Klein aber fein – ein neues Exponat
Johannes Pfeffer, 19.10.2011, Chorverband Friedrich Silcher, gemischte Chöre, Männerchöre, Singen und Stimme, 1 Kommentar
Neues aus dem Silcher-Museum
Kürzlich lag im Briefkasten des Silcher-Museums ein Kuvert mit einem alten Eintrittskärtchen. „Alte Eintrittskarte“- das klingt zunächst eher nach Papierkorb als nach Museumsvitrine. In diesem Fall aber nicht! Das kleine Objekt ist eine echte Rarität. Es stammt von der Enthüllungsfeier des Schillerdenkmals in Stuttgart 1839 und dokumentiert ein bedeutendes Ereignis aus der Frühzeit der schwäbischen Sängerbewegung.
Das berühmte Stuttgarter Denkmal, das dem Schillerplatz erst seinen Namen gab, verdankt seine Existenz nicht zuletzt den schwäbischen Sängern. Allen voran war es der 1824 gegründete Stuttgarter Liederkranz, der die Realisierung des Denkmals für den „Dichter von Recht und Freiheit“, wie man Schiller damals im liberalen Bürgertum nannte, vorangetrieben hat. Als das Monument schließlich am 8. Mai 1839 enthüllt werden konnte, war der Auftritt zahlreicher Sängervereine selbstverständlich, ja sogar ein wichtiges Element der gesamten Festgestaltung. Im Silcher-Museum ist eine schöne großformatige Lithographie zu sehen, die den Festakt mit den teilnehmenden Liederkränzen zeigt. Die ebenfalls im Museum ausgestellte offizielle Teilnehmerliste nennt 42 Orte, deren Sängervereine entweder vollständig oder mit einigen Delegierten vertreten waren.
Großveranstaltungen wie die Stuttgarter Denkmalsenthüllung wurden im so genannten Vormärz von der Obrigkeit sehr argwöhnisch beäugt. Man fürchtete, es könne bei solchen Gelegenheiten zu revolutionären Umtrieben kommen. Deshalb war für die Veranstalter der Stuttgarter Schillerfeier Ordnung und Kontrolle oberstes Gebot! Jeder Verein und Sänger musste sich vorher registrieren lassen und erhielt als Nachweis eine Eintrittskarte. Davon zeugt das dem Museum gestiftete Exemplar mit dem Aufdruck: „Platz für die auswärtigen Liederkränze. Die Karte ist als Ausweis beizubehalten.“ weiterlesen »
Dona nobis pacem
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 29.08.2011, Chorverband Friedrich Silcher, gemischte Chöre, Kommentare geschlossen
Uraufführung eines Oratoriums für den Frieden von Tilman Heiland als gemeinsames Projekt des Philharmonischen Chors Fellbach mit dem MGV Ludwigsburg im März 2012
Es war im Frühjahr 2009, als Ulrich Egerer, Leiter des MGV Ludwigsburg, auf Tilman Heiland mit der Anregung zuging, ein Oratorium zu komponieren, welches das Thema Frieden und Verständigung zwischen Völkern, Kulturen und Religionen zum Inhalt hat.
Egerer und Heiland kannten sich seit langem und hatten bereits mehrfach bei musikalischen Großprojekten zusammengearbeitet. Da Heiland damals als musikalischer Leiter des Philharmonischen Chors Fellbach in der Nachfolge von Alfons Scheirle bereits feststand, bot sich an, bei diesem Projekt die bewährte Zusammenarbeit der beiden Dirigenten wieder zu aktivieren. Darüber hinaus sollte diese Kooperation beispielhaft zeigen, dass gerade auch im Bereich der Laienmusik eine solche Urauff¸hrung möglich ist. Es ist bisher einzigartig, dass ein derartiges Werk durch die Zusammenarbeit zweier Vereine des Schwäbischen Chorverbands initiiert und durch einen Komponisten aus den „eigenen Reihen“ geschaffen wurde. weiterlesen »
Standing Ovations in der Schwabenlandhalle
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 19.07.2011, Chorverband Friedrich Silcher, gemischte Chöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Der Oeffinger Liederkranz feierte in Fellbach sein 175. Jubiläum ganz anders, als man es vielleicht erwarten würde.
