ Dr. Lorenz Menz
„Wir können froh sein, auf allen Ebenen gute Netzwerke zu haben. Dazu gehören auch alle unsere Fördermitglieder und nicht zuletzt die Familien unserer Sängerinnen und Sänger. Diese Netzwerke müssen wir sehr sorgsam pflegen.“
Dr. Menz nannte die Herausforderungen, die sich massiv auch auf die Chor- und Vereinsarbeit auswirken und auf die es zu reagieren gelte:
– eine immer älter werdende Bevölkerung,
– eine voranschreitende Individualisierung,
– der Trend, sich nicht mehr langfristig binden zu wollen,
– die Umwälzung in der Schule hin zu Ganztagsschulen,
– die Überflutung mit kaum mehr steigerbarem Freizeitangebot.
Doch der SSB-Präsident analysierte nicht nur die Probleme, er nannte auch Lösungsmöglichkeiten:
– Kommunikation und Kooperation untereinander
– Verankerung des gemeinsamen Singens und Musizierens im Kindergarten und in der Grundschule
– Ausbau der Kooperation Schule/Verein
– Nachwuchsarbeit
„Der Mensch von heute lebt in einer globalisierten Welt, er sucht aber auch die Verankerung an einem Ort, der ein Stück Heimat bietet. Chöre sind und bleiben ein Stück dieser liebenswerten Heimat. Hier haben wir eine spannende, großartige gemeinsame Aufgabe.“
Kein falscher Zeigefinger, keine freundliche Sonntagsrede, Fakten, nichts als Fakten. Wie sehr diese nachdenklichen und gleichermaßen motivierenden Gedanken des SSB-Präsidenten auf furchtbaren Boden gefallen waren, zeigte der anhaltende Beifall des Auditoriums.
Bundesschatzmeister Hans Essig
Bundesrechnung – Haushaltsplan
Dank der umfangreichen Vorarbeit, die Schatzmeister Hans Essig sowohl schriftlich wie mündlich gemacht hatte, war das Thema Bundesrechnung 2007 und Haushaltsplan 2008 einer der kürzesten Tagesordnungspunkte. Die Finanzen des SSB sind geordnet, der Schwäbische Sängerbund leistet mit den Beiträgen umfangreiche fachliche und überfachliche Fortbildungsarbeit, was die gemeinsamen Berichte der Frauen- und Frauenchorreferentin sowie der Vorsitzenden der Chorjugend nur bestätigten. Der Bericht der Rechnungsprüfer war die Grundlage für eine einstimmige Entlastung des Bundesschatzmeisters und des Präsidiums.
von links: SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz wurde von den Delegierten einstimmig per Akklamation wiedergewählt. Bei den Vizepräsidenten-Wahlen setzten sich Susanne Blessing, Irmgrad Naumann und Wolfgang Oberndorfer durch.
Wahlen
Im Mittelpunkt des geschäftlichen Teils standen die Wahlen des Präsidenten und seiner drei Stellvertreter. Dr. Lorenz Menz wurde per Akklamation einstimmig in seinem Amt bestätigt und von den Delegierten mit minutenlangem Beifall gewürdigt. Wiedergewählt als Vizepräsidenten wurden Wolfgang Oberndorfer (Präsident des Donau-Bussen-Gaus), Su-sanne Blessing (Chorverband Friedrich Silcher) und – neu in diesem Amt – die Präsidentin des Chorverbands Ludwig Uhland, Irmgard Naumann.
Der neue Namen
Mit der Namensänderung in „Schwäbischer Chorverband e.V.“ und der damit einhergehenden Satzungsänderung vollzog der SSB auch namentlich die fällige Wende vom Männerverband („Sängerbund“) zum Chorverband, in dem die Frauenstimmen längst gleichgezogen haben mit den Männerstimmen.
Schönster Bestandteil der Versammlung war der Moment, in dem hunderte von Kindern zusammen mit ihren Eltern und Erzieherinnen den Saal enterten und im Sinne des Wortes in die Chorwelt der Traditionschöre einbrachen. Mit Begeisterung eroberten sie die Bühne und bezauberten die Delegierten anlässlich der Verleihung von „Felix“-Plaketten an zwölf Reutlinger und einen Wannweiler Kindergarten mit ihren Liedern.
Der Samstag in Reutlingen
Einen Tag vor der Bundesversammlung tagte der Bundesbeirat, um den Sonntag vorzubereiten und mehrere Wahlen abzuwickeln. Doch zuerst lud die Stadt ihre Gäste ein.
Empfang der Stadt Reutlingen
Ein Empfang der Stadt Reutlingen für die Delegierten des Bundesbeirats ging der Sitzung voraus, bei der Bürgermeister Robert Hahn im Foyer des Rathauses auf die kulturelle und speziell musikalische Bedeutung der ehemaligen Freien Reichsstadt und ihrer Klangkörper einging. Irmgard Naumann, Präsidentin des gastgebenden Chorverbands Ludwig Uhland, antwortete ihm direkt und begrüßte ihrerseits die Gäste. SSB-Präsident Dr. Menz bedankte sich in seiner humorvollen Art bei beiden, regte bei so viel lobenden Worten für das Singen ein gemeinsames Lied pro Ratssitzung an und bedankte sich für die Großzügigkeit der Stadt, die dem SSB ihre Listhalle kostenlos zur Verfügung gestellt hatte. Musikalisch umrahmt wurde der Empfang von der Chorgemeinschaft Liedertafel Concordia 1833, die in diesem Jahr ihr 175-jähriges Jubiläum feiert und mit dem sympathischen jungen Dirigenten Friedemann Becker aufwarten kann, dessen Begeisterung sichtbar übersprang auf die Sängerinnen und Sänger der Liedertafel.
