Vocal im Spital 2008
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 23.06.2008, Oberschwäbischer Chorverband, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Nach dem großen Erfolg des ersten VIS im Jahr 2006, veranstalteten die Chöre der Region Biberach am 15. Juni das zweite Vocal im Spital. Leider war das Hergöttle von Biberach nicht ganz auf der Seite der Veranstalter, denn es war eine unterkühlte Veranstaltung aber wenigstens hatte Petrus ein Einsehen und hielt den Regen bis zum Schluss zurück.
Die Idee von VIS war, weg vom traditionellen Regionssingen, bei dem sich nur die alten Chöre gegenseitig ansingen, hin zu einer Veranstaltung bei der die Vielfalt der Chormusik einem breiten Publikum präsentiert wird. So war auch diesmal ein Mix aus Kinder-, Jugend-, jungen- und natürlich den traditionellen Chören im Spitalhof vertreten. weiterlesen »
20 Jahre MGV- Chorgemeinschaft Grünkraut
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 22.06.2008, Oberschwäbischer Chorverband, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Fröhlicher Auftakt des Jubiläumsjahres mit der Matinee vom 8. Juni 2008.
Natürlich, natürlich… der Gedanke war uns auch schon gekommen. Ist in unsere Köpfe geschlüpft um dann auf Zehenspitzen am Rande unseres Bewusstseins herumzuschleichen: 20 Jahre sind eine lange Zeit! So richtig bewusst wurde uns dies, als der Jugendchor unsere Matinee eröffnete. Von jungen Menschen mit jungen Stimmen gesungen erklangen Lieder wie „I´m sailing“ oder „Killing me softly“, hatten wir diese nicht selbst eben erst gesungen? weiterlesen »
Landes-Musik-Festival 2008 präsentiert sich der Presse
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 19.06.2008, Chorverband Friedrich Schiller, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Das berühmte Hornmoldhaus – gleich neben dem Rathaus
19. Juni 2008 – Bietigheim, Rathaus Zimmer 204
Die Programme fürs Festival waren noch warm aus der Druckmaschine und das Auto von Frau Dr. Petra Schneidewind, Präsidentin des Bundes Deutscher Zupfmusiker (BDZ), das ansonsten den Inhalt zweier Kindersitze gewöhnt ist, hing durch unter der Last vieler tausender Programme. Was „in der Luft lag“, war unschwer als Drucklack zu identifizieren. Der BDZ als mitveranstaltender Juniorpartner des Schwäbischen Sängerbundes hatte sich um Gestaltung und Druck der Programme gekümmert, der SSB um den größten Teil der Organisation dieses jährlichen Laienmusikfestivals in Baden-Württemberg.
Gastgeber OB Jürgen Kessing begrüßte die erfreulich große Zahl der Pressevertreter(innen), den Präsidenten des SSB, Dr. Lorenz Menz, Frau Dr. Schneidewind, den SSB-Vizepräsidenten Wolfgang Oberndorfer, die Geschäftsführerinnen von SSB und Badischem Sängerbund, Monika Brocks und Monika Sommer, die Vertreter des Chorverbands Friedrich Schiller, des Deutschen Harmonika Verbandes und SSB-Bundespressereferent Wolfgang Layer.
Bietigheim-Bissingen setzt auf musikalische Früherziehung
Die erste große Überraschung der Pressekonferenz kam nicht von den Laienmusikverbänden, sondern vom Oberbürgermeister Jürgen Kessing. Seine Stadt setze auf musikalische Früherziehung. Ab Herbst werde es in Kooperation mit Fachkräften der Musikschule ein verbindliches Angebot an alle Kindergärten in Bietigheim-Bissingen für eine qualifizierte musikalische Früherziehung geben. Der Beifall hierfür war ihm gewiss.