Als die Chöre sich zu einem Schiff formten, die Schiffssirene erklang, Jessica Eckhoff und Oliver Haux am Bug die Arme ausbreiteten und gemeinsam mit den Chören mit „My heart will be go on“ aus Titanic das Konzert beendeten, brandete der Beifall auf. Mit Standing Ovations dankte das Publikum für einen wunderbaren Abend, an dem gern gehörte Schlager, Hits & Ohrwürmer auf kurzweilige und überraschend witzige Art dargebracht wurden.
Regisseurin Sabine Eberspächer hatte eine Rahmenhandlung um die Lieder gestrickt, in der die Liebe eine große Rolle spielte. Die Bühne war zur Hälfte in ein „Café Sasse“ verwandelt worden, eine Jukebox stand im Mittelpunkt des Geschehens und ein Motorrad aus den 1960er Jahren glänzte vor der Bühne. „Ich will keine Schokolade“ und „Ich will nen Cowboy als Mann“ erklang aus den Lautsprechern, und Carmela Schmidt eröffnete als Staubwedel schwingende Putzfrau das Singspiel.
Mit „Wenn ich vergnügt bin, muss ich singen“ eroberten sich die Sängerinnen und Sänger temperamentvoll die Bühne, und das Publikum ließ sich vom ersten Ton an mitreißen. Das war auch nicht schwer, dann was die Chöre und Jessica Eckhoff, Sopran und Oliver Haux, Bass boten, hatte hohen Unterhaltungswert. „Lollipop“, mit Plop gesungen, „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“ mit perfekt abgestimmtem Chor-Kuss, begeisterte die Zuhörer. Dass der Chor sogar eine Strophe pfeifen kann, stellte er in „Ich zähle täglich meine Sorgen“ unter Beweis. Beim fetzigen Ohrwurm „Marmor, Stein und Eisen bricht“ von Drafi Deutscher konnten viele Zuhörer nicht an sich halten und sangen mit. weiterlesen »
Könnt‘ ich immer Liebchen so dich sehen – Konzert zum Silcherjahr in Weinstadt
Johannes Pfeffer, 14.06.2010, Chorverband Friedrich Silcher, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Das Silchermuseum des Schwäbischen Chorverbandes veranstaltet gemeinsam mit der Musikschule Unteres Remstal ein Konzert zum Silcherjahr. Unter dem Titel „Könnt‘ ich immer Liebchen dich so sehen“ musizieren Schüler der Musikschule am Sonntag, 20. Juni 2010 um 18 Uhr in der Jahnhalle in Weinstadt Endersbach.
Das Programm sehen Sie hier (Für eine große Ansicht auf das Bild klicken).
Friedrich Silcher – ganz intim
Johannes Pfeffer, 27.05.2010, Chorverband Friedrich Silcher, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Einen Konzertabend mit Liedern, Bildern und Texten zu und über Friedrich Silcher veranstalten die Fellbacher Trollinger und die Stimmbildungs-AG des Remstalgymnasiums Weinstadt unter der Leitung von Uta und Alfons Scheirle am Freitag, 11. Juni 2010 um 19:30 Uhr in der Aula des Remstalgymnasiums.
Herzliche Einladung dazu, der Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten.
Den Flyer finden Sie hier: Plakat Silcherkonzert
150 Jahre Männerchor – Liederkranz Straßdorf e.V.
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.06.2008, Chorverband Friedrich Silcher, Kommentare geschlossen
Tolles Programm beim großen Jubiläumswochenende am 21./22.Juni 2008 in der Römersporthalle Straßdorf
Samstag, 21.Juni 2008
12.30 Uhr Bunter Kindernachmittag mit vielen Attraktionen
20.30 Uhr Hansy Vogt präsentiert:
Die Nacht der guten Laune
Dem Männerchor Liederkranz Strassdorf ist es gelungen, zu seinem Jubiläumswochende am 21./22. Juni 2008 für den Samstag Abend den bekannten TV-Moderator Hansy Vogt zu verpflichten. Hansy Vogt moderiert mit neuer Frische seine TV-Sendung Sonntagstour und führt bei der Unterhaltungsshow Fröhlicher Feierabend charmant durch das Programm. Mit seinen Feldbergern ist er außerdem als Sänger bei zahlreichen TV-Produktionen mit dabei; garantiert kennen ihn jedoch auch alle aus der Sendung Fröhlicher Alltag, in der er regelmäßig als Frau Wäber, der bekanntesten Landfrau Deutschlands, vertreten ist.
