Chorleben - S-Chorverband

Pressemitteilung: Chorverbandstag des Schwäbischen Chorverbands (SCV) in Ulm

Präsident Dr. Eckhart Seifert: Ganztagesschule braucht einen vereinsfreundlichen Zuschnitt

Ulm, den 18. Mai 2014
Beim Chorverbandstag des Schwäbischen Chorverbands (SCV) am Sonntag, 18. Mai in Ulm haben sich die 205 Delegierten mit der Situation der Laienmusik und der Gesangsvereine im Land befasst. Moderne Angebote im Chorgesang sowie die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sind die Schwerpunkte der Arbeit des zweitgrößten Laiensängerverbands in Deutschland.

Präsident Dr. Eckhart Seifert forderte die Mitgliedsvereine des SCV auf, in den Bemühungen, Jugendliche für das Singen im Verein zu begeistern, nicht nachzulassen. Im Zusammenhang mit den Plänen der Landesregierung, die Ganztagsschule auszubauen, appellierte er an sie, sich auf lokaler Ebene für einen vereinsfreundlichen Zuschnitt der Ganztagesschule stark zu machen. „Natürlich lernen die Kinder in der Schule, aber Lebenserfahrung aus eigenem Tun gibt es dort nicht“, so Dr. Seifert.

Gegenüber der Landesregierung setzten sich der Landesmusikverband als Interessensvertretung der Laienmusik und mit ihm der Schwäbische Chorverband dafür ein, dass die Rahmenbedingungen das lebendige Vereinsleben nicht ersticken, so Dr. Seifert in seinem Bericht. Als Erfolg verbuchte der Präsident dabei, dass mit den neuen Bildungsplänen in der Grundschule Musik wieder als eigenständiges Fach eingeführt werden soll.
Zu diesen und anderen positiven Anzeichen, dass die ideelle und finanzielle Förderung der Laienmusik durch das Land nicht in Frage gestellt ist, passe der Förderbescheid 2013 für den Schwäbischen Chorverband allerdings nicht, so Dr. Seifert. Dieser sei, für den Verband überraschend, um 35.000 Euro niedriger ausgefallen als der Zuschuss von 2011. Der Präsident hofft, dass sich dies mit dem Förderbescheid 2014 wieder ändere. Auch in Bezug zu den
Förderrichtlinien für die Amateurmusik, die ab 2015 gelten sollen, zeigte sich Dr. Seifert optimistisch, dass ebenso wie beim Sport die Verbandsautonomie geachtet wird und die Vertreter der Laienmusik, die in den Schulen zum Einsatz kommen, die gleiche Honorierung erhalten wie die Übungsleiter im Sport.

Betrachte man die Verbandsstatistik, könne allen Unkenrufen zum Trotz kein Chorsterben zu erkennen sein, stellte Präsident Dr. Eckhart Seifert fest. Mit 1655 Mitgliedsvereinen verfüge der SCV über die letzten fünf Jahre über eine in etwa konstante Zahl. Jährlich gäben zwar zwischen 10 und 15 Vereine auf, es kommen aber ungefähr dieselbe Zahl neu gegründeter Vereine hinzu. Dass die Zahl der aktiven Sängerinnen und Sänger gleichwohl rückläufig sei, sei mit der Tatsache zu erklären, dass die neu gegründeten Chöre in der Regel aus jüngeren Sängern und kleineren Formationen bestünden.
Neue Impulse zu geben und Menschen aller Generationen für das Singen im Chor zu begeistern, sei daher eine Daueraufgabe der im SCV organisierten aktiven Sängerinnen und Sänger.

Die Delegierten wählten Helene Stauch erneut zur Schriftführerin und Gerold Kranich, Wolfgang Layer, Jutta Mack und Klaus Schönfeld zu Beisitzern im Präsidium. Als Nachfolger des langjährigen Schatzmeisters Hans Essig, dem die Delegierten mit viel Beifall für seine 20-jährige erfolgreiche Arbeit dankten und den das Präsidium zum Ehrenmitglied ernannte, wurde Achim Schwörer aus Kressbronn gewählt. Vizepräsidentin Irmgard Naumann, die das Familienreferat leitet, wurde mit der neu geschaffenen Friedrich-Silcher-Auszeichnung des Schwäbischen Chorverbands geehrt.

Die Bemühungen in der musikalischen Arbeit, so der Bericht des Musikdirektors Marcel Dreiling, sind vor allem auf die Verbesserung der Qualität der Chorarbeit und die Aus- und Weiterbildung der Chorleiter gerichtet. Besonders hob Dreiling die Qualitätsoffensive „Die Carusos“, die sich insbesondere für das Singen im Kindergarten in Kooperation mit örtlichen Vereinen einsetzt, hervor. Mit mittlerweile 12 geprüften Fachberatern verfüge der zweitgrößte Laienchorverband Deutschlands in diesem Bereich über eine bundesweit einmalige regionale Dichte, so Dreiling. Parallel dazu treibt der Verband im Rahmen eines beim Landesinstitut für Schulsport, Schulkunst und Schulmusik angesiedelten Projekts Patenschaften örtlicher Vereine mit Schulen voran.
Weitere Schwerpunkte der Arbeit des SCV sind vom Familienreferat koordinierte Initiativen für das Singen speziell mit Kindern und die Weiterbildung von Erzieherinnen und Erziehern. Auch für das Singen mit alten Menschen im Seniorenheim bietet der SCV seit Jahren Seminare an. Ausgebildete Jugendreferenten, Musikmentoren und Musiklotsen bieten den Chorleiterinnen und Chorleitern Unterstützung und setzen Impulse für neue Projekte.

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Johannes Pfeffer, 27. Mai 2014, Singen und Stimme, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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