Vater-Sohn-Wochenende Freudenstadt
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 17.02.2008, Fortbildungen, 11 Kommentare
Wenn der Sohne mit dem Vater bei schönstem Wetter…
Singen, Trommeln, Abenteuer waren die Zutaten für ein gelungenes Zusammensein von 32 Söhnen und Vätern. Wer mehr darüber wissen möchte schaut am besten auf der Fortbildungsseite des SSB. Und wer dann richtig Lust bekommt, kann sich gleich im Sommer zum nächsten Vater-Sohn-Wochenende anmelden. Termin: 11.-13. Juli in der Jugendherberge (mit Kletterhalle!) auf dem Lochen. Das Leitungsteam ist wieder Marcel Dreiling und Michael Zonzius. Und nun noch ein paar Bilder und die Kommentare der Teilnehmer. Einfach Bilder anklicken, dann erscheinen Sie groß – auch zum runterladen.
Und für diejenigen, die noch mehr Bilder sehen wollen gibt spätestens bis 25.2.08 eine Zip Datei zum Download.
Tag der Frauenstimme im Chorverband Enz
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 14.02.2008, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Mit großen Erwartungen reisten etwa 115 aktive Sängerinnen zum 10.
Tag der Frauenstimme am 26. Januar 2008 auf Einladung der Frauenbeauftragten Margot Bellenbaum nach Mühlhausen in die Enztalhalle an.
Aufbaukurs für Absolventen des Hugo-Herrmann-Seminars
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 13.02.2008, Fortbildungen, Singen und Stimme, 1 Kommentar
Die Teilnehmer mit Seminarleiter Marcel Dreiling
Vom 11.-13.01.2008 fand zum ersten Mal ein Aufbauseminar für AbsolventInnen des Hugo-Herrmann-Seminars statt. 14 Chorleiter trafen sich in der evangelischen Diakonie in Herrenberg um sich ein Wochenende intensiv über Chor, Chormusik und Organisation auszutauschen. Alle Teilnehmer hatten etwas gemein: Sie sind Absolventen des vom Schwäbischen Sängerbund jedes Jahr angebotenen und durchgeführten Hugo-Herrmann-Seminars, eine einjährige Ausbildung zum staatlich geprüften nebenberuflichen Chorleiter. Der „älteste Hase“ hat seine Ausbildung 1991 abgeschlossen, die Jüngsten im März 2007.
Und warum treffen sich ChorleiterInnen von Kinder- und Jugendchor, Männergesangverein, Shanty- und gemischtem Chor zu einer derartigen Fortbildung?
„Mit den Jahren schleift sich eben doch einiges ein, was der Optimierung bedarf“, sagte in geselliger Runde eine Kursteilnehmerin. „Ich kann mich mit meinen Sorgen und Fragen ungezwungen mit den anderen Absolventen austauschen und lerne aus den Erfahrungen meiner Kollegen“, war ein weiterer Kommentar. „Ich habe viele neue Impulse und Ideen für meine Chorarbeit erhalten“, war das Resumée eines dritten Teilnehmer.
Neben der Probenmethodik waren die Verfeinerung der Schlagtechnik, Stimmbildung und der Umgang mit den Chorsängern wesentlicher Inhalt. Auch das Erarbeiten neuer Chorliteratur, der Austausch von Erfahrungen im Umgang mit einem Chor und das Knüpfen neuer Kontakte waren den Teilnehmern sehr wichtig. Die Dozenten Marcel Dreiling und Alfons Scheirle standen ständig mit Rat und Tat zur Seite. Nicht nur wegen der sympathischen und fachlich kompetenten Begleitung wurden Anregungen, Impulse und Korrekturen der beiden Dozenten von allen Teilnehmern gerne angenommen.
Zum Schluss waren sich alle Kursteilnehmer einig: Dieser Aufbaukurs hat neue und nachhaltige Impulse für die Chorarbeit gebracht und sollte regelmäßig wiederholt werden.
Martin Dreiling (Teilnehmer)
Die Ausschreibung
Für Absolventen des HHS (oder Teilnehmer des laufenden Kurses) war das Seminar ausgeschrieben. Jeder Teilnehmer musste mit der Anmeldung ein oder zwei Stücke einreichen, die er für das Konzert mit der Gruppe einstudieren wollte. Ziel war es, Chorleitung und Stimmbildung aufzufrischen, zu verfeinern, dabei neue Literatur kennenzulernen und eine Begegnung der „HHS-Generationen“ zu ermöglichen. Wie dieses 1. Seminar ankam und welchen Stellenwert es für die Teilnehmer besitzt, zeigen nachfolgende Rückmeldungen.
