Chorbuch Weihnachtslieder, der Notentipp im Herbst
Johannes Pfeffer, 25.09.2015, Chorpraxis, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Männerchöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Für den aktuellen Newsletter für Chorleiter stellt Nikolai Ott Chormusik zur Weihnachtszeit vor: Der Carus-Verlag hat mit dem 2012 erschienenen „Advents- und Weihnachtslieder. Chorbuch 4stimmig“ ein durchaus gelungenes und spannendes Chorbuch mit Advents- und Weihnachtsstücken auf den Markt gebracht, aus dessen vierstimmiger Version hier nun drei besonders reizvolle Sätze besprochen werden sollen.
- God rest you merry, gentlemen (John Høybye)
Dieses englische Carol kommt im Arrangement von John Høybye sehr jugendlich daher. Über eine ostinate Figur in den drei unteren Stimmen legt sich der cantus firmus ausgesprochen elegant und geschickt im Sopran. Im zweiten Teil der Melodie fächert sich der Chor zu einem Klangteppich auf , bevor er wieder in das eingangs vorgestellte Ostinato zurückfällt. In der zweiten Strophe wandert die Melodie in die beiden Männerstimmen (unisono), die die Frauenstimmen mit einer augmentierten ersten Choralzeile begleiten, ein einfacher Kunstgriff, der das Stück aber unglaublich reizvoll macht. Die dritte Strophe erhebt sich über einen Orgelpunkt, der im Lauf der Strophe von den Männer- zu den Frauenstimmen wechselt und irgendwann wieder in das Ostinato mündet, mit dem das Stück endet.
Dieses Arrangement wirft sicher die Frage auf, ob es angemessen ist, ein altehrwürdiges Carol so darzustellen wie Høybye es hier tut. Ganz ehrlich: Ja! Das Stück ist mit einfachsten Mitteln handwerklich so gut gestrickt, dass es zur Einstudierung maximal zwei Proben braucht und der Spaßfaktor daran ist nicht zu unterschätzen. Klare Empfehlung für alle Fans von auskomponierten Liedern und solche, die es hiermit dringend werden sollten! - Hört der Engel helle Lieder (Alfred Schönfelder)
Das allseits bekannte Weihnachtslied bekommt im Satz von Alfred Schönfelder zwar nicht die Faktur von Høybyes „God rest you merry, gentlemen“, versteckt sich aber zum Glück nicht hinter einem vierstimmig homophonen Satz, sondern kommt in einem Mix aus eindrücklicher Harmonik und gekonntem Tonsatz daher, die Melodie verteilt sich choralzeilenweise auf Sopran, Alt und Tenor. Das Gloria wird 5-stimmig mit einem geteilten Sopran. Der erste Sopran ist verdammt hoch aber für den Tonsatz unerlässlich. Es genügt aber, nur eine kleine Gruppe damit zu betrauen, die sich da oben auskennt… Das Stück ist zum Einstudieren nicht weiter schwer, eine klare und nachvollziehbare Stimmführung kommt dem Sänger hier sehr entgegen. Allerdings ist die intonatorische Komponente (wie so oft…) tückisch. Wer kann und Mut hat, der sollte sich unbedingt an das Stück wagen, wer Zweifel hat, lieber etwas anderes raussuchen…. - Kommet ihr Hirten (Carl Riedel)
Ein schönes und tradiertes Weihnachtslied! Carl Riedel war selbst Kapellmeister in Leipzig und hat den Text aus dem Tschechischen übersetzt und diesen Satz geschrieben. Im Trio dieser Empfehlungen ist es sicher der einfachste Satz, obwohl vielleicht gerade seine Schlichtheit Lied besonders gerecht wird. Auf jeden Fall ist dieser Satz zum Einstudieren sehr geschickt, viele Motive wiederholen sich und alles ist für den, der das Lied kennt, irgendwie voraushörbar. Das tut dem Weihnachtslied und diesem Satz aber bestimmt keinen Abbruch.