Bundesbeirat
Der Bundesbeirat besteht aus den Mitgliedern des Präsidiums, des Musikbeirats, den Vorsitzenden und Chorleitern der Gaue bzw. Chorverbände und tagt jährlich. Alle zwei Jahre bereitet er außerdem die Bundesversammlung vor und wählt den Bundeschorleiter, dessen Stellvertreter, die Frauenchorreferentin des Bundes, den Vorsitzenden der Chorjugend und den Jugendchorleiter des Bundes sowie deren Stellvertreter.
Auch die Sitzung des Bundesbeirats wurde musikalisch eröffnet, diesmal vom Männerchor Rommelsbach unter der Leitung von Peter Gack mit einem Vortrag auf sehr hohem sängerischen Niveau. Das machte ein wenig Mut und ließ für kurze Zeit alle Männerchorkrisengedanken vergessen. Doch danach war Arbeit angesagt und der ganz alltägliche „Ernst des Verbandslebens“.
Bericht des Präsidenten
Drei „M“ sind es seit nunmehr acht Jahren, die sich mit dem Namen „Menz“ verbinden: Mahner, Moderator und Motivator. SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz kam in seinem Bericht auch gleich zur Sache: „Wir sitzen alle im gleichen Boot. Wir haben alle das gleiche Ziel, nämlich dazu beizutragen, dass es unseren Chören gut geht. Nicht nur heute, sondern auch morgen. Diesen Dienst kann man nicht erzwingen. Vereinsarbeit, Verbandsarbeit ist ehrenamtlicher Einsatz. Das macht uns einerseits stark, weil es ein freiwilliger Einsatz ist. Andererseits spürt man im Ehrenamt in einer Zeit zunehmender Professionalisierung auch Grenzen. Als Einzelkämpfer erreichen wir in der Chorfamilie nicht viel. Wir brauchen einander.“
Was so selbstverständlich klingt, scheint manchmal im Alltag nur schwer erreichbar. Deswegen regte Dr. Menz im Präsidium an, nach der Sommerpause die Vorständetagungen der Chorverbände und Gaue zu besuchen, um mit den Vereinen noch besser ins Gespräch zu kommen. Dabei will der SSB-Präsident so viele Termine wie möglich selbst wahrnehmen.
„Wir sind an einem Wendepunkt für die Chorbewegung angekommen und müssen alle Kräfte einsetzen, dass dieser Wendepunkt auf einen weiter erfolgreichen Weg führt.“ (Dr. Menz)
Noch deutlicher wurde Dr. Menz bei seiner Einschätzung der Lage und Entwicklung, auch wenn die Zahlen-entwicklung punktuell betrachtet nicht dramatisch aussieht. „Die Zahl der aktiven Mitglieder ist von 2006 auf 2007 um rund 1.000 zurückgegangen. Nur im Kinderbereich sind Zuwächse zu verzeichnen. Wichtiger als die Veränderung von einem zum anderen Jahr ist aber Trend. Dieser Trend geht insgesamt nach unten. Das Durchschnittsalter in den Chören steigt ständig an. Wir werden in den nächsten Jahren, wenn wir nicht gegensteuern, gewaltige Einbrüche bekommen. 2003 hatten wir mit 1.704 Vereinen den höchsten Stand in der Geschichte des SSB. Fünf Jahre später haben wir bereits 43 Vereine netto verloren. Und wenn man das Durchschnittsalter vieler Chöre sieht, kann man sich an den fünf Fingern ausrechnen, wo wir in fünf Jahren stehen.“
Deswegen muss das Thema Nachwuchsarbeit im Mittelpunkt jeder zukünftigen Arbeit stehen. Es gibt nahezu keine funktionierenden Jugendchöre mehr im SSB, viele Jugendliche schlüpften unter das Dach der Jungen Chöre. Jedoch der Boom der Jungen Chöre hat in den letzten Jahren den Höhepunkt überschritten. Auch sie werden älter. Umso bedeutender wird die Nachwuchsarbeit der Jungen Chöre in ihren Reihen sein.
Auch Fortbildung ist ein zentrales Thema. Der SSB musste in der Vergangenheit immer wieder Seminare wegen mangelnder Beteiligung absagen. „Qualität wird das Thema der Zukunft sein – Qualität erreichen wir aber nur mit gut ausgebildetem Führungspersonal, sowohl im musikalischen als auch im Bereich der Vereinsarbeit. Die Reaktionen auf das Chorfest in Bremen sprechen hier eine deutliche Sprache: Überall dort, wo Qualität geboten wurde, gab es gut besuchte Veranstaltungen mit begeisterten Zuhörern, wo nicht, da sind die Menschen weggegangen und das mit einem negativen Bild vom Chorsingen. Unsere Aufgabe wird es sein, künftig viel mehr darauf zu achten, dass unsere Präsentation nach außen nicht abschreckend sondern ansprechend ist.“
Dr. Menz appellierte eindringlich an die Verantwortlichen der Gaue und Chorverbände, die Zusammenarbeit untereinander weiter zu intensivieren. „Da stecken noch Synergien drin. Wir müssen noch stärker vernetzt und arbeitsteilig arbeiten.“
Ein Gebilde wie der SSB lebt vom internen Gespräch und von der Kommunikation. Der SSB-Präsident machte keinen Hehl daraus, dass Professionalisierung auch oft die Grenzen des Ehrenamtes aufzeigt. Er hält es deswegen für richtig, dass einige Chorverbände und Gaue neben dem Ehrenamt eine „hauptamtliche“ Unterstützung einsetzen.