Rückmeldungen – das Feedback
Martin Dreiling (HHS 2007): Ein Treffen, das unbedingt in regelmäßigen Abständen (jährlich) angeboten werden sollte. Wichtig waren der Austausch mit den anderen Absolventen des HHS und die vielen neuen Impulse für die weitere Chorarbeit. Aber auch neue Kontakte zum Austausch und die Bindung zum Schwäbischen Sängerbund waren wichtig. Super Fortbildung.
Isolde Armbruster (HHS1990/91)
Auch nach vielen Jahren ein interessanter Austausch und trotzdem viel mitgenommen. Dieses Seminar ist unbedingt auch für „alte Hasen“ geeignet, um längst Vergessenes wieder aufzufrischen. Ein dickes Lob für dieses Seminar. Danke.
Simone Rügner (HHS 2005): Gutes „Übungsfeld“ – „wir sind ja unter uns“ – um sich auszuprobieren. Guter Austausch auch über Schwierigkeiten in/mit anderen Chören. Im Austausch lernt man voneinander. Einfach schön, schnell neue Lieder/Literatur (auch weltliche) mit diesen guten Sängern einzustudieren und dann mitzunehmen.
Nadja Schmiling (HHS 2005): Dieses Seminar ist unbedingt zu empfehlen, vor allem auch denen, die denken „i ko jo scho älles!“ Man lernt nie aus! Danke an die Organisatoren und bitte weiter so!!!
Kathrin Osswald-Mosthaf (HHS 2006): Das Seminar ist eine tolle und bereichernde Gelegenheit, mit guten Sängerinnen und Sängern Neues auszuprobieren, neue Anregungen und Hilfen zu bekommen und sich von vielen Fachkräften auf die Finger schauen zu lassen. Vom Seminarleiter kommen super gewinnbringende Beiträge zu einer effektiven Probenarbeit, er steuert souverän und – was etwas ganz Besonderes ist – bestimmt, aber dezent durchs Seminar. Der Humor bleibt nie außen vor, das führt zu einer tollen Atmosphäre!
Asuka Kuroyanagi-Santurri (HHS 2003/2004): Dieses Seminar ist klasse!! Bitte jedes Jahr anbieten! Jeder braucht doch immer weitere Entwicklungen, oder?
Lilian Rossel (HHS 2007): Tolle Möglichkeit, HHS-Wissen „warmzuhalten“ und auszufeilen. Super für Austausch und (hoffentlich auch längerfristige) Kontakte. Regelmäßige Treffen (evtl. verknüpft mit Projektchorarbeit usw.) wären sehr wünschenswert. Info zu HHS: Niveau der Theorie entspricht PH-Grundstudium (in den thematisierten Bereichen auf Chormusik beschränkt), eignet sich aber auch gut als Studienergänzung. Es ist allerdings viiiiiiiiiiiiel praxisnaher und macht weit mehr Spaß. Gleichzeitig bietet es sich als Forum an, um Erfahrungen auszutauschen.
Constanze Vulpius: Den Austausch unter den Chorleitern nehme ich als große Unterstützung und eine gute Reflexion für die Arbeit in den Chören. Ich bin dankbar, neue Literatur kennenzulernen. Es ist mir auch wichtig, den persönlichen Kontakt unter den Teilnehmern zu leben, da eben auch die Verbalität unter den Chorleitern eine besondere ist.
Helmut Gübel (HHS 2005/2006):Wie im HHS sind die wertvollen Tips von Marcel Dreiling eine große Hilfe. Auch die Erfahrungen der anderen Teilnehmer bringen tolle Überraschungen, z.B. die Aufstellung im Männerchor zu ändern, den Platz des ersten Tenors mit dem Platz des ersten Basses tauschen.
Birgit Grund (HHS 2000): Der Erfahrungsaustausch war sehr wichtig. Die Überprüfung meiner eigenen Dirigiertechnik durch die anderen Kursteilnehmer hat mir sehr viel gebracht. Ebenso kann man durch Beobachten der anderen Kursteilnehmer sehr viel lernen.
Elke Michel (HHS 2005): Austausch, Überprüfung durch Dozenten und KollegInnen waren äußerst fruchtbar und wertvoll. Werde auf jeden Fall im nächsten Jahr wiederkommen. Vielen Dank an alle!!