Die erste Strophe der Engel wird -wie sollte es anders sein- von den Frauen gesungen, erst als Terzett (mit dem Alt als Bordun) und dann unisono. Die zweite Strophe besetzt Riedel mit einem Doppelquartett, ob das immer so sein muss bleibt dem Chorleiter überlassen. Hier wird der Bass zum Bordun. Die Stimmführung im Tenor ist nicht unbedingt geschickt, aber vielleicht können zwei selbstbewusste Alti in T. 15 und T. 19 (analog T. 29 und 33) aushelfen… Die dritte Strophe erklärt sich dem Betrachter von selbst. Ein dreigeteilter Bass ist nicht überall zu finden, aber zweistimmig (G-d) ist hier definitiv auch ausreichend, bevor Sie ihre wertvollen Bässe in der Mitte auseinanderreißen müssen!
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Ein Fest der kulturellen Begegnung der Eurotreff 2015
Johannes Pfeffer, 22.09.2015, Jugendchöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
„Im heutigen Konzert haben wir gelernt, dass man beim Chorsingen Fitness, Fremdsprachen, Koordination, Selbstbewusstsein und Physik erlernen kann“, so Jereoen Schrijner, Moderator des Abschlusskonzertes beim diesjährigen Eurotreff. Zuvor hat die niedersächsische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, Gabriele Heinen-Kljajic, in Wolfenbüttel ermuntert auf die Kraft der Musik in der Begegnung der Kulturen, auch bei den aktuellen Einwanderungsbewegungen zu vertrauen.
Für die rund 700 teilnehmenden Kinder und Jugendlichen war wohl ein ganz anderes Motiv im Vordergrund: Gemeinsam singen macht einfach Spass. Dass der Spass auch in keinster Weise im Gegensatz zur Arbeit steht, beweist die Arbeit in den Chorateliers. In 7 Chorateliers haben die 19 Teilnehmerchöre drei Tage lang intensiv geprobt. Für jedes Choratelier hat der Arbeitskreis Musik in der Jugend wieder einen hochkarätigen Chorleiter gewinnen könnnen.
Die Chöre, die in den Chorateliers zusammenarbeiten kennen sich vor dem Festival nicht. Umso erstaulicher ist es, wie durch die Probenarbeit aus zwei bis vier Chören ein homogener Klangkörper wird. Trotz der unterschiedlichen Muttersprachen haben alle Ateliers zu einer gemeinsamen Klangvorstellung gefunden.
Aus sechs Ländern kamen die Chorleiter für die Ateliers. Und ihre Literaturauswahl zum Motto des diesjährigen Eurotreffs, Sounds of City, hat wenig bekannte, dafür aber umso mehr entdeckenswerte Chorwerke zur Folge. Darunter die Uraufführung des Auftragswerks „Augen in der Großstadt“ von Andreas Weil und die Deutsche Uraufführung von „What is Music“ des polnischen Komponosten Marek Raczynski.
Für Wolfgang Waible, Chorleiter des Christphorus Kinderchors aus Altensteig im Schwäbischen Chorverband, hat sich die Reise nach Wolfenbüttel sehr gelohnt. „Ich selbst habe viel gelernt von Hans de Gilde – und auch der Chor. Die jungen Sänger werden so motiviert, auch die Buben, wenn sie andere Jungs singen hören.“, so der Chorleiter.
Vocals On Air präsentiert Themensendung zur chor.com 2015
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 10.09.2015, Chöre 50+, Chorfeste, Eltern-Kind-Musik, Fortbildungen, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Männerchöre, Singen und Stimme, sonstige Chöre, Kommentare geschlossen
Bereits zum dritten Mal lädt der Deutsche Chorverband zur internationalen chor.com nach Dortmund ein. Die Messe, die Workshops und Konzerte dienen als Treffpunkt der Akteure aus der Chorszene. Ob SängerIn, ChormanagerIn, Vorstände, Verlage oder Freunde der Vokalmusik – vom 1. bis 4. Oktober 2015 ist für jeden Besucher aus dem reichhaltigen Programm etwas dabei. Vocals On Air stellt das ausführliche Programm vor. Dazu gibt es musikalische Eindrücke teilnehmender Ensembles. Zudem wird das neue Buch „Beatbox Your Choir“ mit Julian Knörzer vorgestellt.