Schließlich wies Dr. Menz auf das dramatische Wegbrechen der fördernden Mitglieder hin. Hier gelte es, gute Konzepte zu entwickeln, um die Einbußen aufzufangen, ohne dass die Vereine zu bloßen Festorganisatoren würden.
Dr. Menz warnte dennoch vor jeglicher Jammerei und wagte die Prognose: „Die Chorlandschaft wird sich in den nächsten 10 Jahren stärker verändern als sie sich in den vergangenen 50 Jahren verändert hat. Aber sie wird nicht verschwinden. Sie wird neue Wege zu den Menschen finden. Unsere Aufgabe ist es, ein Stück weit Pfadfinder zu sein. Das ist eine spannende Aufgabe, die wir auch lösen werden.“ Diese Herausforderungen gemeinsam angehen zu können, dafür wolle er noch einmal für das Amt des Präsidenten kandidieren.
Unter Vorsitz des Bundesschatzmeisters nahm anschließend der Wahlausschuss seine Arbeit auf, der eine leichte Aufgabe hatte, da sich alle Sitzungsteilnehmer auf Wahlen per Akklamation einigten.
Beiratswahlen im Zeichen sehr profilierter BewerberInnen
Sechs KandidatInnen galt es zu bestätigen und alle Wahlen erfolgten einstimmig. Die musikalische Spitzenposition des SSB hat mit Marcel Dreiling als neuem Bundeschorleiter und Nachfolger von GProf. Scheirle einen seit Jahren von allen Beiratsmitgliedern hoch geschätzten Künstler und Pädagogen erhalten. Ihm zur Seite und nicht minder profiliert steht als Stellvertreter Dieter Aisenbrey. Alte und neue Frauenchorreferentin ist Wiltrud Reusch-Weinmann, eine der erfolgreichsten Dozentinnen im SSB sowie Gründerin und Leiterin des Frauenchores La Chorella. Ebenfalls im Amt bestätigt wurde Bundesjugendchorleiter Thomas Preiß, geliebt und gefeiert von den Kleinen und Großen im Kinder- und Jugendchor des SSB. Neu im Amt sind Katrin Schwarz als stellvertretende Bundesjugendchorleiterin und Sabine Eberspächer (Musikbeirat). (Alle Kandidaten wurden in der Ausgabe 3-2008 der Zeitschrift SINGEN vorgestellt)
Satzungsänderungen und Chorfest
Die im Zusammenhang mit der Umbenennung des Schwäbischen Sängerbundes in „Schwäbischer Chorverband e.V.“ nötigen Satzungsänderungen befürwortete der Bundesbeirat einstimmig. Neue Namensänderungen ehemaliger Gaue in Chorverbände wurden genehmigt.
Weitere Besprechungen galten dem Chorfest 2009 und dem Ort für die Bundesversammlung 2010, für die sich der Chorverband Friedrich Schiller beworben hat. Schließlich berichtete SSB-Präsident Dr. Menz noch von der Gründung des Landesmusikverbandes Baden-Württemberg, dem Zusammenschluss aller Laienmusikverbände.
Marcel Dreiling ist neuer Bundeschorleiter des Verbands
Bei der Bundesbeiratsitzung am Vorabend zur Bundesversammlung wurde Marcel Dreiling aus Rottweil einstimmig zum Bundeschorleiter des Schwäbischen Sängerbundes gewählt. Er ist damit Musikchef des zweitgrößten Laienmusikverbandes im Deutschen Chorverband (DCV), dessen Arbeit er inzwischen auch im DCV-Musikbeirat kreativ und weitsichtig mitgestaltet.
Wolfgang Layer, Bundespressereferent des Schwäbischen Sängerbundes
Mädchenkantorei Rottweil konzertiert mit dem Jungen Chor St. Ursula Villingen und dem Mädchenchor „Scala“ aus Belgien
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 3.06.2008, Chorverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Die Rottweiler Mädchenkantorei und der Junge Chor der St. Ursula Schulen Villingen bekommen Verstärkung: den belgische Mädchenchor „Scala“. Gemeinsam stehen beide Chöre am Mittwoch, 9. Juli 2008, um 19.30 Uhr auf der Bühne des Franziskaner Konzerthauses.
Die jungen Sängerinnen der Scala & Kolacny Brothers aus dem belgischen Aarschot haben sich in den vergangenen Jahren international einen Namen gemacht mit ihren tiefgreifenden Interpretationen zeitgenössischer Songs. Sie verstehen es immer wieder, neue Dimensionen in den bekannten Liedern anzusprechen, Dimensionen die anrühren, mittragen und weiterführen. Die erste rein deutschsprachige CD, „Grenzenlos“, mit ihren ungewöhnlichen Interpretationen von Hits wie „Hungriges Herz“ (Mia) oder „Hier kommt Alex“ (Die Toten Hosen) wurde bereits mehr als 300.000 Mal verkauft und sorgte deutschlandweit bei Live-Auftritten für ausverkaufte Häuser.
Angefangen hat alles 1996 wie bei einem ganz normalen Mädchenchor mit klassischem Repertoire. Die beiden Pianisten-Brüder Steven und Stijn Kolacny hatten in ihrer Freizeit den Chor ins Leben gerufen. Schon bald verließen sie die traditionellen Pfade. Sie fingen an, Pop- und Rocksongs für den Chor selbst zu arrangieren. Die ersten Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Inzwischen singen Scala & Kolacny Brothers in einer eigenen Liga: Sie entwickeln aus dem stimmgewaltigen Gesang der jungen Frauen zwischen 16 und 28 Jahren in Verbindung mit der Melodie und Aussage moderner Pop- und Rochsongs verblüffende Kontraste, wütender und verletzlicher als das Original oder so tieftraurig, dass es die Zuhörer erschauern lässt.