Herbert Metzler (HHS 2007): Singen gut, Dirigieren gut, ERFA gut – gerne wieder!!
Männer auf dem Vormarsch in eine Frauendomäne
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 13.02.2008, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Die Singementoren mit Gräfin Sonja Bernadotte
Es gibt Dinge im Leben, die muss man erleben, um sie weitergeben zu können. Es mag seltsam klingen, aber das Singen ist so ein Erlebnis. Man kann ein Leben lang singen und sich dabei wohl fühlen, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was man tut. Doch sobald man dieses Tun weitergibt, unterrichtet, künstlerisch, pädagogisch oder psychotherapeutisch betreibt, erlebt man Singen zum ersten Mal anders: weniger emotional, mehr rational und doch intensiver.
Was Singen für die jungen Singementorinnen und -mentoren bedeutet, zeigten sie bei ihrer Abschlussfeier und Urkundenübergabe am Mittwoch, 12. Dezember 2007, auf der Insel Mainau. Mit ihnen waren ihre Eltern, Gräfin Sonja als Hausherrin und Vorsitzende der Stiftung „Singen mit Kindern“, sowie Vertreter der Stiftung, Vertreter der ausbildenden Laienmusikverbände, Dozenten und viele andere gekommen, um diese Feier würdig zu gestalten.
Dank an die SingementorInnen
Dr. Lorenz Menz, Präsident des Schwäbischen Sängerbundes und Sprecher des AK Laienmusik in Baden-Württemberg, würdigte in seiner Ansprache, dass die Erzieherinnen und Erzieher diese Ausbildung zusätzlich zur Schule gemacht hatten. „Sie haben hier Wichtiges und Entscheidendes geleistet und sie dürfen stolz sein!“ Mit seiner Anerkennung verband Dr. Menz einen Dank an die Eltern, an das Kultusministerium, an die Singestiftung für die finanzielle Unterstützung der Mentorenausbildung sowie die Dozenten für ihre hervorragende Arbeit.
Es war die 8. Ausbildungsphase
Der SSB war der erste Verband, der im Jahr 2000 eine solche Mentorenausbildung anbot. Er wirkte seinerzeit federführend bei der Ausbildungskonzeption mit. Ein ganz besonderer Dank ging deswegen an Frau Uttendorfer-Marek, die mit großem Engagement die Ausbildung leitet. 34 Mentorinnen und Mentoren wurden in diesem Jahr ausgebildet, insgesamt sind es fast 250, die der SSB seit dem Jahr 2000 auf den Weg des Singens gebracht hat. Die Ausbildung ist personalaufwändig und kostenintensiv. Aber – auch das betonte Dr. Menz – „sie ist jeden Cent wert“, da in den Familien das gemeinsame Singen und Musizieren nicht mehr gepflegt werde und somit hier eine Möglichkeit bestünde, die Kinder sehr früh mit Musik vertraut zu machen.
Bei der Ausbildung von Erzieherinnen spiele Musik momentan leider noch keine zentrale Rolle, es zeigten sich aber erste Ansätze zur Verbesserung der Situation: Die Fachschulen für Sozialpädagogik könnten Musik inzwischen als Wahlfach einführen (das haben die Rektoren vor einiger Zeit so beschlossen). Dass Singen und Musizieren aber für die Entwicklung der Kinder eine entscheidende Rolle spiele, sehe man auch daran, mit welcher Freude die Kinder am Werk seien. Dr. Menz schilderte mit Begeisterung seine Erlebnisse aus der „Zwergenmusik“ des SSB, wie versunken die Kinder beim Singen und Spielen seien, so dass sie ihre Umgebung z.T. ganz vergessen würden. Außerdem sei die Ausbildung auch – und das belegten viele Aussagen ehemaliger Mentorinnen und Mentoren – für die Entwicklung jedes einzelnen Mentors sehr wichtig, weil hier musikalische Fähigkeiten und Schlüsselqualifikationen, z.B. in den Bereichen Rhetorik, Führung und Präsentation, vermittelt würden. Der Schwäbische Sängerbund würde das Angebot im Bereich Ausbildung von Singementorinnen und mentoren gerne erweitern, denn der Verband ist von der Wichtigkeit absolut überzeugt. Dafür müssten aber die finanziellen und personellen Voraussetzungen geschaffen werden.