SSB-Präsident Dr. Lorenz Menz bedankte sich für die Gastfreundschaft und die tatkräftige Unterstützung der Stadt, wagte die Prognose, dass das 11. Landes-Musik-Festival ein Hochfest der Laienmusik werden würde. Er wies auf die Einzigartigkeit jedes Landes-Musik-Festivals hin, geprägt von den Besonderheiten der jeweiligen Städte. Jedes Festival zeigte und zeige die Offenheit der Laienmusik, die sich am 28. Juni in Bietigheim mit 63 Chören und 20 Instrumentalensembles präsentieren wird. Insgesamt rund 3000 Musikerinnen und Musiker werden an diesem Tag Bietigheim zur eintägigen Musikhauptstadt Baden-Württembergs machen.
„Laienmusik ist kein Auslaufmodell“, betonte Dr. Menz, sondern auch für junge Leute der Garant für ein glückliches Leben in der Zukunft. Bereits einen Tag vor dem eigentlichen Landes-Musik-Festival wird es für Schülerinnen und Schüler von Hauptschulen, Realschulen und Gymnasien einen Workshoptag rund um Produktion, Vermarktung und Verwertung von Musik im Jugendbereich geben.
Bei den Fragen der Presse überwog das Interesse am Jugendbereich und an der Nachwuchsförderung in den Laienmusikverbänden. Dr. Menz wies darauf hin, dass es im Chorbereich bei der für Jugendliche fehlenden Attraktivität vieler Traditionschöre nicht unbedingt um eine Frage des Alters und der Literatur ginge, sondern um eine Frage der Qualität. Jugend ließe sich von Qualität begeistern. Wo deutsche Volkslieder so niveauvoll und überzeugend gesungen würden wie z.B. bei den Aurelius Chorknaben in Calw, gäbe es kein Pro und Contra Volkslied bei jungen Menschen.
Wir sind stark, weil wir zueinander steh’n
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 18.06.2008, Chorverband Region Kocher, Kommentare geschlossen
Chor- und Freizeitreffen der Chorjugend im Kochergau
Nicht nur der Mergentheimer Werbe- und Veranstaltungsleiter Peter Dittgen freute sich, die 200 Kinder aus dem Kochergau (samt vieler Eltern) in der Wandelhalle begrüßen zu können. Auch mehrere Kurgäste fanden den Weg zum Konzert der Kinder- und Jugendchöre. Sie erlebten getreu dem Motto „unsere Lieblingslieder“ einen fröhlichen Vormittag. Eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung sei das Singen, so P. Dittgen, und wünschte allen einen wunderschönen Tag in Bad Mergentheim. Nach dem Konzert stand noch ein Besuch des Wildtierparks auf dem Programm.
Acht Kinder- und Jugendchöre waren der Einladung der Chorjugend im Kochergau gefolgt und zeigten bei ihrem 21. Chor- und Freizeittreffen am letzten Tag des Monats Mai, dass Sie musikalisch einiges zu bieten hatten. Als Einstimmung sangen alle Kinder gemeinsam unter der Leitung von Kochergau-Jugendchorleiter Ulrich Dachtler „Wir sind stark, weil wir zueinander steh`n“ und die Wandelhalle bebte.
Der Chor Young Generation of Braunsbach begann das Singen der einzelnen Chöre mit nachdenklichen und Mut machenden Liedern von Clemens Bittlinger und Rolf Zuckowski, sowie dem ernstesten Lied des Vormittags “Wir lassen die Kraniche fliegen”, welches an den Atombombenabwurf auf Hiroshima erinnerte. Lustiger ging es beim Kinder- und Jugendchor Oberginsbach zu, der mit dem Elefant in die Disco ging und über die Schweine -oben ohne- die „Nackidei“ von R. Zuckowski sang. Voller Begeisterung waren die Tullauer Schlossgeister bei der Sache; kein Wunder, wenn einige fünf-jährige auf der Bühne stehen. Sie schmetterten auf Herry Belafontes „Matilda“ ihr „Mathilde die Schnecke“ und ließen beim WM-Lied der Sportfreunde Stiller die Deutschlandfahnen wehen.