Zu diesem international bekannten Chor hat die Mädchenkantorei und der Junge Chor unter Leitung von Andreas Puttkammer vor einiger Zeit Kontakt aufgenommen und ihn nach Villingen eingeladen. Chorleiter Steven Kolacny sagte gerne zu. So machen etwa 30 Sängerinnen von Scala auf ihrer Deutschlandtournee am 9. Juli einen Abstecher nach Villingen. Und mit ihnen auf der Bühne stehen die Mädchenkantorei Rottweil und der Junge Chor.
Konzertreise der Amici del Canto nach Italien
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.06.2008, ARCHIV: Chorverband Enz, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Seit Gründung der DIG Mühlacker veranstaltet der Chor „Amici del Canto Italiano“ alle 2 Jahre eine 5 – tägige Chorreise am Himmelfahrtstag nach Italien. Seit Jahren geht diese Reise immer wieder nach San Daniele in Friuli, der Heimat unserer Chorleiterin. Auch in diesem Jahr war es so. Nach dem Exkursionsprogramm am 2.Tag wurde am 3.Tag in verschiedenen Kirchen un ähnlichen Veranstaltungsorten gesungen. Am 4.Tag begleitete der Chor die Heilige Messe in der „Chiesa di San Tomaso Apostolo“ in Moruzzo.
In diesem Jahr begleitete uns das Mandolinenorchester der Naturfreunde Bretten, die uns seit langer Zeit freundschaftlich verbunden sind. aber war alles anders. Das wirkte sich natürlich ganz besonders auf die Programmvielfalt aus. Mandolinen und Italien sind aus deutscher Sicht nicht voneinander zu trennen und so war neben dem freundschaftlichen Miteinander auch das gemeinsame Auftreten bei den Konzerten eine tolle Sache und wir konnten viel Lob mit nach Hause nehmen. Das Miteinander von Mandolinengruppe und Chor war von der menschlichen Seite her eine gelungene Sache und es wurden freundschaftliche Kontakte geknüpft. In diesem Sinne wollen wir uns auch bei der Mandolinentruppe mit ihrem Dirigenten Bernd Lofink und dem organisatorischen Leiter Gerd Schüle recht herzlich bedanken.
75 Jahre Chorgemeinschaft Tübingen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.06.2008, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare geschlossen
Festkonzert mit Ehrungen im Bezirk Tübingen
Die Chorgemeinschaft Tübingen feierte am 26. April 2008 mit einem Festkonzert ihr 75-jähriges Bestehen. Gegründet im Jahr 1933 von sieben Vereinen, stellt sie heute mit 15 Gesangvereinen aus der Stadt Tübingen und deren Stadtteilen und mit über 650 Sängerinnen und Sängern die älteste und größte Chorgemeinschaft im Chorverband Ludwig Uhland dar.
Die zwölf am Festkonzert mitwirkenden Vereine boten ein breites Spektrum chorischer Vielfalt innerhalb der Chorgemeinschaft. Gemischte Chöre und Männerchöre, berufsständische Chöre und Junge (oder jung gebliebene) Chöre, einfache und gehobene Volkslieder, geistliche Lieder, Spirituals und Evergreens zeigten (fast) die ganze Bandbreite der Chorliteratur auf.
Der Vorsitzende der Chorgemeinschaft, Ernst-Moritz Friedrichs, gab in seiner Begrüßung einen kurzen Rückblick auf die Geschichte der Chorgemeinschaft. Anerkennende Grußworte und Glückwünsche sprachen Oberbürgermeister Boris Palmer, Tübingen, die Vorsitzende des Chorverbandes Ludwig Uhland, Irmgard Naumann, und der Vorsitzende des Bezirks Tübingen, Klaus-Peter Hanser, aus.
Eingebunden in das Festkonzert war die Ehrung von 35 Sängerinnen und Sängern aus Vereinen des Bezirks Tübingen für langjähriges Singen im Chor durch den Deutschen Chorverband, den Schwäbischen Sängerbund und die Chorgemeinschaft Ludwig Uhland. Im einzelnen konnten für 70 Jahre Singen eine Sängerin, für 60 Jahre drei Sänger/innen, für 50 Jahre sechs Sänger, für 40 Jahre elf Sänger/innen und für 30 Jahre 14 Sänger/innen geehrt werden. Die jeweiligen Ehrenurkunden und Ehrennadeln wurden von Mitgliedern des Präsidiums und des Beirats des Chorverbandes übergeben. Durch die gute Organisation und die Einstreuung der Ehrungsblöcke in das Festkonzert erhielten die Ehrungen den verdienten würdigen Rahmen.
Vor Beginn des Festkonzertes, in der Pause und nach dem Ende des Konzertes verschaffte die Bewirtung durch den Gesangverein Bühl gute leibliche Voraussetzungen für viele wertvolle Gespräche zwischen den Sänger/innen und deren Gästen.