Der SSB bleibe am Ball. Dr. Menz schloss seinen Vortrag zur Verleihung der Urkunden mit dem Wunsch: „Wir würden uns freuen, wenn die Ausbildung so nachhaltig wäre, dass die Mentorinnen und Mentoren selbst zum Singen oder Musizieren in einem Ensemble finden, wenn sie es nicht längst tun“, in der Hoffnung, „dass die Mentoren das, was sie gelernt haben, gut umsetzen können, zum Wohle der Kinder.“
Eine der elementarsten und wichtigsten Musikerfahrungen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 12.02.2008, Singen und Stimme, 2 Kommentare
Bettina Pahn, eine außergewöhnliche Sängerin, die soeben die schönste Volksliedeinspielung seit Fritz Wunderlich vorgelegt hat, über das Volkslied
SINGEN: Volkslied, warum Volkslied? Viele Volkslieder sind untergegangen, viele geblieben. Ist das romantische Volkslied noch ein Volkslied heute, oder eher das „Kunstlied“ der Gattung Volkslied? Was bedeutet Volkslied für Sie?
Bettina Pahn: Lassen Sie mich Ihre Fragen von hinten beantworten. Für mich bedeutet das Volkslied einer der wichtigsten und elementarsten Musikerfahrungen, die meine Kindheit und Jugend geprägt haben. Sie sind ein großer Schatz unserer Kultur. Fast jedes dieser Lieder hat tatsächlich sowohl einen Textdichter als auch einen Komponisten für die Melodie. In der romantischen Zeit sind einige wenige Lieder, die eigentlich „Kunstlieder“ waren zu Volksliedern geworden, weil sie vom Volk aufgenommen, umgestaltet und gesungen wurden.
SINGEN: Produziert auch unsere Zeit Volkslieder, oder haben die Massenmedien automatisch aus jedem Schlager ein „Volkslied“ gemacht? Wie wird ein Lied überhaupt zum Volkslied?
Bettina Pahn: Ich bin keine Volksliedforscherin und kenne mich daher mit dem aktuellen Forschungstand nicht aus, aber meiner Meinung nach wird aus einem Schlager kein Volkslied, denn der Schlager ist viel zu kurzlebig. Allerdings gab es in der anglo- amerikanischen Folksong-Bewegung Anregungen, die zu neuen Volksliedern auch in Deutschland führten. Grundlage für diese Bewegung war eine Sammlung von „Deutschen Volksliedern Demokratischen Charakters aus sechs Jahrhunderten“ von Wolfgang Steinitz aus der DDR.
SINGEN: Es gibt kaum eine Liedgattung, die sängerisch schwerer zu bewältigen ist als das Volkslied. Deswegen findet man – von Ausnahmekünstlern wie Fritz Wunderlich mal abgesehen – kaum Sänger, die in der Lage sind, ein Volkslied ohne falsches Pathos, ohne Manierismen zu singen. Ihnen gelingt das so traumwandlerisch sicher, das sich die Frage stellt: Ist das nun eine Sache der Gesangstechnik oder der Persönlichkeit?
Bettina Pahn: Ich glaube, dass man grundsätzlich Persönlichkeit und Gesangstechnik nicht voneinander trennen sollte, denn es sind die vielfältigen Erfahrungen und seelischen Erlebnisse, die den Umgang mit der Stimme entscheidend prägen. Für mich persönlich sind die Volkslieder ein Kernpunkt meiner musikalischen Sprache, da sie, wie kein anderes Repertoire, in der Tiefe meines Herzens verwurzelt sind. Verbinde ich doch mit ihnen die glücklichsten Momente meiner Kindheit. Auf vielen Reisen im Trabbi von Rostock nach Ungarn sangen wir mehrstimmig eine Vielzahl der Volkslieder. Auch in der Schule war das Singen der Volkslieder selbstverständlich. Eine andere Entwicklung gab es leider in Westdeutschland, wo die Volkslieder insbesondere durch die Schriften von Adorno verpönt wurden.
SINGEN: Im Opernfach haben Sie auch mehrere Rollen in Barockopern gesungen. Können Sie für Laien, die wir in einem Laienchorverband nun mal sind, ganz kurz den Unterschied zur Gesangstechnik in der klassisch-romantischen Oper erklären. Liegt diese Art zu singen näher am Volkslied?
