Chorleben - S-Chorverband

Chorkonzert als Gesamtkunstwerk

 MGV Oßweil erobert in der Musikhalle die Herzen des Publikums – Mozart und Hexenlieder 

Was singen Fische in der Nacht? Nichts. Jedenfalls nichts, was hörbar wäre. Und genau das hat auch der Chor des MGV Oß­weil gesungen in einem Stück: Nichts. Sein mutiges und buntes Programm in der Musikhalle ist mit johlenden Beifall belohnt worden.

 Von Astrid Killinger Martin Evanzin, von Beruf ei­gentlich Ingenieur, hat Christian Morgensterns wortloses Poem ,,Fisches Nachtgesang“ beim Wort genommen und ,,vertont“. Da konnte Sabine Wieland, seit 24 Jahren Chorleiterin beim MGV Oßweil, noch soviel dirigieren. Ihre Sänger blieben stumm. Aller­dings formten sie ihre Münder, wiegten sie ihre Köpfe überaus harmonisch im wiegenden Takt und es war wasserklar: auch die­ses Stück war gut einstudiert. Der gesamte Auftritt war ein aus vielen Facetten feinstufig komponiertes Gesamtkunstwerk Vor einem geschmackvollen Büh­nenbild mit den Großporträts von Händel, Mozart und Brahms, deren Musik tatsächlich zu Gehör kam, war zunächst die geballte, mittelalterlich gekleidete Sängerschaft der Chöre Mixed Generati­on, Poplibets und Crazy Kids ver­sammelt. Alte Musik von Praetorius und Orlando di Lasso eröffnete die ,,musikalische Zeitreise“. Hexen und KapriolenMit fröhlichen Hexenliedern in bunten Kleidern nebst Feuertopf und anderem Zubehör machten die Crazy Kids zusammen mit den ALSO-Kids von der Musik-AG der August-Läm-mle-Schule klar, dass Hexen heute kein ernstes Thema mehr sind, dafür Vorlagen für musikalische Kapriolen bieten. Dabei fiel unter anderem die deutliche Aussprache der jungen Sänger unter Sabine Wieland auf. Mit einer wunderbar leicht ge­spielten Sonate von Telemann überbrückte die Obolstin Uta Ja­kob einen weiteren Bühnenwechsel.Die Großen wagten es, die in­strumentale ,,Air“ von Händel zu singen. Einen höfischen Tanz aus seiner Wassermusik führten Ju­gendliche in Kostümen vor. Lie­der von Mozart gab es in unter­schiedlichen Chorkombinatio­nen.Bei Mozarts Kleiner Nachtmu­sik machten sogar die Kleinsten mit, während die famose Klavier­begleiterin Maria Grossmann sich ausnahmsweise dafür die Tastatur mit Edith Ulrich teilte.Seit letztem Jahr ist Ulrich als zweite Dirigentin beim MGV Oß­weil tätig.Mit jeder Menge kleiner, aber feiner szenischer Einfälle präsen­tierten die Großen Stücke von Brahms, Joplin und anderen wie auch den ton-losen Fischegesang. Einmal traten die Kinder wie­der dazu, ein anderes Mal wan­delten im Hintergrund Sonne oder Sterne. ,,Guter Mond, du bist so stille“ sangen die Oßweiler gleich in drei bekannten Melo­dien. Ehrung mit eigenem Liedtext Ihre enorme Kreativität entfal­tete der Chor des MGV auch bei der Ehrung des scheidenden Vor­sitzenden. Manfred Klein wurde auf einen Stuhl vor den Chor ge­setzt. Und dieser widmete ihm ein selbst getextetes Lied voller Dank für über 35 Jahre Engage­ment. Eine Decke, ein Kissen, ei­nen Fußschemel und ein gefüll­tes Weinglas wurden herbei ge­bracht, auf dass er sich endlich etwas ausruhe. Astrid Killinger

[Bericht aus der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 28.4.2008]

 

 

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Foto: Michael Hirschka (LKZ) 

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Fotos: Privat

 

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