Hansy Vogt wird an diesem Abend durch eine Nacht der guten Laune führen bei der neben den Feldbergern, die Sängerin Sonja Christin, der bekannte Schlagersnger Reiner Kirsten sowie die urig echten Grashüpfer zu sehen sein werden.
Einlass: ab 19 Uhr
Eintritt: Abendkasse 14 EUR, Vorverkauf 12 EUR
Vorverkauf: i-Punkt, Marktplatz 37, KSK-Geschäftsstellen Schwäb.Gmnd, Straßdorf und Waldstetten und Voba Straßdorf
Sonntag, 22. Juni 2008
09.30 Uhr Ökumenischer Gottesdienst
10.30 Uhr Frühschoppen mit dem MV Straßdorf
ab 10.30 Uhr Chorvorträge der Gastvereine (Römerschule und Gemeindehalle)
13.30 Uhr Großer Festumzug durch Straßdorf, anschließend Unterhaltung mit dem MV Wißgoldingen
19.30 Uhr “Gmünder Allstarband & Friends”, Oldie-Night mit Nachwuchswettbewerb Deine Chance 2008
Dem Liederkranz Straßdorf ist es gelungen, Roland Haug und seine Gmünder Allstarband zu verpflichten. Die acht Musiker, eine der früheren Gmünder Top-Bands wie Cadillacs, Seccos, Point, Black Face und Black Fog, sprechen mit den Hits aus den 60-er, 70-er und 80-er Jahren ein breites Publikum von Jung bis Alt an. Nur einmal im Jahr stehen diese Ausnahmemusiker in dieser Formation auf der Bühne, und schon allein deshalb lohnt ein Besuch der Oldie-Night des Liederkranz Straßdorf auf jeden Fall.
Neben der Allstarband sind noch weitere Gäste geladen, und es werden die Hauptdarsteller des Musicals “Is this Memphis Tennessee” und die Gewinner des Nachwuchswettbewerbs Deine Chance 2008 vorgestellt. Man darf also schon jetzt auf einen unterhaltsamen Oldie-Abend bei toller Musik, Tanz und Stimmung gespannt sein. Der Eintritt beträgt € 5,00 an der Abendkasse.
Konzerteinstand von Natalia Fischer
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.06.2008, Chorverband Friedrich Silcher, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Im letzten Jahr hatten die rührigen Sängerinnen und Sänger des Liederkranz Erlikofen das Dirigentendenkmal Martin Seibold in den Ruhestand verabschiedet, zumindest was die Leitung der Chöre angeht – nun zeigte sich die junge Chorleiterin Natalia Fischer mit ihrem ersten Konzertprojekt. Vorweg: das Unternehmen gelang bestens und offenbarte ein paar ganz neue Seiten. So überraschende Programmverquickungen und eine optisch abgestimmte Kleiderordnung ganz in Apricot.
Unter dem Leitbild „Sing an´Swing“ waren es vor allem auch die Stücke mit tänzerischer Unterstützung, welche das Publikum in ihren Bann zogen. Sechs Tanzpaare des Petticoat Tanzclub („Dance and Friends“),die jungen Rock´n Roll Tänzer Stefan Eckel, Vivien Stolz, Mano Bäuerle und Fabienne Debler und die Showtanzgruppe des TV Herlikofen unter der Leitung von Claudia Engel setzten die schöne Musik perfekt in Bewegung um. Da wurde es den Besuchern in der voll besetzten Gemeindehalle warm ums Herz; nein vielmehr ging für sie schon am Samstagabend der Frühling los.
Unter Daniel Hauser hatte das Jugendorchester des Akkordenspielrings gleich zwei nette Farbtupfer gesetzt, bevor Moderatorin Simone Pauser die „Singenden Kids“ ankündigen durfte. Schon die Anmoderation von Paulina Kessler und Lea Holzheider war sehens- und hörenswert. Klar dass nach den drei Titeln „Das Kamel tanzt gern“ bis zum „Barbie Girl“ alle bester Laune waren. Natalia Fischer hatte dabei ihren Chor vom Flügel aus angeführt – den Taktstock schwang sie danach beim Gemischten Chor. Zum orangen bzw. apricotfarbenen Outfit der Choristen gesellten sich nun die gleichfarbigen Schärpen der gewandten Tänzer. Egal ob „Kriminal-Tango“ oder „La Cucaracha“ es wurde dem Auditorium gehobene Unterhaltungskunst geboten. Herausragend hier der Auftritt vom Tanzpaar Burgi und Günther Grimm. Ihre Umsetzung des „Cielito lindo“ war einer der Highlights der Veranstaltung. Martin Seibold durfte mit seinem Aktivenorchester der Akkordeonisten zeigen, dass er nichts verlernt hat. Drei Stücke sauber ausgearbeitet waren gleich zugabereif.