Bettina Pahn: Ich erwähnte vorhin, dass es durch die unterschiedlichen Arten von Menschen notwendig auch unterschiedlichste Stimmanlagen geben muß. Meine Stimme eignet sich besonders für die barocke Oper, weil sie klar, beweglich und eher leicht ist. Für das klassisch-romantische Fach sind hingegen Stimmen besonders gut geeignet, die über ein größeres Volumen verfügen. Für das Singen von Volksliedern ist die Klarheit der Sprache und eine möglichst natürliche Stimmführung wichtig. Nicht die Sangeskunst des ausgebildeten Sängers darf im Vordergrund stehen, sondern die Melodie in ihrer reinen Schlichtheit. Hierdurch allein ist schon der große Unterschied zur Oper überhaupt definiert, denn dort kommt es ja gerade auf die höchste Kunstfertigkeit der virtuosen, ausgebildeten Stimme an.
SINGEN: Gesang und Laute – klassischer geht es nicht beim romantischen Volkslied. Welche Wirkung übt das Begleitinstrument auf die Stimme aus? Ich stelle mir vor, dass die Gefahr, die Natürlichkeit zu verlieren, bei einem Streicherteppich im Background viel größer wäre.
Bettina Pahn: Ich finde die Laute ideal zum Begleiten dieser wunderschönen Lieder, weil sie selbst schon den altehrwürdigen Ton früherer Zeiten in sich trägt. Sie unterstützt die klare und schlichte Interpretation. In den Sätzen für die Laute hat mein Begleiter, Joachim Held, wie ich finde, besonders schön die verschiedenen Stimmungen und Farben der verschiedenen Strophen ausgeformt und damit rückt der Text mit in den Vordergrund. Für mich verbindet sich mit dem Volkslied auf keinen Fall eine „Aufpeppung“ durch einen Streicherapparat und scheint mir geradezu wider den eigentlichen Geist dieser Musik zu sein, denn es war doch vorrangig Hausmusik.
SINGEN: Gibt es irgendein Detail, wo sie sagen würden: „Da merkt man meine Instrumentalausbildung als Cellistin“, mit der Sie ihr Musikstudium ja begonnen haben? Das Cello, der Tenor der Instrumente, das romantischste aller Streichinstrumente…
Bettina Pahn: Die Grundlage als Instrumentalistin gibt mir beim Erarbeiten und Singen einfach etwas mehr Klarheit über die Instrumentalsätze, die zu den Liedern geschrieben wurden. Sicher ist das Cello ein wichtiges Instrument in der Romantik, da es dem Ausdrucksspektrum der Stimme besonders nah ist. Allerdings sind viele Volkslieder deutlich vor der Romantik entstanden, gab es doch schon im 11. Jhdt. die ersten aufgezeichneten Lieder .
SINGEN: Zusätzlich zu Ihrer Konzerttätigkeit sind Sie inzwischen auch als Gesangspädagogin tätig. Man sagt, dass man von seinen Schülern mindestens ebenso viel lernt wie von seinen Lehrern. Ist da was dran, und was?
Bettina Pahn: Es ist ein wunderbarer Aspekt beim Unterrichten. Man kann nicht nur den Schülern etwas geben, sondern lernt gleichzeitig so ungeheuer viel über das Singen, dass es eine rechte Freude ist.
SINGEN: Das Schwerpunktthema unseres Heftes ist Frauenchor, Stimmbildung für Frauen, Frauenpower in den Vereinen. Kleiner Tipp der Pädagogin zum Schluss: Was tun, wenn die Angst einer Sopranistin vor dem hohen Ton größer ist als die tatsächliche Tonhöhe?
Bettina Pahn: In meiner Arbeit als Stimmbildnerin des Chores an St. Michaelis in Hamburg bin ich dieser Frage oft begegnet. Auch hier gibt es wirklich eine Vielzahl von möglichen Ursachen, so dass ich es mir nicht anmaßen möchte, hier Allheilmittel zu empfehlen, aber ich habe die Erfahrung gemacht, das Angst oft einher geht mit Unbeweglichkeit in Atem und Stimmapparat. Diese Verspannung kann oft durch entsprechende bewusste Bewegungen verringert werden und im Ernstfall eines Konzertes hilft schon das Denken an diese Bewegungen . Das Wissen um die Funktion des Atems, des Körpers und des Stimmapparates kann aus meinen eigenen Erfahrungen als Sängerin und meiner Lehrtätigkeit viele Probleme lösen.