Dortmund als vokalmusikalischer Standort: 3. Auflage von chor.com – Interview mit Moritz Puschke (Deutscher Chorverband)
„Die Stadt zeigt sich als vokalmusikalischen Standort.“, so Moritz Puschke, künstlerischer Geschäftsführer im Deutschen Chorverband. „Wir haben gute Erfahrungen vor Ort und bringen auch 2015 wieder ein umfangreiches Workshopsangebot, eine breitgefächerte Verlagsausstellung und ein hochmusikalisches Konzertprogramm nach Dortmund.“
Im Gespräch mit Moderator Holger Frank Heimsch macht Puschke Lust auf das größte Branchentreffen Deutschlands und blickt auch in die Zukunft, wie es mit der chor.com 2017 weitergeht.
Messe, Workshops und Konzerte: chor.com ist für alle da
Rund 150 Workshops, mehr als 70 Aussteller und mehr als 30 Konzerte bieten den Besuchern die volle Bandbreite der nationalen und internationalen Vokalmusik. Neben Reading Sessions und Vorträgen gibt es den „chor.com-Talk“ und praxisorientierte Workshops mit Ensembles wie Voces8, SWR Vokalensemble, Slixs oder Onair. In der Sendung werden einzelne Workshops und Konzerte genauer vorgestellt und musikalisch untermalt.
Beatbox Your Choir (Schott-Music): Medientipp mit Julian Knörzer
„Die häufigste Frage ist, wann atme ich beim Beatboxing.“, so Julian Knörzer. Das Buch richtet sich an alle, die den perfekten Groove im Chor oder Ensemble Schritt für Schritt lernen wollen. Dazu gibt es eine umfangreiche Hybrid-DVD im Anhang. Moderator Holger Frank Heimsch bespricht die Inhalte und den Aufbau des Buches.
Aktuellen Chor-News:
Die Prinzen in Heilbronn
31. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie
Stiftsmusik für alle in Stuttgart
Internationales Chorfestival Eurotreff beginnt
Johannes Pfeffer, 8.09.2015, Jugendchöre, Kinderchöre, Kommentare geschlossen
Der Eurotreff beginnt! Am 9. September werden 19 Chöre aus 10 Nationen in Wolfenbüttel ankommen, die bis zum Sonntag gemeinsam musizieren. Inzwischen ist auch sicher, dass der Chor Svetoch aus Weißrussland dabei ist – bei ihm war noch bis letzte Woche unklar, ob er die erforderlichen Visa erhält. So kann sich das Publikum aus Wolfenbüttel und Umgebung auf Tage voller kultureller Vielfalt und Klänge verschiedener
Länder freuen.
Das international ausgerichtete Festival findet bereits zum 17. Mal statt und steht unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil.
Die Ateliers für gemischte Jugendchöre werden geleitet von Franz M. Herzog (Österreich) und Ron-Dirk Entleutner (Deutschland). Alicja Szeluga (Polen) und Raimund Wippermann (Deutschland) führen Ateliers für Mädchenchöre durch. Die Ateliers für Kinderchöre stehen unter der Leitung von Sanna Valvanne (Finnland), Cécile Mathevet Bouchet (Frankreich) und Hans de Gilde (Niederlande/Deutschland). weiterlesen »
Fördermittel für das Singen mit Flüchtlingen ausgeschrieben
Johannes Pfeffer, 30.08.2015, Chorpraxis, Jugendchöre, Kinderchöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) schreibt Fördermittel für Projekte zur Integration junger Migrantinnen und Migranten für die Förderperiode ab 2016 aus. Im Mittelpunkt stehen Projekte von Jugendlichen für Jugendliche. Wir möchten gerade Chorprojekte besonders ermutigen, sich zu bewerben. Die Projekte können bis zu 3 Jahre lang und mit max. 50.000€ jährlich gefördert werden, aber auch kleinere und kürzere Projekte haben eine Chance. Die Frist für die Antragstellung ist der 30. Oktober 2015. Wir unterstützen euch gern bei der Antragsstellung. Um Kontakt zu Flüchtlingen herzustellen, helfen häufig die Ordnungsämter vor Ort sowie die Flüchtlingsräte. Weitere Informationen finden Sie hier.