Hatte Ortsvorsteher Celestino Piazza schon bei den Italo-Pop-Hits eifrig mitgegroovt, so musste beim Gloria Gaynor Titel „I will survive“ gleich die nochmalige Zugabe her. Jetzt gab es für den jungen Chor „Mixed Generations“ kein Halten mehr. Echte Finalstimmung kam auf als die Hits „Trickle, Trickle“ von Manhattan Transfer, „Dancing Queen“ von ABBA oder der Dirty Dancing Mythos „The Time of my life“ richtig in die Popschiene führten. Beim letzteren Stück begeisterten zudem Sabine und Dieter Schneider mit einem feurigen Mambo-Tanzsolo. Instrumentale Unterstützung gab es bei diesen Werken von Elena Kraneis (Klavier),Gerolf Proksch(Bass) sowie Manfred Fischer und Dennis Ruhland (Percussion). Das Grande Finale war dem „Can Can“ von J.Offenbach aus seiner Operette Orpheus in der Unterwelt vorbehalten. Da konnte der 1. Vorsitzende Thomas Schuller wirklich nur noch über beide Ohren strahlen und sich bei allen Akteuren bedanken – den dicksten Beifall gab es für Natalia Fischer die mir ihrem Programm eine glückliche Hand bewiesen hat.
Umbenennung in Chorverband Friedrich Silcher beschlossen – Erwin Teschner wird Ehrenvorsitzender – Oliver Geiger neuer Präsident
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 10.03.2008, Chorverband Friedrich Silcher, Regionalchorverbände, Kommentare geschlossen
Schechingen, 08.03.2008. Bei der Mitgliederversammlung des Silchergaus spricht sich eine überwältigende Mehrheit für die Umbenennung in Chorverband Friedrich Silcher aus. Mit einer umfangreichen Tagesordnung hatte sich die Mitgliederversammlung viel vorgenommen. So standen neben den üblichen Regularien auch die Vorstellung einer neuen Satzung und die Bildung des Chorjugendbeirates auf dem Programm.
Im Jahr seines 150-jährigen Bestehens war der Gesangverein Cäcilia Schechingen am Samstag Gastgeber für die Mitgliederversammlung des Silchergau, dem Gautag 2008. Dabei überzeugten die Schechinger nicht nur mit ihrer guten Vorbereitung, sondern auch mit kulinarischen und musikalischen Genüssen, welche die Veranstaltung erheblich aufgewertet haben.
Der Vorsitzende des Silchergaus, Erwin Teschner, begrüßte die vielen Teilnehmer. Schechingens Bürgermeister Werner Jekel freute sich in seinem Gruß darüber, dass seine Gemeinde Tagungsort für den Gautag war. Der Vorsitzende des Schechinger Gesangvereins, Edgar Maier, war froh darüber, dass im Jubiläumsjahr der Silchergau in der Gemeinde tagte. Grußworte sprachen auch Hubert Götz, als Stellvertreter für den Landrat, und Susanne Blessing, die Vizepräsidentin des Schwäbischen Sängerbundes.
Im Rahmen der Tätigkeitsberichte konnte der Vorsitzende des Silchergaus von erfolgreicher Teamarbeit des Präsidiums berichten, mit deren Hilfe die zahlreichen Aufgaben bewältigt werden konnten.
Auch die weiteren Berichte brachten keine Überraschungen, so dass das Präsidium mit Beifall für die gute Arbeit entlastet wurde.
Viel Beifall gab es auch bei den Ehrungen. Rainer Wind, Anneliese Schäffler und Horst Palenga wurden von Susanne Blessing im Namen des Deutschen Chorverbandes für 25-jährige Chorleitertätigkeit geehrt.
Für 20 Jahre Chorleitung im Silchergau wurden Rainer Wind, Horst Palenga und Martin Seibold mit der goldenen Ehrennadel geehrt.
Franz Raab bekam für 20 Jahre als Vereinsvorsitzender gleichfalls die goldene Ehrennadel des Silchergau.