Bundesversammlung in Reutlingen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2.06.2008, Chorverband Ludwig Uhland, 2 Kommentare
Der Chorverband Ludwig Uhland war in diesem Jahr Gastgeber für die Bundesversammlung des Schwäbischen Sängerbundes. 504 Delegierte waren in der Listhalle eingetroffen und erlebten eine bestens organisierte und wunderbar vorbereitete Veranstaltung. Aufmerksame Zuhörer erkannten deutlich, wieviel Arbeit hinter einer solchen Aktion steckt, mehrfach wurden die Verantwortlichen der Geschäftsstelle sowie im Chorverband Ludwig Uhland für ihre Mühen gelobt. Schon die musikalische Eröffnung durch den Ludwig Uhland Chor unter Leitung von Chormeister Jürgen Knöpfler liess erahnen, auf welch hohem Niveau der Tag ablaufen würde. Die Begrüßung durch Präsident Dr. Lorenz Menz zeigte deutlich die Ziele der Chorvereine auf. Auch die übrigen Redner zu Beginn betonten immer wieder die wichtige Bedeutung des Chorgesanges in der heutigen Zeit, ganz gleich in welchen Altersgruppen. Die Kulturstadt Reutlingen wurde ausführlich von Oberbürgermeisterin Barbara Bosch vorgestellt und sie betonte auch ihr persönliches großes Interesse an den Gesangvereinen.
Bevor es zur Tagesordnung ging, sorgte die Chorgemeinschaft Mössingen unter Leitung von Martin Koller mit zwei flotten Songs für beste Stimmung und danach konnte man Berichte der verschiedenen Referenten bzw. Referentinnen über die Arbeit in den zurückliegenden zwei Jahren hören. Unglaublich viele Termine wurden genannt, Schulungen, Seminare, Fortbildungsmöglichkeiten für jede Gruppierung. Zwischendurch musste die Tagesordnung unterbrochen werden, denn die eingeladenen Kinder aus den Reutlinger Kindergärten waren nicht mehr zu halten. Etwa 300 Kinder mit Eltern und Erzieherinnen stürmten auf die Bühne, um zu singen und ihre Felix-Plakette entgegen zu nehmen. Im Saal herrschte aufgrund dieser bei einer Bundesversammlung völlig ungewohnten Situation eine fröhliche Stimmung und die Kinder ernteten stürmischen Applaus. Dr. Burkhard Rahn, Vorsitzender beim Liederkranz Reutlingen, war der Initiator dieser Aktion, die Irmgard Naumann und Sybille Brückel in den Kindergärten durchführten. Das Thema „Jugend“ stand damit wirklich im Mittelpunkt der Veranstaltung und man erfuhr auch vom Bundeschorleiter Thomas Preiß, welche Wege der SSB den Kindern und Jugendlichen in Zukunft ebnen wird. Die Felix-Kinder zeigten deutlich: ohne Kinder und Jugend geht es nicht.
Dr. Menz informierte über die am Tag vorher stattgefundenen Wahlen: zum Bundeschorleiter wurde Marcel Dreiling gewählt, sein Stellvertreter ist Dieter Aisenbrey, Bundesjugendchorleiter Thomas Preiß wurde in seinem Amt bestätigt, als Stellvertreterin wurde Katrin Schwarz gewählt. Sabine Eberspächer ist neu im Beirat und Frau Wiltrud Reusch-Weinmann ist weiterhin als Frauenchorreferentin tätig.
Die drei Vizepräsidenten im SSB wurden von der Versammlung gewählt: künftig werden es Irmgard Naumann, Susanne Blessing und Wolfgang Oberndorfer sein.
Der Tag hatte darüber hinaus eine historische Dimension: nach 159 Jahren wurde über einen neuen Namen des SSB entschieden: er nennt sich nun Schwäbischer Chorverband.
Eine ganz besondere Situation ergab sich durch die Verabschiedung des bisherigen Bundeschorleiters Alfons Scheirle. Der Nachmittag war ihm gewidmet und man spürte bei allen gesungenen Liedern und der Laudatio von Dr. Menz, wie schwer dieser Abschied fällt. Manche Träne glitzerte in den Augen bei den wunderbaren Chorvorträgen von La Chorella, d’aChor, den chooories und dem Chor Ochsenhausen. Alfons Scheirle wird jedem, der mit ihm sang, bei ihm lernte und ihn kennen lernen durfte, unvergessen bleiben. Und auch beim Abschied zeigte er sich wieder beispielhaft, in dem er einen Nachfolger präsentierte, der schon jetzt die Herzen der Sängerinnen und Sänger gewonnen hat: Marcel Dreiling. Mit ihm zusammen wird Scheirle aber auch künftig noch einiges bewegen. Das „Alfons-Scheirle-Motiv“ in der Musikgeschichte präsentierten die Mitglieder des Musikausschusses und überraschten mit unkonventionellen Fakten und Tönen. Gemeinsames Singen mit allen Anwesenden und ein Schlußlied beendeten einen beeindruckenden Tag.
Chorreise nach Thüringen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 29.05.2008, ARCHIV: Chorverband Enz, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Der Männer-Projektchor des Chorverbandes Enz unternahm eine viertägige Chorreise nach Thüringen. Schon vor einigen Jahren hatte das Chormitglied Siegfried Lepold, aus Gotha stammend, Kontakte zum Sängerkreis Gotha / Ilm
geknüpft. Die begonnene Beziehung zum SängerkreiGotha / Ilm wurde nun mit dem Besuch des Männer-Projektchores (MPC) weiter vertieft. Die Reisegruppe bestand aus 80 Sängern, aus 67 Gesangvereinen des Chorverbandes Enz, und 60 Begleitpersonen. Das Ziel war die Thüringische Landeshauptstadt Erfurt.