Vocals On Air widmet sich der aktiven Jugend
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 6.08.2015, Chorgattung, Chorpraxis, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Zu Gast im Studio: Prof. Dr. Martin Weingardt (Erziehungswissenschaftler, Pädagogische Hochschule Ludwigsburg)
Jugendliche engagieren sich für andere Jugendliche oder Kinder. In erster Linie geht es darum, Spaß zu haben. Aber auch die Möglichkeit, zusätzliche Kompetenzen durch das ehrenamtliche Engagement zu erlangen, wird von den Jugendlichen erkannt und ist ein Motivator. Moderator Holger Frank Heimsch begrüße zusammen mit Johannes Pfeffer Prof. Dr. Martin Weingardt von der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg im Studio. Er verfasste zur kürzlich veröffentlichten Jugendstudie 2015 der Jugendstiftung Baden-Württemberg den wissenschaftlichen Kommentar. Zudem wird die aktive Arbeit der Hessischen Chorjugend vorgestellt und das Jugendtreffen „Eurotreff 2015“ vom Arbeitskreis Musik in der Jugend in Wolfenbüttel vorgestellt.?
Jugendstudie Baden-Württemberg 2015: Experteninterview mit Prof. Dr. Martin Weingardt
Bereits zum dritten Mal hat die Jugendstiftung Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Landeschülerbeirat die Jugendstudie Baden-Württemberg erstellt. Als repräsentative Studie gibt sie Auskunft über die Lebenswelt von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren in Baden-Württemberg. „Eine Entwicklung sticht hervor: eine unglaubliche Stabilität“, sagt Prof. Dr. Martin Weingardt.
Weingardt hat einen wissenschaftlichen Kommentar verfasst und spricht bei „Vocals On Air“ über die Studie, ihre Bedeutung für die Jugendkulturarbeit und welche Ansätze die Chorvereine für Ihre Arbeit nutzen können.
3-Säulen-Modell: die Hessische Chorjugend im Gespräch mit Dr. Kai Habermehl
1997 hat sich die Hessische Chorjugend selbstständig gemacht. „Die zentrale Aufgabe ist die Sicherung der Chorzukunft, welches bei uns auf den Sängerinnen und Sängern, das Vereinsmanagment und neue Chorleiter für die Zukunft vorzubereiten“, so Dr. Kai Habermehl, Vorsitzender der Hessischen Chorjugend.
In der Sendung spricht er über das umfangreiche Seminar- und Veranstaltungsangebot.
Interkulturelle Begegnung: Eurotreff 2015 des Arbeitskeis Musik in der Jugend
„Es kommen Kinder und Jugend aus ganz Europa, die in 5 Tagen ein gemeinsames Repertoire erarbeiten und über die Brücke Musik mit- und voneinander lernen.“, so Festivalleiterin Marleen Mützlaff. Zum Thema „Klänge der Stadt“ wird unter der Leitung renommierter ChorleiterInnen aus dem In- und Ausland beim Eurotreff vielfältige Chorliteratur erarbeitet. In der Sendung wird das Ziel des Festivals und das Programm vorgestellt.
Ausschreibung für Musikmentoren Chor 2015
Johannes Pfeffer, 1.08.2015, Fortbildungen, Jugendchöre, Kinderchöre, Nachwuchsarbeit, Kommentare geschlossen
Ab sofort ist die Anmeldung für die Ausbildung zum Chormentor im Schuljahr 2015/2016 möglich. Die Ausschreibung und das Anmeldeformular sind hier als pdf zum Herunterladen bereitgestellt.