Ein besonderes Ereignis war die Ehrung von Erwin Teschner, der nach sechs Jahren Vorstandstätigkeit nicht mehr zur Wahl stand. Erwin Teschner wurde vom Schwäbischen Sängerbund mit der goldenen Ehrennadel für seine Verdienste um den Chorgesang geehrt. Vom Silchergau wurde er unter großem Beifall und mit Standing Ovations für seine herausragenden Verdienste mit der großen Verdienstmedaille und Urkunde geehrt.
Zu Ehrenmitgliedern wurden die bisherigen Funktionsträger Peter Böhm, Daniela Maneljuk, Josef Ströbele und Bernd Büttner ernannt. Ihnen wurde außerdem die goldene Ehrennadel des Silchergaus überreicht.
Der Tagesordnungspunkt mit der größten Tragweite für den Silchergau, war indes die Umbenennung in Chorverband Friedrich Silcher. Oliver Geiger, zu diesem Zeitpunkt der Veranstaltung noch nicht Präsident, zeigte mit einer Powerpoint-Präsentation die namentlichen Entwicklungen der anderen Chorverbände im schwäbischen Sängerbund auf. Neben der schon fast allgemeinen Entwicklung hin zur Bezeichnung „Chorverband“, bietet dieser Begriff überhaupt erst die Möglichkeit über den Namen, den Zweck des Verbandes zu erkennen. „Gaue gibt es auch im Bereich Sport.“ so u.a. die Ausführungen Geigers.
Mit überwältigender Mehrheit, bei nur drei Gegenstimmen und zwei Enthaltungen wurde die Umbenennung beschlossen. Folgerichtig sprach die Versammlung ihr Wohlwollen auch für die Namensänderung des Schwäbischen Sängerbundes in Schwäbischer Chorverband aus.
Der letzte große Tagesordnungspunkt vor der Pause war die Vorstellung des Satzungsneuentwurfes. Die wichtigsten Neuerungen wurden vom Satzungsteam des Chorverbandes vorgestellt. Die Delegierten wurden aufgefordert die Arbeit in den nächsten Wochen mit ihren Anregungen zu unterstützen, damit im Rahmen eines außerordentlichen Verbandstages die neue Satzung verabschiedet werden kann.
Deutlich verjüngt, das Präsidium nach der Wahl: Präsident ist Oliver Geiger, Vizepräsidenten sind Heinz Siegle und Hans-Albert Schur, Schatzmeister Stefan Graser, Geschäftsführerin Edeltraud Schurr, Schriftführer Holger Stein-Cadenbach, Verbandschormeisterin Julia Bernert, Vizechormeister Winfried Gutemann, Musikbeiräte Katrin Schwarz und Albrecht Lutz. Beiräte sind Rüdiger Bonrath, Franz Raab, Kurt Zimmermann, Irene Laupheimer, Carina Riester, Angela de Wit. Rechnungsprüfer Helmut O. Jochem und Anette Häcker.
Als Keimzelle für die zukünftige Arbeit der Chorjugend wurden in den kommissarischen Chorjugendbeirat bestätigt: Andrea Knödler, Michael Keller, Anke Majer, Michael Nagel, Carina Riester, Daniel Schäffler, Ina Schlaipfer, Holger Stein-Cadenbach, Sarah Unger und Angela de Wit. Verbandsjugendchorleiterin: Julia Bernert.
Im weiteren Verlauf gab der Chorverband Friedrich Silcher einen Ausblick auf die kommenden musikalischen Veranstaltungen. Vorbereitet wird ein 2-tägiges Festival der Jungen Chöre. Dieses findet am 30. und 31.05.08 in Pfahlbronn statt. Neben der Teilnahmemöglichkeit für Chöre bietet der Verband erstmalig auch die Möglichkeit der Teilnahme einzelner Sänger an diversen Workshops. Zur Anmeldung und Information hat der Chorverband eine eigene Homepage geschaltet: www.festival-der-jungen-choere.de. Eines der Highlights dieser Veranstaltung ist das Konzert des mehrfach preisgekrönten Chores „Voices in Time“ aus München unter Leitung von Stefan Kalmer am Freitag den 30.05.08.
Einem alten Brauch folgend veranstaltet der Chorverband auch 2008 wieder das Kranzlsingen. Letztes Jahr in Eschach, wird es dieses Jahr in Heubach seine Fortsetzung finden.