Bettina Pahn, Sopran – Joachim Held, Laute
Die CD des Monats:
Deutsche Volkslieder: Das Lieben bringt groß Freud
Bettina Pahn, Sopran – Joachim Held, Laute
CD 18,95 € Haenssler-CLASSIC
Nein, schöner kann man Volkslieder kaum singen, wenn es denn überhaupt so etwas wie eine „authentische Wiedergabe“ von Volksliedern geben sollte. 21 Volkslieder, begleitet auf der Laute, dazwischen vier Instrumentalintermezzi. Das Begleitinstrument Laute erweist sich als Glücksfall, weil ihm falsche Emotionen fremd sind und üppige Modulationen erst gar nicht zur Debatte stehen. Joachim Held begleitet mit sehr viel Einfühlungsvermögen, stellt alle virtuosen Aspekte zurück und dient allein dem einen Ziel, den Charakter der Texte und Melodien nicht zu verfälschen und Bettina Pahns Stimme den harmonischen und rhythmisch flexiblen Rahmen zu einer freien Gestaltung zu geben.
Bettina Pahns Sopranstimme spricht in jeder Tonhöhe, jeder dynamischen Schattierung und klanglichen Färbung gleichermaßen ausdrucksstark an. Dieser Ausdruck erwächst aus einer Natürlichkeit frei jeglicher Manierismen, die z.B. Hermann Preys Volksliedinterpretationen immer wieder „befallen“ haben. Vielleicht ist das eine der Besonderheiten des echten Volksliedes, dass es im Gegensatz zur Opernarie keiner Gestaltungseffekte bedarf, weil es so sehr Einheit von Text und Musik ist, dass die einzige Schwierigkeit der solistischen Wiedergabe darin besteht, diese Einheit nicht aufzulösen. Bettina Pahn nimmt sich folgerichtig als Künstlerin völlig zurück und beweist gerade dadurch ihre großes Können. Die Lieder bleiben Volkslieder trotz perfektem Belcanto, trotz künstlerischem Gestaltungswillen. In der Musik ist es wie in der Wissenschaft: Am schwierigsten ist es, „einfach“ und verständlich zu bleiben. Wolfgang Layer
Was mir das Singen bedeutet
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.02.2008, Frauenchöre, Regionalchorverbände, Singen und Stimme, 2 Kommentare
Der Frauenchor des SCV La Chorella im Konzert
Freude, Ausgleich, Entspannung
Singen ist für mich Freude, Ausgleich und Entspannung. Schon beim Einsingen kann man sich den ganzen Stress der Woche von der Seele „singen“. Indem man sich auf die verschiedenen Lieder konzentriert, tritt alles andere in den Hintergrund. Die vielfältige Chorliteratur biete viel Abwechslung und spricht das Gefühl an. Im Chor zu singen bedeutet für mich sich auf andere einzustellen und anzupassen. Dieses gemeinsame Singen vermittelt ganz andere Klang-erlebnisse. Gemeinsames Lernen ist motivierender, leichter und es macht mehr Freude den Erfolg gemeinsam zu genießen. Ich schöpfe wieder Energie und Motivation für den Alltag. Eva Wolber, Öhringen
Ich singe gerne, weil singen fröhlich macht. Beim Singen vergesse ich alles, was mich bedrückt. Schöne Musik beflügelt und bringt Körper und Geist in Einklang. Ein weiterer Grund ist die Geselligkeit und das Erlebnis mit anderen zu singen. Sigrun Fischer, Reutlingen
Ich singe gern im Chor, weil für mich das Singen ein Ausgleich zum Alltag ist. Es macht mir Spaß, mit anderen zusammen etwas gemeinsam zu erarbeiten. Mir gefallen die Klänge, die beim gemeinsamen Singen entstehen. Im Chor entsteht ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, das ich sehr schätze. Doris Unruh, Renningen
Ein Grundbedürfnis wie Atmen
Ich singe gerne. Singen ist für mich ein Grundbedürfnis wie Atmen, Essen, Trinken, Schlafen. Wenn ich singe, weicht mein Kummer und Sorgen treten in den Hintergrund. Meine Stimme eingebettet in den Klang meiner Mitsängerinnen im Mezzosopran gibt mir ein Gemeinschaftsgefühl. Begleitet von den anderen Singstimmen gibt es ein gemeinsames großes Ganzes. Wenn dann ein großes Konzert ansteht und alles in freudiger Spannung ist, diese konzentrierte Atmosphäre vor dem Konzert ist ganz besonders. Und erst das grandiose Gefühl nach einer gelungenen Aufführung ist einfach unbeschreiblich. Deshalb muss ich es immer wieder tun: Singen-ja! Sieglinde Korb, Steinheim/Murr
Stimmbildung, Stimmbildnerin
Weil ich Frau Reusch-Weinmann als Stimmbildnerin sehr schätze, zum anderen, weil es mir Freude macht, anspruchsvolle Frauenchorliteratur zu singen. Ausserdem trägt das Singen zu meinem Wohlbefinden bei, denn: „Singen macht die Seele frei.“ Waltraud Schulz, Reichenbach weiterlesen »
A-Cappella Ensembles los gehts
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 11.02.2008, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
2008 schreibt die Stadt Ulm im Rahmen von „Baden-Württemberg musiziert!“ und „Heimattage“ erstmals den *A-Cappella-Award Baden-Württemberg* aus. Die Endrunde zwischen acht Vokalgruppen wird in einem öffentlichen Wertungskampf am 01.Juni 2008 im Ulmer Roxy ausgetragen.