Klassisch ging es der Kinderchor Lorenzenzimmern an, der mit der Vertonung von „Unsere kleine Nachtmusik“ von W.A. Mozart imponierte, und mit „komm lieber Mai und mache“ sowie „Hörst du den Vogelsang“ zwei passende Frühlingslieder vortrug. Auf Lücke gestellt und mit einfachen Choreographien wurde es beim Kinder- und Jugendchor der Altdorfer Sing- und Spielgemeinschaft einerseits wieder moderner: „Wind of Change“ von Scorpions mit Synthesizer Klängen begleitet, anderseits schwäbisch: wie nützlich und warm „A Weschd, in lila oder blau, die hot mei Oma strickt“ wurde auf die Melodie von „Go West“ von den Pet Shop Boys überzeugend besungen. Der Forchtenberger Chor Sternenfänger, unter der Leitung von Kochergau-Jugendchorleiter Ulrich Dachtler, ließ „Die Gedanken sind frei“, „Wir sind Kinder“ und „Nessaja“ von Rolf Zuckowski erklingen. „Pizza, Pommes und Spaghetti“ sind die Lieblingsspeisen der Zebrafinken aus Lachweiler-Geißelhardt. International beendete der Kinderchor Liederkranz Michelfeld den bunten Liederreigen mit: „Der Schuhputzer“, „Music in the air“ und „Uns locken die sonnigen Tage“, einem Studentenlied aus Schweden. Mit viel Schwung und heiserer Stimme stimmte Ulrich Dachtler das gemeinsame Abschlusslied „Ketchup“ an. Bemerkenswert war, dass auch den letzten Chören nach eineinhalb Stunden Programm noch konzentriert und ohne Nebengeräusche zugehört wurde.
Absoluter Star des Vormittags war aber „Rudi“, die Handpuppe von Bauchrednerin Ursula Seitz. Frech und mit Humor eroberte er das Herz der jungen und älteren Zuhörer und verliebte sich in ein Chormädchen aus Michelfeld. Absolut schmelzend, wie Elvis, sang er „Love me tender“ – da muss man doch erhört werden!
Erhört werden sollte auch Karola von Ramins Aufruf nach einer/einem Nachfolger/in für Ihr Amt, denn nach 13 Jahren möchte sie die Aufgaben der Chorjugend-Vorsitzenden in jüngere Hände legen. Mit einem herzlichen Dankeschön an alle Mitwirkenden schloss sie den Konzertvormittag. Mit Brezeln und Trinken versorgt, machten sich die Kinder und Ihre Begleiter auf zum Besuch des erlebnisreichen und interessanten Wildtierparks.
LK Kirchen bei der Landesgartenschau
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 18.06.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Der Liederkranz Kirchen singt unter der Leitung von Michael Kübek auf der Landesgartenschau in Neu-Ulm am Sonntag, 03.08.2008 von 15 – 16 Uhr auf der Bühne im „Vorfeld“.
Aktuelle Angaben und Informationen dazu finden Sie unter www.singen-tut-gut.de
Rockoratorium Eversmiling Liberty mit den Frohsingers aus Oberndorf a.N.
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 17.06.2008, Chorverband Schwarzwald-Baar-Heuberg, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Die Frohsingers des Gesangvereins Frohsinn Oberndorf am Neckar führen am Samstag, den 25.10.2008 um 20.00 Uhr in der ehemaligen Klosterkirche in Oberndorf unter der Leitung ihrer Dirigentin Barbara Vogt, das Rockoratorium
„Eversmiling Liberty“ der beiden Komponisten Jens Johansen und Erling Kullberg auf. Eine weitere Aufführung dieses Oratorium findet am Sonntag, 09.11.2008 um 17.00 Uhr in der katholischen Kirche in Schramberg statt.