Der Chor sang sich mit niveauvollen Auftritten in die Herzen der Thüringer. So auch auf dem alten Rittergut im beschaulichen Ballstädt, wo eigens hiefür ein großes Open-Air-Frühlingskonzert veranstaltet wurde. In der Thüringischen Presse wurde der Besuch des Männerchores als „Extraklasse aus Baden-Württemberg“ angekündigt. Der Vereinsvorsitzende de Ballstädter Männerchores Horst Dünkel, sowie Vertreter des Sängerkreises Gotha / Ilm dankten Chormeister Werner Dippon und den Sängern des MPC mit bewegten Worten.
Am zweiten Tag der Reise besuchte die Reisegruppe das ehemalige Konzentrationslager Buchenwald. Nicht ohne beklemmende Gefühle verweilte die Reisegruppe an der Gedenkstätte. Nach dem gesungenen Chorsatz „Frieden“ (von Gotthilf Fischer), im Eingangsbereich des ehemaligen Lagers, wurde die Fahrt nach Weimar fortgesetzt.
Weimar ist einabsolutes Muss, entlang der Klassikerstraße. Wo sonst könnte man besser auf den Spuren von Goethe und Schiller wandeln. Dass Weimar 1999 zur Kulturhauptstadt Europas ernannt, noch einiges mehr an historischer Geschichte und Kunst zu bieten hat, erfuhren die Teilnehmer bei der zweistündigen Stadtführung. Aber auch die Landeshauptstadt Erfurt entzückte mit historischen Sehenswürdigkeiten und ihrem neu renoviertem Stadtkern. Am zweiten Abend hatte Chorleiter Dippon die Ehre mit dem Chor die Abendvesper im Erfurter Dom mit zu gestalten. Es gab wohl keinen in
der Reisegruppe, der nicht überwältigt war, von diesem Bauwerk aus der Gotik (1154-1450). Auch die Akustik erwies sich als gigantisch und unterstrich den vollen Klangkörper und die ausgereifte Präzision des Männerchores.
Am dritten Tag der Reise, dem Sonntag, gestaltete der MPC den Gottesdienst in der Gothaer evangelischen Margarethenkirche mit. Chorleiter Werner Dippon ließ es sich nicht nehmen, in der Heimatkirche und dem Geburtsort von Siegfried Lepold, anschließend ein kleines, gelungenes Chorkonzert zu geben. Im Anschluss fuhr die Reisegruppe in den Thüringer Wald zum Inselsberg (916 m). Danach stand noch ein Besuch des Ohrdrufer „Technikmuseums der besonderen Art“ auf dem Programm. Hier konnte auch der sogenannte „Tobiashammer“, ein technisches Denkmal besichtigt werden. Mit dem Besuch und Besichtigung der Wartburg endete die viertägige Chorreise.
Es war ein gelungener Abschluss und ein besonderes Erlebnis für alle, die zum ersten Mal dieses Welt-Kulturerbe sahen. Auch hier präsentierte der Verbandschormeister des Chorverbandes Enz Werner Dippon den Männer-Projektchor, der auf der Reise überall großen Anklang fand.
150 Jahre MGV Harthausen/Scher
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 29.05.2008, Chorverband Zollernalb, 1 Kommentar
Ganz in der Tradition der Gründerjahre vor 150 Jahren wurde das Jubiläumskonzert vom Männergesangverein (MGV) Harthausen eröffnet. Ein großer Chor aller Mitwirkenden Sänger/innen und ein Bläserensemble vom Musikverein Harthausen ließ das Bundeslied “Brüder reicht die Hand zum Bunde”, nach Musik von W.A. Mozart feierlich erklingen. Dieser Beginn war der Auftakt einer Jubiläumsveranstaltung, die dem zahlenmäßig kleinen Chor in der vollen Harthauser Festhalle zur Ehre gereicht. Ganz im Sinne der Mut machenden Grußworte von Schirmherrin Bürgermeisterin Gabriele Schlee, dem Gaupräsidenten Helmut Miller, Werner Winkler vom Sängerbezirk Sigmaringen und Ortsvorsteher Emil Oswald war das abwechslungsreiche Programm beim Empfang von Ehrengästen und Vereinsvertretern wie beim Festkonzert gestaltet. Andreas Gauggel, ein von vielen Vorbereitungen gestresster Vorsitzender, sah man Freude und Erfüllung während seiner Begrüßung an. Seinen Dank für Mithilfe und ideelle wie materielle Unterstützung an viele Adressen, richtete er besonders an die Harthauser Musiker, die in selten erlebter Kameradschaft, den Sängern im Jubiläumsjahr zu Seite stehen. Während des Programms beeindruckte der Gastgeber unter Leitung von Manfred Hengstler mit Chorbeiträgen in denen nicht nur die Melodien erfreuten, sondern gleichsam die Texte die Zuhörer daran erinnerten, dass Zeit in jeder Epoche ein Geschenk ist. “Jahre kommen, Jahre gehen” war passend den Bogen von 1858 bis zur Gegenwart zu spannen. Mit einem Chorsatz nach einem Kirchenlied wurde der Verstorbenen des Vereins gedacht. Zwischen den Darbietungen der Gastchöre wurden noch Grußworte gehalten und eine Chronik verlesen. Zuvor bezeugte jedoch der Musikverein mit seinem Blasorchester unter Leitung von Dr. Jochen Rieber mit hervorragender Internation von “La Storia”, der ungarisch beschwingten “Anitschka” und dem schwungvollen Fliegermarsch von H. Dostal seine Verbundenheit zum Jubiläumschor. Otto Abt führte umsichtig galant durch den Abend und machte jedem Gastchor vor seinem Auftritt mit einer Kurzbiografie bekannt. Im musikalischen Part führte der Junge Chor “cantus iuvenis” unter Chorleiter