„Selbst wenn der Name „Kranzlsingen“ zunächst verstaubt daher kommt ist die Idee so frisch und interessant wie eh und je“ so die Veranstalter. Beim Kranzlsingen ziehen bis zu 20 Chöre durch die ausrichtende Stadt. Einheimische Vereine bewirtschaften diverse Plätze, an denen die Chöre singen. Dabei sind immer mehrere Chöre gleichzeitig an diesen Plätzen, so dass die Chöre sowohl Publikum als auch Darbieter der einzelnen kleinen Konzerte sind. Nach dem Singen wechseln die Chöre zu den anderen Plätzen und die Darbietungen finden mit anderem Publikum und anderen Chorgruppen von neuem statt.
Ebenso ist man mit der Vorbereitung für das Bundeschorfest im Juli 2009 in Heilbronn beschäftigt. Dies ist das größte Event des Chorgesanges, welches sich über mehrere Tage erstrecken wird. Die Mitgliedsvereine des Chorverbandes Friedrich Silcher wurden aufgefordert, sich daran zahlreich zu beteiligen und die Veranstaltungen in ihren Vereinen vorzustellen um den Chorgesang in der Region zu stärken.
Holger Stein-Cadenbach
150 Jahre Liederkanz Strassdorf
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 7.01.2008, Chorverband Friedrich Silcher, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Ein Männerchor, der auf 150 Jahre des Bestehens zurückblicken kann, ist sicher etwas Besonderes. Aber ein so stattlicher Männerchor, der auf so hohem Niveau konzertiert, sucht sicher seinesgleichen. Die Verantwortlichen des Liederkranz Strassdorf machten es sich zur Aufgabe, von den ersten Lebenszeichen der Chorentstehung im Jahre 1858 bis heute chorbezogene, gesellschaftliche und historisch bedeutsame Ereignisse in Wort, Bild und Ton darzustellen.In ungemein exakter Choreographie wurden Schauspieler, Instrumentalisten, Solisten und Chor inhaltlich miteinander verbunden. Die Mitwirkung von „Dein Theater“ aus Stuttgart gab den professionell besetzten Rahmen ab, in dem sich auch Laienspieler und Laiensolisten stolz behaupten konnten. In dieser zyklischen Form, die Dichtung, Prosa, szenische Darstellungen und die dazu passenden Chorvorträge vereinigte, erlebten die vielen Zuhörer im Stadtgarten eine kurzweilige Abhandlung geschichtlicher Art, geschmückt mit Männerchorgesang der sehr gepflegten Manier.Die Begleitung durch Siegfried Liebl ( Klavier) , Andreas Scheer ( Kontrabass ) und Tilmann Maier ( Schlagzeug ) war sehr dezent, locker – swingend und hatte stets dienende bezw. kolorierende Funktion.Schon der erste Chorvortrag „ O Schutzgeist „ ( W. A. Mozart verhalten, in den einzelnen Stimmen ausgeglichen vorgetragen- zeigte eine feine klangliche Abstufung und äußerste Konzentration. Bei den weiteren Chorbeiträgen wie„ Mein Herz begehrt zu singen „ ( W. Pelz) oder „ Die weißen Wolken schweben„ ( …über Strassdorf… ) war zu vernehmen, wie einfache Ein- und Zweistimmigkeit fesseln kann und durch Wohlklang und deutliche Artikulation in Erstaunen setzt. Einhundert Mann sangen wie aus einem Munde… Viel Lokalkolorit durch Dia- Bilder und Filme verbindende Worte und schauspielerische Zwischenspiele, ließ die ersten 50 Jahre Vereinsgeschichte mit der Geschichte unseres Volkes verschmelzen.Verhalten, zuweilen sehr romantisch und klangvoll vorgetragen, setzte der Chor mit „ Gott ist bei dir, nichts wird dir mangeln..