Seit mehreren Jahren bildet die Chorjugend im Schwäbischen Chorverband in Zusammenarbeit mit dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport sogenannte Chormentoren aus. Die Ausbildung richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die zu Beginn der Ausbildung mindestens 15 Jahre alt sind. Die angehenden Mentoren werden fünf Wochenenden lang intensiv in verschiedenen Bereichen unterrichtet. Dazu gehören Chorleitung, Musiktheorie, Jugendarbeit im Verein, Rhetorik, Planung und Durchführung von Veranstaltungen uvm.
Nutzen Sie dieses Potential für Ihre Arbeit im Verein.
Interview mit Dr. Karl Ermert bei Vocals on Air
Johannes Pfeffer, 30.07.2015, Chorpraxis, Eltern-Kind-Musik, Frauenchöre, gemischte Chöre, Jugendchöre, Kinderchöre, Männerchöre, Nachwuchsarbeit, Kommentare geschlossen
„Also zunächst einmal müssen sie die Wirklichkeit sehen.“
Der Arbeitskreis Musik in der Jugend (AMJ) führt derzeit eine umfangreiche Online-Studie unter dem Titel „Chormusikkultur und Migrationsgesellschaft“ durch. Im Rahmen der Themensendung „Chormusik international“ am 10.7 sprach Vocals on Air, das Radiomagazin des Schwäbischen Chorverbandes, mit dem Bundesvorsitzenden des AMJ. Einen Auszug daraus geben wir hier wieder:
Vocals on Air (VoA): Viele Einzelbeobachtungen sprechen dafür, dass in der traditionell organisierte Chorszene Menschen mit Migrationshintergrund, jedenfalls aus außereuropäischen Kulturen, unterrepräsentiert sind, trifft das zu und woran liegt das?
Dr. Karl Ermert: Ja diese Beobachtungen waren der Auslöser für dieses Projekt, was wir mal „Chormusikultur und Migrationsgesellschaft“genannt haben. Und wir wollen da in verschiedenen Schritten, vom Literaturstudium, wie man sowas macht wie man wissenschaftlich rangeht, über Experteninterviews und schließlich diese Umfrage, die im Augenblick noch läuft, herausfinden, was ist das denn: Also ist es wirklich ein Problem, oder ist es eine Chance, wie gehen die Leute, die faktisch damit zu tun haben damit, wie sollten sie damit umgehen. Es gibt ja da viele verschiedene Erfahrungen. Und bevor man da jetzt immer aus dem Bauch weiterredet, wollten wir das ein bisschen genauer ergründen. Da sind wir im Augenblick noch dabei.
Ist es denn eine Herausforderung? Ja, das kann man sagen. Insbesondere im Kinder- und Jugendchorbereich, dahin zielen wir mit unserer Untersuchung, und zwar deshalb, weil natürlich Kinder- und Jugendchöre sind natürlich ständig auf der Rolle, um Nachwuchs zu finden, ja wo finden Sie den – da hat sich die Welt ein bisschen verändert, nicht nur durch die allseits bekannten Umstände von digitaler Konkurrenz, sondern auch weil der demografische Wandel dafür sorgt, dass ein immer größerer Anteil von Kindern und Jugendlichen, vorallen Dingen in Ballungsgebieten und West- und Süddeutschland und vorallen Dingen auch zum Beispiel Baden-Württemberg, der Anteil von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund steigt. Der nähert sich in diesen Gebieten 30-40 % im Durchschnitt an. Und unsere Erkenntnisse aus den ersten Schritten zeigen, dass das Thema sehr differenziert ist, das ist ja immer so ein Problem, je näher man an die Wirklichkeit kommt, desto differenzierter wird das. Es gibt ja unterschiedliche Hintergründe. Kinder und Jugendliche aus Osteuropa haben ein anderes Verhältnis zur Chormusik als aus dem arabischen Raum. Und aus Westeuropa und aus dem Baltikum nochmals anders. Je weiter wir räumlich aus Europa wegkommen, desto größer ist auch die Distanz zur mitteleuropäischen Musiktradition.