Oliver Geiger und begleitet von Pianist Bernd Koch mit zwei bekannten Hits gefühlvoll ins Reich des Musicals. Ehrenchorleiter Sigmund Traub zog in gekonnter Rhetorik zum Motto “ MGV wird 150 Jahre alt” einen Faden durch eineinhalb Jahrhunderte Vereinsgeschichte, wobei es ihm gelang, vielen besonderer Ereignissen den gebotenen Rahmen zu geben, ohne dass sein Rückblick die Spannung verlor. Bürgermeisterin Schlee erweckte in ihrem Grußwort Hoffnungen bei den Sängern mit ihrer Feststellung: “ Die Menschen brauchten wieder musische Komponente um sich seelisch und geistig im Gleichgewicht zu halten. Am diesem Gleichgewicht fehle es den Sängern vom MGV Harthausen nicht; sie singen mit Freude und Erfolg und noch sei kein Ende des Anfangs vor 150 Jahren in Sicht ”. Unter starken Beifall gratulierte sie Vorsitzenden Andreas Gauggel und übergab ihm die Jubiläumsgabe der Gemeinde. Nach dem Gesangsbeitrag vom MGV Winterlingen, der im gleichaltrigen Jubiläumsstress steht, freute sich Gaupräsident Helmut Miller über die zukunftsweisenden Worte der Schirmherrin. Er gratulierte für den Zollernalb-Sängergau zum stolzen Jubiläum und dankte den Sängern, die mit ihrem MGV in all den Jahren eine Säule des kulturellen und gesellschaftlichen Lebens war und heute noch ist. Vom Deutschen Chorverband bekam der Jubiläumschor durch den Gaupräsidenten eine spezielle Urkunde mit einem dicken Dankeschön des Präsidenten verliehen. Nach Ehrungen durch Sängergau und Chorverband überraschten die Sänger vom MGV Jungingen und Harthausen unter Leitung vom Junginger Vorsitzenden Andreas Nam ihren für 40 Jahre Chorleitertätigkeit geehrten Manfred Hengstler mit zwei Liedern. Die Harthauser Vereine, die nach Ausführungen vom Fördervereinsvorsitzenden Emil Oswald untereinander ein gutes Verhältnis pflegen, gratulierten dem Männergesangverein mit einer farblich anschaulich gestalteten Fahnenschleife. Danach erwies der gemischte Chor “Eintracht” Winterlingen unter Chorleiter Geiger dem Jubilar seine Reverenz mit zwei festlich beschwingten Liedern. Einen Ohrenschmaus boten noch mal alle Chöre unter Manfred Hengstler mit dem Bläserensemble (zwei) vom Musikverein mit dem klangvollen Vortag “Lobt den Herrn der Welt”. Mit den Darbietungen vom Männnervokalensemble Zollernalb, das unter Chorleiter Jürgen Bolle mit drei getragenen und zwei heiteren Chorsätzen seine Visitenkarte abgab, ging mit Dankesworten des Vorsitzenden ein gesellschaftlicher Höhepunkt im Jubiläumsjahr zu Ende.
Feuriger Sang und Klang bei der Eintracht Maselheim
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 26.05.2008, Oberschwäbischer Chorverband, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Am 03.05.08 fand in der Mehrzweckhalle in Maselheim das Frühjahrskonzert des Männergesangvereins „Eintracht Maselheim“ statt. Unter dem Motto „Feuriger Sang und Mandolinenklang“ hatte die Eintracht den Kinderchor „GIN“ Maselheim, den jungen Chor „Canta Bella“ aus Sulmingen und den Mandolinenclub Wangen bei Illerrieden zu Gast. weiterlesen »
Frühling – Liebe – Gesang beim Liederkranz Talheim
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 25.05.2008, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare geschlossen
Frühjahrsfeier des Liederkranz Talheim
Schon im Vorfeld zeichnete sich das Motto der Frühjahrsfeier ab: dem Mitglied Eberhard Haug wurde zu seinem 70. Geburtstag ein kleiner Vorgeschmack geboten mit „öffnet die Türen, die zur Freundschaft führen“. Musik ist sein Leben, so die Vorsitzende Ute Steinhilber, die den Jubilar beglückwünschte. Frühlingsgefühle kamen jedoch erst recht auf, als die Gäste die Festhalle als duftendes Frühlingsparadies vorfanden. Der passende gute Ton kam mit dem ersten Lied „Hello dolly“ des gemischten Chores unter der Leitung von Regina Störk. Sie führte mit heiteren Geschichten zu den Themen „Singen“ und „Liebe“ durch das Programm. Schlagermelodien drehten sich ebenfalls um diese Themen. So richtig frische Frühlingsluft und Bewegung kam mit der Kindertanzgruppe in den Saal. Zu ihrem Lieblingshit tanzten und wirbelten die Mädchen schwungvoll über die Bühne, angeleitet von Regine Plankenhorn. Farbenfroh und frisch traten auch die Jugendchor-Mädchen auf und präsentierten unter der Leitung von Regina Störk ihre Songs, die Yvonne Holzäpfel mit ihen einstudiert hatte.
Silberne Klänge aus blitzenden Blasinstrumenten waren danach zu hören. Eine Bläsergruppe der Jugendmusikschule bereicherte das Programm. Nach einer Pause wurde mit „Öfter mal was neues wagen“ ein weiterer Höhepunkt eingeleitet. Für 50 Jahre aktives Singen und Treue zum Verein ehrte Ute Steinhilber Alfred Bulmer und ihren Vater Albert Steinhilber. Dieser wurde außerdem zu seiner Überraschung vom Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt, nachdem er 42 Jahre lang erster Vorsitzender war, ein wohlverdienter Titel!