“. einer Psalmvertonung von F. Schubert einen Schwerpunkt in Richtung Geistliche Musik.Der Vortrag von Fakten wie Reichsgründung, Nationalstaat, Industriestaat, Eisenbahnbau.. mit vielen lokalen Beispielen verbunden, trugen ebenso zur geschichtlichen Reminiszens bei, wie Erfindungen von Telefon, Glühlampe… und die Chorbeiträge illustrierten gekonnt die historisch bedeutsamen Ereignisse.Dass die Satzung des Chores in einem Punkt unverändert blieb ( keine Frauen !! ) untermalten die Männer mit einem brillanten Ausflug in den Bereich der Operette: Ja, das Studium der Weiber ist schwer.. ( J. Drexler ).Zum 50. Geburtstag: Ännchen v. Tharau ( Fr. Silcher ); zum 60. Geburtstag: ein Frühlingslied – dann folgte in Erinnerung an diverse Sängerfeste mit Preisen das Lied nach dem bekannten Mörikegedicht: „ Herr, schicke was du willt „ ( W. Heinrichs ). Verhaltenes, dichtes Piano und sattes, nie kehliges Forte wechselten sich ab, gingen sinnvoll ineinander über und die Intentionen des ständig präsenten und mit sparsamen Gesten dirigierenden Eckart Maier wurden von allen Sängern sehr homogen umgesetzt.Wieder neu „ behutet „ traten die Männer nach der Pause auf. Das 3. Reich, die Reichspogromnacht, in einen inneren, betroffenmachenden Zusammenhang gestellt durch das packend vorgetragene jiddische Lied „lech nerevada“ mit genialer Klavierbegleitung: Dann verstummte der Straßdorfer Chor in den Kriegswirren. Stumm schläft der Sänger„ und „ Wanderer, wo kommst du her- hab keine Heimat mehr „ waren die bedacht ausgewählten Lieder, deren Text, den richtigen Ton und die entsprechende Stimmung erzeugen konnten. Das komplette Konzertprogramm wurde auswendig vorgetragen somit klappte der Kontakt Dirigent–Chor hervorragend. Eine andere Zeit beginnt: Gründung der Bundesrepublik-und dann: ein turbulentes Ereignis wird auf der Bühne nachgezeichnet: das Wunder von Bern … Alle damaligen Fußballer werden besungen..
Weitere brillant vorgetragene Chorvorträge handelten von Sehnsüchten, vom Fernweh.. und bald ging es über in den von den Besatzungssoldaten importierten Swing und Jazz. Locker und gekonnt nahm sich der Chor dieses Genres an, die Begleitung tat das Ihrige dazu und die fehlenden Blasinstrumente wurden durch die menschliche Stimme frechwitzig- spritzig imitiert.
Nach dem 100. Geburtstag des Chores folgt der Schritt in die Neuzeit. Das verfremdete „ Weißt du wieviel Sternlein stehen„ ( U. Lindenberg ) führte das Publikum zum Nachdenken über die Umweltproblematik. Vereinsbezogene Marksteine ( Bekanntschaft mit einem Berliner Profi-Männerchor, eine Berlinfahrt, eine Reise nach Ungarn in die Gmünder Partnerstadt) wurden ebenso musikalisch ausgedeutet wie die Amerikareise (drüben ist alles doppelt so groß hier ist alles doppelt so schön.. ).
Über das Sommermärchen ( Fußballweltmeisterschaft ) gelangte man in die Jetztzeit. Der Chor zeigte noch einmal seine ungeahnten Gestaltungsmöglichkeiten: „ Ein Freund, ein guter Freund„, das Medley „ Männer, wie wir„, das Abschiedslied„ schöne Nacht„ ( W. Nagel) -jeder typische und untypische Männerchorsound wurde ausgelotet und die Zuschauer zeigten durch ihren Beifall, dass das Konzept in sich als stimmig empfunden wurde und dass es sich gelohnt hat, vom typischen Konzertstil abzuweichen.
Dass der Jubiläums- Konzert – Abend inhaltlich und gestalterisch so ansprechend und schlüssig gelang, war das Verdienst des Teams von „ Dein Theater „, allen Mitwirkenden vor und hinter der Bühne und vor allem der Vorarbeit von Eckart Maier, seiner Probentechnik und seiner zwingenden Gestaltungskraft.
Joseph Haydn – Die Schöpfung
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 1.11.2007, Chorverband Friedrich Silcher, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Philharmonischer Chor Fellbach
Joseph Haydn – Die Schöpfung
Jedem dürfte der biblische Text der Erschaffung der Welt bekannt sein – wenigstens in den berühmten Anfangszeilen „und die Erde, war ohne Form und leer“ – was im hebräischen Urtext heißt „Tohuwabohu“ (… so ist auch dieses Fremdwort erläutert) in welches die ordnende Hand Gottes eingreift.