Mehr darüber auf www.ssb1849.de
Ehrennadel des Landes an Martin Sommer verliehen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 8.02.2008, Chorverband Region Kocher, Kommentare geschlossen
Überreichung der Ehrennadel an Martin Sommer
Eine freudige Überraschung ereilte jüngst Martin Sommer. Der Vorsitzende des Neuensteiner Männergesangvereins erhielt die Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg. In einer kleinen Feierstunde im Rathaus-Foyer wurde ihm die höchste Auszeichnung des Landes für das Ehrensamt verliehen.
Sommers Chor selbst war es, der die Ehrung vorschlug. Seit mehr als 25 Jahren nun ist Sommer der Vorsitzende des rührigen Neuensteiner Gesangvereins. Und das mit voller Hingabe. Die Auszeichnung durfte Sommer aus den Händen der Rathauschefin Sabine Eckert-Viereckel entgegen nehmen. Sommer kann auf eine Reihe von Ehrungen zurückblicken. Aber diese Auszeichnung ist die bisherige Krönung seines ehrenamtlichen Engagements. „Bei Ihnen stehen uneigennützige Motive im Vordergrund,“ wusste Bürgermeisterin Eckert-Viereckel zu berichten. „Sie leisten damit einen Beitrag zum allgemeinen Wohl,“ lobte sie Sommers Engagement weiter. Neben dem Präsidenten des Kochergaus, Siegfried Feuchter, waren viele Gäste zu Ehren Sommers gekommen. Viele Neuensteiner Vereine waren durch ihre Vorsitzenden präsent und erwiesen damit ihre Solidarität unter den Vereinen der Stadt. Zahlreiche Aktivitäten konnte Feuchter in seiner Laudatio aufzählen. Sommer sei Ideengeber, Motor und starke Antriebskraft zum Singen, Theater spielen oder beim Organisieren. Mit Dirigent Willibald Wick bilde er ein perfektes Duo. „Hier stimmt ganz einfach die Chemie,“ machte Feuchter in seiner Rede deutlich. Die Würdigung des Kochergaus für seine vorbildliche Leistung wurde ihm durch die Verleihung der neuen Kochergau-Ehrennadel in Gold ausgedrückt.
Gustav Schmidt, unmittelbarer Vorgänger Sommers, brachte es auf den Punkt. „Ich spreche für alle Sängerkameraden. Wir zollen Dir Achtung, Anerkennung und Respekt.“ Dass Sommer seinen Verein über die Grenzen bekannt gemacht hat, sei unbestritten. Davon zeugen viele Reisen, zahlreiche Konzerte oder Jahresfeiern. „Zwei Konzertreisen nach Kanada, die Du minutiös und detailgenau vorbereitet hast,“ standen laut Schmidt im Mittelpunkt. „Aber zu allem Tun und Wirken brauchst man eine starke Frau.“ Regina Sommer erhielt nicht nur Blumen, sondern auch starken Applaus. Von seinem Chor erhielt Sommer eine Bronze-Statue eines holländischen Künstlers, die einen Freundeskreis symbolisiere. „ Das soll aber kein G’schmäckle einer Verabschiedung haben,“ meinte Schmidt süffisant. „Wir wollen Dich noch lange an der Spitze unseres Vereins wissen.“
Sommer selbst bedankte sich mit gerührter Stimme. Er reichte den Dank weiter an Dirigent Wick. „Wir haben uns gesucht und gefunden. Wir verstehen uns ganz einfach. Herzlichen Dank an Dich.“ Der Männergesangverein Frohsinn drückte mit fröhlichen Liedern sein Dankeschön für 25 Jahre Vorstandstätigkeit und für 35jähriges aktives Singen im Frohsinn aus.