„Sing mit mir“ leitete zum letzten Teil des Abends über, in dem „Melodien zum Verlieben“ zu hören waren und „Rosen aus dem Süden“. Ute Steinhilber bedankte sich bei allen mit liebevollen Worten. In schönster Frühlingslaune klang die Frühjahrsfeier aus.
175 Jahre Chorgemeinschaft Liedertafel-Concordia Reutlingen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 25.05.2008, Chorverband Ludwig Uhland, Kommentare geschlossen
Jubiläumsmatinee im Spitalhof in Reutlingen.
Vorstand Hans Schäfer von Oberbürgermeisterin Barbara Bosch mit der Verdienstmedaille der Stadt Reutlingen ausgezeichnet.
Volles Haus zum Jubiläumsauftakt. „Willkommen seid alle von nah und fern, ihr wertesten Freunde, ihr Damen und Herrn“ – mit denselben Worten, mit denen vor 175 Jahren bei der Gründung des Vereins die Gäste begrüßt wurden, hieß Vorsitzender Hans Schäfer die Besucher der Chorgemeinschaft Liedertafel Concordia 1833 am Sonntagvormittag willkommen. Noch ehe bei der Jubiläumsmatinee die ersten Lieder erklingen, platzt der Spitalhof aus allen Nähten. Stadträte, Vertreter befreundeter Vereine und andere Wegbegleiter haben sich auf den Weg gemacht, um mit einem der traditionsreichsten Vereine der Stadt zu feiern. Den musikalischen Rahmen gestalteten die Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Friedemann Becker mit einem gelungenen Programm, perfekt auf den Anlass abgestimmt. Stücke der Klassiker wie Mozart, Beethoven und Verdi waren dabei, zwei Lieder aus der Feder des langjährigen Chorleiters Hugo Herrmann, aber auch moderne Evergreens wie „Lebe dein Leben“ von Otto Groll. Das letzte Stück, mit dem sich die Lico musikalisch von ihrem Publikum verabschiedete, stammt aus der Feder des neuen jungen Chorleiters Friedemann Becker.
Und gar nicht wenige Ehrengäste haben etwas mitgebracht: Oberbürgermeisterin Barbara Bosch zauberte nicht nur den obligatorischen städtischen Jubiläumsscheck aus der Handtasche, sondern auch die Verdienstmedaille der Stadt für Hans Schäfer, der den Lico-Vorsitz vor fast einem Vierteljahrhundert übernommen hat. „Tag und Nacht denken Sie an die Lico“ , würdigte sie das unermüdliche Engagement des 70-jährigen, der Medaille, Urkunde und Scheck gut gelaunt kommentiert: „Eine Tante, die etwas mitbringt, ist besser als ein Onkel, der Klavier spielt“, frei nach Wilhelm Busch.
Barbara Bosch hat aber auch noch einen Rückblick aufs Gründungsjahr dabei, auf die 66 Mannen, die – von der Obrigkeit misstrauisch beäugt – die Lico gründeten: „Aufmüpfige Protestler und Umstürzler“, die das Gründungsverbot für politische Vereinigungen singend umgingen. Dazu passt die Zeile „alle Menschen werden Brüder“ aus der „Ode an die Freude“, einer der Beiträge des gemischten Chores zum Matineeprogramm, das außerdem mit der „Liebesfeier“ des Frauenchors und dem „Haus der Reinen“ des Männerchors aufwartete.
Und mit einem Wiedersehen mit Martin Kuhn: 32 Jahre lang hat er den Chor geleitet, zur Feier des Jubiläums erklimmt er noch einmal das Dirigentenpult für den Gefangenenchor aus „Nabucco“. Dafür erntete der Ehrenchormeister stürmischen Applaus.
Musik ist und bleibt eben eine der schönsten Ausdrucksformen und sie vereint die Menschen, unterstreicht Landrat Thomas Reumann: Musik wendet sich direkt an die Seele, wird von allen Menschen auf der ganzen Welt verstanden, kann sanfter und gütiger machen. Der Faszination Musik, der Lust, rhythmische und melodiöse Töne zu erzeugen, seien die Menschen zu allen Zeiten erleben – und tun sie es, wie im Falle der Lico, in der Gemeinschaft, trägt es obendrein auch noch dazu bei, „das kulturelle Leben im Landkreis zu bereichern und entscheidend mitzugestalten“, lobt der Landrat.
Und das mit viel Begeisterung, Gemeinschaftssinn und harter Arbeit, so Dr. Lorenz Menz, Präsident des Schwäbischen Sängerbundes: „Das sind die Elemente, die wir brauchen.“ Die große Vergangenheit der Lico sei auch ein Fundament für die Zukunft des Chorgesangs: „Der Boden rund um die Achalm ist fruchtbar für Chöre, weil die Verantwortlichen ein Gespür für gewachsene Tradition und Freude am feiern haben und offen für Neues sind.“
Trotz des hohen Alters äußerst lebendig, bescheinigt die Präsidentin des Chorverbandes Ludwig Uhland, Irmgad Naumann, der Lico augenzwinkernd. „Ein Garant für höchsten musikalischen Anspruch, weil die Mitglieder das Ich-Gefühl gegen ein Wir-Gefühl eingetauscht und die Verantwortlichen den Mut haben, Dinge zu ändern, für die es sich lohnt, Kraft einzusetzen“.