Das Werk lehnt sich stark an Georg Friedrich Händels Oratorium „Judas Maccabaeus“an. Dabei handelt es sich um eine 2.100 Jahre alte Geschichte des alten Testaments, die sehr modern erzählt wird. Der Herrscher König Antilochus hat den Juden verboten Ihre Gebote zu achten. Stattdessen zwingte er ihnen die griechischen Bräuche auf und veranlasst die Zerstörung des Landes Israel.
Die Musik erzählt von der Hoffnung der Juden, von Siegen und Niederlagen bis hin zur Wiedereinweihung des Tempels. Judas Maccabaeus, ein militärisches Talent, wird Anführer der Juden gegen die Griechen. Durch seine Motivation wollen sich die Menschen des Volkes Israel die Freiheit aus der Gefangenschaft erkämpfen. Im Titelsong „Eversmiling Liberty“ drückt sich dieser Wunsch nach Freiheit aus.
Doch eine kleine Gruppe mahnte zur Wachsamkeit und dazu nicht leichtsinnig zu werden mit dem Lied „Unhallowed Desire“. Der Feind scheint besiegt, aber schon nahen weitere feindliche Heere um Israel aufs neue zu unterjochen. Doch eine kleine Gruppe, zu allem bereit, ruft erneut zum Kampf auf. Zu allem entschlossen kommen die Menschen mit hochgekrämpelten Ärmeln im Stück „Disdainful of Danger“ daher. Mit der Hilfe Gottes gewinnen sie dieses Gefecht trotz ihrer zahlenmäßigen Unterlegenheit.
Die Palette der 22 Arrangements reicht von stillen Gebeten, Trauer- und Klagegesängen über die Heldenverehrung, den Ruf nach Freiheit und Vergeltung bis hin zu Siegeshymnen. Groovig-funkigen Songs folgen einfühlsame Pop-Balladen,
swingende Jazz-Tunes und Stücke in mitreißendem Gospelsound.
Begleitet werden die Frohsingers von einer 7-köpfigen Band, welche die Gesangspassagen mit dem typisch harmonisch-rockigen Sound unterlegt. Die beiden Solisten Nadja Christina Bohnert (Mezzosopran) und Gunnar Schiereich (Bariton) werden diese Aufführung mit Ihren Solopassagen bereichern.
CiS – Chöre in Stimmung
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 15.06.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Singen und Stimme, sonstige Chöre, Kommentare geschlossen
Fünf Junge Chöre boten in der Festhalle Uttenweiler ein begeisterndes Konzert, das mit „Barbar‘ Ann“ und „Good night sweethart“ als Gemeinschaft von 160 Akteuren seinen fetzigen, mitreißenden Höhepunkt fand. Gastgeber „DA Capo“ Uttenweiler (Stefanie Fürst) überzeugte neben „Fly with me“ mit deutschen Titeln wie „Männer mag man eben“. „Dream & Harmonie“ Ertingen (Regina Wiedergrün) hatte „El condor pasa“ und „Lord of the dance“. parat. „Chor Fatal“ Neufra (Simone Schwendele) lud ein zu „Träum vom Meer“ und zum Musical „Die Schöne und das Biest“. Der „Junge Chor Herbertingen“ (Ursula Rechle) stellte „Lemon tree“ und „Ding – a – dong“ vor und brachte zusammen mit Neufra „Puttin‘ in the Ritz“ und „I’m a Believer“ zum Vortrag, mit denen sie beim Chorfest in Bremen großen Erfolg hatten. Vor dem imponierenden Schlusschor intonierte „Hay Fidelity“ Hayingen (Katrin Saupp) mit „Tragedy“ und „We are the world“. Das CiS-Konzert bot echte Werbung für qualitativ hochstehenden, jugendgemäß erfrischenden Chorgesang.