VoA: Welche Aufgaben müssen denn die Chöre jetzt in diesem Bereich leisten?
Ermert: Also zunächst einmal müssen sie die Wirklichkeit sehen. Das ist nicht selbstverständlich, das haben wir bei unseren Recherchen gemerkt. Und interessanterweise, soviel kann man aus der Umfrage schon sagen, aus den Rückläufen bisher, kann man sagen, dass ungefähr 40 % unserer Antwortenden bislang überhaupt keine Kinder mit Migrationshintergrund in ihren Chören haben. Da ist die Frage: Woher kommt das?
Das vollständige Interview gibt es bei Vocals on Air zum Nachhören hier auf der Seite
Neues von den Star Kids aus Deizisau und Interview mit der Dirigentin Martina Krempler
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 23.07.2015, Chorverband Karl-Pfaff, Jugendchöre, Kinderchöre, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Wieder haben unsere „Star Kids“ und „Star Teens“ gezeigt – dass die Kleinsten die Größten sind. Bei brütender Hitze fand die Aufführung des Musicals „Schach 2.0“ in der Deizisauer Gemeindehalle statt. 45 Kinder standen in schwarzer und weißer Kostümierung auf der Bühne und hatten verschiedene Rollen, wie die Königin, der König, die Prinzessin Luna, Lunas Amme, den Prinzen Zero, sein Diener Valerio, mehrere Türme, Pferde, Läufer und Diener, das weiße und schwarze Volk und die schwarzen Botschafter .
Ein Stück für alle, die schon immer mal wissen wollten, wo die kleinen Schachfiguren eigentlich herkommen. Martina Krempler hat mit ihren „Star Kids“ und Star Teens“ mit Hilfe von ihren unermüdlichen Jugendleitern Renate Schneider und Julia Mauser das Musical Schach 2.0 von Andreas Schmittberger einstudiert. weiterlesen »
Kein Ende vom Lied – Der Gesangverein Concordia Reichenbach/Fils setzt das sehr erfolgreiche Singen.Bündnis aus eigener Kraft fort
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 23.07.2015, Chorverband Karl-Pfaff, Kinderchöre, Kommentare geschlossen
Was machen wir mit den Kindern, die nach den Weihnachtsferien bei uns vor der Tür stehen und sich schon auf das nächste Projekt freuen? Diese Frage stellten sich die Verantwortlichen des Singen.Bündnisses im Verein nach der monatelangen Hängepartie und dem endgültigen Zahlungsstopp aus Berlin. Schnell war klar, dass wir die Kinder nicht enttäuschen können und die mit dem ersten Projekt angefangene Aufbauarbeit nicht in die Tonne treten. Das eine ist Politik, die sehr ernüchtert und enttäuscht hat, das andere ist die Praxis, für die wir da sind. Bei uns ist weiterhin Platz für Kinder mit Handicap und Migrationshintergrund, Inklusion ist selbstverständlich!
So hat ein inzwischen hervorragend zusammen arbeitendes Team und die gesamte Vereinsleitung beschlossen, in einem reduzierten finanziellen Rahmen aus eigener Kraft das Projekt fortzusetzen. Nach sechs Monaten Probenarbeit stellten am 29. Juni in der Brühlhalle in Reichenbach die Kinder die Frage: ‚Wo bitte geht es zum Regenbogenland, in dem das Glück zu finden ist‘? Im Kindermusical ‚Regenbogenland – Käfer auf Glücksuche‘ sang, spielte und präsentierte sich die ‚Singende Rasselbande‘ vor einer farbenfrohen Kulisse. Perfekt geschminkte Bienchen, Käfer, Mäuse und Schmetterlinge fühlten sich in der Kulisse der Blumenwiese sichtlich wohl. weiterlesen »