150 Jahre Liederkranz Onstmettingen
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 5.02.2008, Chorverband Zollernalb, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Bericht Klaus Böhme
Bilder von Horst Schweizer
150 Jahre Liederkranz Onstmettingen
Mit einem großen Gala-Konzert feierte der Liederkranz Onstmettingen am 19.Januar das 150-jähriges Bestehen.
Vor dem Beginn der Chorgala ehrte Geschäftsführer Werner Schwarz auf Antrag des Liederkranzes ihren Vorsitzenden Wolfgang Boss mit der Gauehrennadel in Silber. Werner Schwarz hob in der Laudatio hervor, diese Auszeichnung werde vom Zollernalb Sängergau für besondere Verdienste um den Chorgesang verliehen. Diese Voraussetzungen seien vom Geehrten in 18 Jahren Vorstandsarbeit durch Fleiß und Leistungswillen mehr als erbracht.
Chorleiter Andreas Kind, zugleich als Moderator und Organisator im Einsatz, betonte in der Begrüßung, man habe bewusst auf auswärtige Künstler verzichtet und auf eigene einheimische Kräfte gesetzt. Der Erfolg gab den Verantwortlichen recht, denn die Darbietungen wurden von Besuchern und Presse als beste Werbung für Chorgesang bewertet. Vorsitzender Wolfgang Boos sah in der großen Resonanz des Publikums ein gutes Zeichen für den Stellenwert des Chorgesanges im kulturellen Leben des Stadtteils. Rückblickend erinnerte Boos an 155 Sängerinnen und Sänger, die der Chor vor 50 Jahren noch zählte. Der Wandel im Chorgesang mache vor dem Talgang nicht halt. Die rückläufige Sängerschar stelle den Verein in Zukunft vor große Herausforderungen, fügte er an.
Das bunt gefächerte Programm wurde vom Kinder- und Jugendchor “Young Voices” mit Szenen aus Musicals wie “Ritter Rost”, “Tabaluga” und “Nesaja” eröffnet. Lea Lichownik, Fabienne Bitzer, und Tamara Herter glänzten dabei als Solisten. Als Zugabe sang der Chor aus dem Musical “Mamma Mia” den bekannten Hit “Danke für die Lieder”. Vielfältige Klangkörper gestalteten danach das Jubiläumskonzert. Da war das Gesangsduo Silvia und Jochen Huber (Tochter und Vater), die für ihre Lieder viel Beifall bekamen. Als Onstmettinger “Comedian Harmonist” trat der Männerchor verstärkt durch Sänger der Feuerwehr auf. Ihre lustigen Lieder ließen sie in einer Hommage an den schwäbischen Dialekt erklingen. Den Schwerpunkt des Galakonzertes bestritten der Frauenchor und der Gemischte Chor, die bei ihren Potpourris unvergänglicher Filmschlager von einem kleinen Orchester begleitet wurden. Zur Besseren Erinnerung wurden passende Foto der Idole auf eine Leinwand initiiert. Für die gesanglichen Höhepunkte in Stücken aus “Broadway Melodies” von Bernstein sorgten die einheimischen Solistinnen Carla Frick und Silvia Huber sowie Tenor Gunnar Schiereich-Leibold aus Pfeffingen. Mit einem chorisch stimmungsvollen Finale klang das Konzert nach den gewährten Zugaben auf stürmische Beifallsbekundungen aus.
Ein Hauch von Broadway beim Rock-Pop-Musical „Just Stars“
Archivnutzer_SingenundStimme_Blog, 1.02.2008, Oberschwäbischer Chorverband, Singen und Stimme, Kommentare geschlossen
Im Pfarrstadel hat der Alberweiler Jugendchor „LEMONS4motion“ als Kooperationsprojekt mit dem Jugendchor Steinhausen-Muttensweiler das Rock-Pop-Musical „Just Stars“ aufgeführt. Unter der Gesamtleitung von Wolfgang Hirsch war dies schon das sechste Musical des Alberweiler Jugendchores „LEMOS4motion“.
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