Die Abendsterne leuchten im ZDF für Baden-Württemberg
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.06.2008, Chorverband Friedrich Schiller, gemischte Chöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, 2 Kommentare
Die „Abendsterne“ aus Ludwigsburg sind ein Musterchor, weniger im Sinne des ungeliebten Musterschülers, sondern als Muster für andere Vereine, für musikalischen Erfolg und für eine erfolgreiche Nachwuchsarbeit im Verein.
Auch die letzte Hürde vor der Sendung haben sie geschafft. Der Jubel bei den Sängerinnen und Sängern des Ludwigsburger Vocalensembles war beinahe grenzenlos: Aus über 1000 bundesweit teilnehmenden Chören wurden nach diversen Castings und redaktionellen Entscheidungsrunden 16 Chöre ausgewählt, um ihr Bundesland und ihre Heimatstadt zu vertreten. Für Baden-Württemberg und die Stadt Ludwigsburg gehen die „Abendsterne“ ins Rennen.
„Damit haben wir nun wirklich nicht gerechnet, auch wenn wir es uns natürlich insgeheim gewünscht haben.“ Jörg Thum, der Dirigent des Chores, strahlt vor Glück. Gerade in Baden-Württemberg, dem Bundesland mit den meisten Chören, war es sehr schwer, sich bis ins Finale durchzukämpfen. Auch der letzte Schritt – das Online-Voting vom 19.-30. Mai auf der Internetseite des ZDF- wird hoffentlich die nötigen vielen tausend Clicks bringen. Denn nur 8 von 16 Chören schaffen es ins Finale. Dann wird ein Kamerateam des ZDF im Juni einen kurzen Film über die Stadt Ludwigsburg drehen, der dann vor dem Auftritt der Abendsterne während der Live-Sendung eingespielt würde.
SINGEN sprach mit Jörg Thum, dem musikalischen Leiter der Abendsterne, über Internet, Teamgeist, Gemeinsamkeiten zwischen Chor und Fußball, erfolgreiches Vereinsmanagement und natürlich auch über ganz menschliche Dinge wie Neid.
SINGEN: Erfolg und Bekanntheitsgrad eines Chores bemessen sich schon lange nicht mehr nach dem Alter. Da haben die Abendsterne mal gerade 13 Jahre zu bieten und wer weiß, ob es den Schwäbischen Chorverband überhaupt noch gibt, wenn sie mal ihre Zelterplakette erhalten. Bekannt ist der, der bei Google ganz vorne steht. Genau dort sind die „Abendsterne“ zu finden, noch vor Venus, Wikipedia, Richard Wagner und dem gleichnamigen Walzer von Josef Lanner. 7 der ersten 10 Abendsterne gehen nach Ludwigsburg. Ist das nicht wahnsinnig? Jörg, bist du stolz darauf?
Jörg Thum: Stolz ist vielleicht der falsche Begriff… Mit aller Bescheidenheit: Wir freuen uns, dass unsere Arbeit Früchte trägt. Wir haben in den Anfangsjahren viele Wege eingeschlagen, von denen wir anfangs nicht wussten, ob sie effektiv sind oder nicht. Zum Beispiel das Thema Internet: Vor 13 Jahren war es noch nicht üblich bzw. notwendig, eine eigene Internetseite zu besitzen, heute ist es ohne nicht mehr möglich. Wir haben bereits vor 10 Jahren Eintrittskarten und CDs im Internet angeboten. Gekauft hat das damals kaum jemand, aber wir konnten Erfahrungen sammeln, die es uns heute ermöglichen, einen beträchtlichen Teil an Konzert-Tickets und Merchandising-Artikeln zu verkaufen. Die technischen „Kinderkrankheiten“ wurden im Laufe der Jahre alle ausgebessert. Das bringt uns heute einen Vorsprung. Dennoch ist uns stets bewusst: Auf dem Erfolg auszuruhen ist angenehm und schön, bringt aber langfristig den Stillstand. Kaum eine Woche vergeht, an dem unser Webmaster nicht irgend etwas an der Homepage verändert und verbessert. Kleinigkeiten, die für einen Außenstehenden oft nicht sichtbar sind, aber in der Medienlandschaft unerlässlich werden.
