Chorleben - S-Chorverband

Konzert der Neckar-Singers

Konzert der Neckar-Singers

Chormusik von der Renaissance bis Pop und Jazz war das Motto des Konzertes der Neckar-Singers, einer Chorgruppe des Sängerbund Neckarhausen. Unter Leitung der Dirigentin Daniela Schüler erlebten die Zuhörer in der voll besetzten Nürtinger Kreuzkirche Chormusik aus vier Jahrhunderten. „Wie geht das zusammen?“ fragte sich der Musikfreund und musste erstaunt feststellen, zu welch außergewöhnlichen Leistungen ein Laienchor fähig ist, wenn mit ihm professionell gearbeitet wird. Dies zeigte sich deutlich bei den Vorträgen von Original-Chorsätzen in englischer, französischer und spanischer Sprache, die mit Bravour gemeistert wurden. Ein Beweis für die hohe musikalische Beweglichkeit des Chores sind die geradezu meisterhafte Aussprache und Deklamation. Er singt mit großem, stimmlichen Volumen und ist in allen Registern gut ausgebildet, wenn auch die Bässe manchmal in der Lautstärke forcierten. Was bei modernen Chorwerken zwingend erforderlich ist, um einen bestimmten Sound zu entwickeln, sollte bei älteren Stücken doch ein etwas weicherer Chorklang angestrebt werden. Diese kleine Anmerkung soll jedoch nicht den überaus positiven Gesamteindruck schmälern.

Den Auftakt bildete eine Reihe von gekonnt gesungenen Tanzliedern, Chansons und Madrigalen aus dem 16. Jahrhundert. So Morley’s „Sing we and chant it“, die Pavane „Bele, qui tient ma vie“, das mit Verve vorgetragene Chanson „Je ne l’ose dire“ und das zum Genre gehörende bekannte Madrigal „Ein Hennlein weiß“. Selten hat man dieses Stück so temporeich, mit exaktem Wortrhytmus und Lautmalerei gehört. Klangfarbig auch die vier Teile aus Walzer Op. 39 von Brahms; solo gespielt von dem hervorragend disponierten Pianisten Herwig Rutt, der im Laufe des Programms auch vom Jazz beeinflusste Stücke von Gershwin zu Gehör brachte. Eine feine austarierte Klavierbegleitung bei den nicht ganz einfachen „Zigeunerliedern“ von Brahms, gab die nötige Unterstützung für den Chor.

Einer der Höhepunkte war das mit großem Stimmvolumen und homogen wieder gegebene „Odi et amo“ von Carl Orff. Die für Orff typische Harmonik, verbunden mit elementaren Staccato-Rhythmen, die inhaltliche Ausdeutung und berückend schöne harmonische Wendung am Schluß, war ein großes Hörerlebnis.

Farbig: Zwei Spirituals „Alleluia Seven“ und „Come and see the Baby“, zu dem Caro Greis mit ihrer feinen Sopranimitation dem weinenden Jesuskind eine menschliche Dimension gab. Solistisch tätig war auch der mit entsprechendem Timbre ausgestattete Bassist Hans-Jürgen Mauser mit dem bekannten „You are My Sunshin“. Das temperamentvolle mexikanische Volkslied „La Cucaracha“ machte den Übergang zu den für Chor bearbeitenden Pop- und Jazz-Songs. Die von Hans Unterweger komponierte und getextete Humoreske „Männer mag man eben“ kam mit ihren sperrigen Rhythmen genau so gut an, wie die verjazzten „Rote Lippen soll man küssen“.

Endlich ganz beim Jazz angekommen ist man mit Nacio Herb Brown’s „I’m Singin‘ in the Rain“ und „I Got the Sun in the Morning“. Der einleitende Sprechgesang von Barbara Gommel, parlierend mit Herwig Rutt am Klavier, war ein besonderes „Schmankerl“.

Das Finale begann mit den Udo Jürgens-Schlagern „Anuschka“, rustikal und feurig dargeboten und endete mit einer anspruchsvollen Chorbearbeitung von „Immer wieder geht die Sonne auf“. Der mitreißende, hymnische Charakter des Stückes verlange noch einmal alle Kräfte und mündete in einem imponierenden Schlussgesang. Nicht enden wollender Beifall des begeisterten Publikums verlangte noch eine Zugabe.

Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 2. Apr 2010, Chorverband Ludwig Uhland, gemischte Chöre, Kommentare per Feed RSS 2.0,Kommentare geschlossen.

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