SINGEN: Wir wollen das gar nicht wegdiskutieren: Ein Chor steht und fällt mit seinem Chorleiter. Dafür ist es ein Chor. Trotzdem hat man bei den Abendsternen das Gefühl, man hat´s mit einer geschlossenen Mannschaft zu tun. Jeder weiß, was er zu tun hat und alle tun´s. Jogi Löw müsste neidisch sein auf euch.
Jörg Thum: Das „Geheimnis“ (das eigentlich kein Geheimnis ist) der Abendsterne ist auf jeden Fall die geschlossene Mannschaftsleistung: Weder der Chor noch der Chorleiter können alleine das bewegen, was wir uns als Ziel setzen. Das muss allen, auch dem Chorleiter, bewusst sein. Bei uns gibt es Meinungsverschiedenheiten wie in jedem anderen Verein auch, aber wenn es darauf ankommt, stehen alle zusammen wie Pech und Schwefel.
Wir stellen in der Vorstandschaft die Weichen und delegieren dann die Aufgaben an die verschiedenen Gremien. Dort wiederum wird die Arbeit auf mehrere Schultern verteilt, so dass die Belastung nicht an Einzelnen hängen bleibt. Wir haben uns in den letzten Jahren ein Netzwerk geschaffen, das die Fähigkeiten und Möglichkeiten der einzelnen Sängerinnen und Sänger effektiv nutzt.
Die Parallelen zwischen Chorleiter und Fußballtrainer sind nicht zu übersehen: Als Chorleiter hat man die Aufgabe, die Sängerinnen und Sänger nach einem stressigen Arbeitstag in der Chorprobe abzuholen, ihnen Spaß und Freude am Hobby zu bringen, aber dennoch die volle Leistung abzurufen. Jeder sollte nach einer Chorprobe mit dem Gefühl nach Hause gehen, dass man etwas mitgenommen hat, dass man weiter gekommen ist. Und schließlich sollte es der Chor-„Trainer“ auch schaffen, seinen Chor auf den Punkt hin fit zu bekommen. Immer das Ziel vor Augen, auch wenn es anstrengend ist. Man wird danach durch ein erfolgreiches Konzert belohnt.
SINGEN: Es gibt Chöre im Schwäbischen Sängerbund, die sind 150 Jahre alt und älter und haben bis heute keinen Kinderchor, keinen Jugendchor, keinen Jungen Chor. Ihr habt nach 13 Jahren den Kinderchor „Sternschnuppen“, den Jugendchor „Starlights“ und mehrere Gruppen der musikalischen Früherziehung: den „Musikgarten“ und die „Sternenkinder“. Die folgende Frage ist theoretisch und klingt rhetorisch: Glaubst du, es wäre alles auch so weit gekommen, wenn ihr als Junger Chor eines 150 Jahre alten Liederkranzes begonnen hättet?
Jörg Thum: Genau kann man das sicherlich nicht sagen, aber die Anfangs-Konstellation bei den Abendsternen war eigentlich perfekt: Da übernimmt ein junger 20-jähriger Chorleiter einen Chor mit zwölf Sängern und krempelt erst einmal alles um. Und alle ziehen an einem Strang…Ich hatte teilweise verrückte Ideen, die mir immer gewährt wurden. Man brachte mir sehr großes Vertrauen entgegen. Es gab keine Traditionen, die wir einhalten mussten („auf diesem Fest singen und bewirtschaften wir aber schon seit 50 Jahren…“). Somit konnten wir uns frei und kreativ entfalten. Wenn wir etwas gemacht haben, ob für den Chor oder auch privat, waren alle da, da wir ja nur 12 Mitglieder waren. Das hat schon sehr zusammengeschweißt…
Die familiäre Stimmung der Anfangsjahre kann man mit der heute inzwischen sehr stark gewachsenen Mitgliederzahl natürlich nicht mehr vergleichen. Dennoch haben sich viele Freundschaften gebildet, die auch heute noch in kleineren Gruppen privat aktiv sind.
Relativ bald haben wir versucht, eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit zu schaffen. Angefangen bei den ganz Kleinen, bei denen eigentlich die Eltern die Aktiven sind. Hier wird gelernt, wie man mit seinem Kind singen und musizieren kann. Später kommt dann der Musikgarten, die Sternenkinder, die Sternschnuppen, die Starlights und schließlich der Erwachsenenchor, die Abendsterne.Nicht selten kommt es vor, dass ganze Familien bei uns singen. Und immer, wenn jemand aus dem Jugendchor zu den Erwachsenen übertritt, freut man sich, denn dann hat man es geschafft, ein Kind über das Teenageralter hinweg bis hin zum jungen Erwachsenen für das Singen zu begeistern.
SINGEN: Wiedererkennbarkeit ist einer der Schlüssel eures Erfolgs, sowohl musikalisch als grafisch. Wer hat eure CI bzw. euer CD erfunden?
Jörg Thum: Wir haben von Anfang ein Logo entwickeln lassen, das den Stern aus unserem Namen und die Farben des Chores widerspiegelt. Eine Grafikerin, eine Sängerin in unserem Chor, hat nach und nach alles für uns gestaltet, von den Visitenkarten und dem Briefpapier bis hin zu Programmheften, Plakaten und Merchandising-Artikeln. Hier haben wir immer auf gute Qualität und Wiedererkennungseffekt geachtet; das fängt schon beim hochwertigen Druck und gutem Papier an….
Auch die Fotos, die wir für unsere Öffentlichkeitsarbeit und das Internet verwenden, werden professionell erstellt. Das kostet zwar alles in der Summe viel Geld, macht sich aber irgendwann bezahlt, auch wenn man es in Euro und Cent nicht immer messen kann.
Das Wichtigste dabei war aber die kontinuierliche Zusammenarbeit von Vorstandschaft, musikalischer Leitung, Grafikerin, Fotografin, Webmaster, Druckerei, etc. Da sind enge geschäftliche Beziehungen entstanden, die manchmal unbezahlbar sein können.
SINGEN: Wer Erfolg hat, hat Neider. Stört dich das?
Jörg Thum: Mich stört es dann, wenn dieser Neid auf dem Rücken meiner Sängerinnen und Sänger ausgetragen wird, die eigentlich nicht die Verantwortung für Entscheidungen tragen. Wir bekommen das schon immer wieder zu spüren. Aber auch das schweißt uns nur noch mehr zusammen. Grundsätzlich sollte man jedem mit Respekt für seine Leistung gegenüber treten. Es muss einem nicht immer alles gefallen und auch konstruktive Kritik ist etwas sehr Wertvolles, aber man sollte nie vergessen, dass wir uns im Amateurbereich bewegen, in dem die Mitglieder eines Vereins viel Zeit und Arbeit für ihr Hobby investieren. Da sind Neid und Missgunst sicherlich nicht angebracht.
SINGEN: Was haben diese letzten Wochen bei euch im Chor bewirkt, wie hat euch eure Stadt, wie haben euch die Medien unterstützt, nachdem bekannt geworden ist, dass ihr die Chance besitzt, im ZDF beim „Grand Prix der Chöre“ aufzutreten?
Jörg Thum: Der eigentliche Gewinn an unserer Teilnahme beim „Grand Prix der Chöre“ ist eigentlich das, was die Chormitglieder gemeinsam auf die Beine gestellt haben.
Wir haben zwei Wochen lang über 15000 Flyer verteilt, meistens verbunden mit einem persönlichen Gespräch, unsere Computer-Spezialisten haben unsere Internetseite „voting-tauglich“ gemacht und sogar via UMTS eine Voting-Station auf dem Marktplatz in Ludwigsburg installiert, damit auch die Bürger ohne Internetzugang für uns stimmen können. Dutzende Privataktionen der Sängerinnen und Sänger in ihrem persönlichen und geschäftlichen Umfeld haben die ganze Aktion abgerundet. Das ging soweit, dass wir sogar Stimmen aus Holland, China und Afrika bekommen haben….
Absolut unbürokratisch wurden wir auch vom Staats- und Kultusministerium Baden-Württemberg unterstützt, die uns in ihren Newsletter aufnahmen und auf der Startseite von www.baden-wuerttemberg.de verlinkt haben. Aber auch die Presse und unsere Heimatstadt Ludwigsburg mit Herrn Oberbürgermeister Spec und dem Blühenden Barock im Schloss Ludwigsburg haben alles für uns möglich gemacht: Alle Werbe-Aktionen wurden innerhalb weniger Minuten mündlich ohne viel Bürokratie freigegeben.
Und dann natürlich das Sängerland Baden-Württemberg: Dutzende E-Mails von aktiven Chören aus dem Ländle, Werbung auf der Internetseite des Schwäbischen Sängerbundes und des Chorverbands Friedrich Schiller, etc… Wir hatten das Gefühl, dass wir eine ganze Stadt, einen ganzen Chorverband und ein ganzes Bundesland in unserem Rücken haben. Schon alleine für dieses Zusammengehörigkeitsgefühl im Chor und im ganzen Bundesland hat es sich gelohnt, beim „Grand Prix der Chöre“ mitzumachen.
Das Interview für SINGEN führte Wolfgang Layer .
Uli Führe schult Chormitglieder
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.06.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Mit viel Witz und Spass an der Sache hat Uli Führe als Dozent und Chortrainer mit über 90 Sängerinnen und Sängern des „Kleinen Sängertreffens“ in Kirchen praxisnahes Singen durchgeführt. Führe meinte, viele Menschen hätten Angst vor dem Singen. Deshalb habe er nach Möglichkeiten gesucht, die Stimmen auf spielerische Art zu entwickeln. Gymnastik und Atemübungen sind nach seiner Meinung der Grundstein für gutes Singen. Frauen, die singen, werden im Durchschnitt drei Jahre, Männer zwei Jahre älter als Nichtsänger. Singen sei Lebensfülle, bereite Freude und koste nicht viel. Zuvor sprach Ministerialrat Walter Pfohl über das Singen im Chor und in den Familien. Es meinte, das Singen sei uns verloren gegangen. Nur noch jedes zehnte Kind singe ab und zu in der Familie. Doch wer im Chor singem finde Anschluss, sei ausgeglichen und gesund.
Wolfgang Oberndorfer als Vizepräsident wiedergewählt
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.06.2008, ARCHIV: Chorverband Donau-Bussen, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Bei der Bundesversammlung in Reutlingen ist unser Präsident Wolfgang Oberndorfer mit überwältigender Zustimmung als Vizepräsident des Schwäbischen Chorverbandes wiedergewählt worden. Von 1136 abgegebenen gültigen Stimmen konnte er 383 auf sich vereinen und lag damit deutlich vor seinen Mitbewerbern, die auf 265, 258 und 230 Stimmen kamen. Der Donau-Bussen-Sängergau gratuliert seinem rührigen Vorsitzenden herzlich zu dieser Wiederwahl und wünscht weiterhin Ideenreichtum und Optimismus für die Sängersache und unseren Gau. Auch Dr. Lorenz Menz wird für eine weitere Amtsperiode dem Schwäbischen Chorverband als Präsident vorstehen.